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Full text of "Eddica Minora: Dichtungen eddischer Art aus den Fornaldarsögur und anderen Prosawerken"

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EDDICA MINORA 



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DICHTUNGEN EDDISCHER ART 



AUS DEN 



FORNALDAESÖGUE UND ANDEREN PROSAWERKEN 



ZUSAMMENGESTELLT 



UND 



EEÜGELEITET 



VON 



ANDREAS HEUSLER UND WILHELM RANISCH 






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2f/^^e$vo^ 



DORTMUND 1903 



DRUCK UND VERLAG VON FR. WILH. RUHFÜS 



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7:00 



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VORWORT. 



Die 'Eddica minora* wollen die von den Eddaausgaben aus- 
geschlossenen, den Eddaliedern nächst verwandten altnordischen 
Dichtungen in zuverlässigen Texten übersichtlich darbieten. Der 
allgemein litterarischen Betrachtung wie auch metrischen und 
sprachlichen Untersuchungen wird es zu Statten kommen, dass 
man die 430 Strophen hier vereinigt findet, die man allzusehr als 
Anhängsel von Prosawerken zu sehen oder zu übersehen pflegte. 

Die Grenze gegen die 'skaldische' Dichtart ergab sich aus 
dem Versmass und der namenlosen Überlieferung. Von den 
Dichtungen, die an Ereignisse geschichtlicher Zeit anknüpfen, 
durften zweie, Nr. X und XXIII, nicht wohl fehlen, während 
die Gelegenheitsstrophen der Isländer- und der Königsgeschichten 
im übrigen fem blieben. 

Etwa 120 Strophen der FomaldarsQgur, nämlich die jüngste 
Schicht der Qrvaroddsstrophen und die Vfsur der Gqnguhrölfs-, 
der Hiälmt6rs- und der Sturlaugssaga, blieben von unserer Samm- 
lung ausgeschlossen. In ihnen erscheint die einstige Empfindung 
für Vers und Sprache wie erstorben. Eine merkliche Kluft, 
trennt diese Schreiberversuche selbst von Dichtungen wie dem 
Hröksliede und Utsteins Kampfstrophen. 

Dem Urteil über Alter und Kunstwert des hier Vereinigten 
soll weder der Name *Eddica' noch der Zusatz 'minora* vorgreifen. 
Soviel scheint gewiss, dass diese Poesie mit den Liedern der 
alten isländischen Sammlung in 6ine Familie gehört. Auch die 
jüngsten Strophen stammen aus einer Zeit, der die eddische Kunst- 
übung in mündlichem Betriebe lebendig geblieben war. Es hatte 
nie ein Riss stattgefunden. Das Verhältnis der Nachahmung 
zum Vorbild ist bei den Spätlingen des 13/14. Jahrhunderts 
kein anderes als bei den Werken der heidnischen Zeit. Daher 
schliesst es keine Überschätzung der 'minora' in sich, wenn man 
die bei den isländischen Gelehrten übliche Bezeichnung 'unächte 
Lieder' Cspurious epies*) als unzutreffend ablehnt. 



VI 

Aach in den übrigen textkritisM^ben Fragen bekennen sieb 
die Ha:%n8^b^ zn einer conservativen Richtung — obgleich die 
hier behandelten Texte oft genug zu der recensio die emendatio 
in Anspruch nahmen! Die Hauptsache bleibt, dass die Unter- 
scheidung des Vermuteten vom Überlieferten nirgends erschwert 
werde; auch dass das Schriftbild die Unvoreingenommenheit des 
Lesers nicht allzusehr zu Gunsten einer Vermutung erschüttere. 
Zu der textkritisch so folgenreichen Frage nach der Zeilenzahl 
der epischen Strophen sei kurz bemerkt, dass die Herausgeber 
die Achtzeiligkeit nicht als allgemeines Dogma betrachten, aber 
ebenso wenig jede kürzere oder längere Versgruppe ohne nähere 
Elrwägung als ursprünglich ansehen. 

Für den Apparat war Karl Hildebrands Edda nächstes 
Vorbild, Doch teilen wir aus Ausgaben, Wörterbüchern, Auf- 
sätzen nur dasjenige mit, was zur Beurteilung zweifelhafter SteUen 
beitragen kann. 

Die Einleitungen haben zunächst den Stand der Überlieferung 
und die Grundsätze der Textgestaltung darzulegen. Darüber 
hinaus sollen sie helfen, die Gedichte an ihre rechte Stelle im 
Zusammenhange der altnordischen Poesie zu setzen. Nur soweit 
es dieser Aufgabe dient, werden auch die stoffgeschichtlichen 
Fragen berührt 

Da5 Glossar berücksichtigt auch das unter dem Strich Ge- 
druckte. Es ist ein Supplement zu Hugo Gerings kleinerem 
Eddaglossar: es verzeichnet die bei Gering mangelnden Wörter 
und Bedeutungen. In erster Linie wendet es sich an den 
Lernenden, der sich ohne die Hilfe der grossen Wörterbücher 
um die eddische Poesie bemüht, und der es gewiss nicht bereuen 
wird, auch mit dem hier Gesammelten Bekanntschaft geschlossw 
zu haben. 

Es bleibt zu wünschen, dass die Eddica Minora^ die ihrem 
Verleger eine so vortreffliche Ausstattung danken, in Zukunft 
bei den Freunden altgermanischer Dichtung den Platz neben der 
Eddaausgabe einnehmen werden. 



EINLEITUNGEN. 

L DAS LIED VON DER HÜNNENSCHLACHT. 

Ans der Hervararsaga. 

Von den Hss. der Herv. kommen für dieses Lied nicht in 
Betracht die Hauksbök und ihre unmittelbaren Abschriften hl, 
h2: diese letzten schliessen die Erzählung mit dem Tode HeiB- 
reks unmittelbar nach dem Rätselkampfe, die Membran bricht 
schon früher ab (unten Nr. XXI). Die Geschichte von der 
Hunnenschlacht liegt — nach der Ausgabe der Herv. von Bugge 
Norrene Skrifter af sagnhistorisk Indhold, Christiania 1873 — 
in folgenden Hss. vor: 

Gl. kgl. Saml. 2845 4® membr. (=R), 15. Jh.; der Codex 
bricht ab hinter Str. 8 (pdpnaSrä), Papierhss. des 17. Jhs.: 
AM. 192 fol., geschrieben von Jon Erlendsson (=i); AM. 202k 
fol. (=k), enthält Correcturen des Schreibers selbst, ausserdem 
Berichtigungen und Randvarianten von der Hand Arni Magnussons ; 
AM. 582 4® (=1); Upsala Univ.-ßibl. R:715 Salanska Saml. 80 
8^ (=u). Dazu kommen die Nachträge und Correcturen (=s), 
die der Isländer GuSmundur Ölafsson (f 1695) in ein Exemplar 
der Hervararsaga ed. Verelius 1671 eintrug (Holm. 120 fol. chart). 

Die übrigen Papierhss., die die Herv. enthalten und die für 
die Ausgaben vor Bugge verwertet wurden, haben nach Bugges 
Feststellung neben Riklus keine selbständige Bedeutung, ihre 
abweichenden Lesarten können nur als Besserungsvorschläge 
mitunter in Betracht kommen. Aus der Hs. AM. 345 4® (=a), 
die auf der Grundlage von 1 oder einer mit 1 nächstverwandten 
Hs., wahrscheinlich unter Zuziehung von u, einen z. T. frei 
erweiterten Text herstellt, wurden zahlreichere Lesarten auf- 
genommen, zumal solche, die in die altem Ausgaben übergingen. 

Verwandtschaft der Hss. Die Papierhss. ikln gehn auf eine ge- 
meinsame Vorlage x zurück, die schon nisL Formen entiiielt und wahrscheinlich 
dem 17. Jh. angehört. Zahllose SteUen, wo iklu gemeinsam von R ab- 
weichen, beweisen die engere Zusammengehörigkeit der Gruppe x. In den 
Yorausgehenden Teilen der Henr. setzt x seinen Text aus R und der Hauks- 
bök zusammen. Für die Hunnenschlacht nimmt Bugge dieses selbe Verhältnis 



^^^ Das Lied Yon der Hnnnenschlacht. 

an (S. 264 Note), während Heinzel yermutet, der Sagatext der Hauksbök 
habe ran jeher nur bis za HeiÖreks Tode gereicht (Über die Henr. S. 419 f.). 
Wir wagen hier keine Entscheidung, halten es aber mit Bngge f&r wahr- 
sdieinlich, dass die Hs. x anch für die Hannenschlacht nnsem Codex R nebst 
einer zweiten, verlorenen Vorlage (Y) benützt hat. Ob Y » der Hauksbök 
oder nicht, hat für Hunn. keine Bedeutung. 

I>ie Lesart von x ist der von R vorzuziehn: 6,3-6; 7,3; 7,5; 7,7; (7,9) 
83-4; 8,7-10; 9,1-5. An diesen Stellen geht x mutmasslich auf Y zurück. 
Wo X einen minder ursprünglichen Text hat als R, ist nicht zu entscheiden, 
ob er aus Y fliesst oder erst durch den Schreiber von x aus der Lesart von R 
geändert wurde. 

Wo ein Teil der Gruppe x zu R stimmt (in einer Lesart, die nicht zu- 
fällig sein kann), da muss diese Lesart aus der Vorlage x stammen; der Text 
der übrigen Hss. kann nur Änderung, evt. bessernde Oonjectur sein, nicht 
aus Y fliessen. Hieher: 1,1 far durch R-f- i für x gesichert; 4,4 beZ8kam{m)i 
stand in x, batidakai (d. i. hqZskäi) ist Oonjectur von y (s. u.); 7,2 heüa 
durch R-j-ikl für x gesichert (s. Appar. zur Stelle); 7,6 Damp- durch 
R -h ikl für x gesichert, Danp- ist Besserung von y; 8,2 lind durch 
R-j-u für X gesichert. 

Die Hs. X hatte also Fehler mit R gemeinsam. Der Fehler ist in iklu 
stehn geblieben in diesen vier Fällen: 2,8; 5,3.4; 5,7; 5 Pr. 5. Ob die Fehler 
von R + X auch in Y standen oder ob der Schreiber von x unterliess, sie 
aus Y zu bessern, wissen wir nicht. 

Die innere Gliederung der Gruppe x ist ohne Zweifel diese: 




Die überwältigende Mehrzahl der Stellen erklärt sich daraus ohne weiteres. 
Besonders beweiskräftig (im Widerspruch mit Hemzels Stammbaum aaO. 
S. 422) sind diese Fälle: 8,2 lind x (s. o.) > hqnd a; 8,8 tvau oder 

tvent X > mitt a; 21,8 skialldanda (verderbt) x > skuUdanda a; 

24,3 gncefar x > gncefur a; 27,1.2 Entstellung in a; 27,8 halir x 

> hals a > hcUfs ß\ 28,2 hasnir (od. ähnl.) öskertar x > . . osker 

tvcer a. Vgl. femer 8,4; 9,2; 10,4; 14,4; 18,5; 23,6; 23,8; 25,5; 27,4.5. 

Da ikl eine engere Gruppe (a) bilden, müssen ihre zahlreichen gemein- 
samen Fehler nicht alle auf die Vorlage x zurtickgehn, sodass dann u jedesmal 
eine blosse Oonjectur hätte (wie man nach Heinzeis Stammbaum annehmen 
muss). Der Schreiber von a führte viele Fehler ein; der von ß vermehrte ihre 
Zahl; i und k haben oft wieder gebessert, y hat einerseits sehr oft die richtige 
Lesart von x bewahrt, anderseits manche geschickten Besserungen vorgenommen. 



Das Lied von der Hunnenschlaeht. I^ 

auch ganze Strophen nen gedichtet (Appar. zu Str. 3. 5 Pr.); sein Abschreiber 
11 brachte gedankenlose, aber oft durchsichtige Verderbnisse herein. 

Im allgemeinen gilt also der Grundsatz: u zusammen mit einer derHss. 
ikl ergiebt die Vorlage x. Vgl. z. B. 11,1 {um)\ 14,1 {ß4r)\ 14,3 {framliga)\ 
23,4; 25,4 (sicher eine Form auf -ssar). Folglich ist mcera in 7,1 nur Con- 
jectur von i, x hatte das (entstellte) mceta. Auch 14,5 die Tilgung von 
gqmlu{m) in i, 15,2 die Tilgung von i in k, 15,7 Gota in k beruhn auf 
Besserung des einzelnen Schreibers. In 7,4 sind i und u spontan in go'Spiötfu 
zusammengetroffen; dies ist nicht verwunderlich, da der Name noch zweimal 
vorkommt (11,7; 16,5) und auch aus der Edda bekannt genug war; schwerer 
erklärlich wäre ein Übergang goZßiöZu x > ggt ßio'Sa ß mit spontaner drei- 
facher Annäherung an R (9, <, -a). Die übrigen Stellen, wo ein zufalliges 
Durchkreuzen unsers Stammbaumes anzunehmen ist (8,1; 8,3; 8,10), bereiten 
keine ernstliche Schwierigkeit. Für sich steht nur der Vers 21,8: 11 u erweisen 
gunni at (stablos!) für die Vorlage x; aber herstaf (hap. leg.!) wäre als freie 
Besserung des Schreibers k unbegreiflich. Da nun die Stelle unten XI 0,2 
&u£ die Annahme führt, dass der Schreiber k die Hs. R (oder Y?) zu ver- 
einzelten Besserungen heranzog, wird man auch bei 21,8 die Schwierigkeit 
damit heben dürfen; k hat also den Fehler seiner Vorlage bemerkt, das alte 
Pergament nachgeschlagen und daraus herstaf entnommen. 

Für die Glossen s (s. 0.) wurde eine Hs. der Gruppe ß benützt. Dies 
«rgiebt sich ganz klar aus 1,6; 1,7; 2,1; 2,6; 4,4; 14,3; 28,4. Die Stellen, 
wo eine alleinstehende Lesart von s das Richtige bietet (2,8; 9,3; 13,6) oder 
als möglich zu erwägen wäre (1,1; 8,2; 10,7.8; 14,3; 16,3. 4; 27,1), sind alle 
unbedenklich als selbständige Änderung des GutJmundur Olafsson zu begreifen 
(so auch Heinzel S. 422). Sein Verfahren zeigt sich anschaulich an 10,7. 8; 
16,3. 4; 28,2, besonders aber an 9,1. 2: hier hat Verelius Ek mun hiöZa ßär \ 
fagra vigra^ GutJmundur vermisste den Stab, und da ihm seine Hs. keinen 
darbot, änderte er aus eigner Eingebung Ek yü biöZa ßär | Yigra fagra/ 
Die Ansicht, dass s eine von der Gruppe x unabhängige, alte Hs. benützt 
habe (Bugge S. 270,36. Gödel Katalog S. 252, Fornnorsk-isländsk Litt. 1 
Sverige 1,166), ist mit Sicherheit (auch im Hinblick auf die vorausgehenden 
Teile der Herv.) abzuweisen. Vielleicht war GuÖmunds Hs. jene (seither ver- 
schollene) ""Herwarar Saga' chart. in 4*0, die er 1684 an das Collegiuaa Anti- 
quitatum in Stockholm einlieferte (Gödel Fornnorsk-isl. Litt. 1,181). Aber 
auch wenn es, wie Gödel annimmt, die 'Historia Hervarse in pergameno 
scripta' war, die von Rudbeck und Peringskiöld citiert wird, hätten wir an ein 
pergamenum des 17. Jhs. zu denken. Denn die Citate in Rudbecks Atland 
3, 155. 401. 464 führen über die Hss.-Gruppe x (oder sogar ß) nirgends zurück, 
und die bei Peringskiöld, Vita Theoderici regis (Stockh. 1699) S. 352 sind mit 
«iner Hs. des Mittelalters schwerlich zu vereinigen; vgl. die Sätze: Thessu 
samtiida komu austan Asice menn oc Tirkiar oc bigdu Nordurlaund. For- 
ingiar theirrar ferdar voru brcedur tveir^ het annar Odin, en annar Alfur, 

Die vorliegende Ausgabe führt die Lesarten auch der älteren 
Editionen in einem Umfange an, wie es sich nur bei diesem 



^ Das Lied von der Hnnnenschlacht. 

beispiellos beschädi^n Gedichte verteidigen lÄsst^) An den 
vielen Stellen, wo der Text in allen Codices verderbt ist, oder 
wo die annehmbare Lesart von Papierhss. auf Conjectur des 
17. Jhs. beruhen kann oder muss, hat ein Überblick über die 
Besserungsversuche des 18. und 19. Jhs. einen gewissen Wert. 
Eine Grenze war da schwer zu ziehn, und so findet man freilieb 
auch viele vergessenswürdige Einfälle mitgenommen. 

Die überlieferten 29 Strophen bezw. Strophenteile bilden 
ein Bruchstück. Sie enthalten erzählende Verse (1. 2. 3,1-4. 5, 
zusammen 26 Kurzzeilen). Schon dies schliesst den Gedanken 
aus, dass Lausavisur vorlägen, die in ihrer Gesammtheit keine 
vollständige Darstellung zu geben brauchten. Aber auch die 
Prosaabschnitte weisen wiederholt auf poetische Gestaltung hin 
(bes. vor Str. 6. 15. 19. 28). Ein paar mal verwischt sich die 
Grenze ; Wortschatz und -Stellung sind unprosaisch, wähi'end der 
versmässige Rhythmus zerbröckelt ist (vgl. Prosa vor 18. 27^ 
dazu die trümmerhaften Strophen 15-18. 26). Es gab also ein 
Lied der doppelseitigen Erzählform, ein Ereignisgedicht, das den 
gotisch-hunnischen Bruderkrieg behandelte. Ein Teil dieses Ge- 
dichtes wurde in Prosa aufgelöst, vermutlich nicht erst durch 
den Aufzeichner der Saga: schon der mündliche Vortrag hatte 
eine Auswahl von Strophen erlesen zum Schmucke der Prosa; 
die übrigen Strophen werden dann der Vergessenheit verfallen 
sein, die Dichtung lebte nur noch als Teil der grossen Herv., 
in der sagamässigen Mischung von Vers und Prosa, weiter. Die 
Möglichkeit war gegeben, dass sich Widersprüche zwischen Prosa 
und Visur einstellten. Die altertümlich phantastische Vorstellung 
in Str. 1 wird von der vorausgehenden Sagaprosa rationalistisch 
missverstanden. In der Bemerkung nach Str. 12 (Hlq^r reiddisk 
nü miqk, er kann var fybarn ok hornungr kallaSr, ef kann 
fcBgi bo^ brödur sins) hört HlQ?5r aus Gizurs Worten den Vor- 
Wurf heraus, er verdiene ein Mägdesohn zu heissen, falls er das- 
Gebotene annehme, während die Verse doch sagen: du bist 
ein Mägdesohn, und für einen solchen ist das ein schönes Aner- 
bieten. Ob ein derartiges halbes Missverstehn der Worte des^ 

*) Die Ausg. von Verelius gründet sich lediglich auf u, und ihre Ab- 
weichungen von dieser Hs. werden nur in den seltenen FaUen mitgeteilt, 
wo sie eine Verbesserung bringen oder wo sie die G-losse s verständlich machen. 



Das Lied von der Hnimenschlacht ^^ 

Gregners dem Liede angehörte, ist zweifelhaft. Die Prosa hinter 
Str. 14 hat eine andere Berechnung der hunnischen Heeresmenge 
als Str. 27 ; es ist da wohl eme vom Gredichte unabhängige 
Version eingeflossen ^) ; die doppelte Aufzahlung an und für sich^ 
das erstemal durch den ordnungsmässigen Prosaisten, das zweite- 
mal im Liede aus dem Munde eines Handelnden, würde noch 
keine Quellenmischung anzeigen. Mehrere der Prosastücke sind 
nicht Ersatz verlorener Strophen, sondern sie umschreiben die 
erhaltenen Verse oder fügen eine sagamässige Ausmalung bei 
oder geben eine erläuternde Notiz (dies bes. vor Str. 1. 22). 

Der Schluss des Liedes kann in Str. 29 bewahrt sein. Der 
Anfang ist wahrscheinlich verloren gegangen: die jetzige Str. 1 
setzt die Nennung eines sagenhaften Zeitpunktes, einer Situation 
voraus, in welche HIqSs Erscheinung eintritt. Da HlQÖr im 
Gesammtverlaufe der Dichtung weniger Relief hat als Angant^^^ 
wird nicht jener allein die pompöse Einführung erhalten haben. 
Vermutlich fing es damit an, dass Angant;^ als Gotenherrscher^ 
der Reich und Schwert vom gestorbenen Vater ererbt, vorgestellt 
wurde. Die Saga bringt dies in Prosa zwischen Str. 1 und 2, 
während im Gedicht diese beiden Strophen wohl unmittelbar auf- 
einander folgten. Mehr als 6ine Strophe braucht jener das Lied 
eröffiaende Gedanke nicht gefüllt zu haben. Die Katalogstrophe, 
die in den Hss. vorangeht (unten Nr. XX A), ist als Bestandteil 
unseres Gedichtes undenkbar, da drei ihrer Könige dem Stoffe 
fremd sind, und der vierte, Gizurr, in anderer Machtstellung^ 
erscheint. Wieviele Strophen im Innern des Gedichtes verloren 
gingen, entzieht sich der Berechnung. Es ist möglich und sogar 
wahrscheinlich, dass manche Züge des Liedes auch in der Prosa 
keine Spur hinterlassen haben. Dies wird schon durch Saxo 
nahegelegt (unten S. XVI). 

Zu dem poetischen Bestände gehörte unbedingt auch die 
Schilderung der Kämpfe, zumal der letzten Schlacht. Ein Gedicht 
mit Erzählversen schiebt keine Zwischenakte in Prosa ein; der 
Hinweis auf HHi., HHu. II trifft hier nicht zu. Auch stand 
der Krieg als solcher, der Völkerkampf, hier so sehr im Brenn-^ 
punkt der Dichtung wie in keinem andern Eddaliede ; das Hunn. 

*) Auch dies kann schon vor der Aufzeichnung geschehen seia, wie der 
FaU bei Hildibrands Sterbelied beweist; unten Nr. Vni. 



^^ Das Lied von der Hunnenschlacht. 

giebt uns in der Tat einen Begriff davon, wie der stabreimende 
Grermane eine kriegerische Aktion grossen StUs zum Liedstoff 
machte, dichterisch gliederte und schematisierte. Es muss zum 
guten Teile direkt epische Vorführung gewesen sein. Denn da 
6S sich nicht um ein reines Redelied handelt, war die Anlage 
nicht die, dass sich die Waffentaten lediglich in Dialog oder 
Ansprache spiegeln durften. Die zweifellos dichterischen Züge 
in den Prosen vor Str. 15. 28 stammen deshalb in letzter Linie 
aus berichtenden Strophen. 

So wird wohl eher mehr als weniger wie ein Drittel der 
Verse verloren sein. Doch können die Redeverse von Anfang 
an stark überwogen haben, etwa in dem Verhältnis wie im 
Brot af Sigur?5arkvi8u. 

Die 29 Strophen liegen nach Versbau und Stil sehr weit 
auseinander. Auf der einen Seite stehen Str. 1. 6-11. 14. 24: 
mit vielen schweren Füllungen, doch ohne Annäherung an die 
Regelmässigkeit der Atlamal, mehr mit der Technik der Akv. 
und Ham?5. zu vergleichen ; der Stil von ausserordentlicher Bild- 
kraft, voller altertümlicher Züge, die in der Edda einsam stehn, 
dazu von starker heroischer Leidenschaft belebt. Den andern 
Endpunkt bezeichnen Str. 2-5. 15. 17. 23. 26: mit leichtem 
Füllungen, z. T. mit der bezeichnenden Magerkeit des Versinhalts, 
die man aus der jungen Eddadichtung kennt ; in der Darstellung 
ohne eigenartige sinnliche Züge, gr. T. blasse herkömmliche 
Wendungen, die sich wenig über die Prosa hinaus steigern. Die 
übrigen Strophen nehmen eine mittlere Stellung ein. 

Dass hier zwei oder mehr Altersschichten übereinander 
lagern, kann man kaum bezweifeln.^) Doch ist die Annahme, 
dass mehrere unabhängige Hunnenkampflieder die verschiedenen 
Bestandteile hergegeben hätten, nicht notwendig. Eher lässt 
sich denken, dass von dem altern Gedicht, dem mit den schweren 
Versen, manche Strophen vergessen waren und dass man in 
später Zeit die Lücken ausfüllte. Dies wird man nicht einem 
Erzähler oder Schreiber der Herv. zuweisen; denn unter den 
Jüngern Strophen befinden sich auch solche mit Erzählversen 
(2. 3. 5), und da nach dem herrschenden Brauche der Fornaldar- 



^) Vgl. schon ühland, Schriften 8, 476. 



Das Lied von der Hunnenschlacht. XHL 

SQgur nur Redeverse eingeschaltet werden^), können jene Strophen 
leichter aus einem schon vorhandenen Gedichte geholt, als vom 
Sagamann eigens hergestellt worden sein. 

Über das Alter des ursprünglichen Liedes darf man soviel 
mit Sicherheit aussagen: es stammt nicht aus der Zeit, als in 
der isl. Überlieferung wesentlich nur noch die uns bekannten 
Eddalieder erhalten waren ; nicht aus den letzten Menschenaltem 
vor der Niederschrift der Eddasammlung. Allein schon Str. 11 
mit dem kühnen Motiv, das in der nordischen Litteratur kein 
Gregenstück hat^), dessen Ächtheit aber aus deutschen Quellen 
des 7. und 10. Jhs. erhellt (J. Grimm RA* 2, 244 f. 251), 
fordert ein höheres Alter. Und dasselbe gilt für den ganzen 
Erbhandel der Brüder (Str. 6-11), ein Gemälde der Lebensgüter 
heroischer Zeit, das in seiner nicht wieder erreichten Farbenfülle 
zu den kostbarsten Besitztümern altgermanischer Dichtung zählt ^. 
Aü formelhaften Verbindungen, die sonst im Altn. fehlen, merke 
man: 6,3; 6,6; 8,2; 8,3; 9,7.8. Aus den übrigen Strophen: 
1,5; 15,8; 18,7.8; 21,3.4; 21,8 (vgl. RA. 1,186. 226 f. 2,380; 
Weinhold SB. der Berl. Akad. 29,545 ff.); 23,6; 27,8; 28,2. 
Da das Lied sagenhaft-geschichtliche Züge enthält aus dem 5. Jh. 
und vielleicht sogar aus der Zeit des ersten Ostgotenreichs, ist 
eine jüngere Grenze a quo, hier wie in entsprechenden Fällen 
der Sagenpoesie, nicht wohl zu ziehn. Dass jemals die dichterische 
Fortpflanzung in prosaischer versiegt und aus dieser wieder ein 
Lied ganz neu gezeugt worden wäre, hat alle Wahrscheinlichkeit 
gegen sich. Wer den Stoff besingen wollte, kannte ihn aus 
einem Gedicht, und aus diesem kann viel oder wenig in das neue 
Werk übergegangen sein. Dass das Lied die Warägerzeiten und 
das Höhlenkloster in Kiew (1051) voraussetze, hat Heinzel 
S. 477 ff. 498 nicht glaubhaft gemacht. 

^) Die einzigen Ausnahmen im ganzen Bereiche der Fas. sind, ausser denen. 
unseres Liedes : YqIs. Str. 1. 22. 23. 25. 26 ; dazu die 1 V> erzählenden Plusstrophen der 
Hauksbdk in Her., s. unten S. XVII. Auch Saxo hat lauter Redeverse eingeschaltet. 

*) sehr abgeschwächt Mork. S. 100, 31 ff. Fms. 6, 375. 

^) Akv. 4.5 und HaraldskvaeÖi 16, 5-8; 19 nehmen sich fulahaft unbelebt 
daneben aus. In weiterm Abstände vergleichen sich: HHu. n 35; |>it$r. 
S. 16, 25-29; Beow. 1086-95; Parz. 9, 6 f. — Zu Str. 19 vgl. die merk- 
würdig genaue Entsprechung (Nachahmung?) in dem angeblichen Helming: 
Harald Schönhaars Hkr. 1,136. 



XIV X)a8 Lied von der Hnimenschlaoht. 

Für die Frage, ob unser Text noch sprachliche Spuren des 
südgermanischen Vorgängers trage, ist zu berücksichtigen: skdlkr 
(9,7) 'Knecht, Knappe,' sonst nur 'Spitzbube, Schehn* (auch dies 
deutsches Lehnwort), vgl RA. 1, 420 f., doch auch in Saxos 
Biark. S. 92 Scalcm (missverstanden?) als n. pr.; JS^r . . i 
Hünalandi{l^ 1.2), vgl. da zen Hiunen u. ähnl., Neckel Relativ- 
sätze S. 6; Angantys maZr (26,3) 'vassus,' vgl der Guniheres 
man u. ähnl.; heidr (16,4) 'Waldland* zu vgl mit nd. heide? 
Auffällig ist der häufige Versschluss I >:. si an Stellen, wo ihn 
die westg. Dichtung zulässt, die nordische sonst so streng meidet: 
1,1; 9,6; 13,2; 14,6; 18,7; 20,2; (26,2). Die im Altn. unübliche, 
im Altd. häufige Wortfügung saxi ok metS svertSi u. ähnl. (1,3; 
6, 3.5.7) begegnet auch Asm. 2,6 und viermal in Her.: 8, 5.7; 
19, 5.7 (Heinzel S. 449. 459 f.). Das Her. steht im übrigen, 
nach Stil und Versbau, zu weit ab, als dass es von dem selben 
Dichter herrühren könnte; auch scheint es hinsichtlich des 
Schwertes Tyrfingr eine andere Sagenform vorauszusetzen. 

Trotz der genealogischen Verknüpfung mit der Geschichte 
HeiÖreks ist unser Liedinhalt ein Ganzes für sich, keine Episode. 
Ob nicht bloss der Name, sondern auch die Rolle der Hervqr, 
in welcher sich HeiÖreks Mutter wiederholt, dem altem Bestände 
des Hunn. noch gemangelt habe, ist nicht zu entscheiden; den 
Ormarr erweist der Wyrmhere des WidsiÖ als alt. Ein Bindeglied 
liegt auch in dem Schwert Tyrfingr, das schon den Vorfahren 
Angant;;^s durch vier Generationen gehört hat. Aber die eigent- 
liche Handlung der Hunnenschlachtsage ist unabhängig: das 
Schwert wird nicht zum Vertilger des ganzen Geschlechts, wie 
in Her. geweissagt wird; die Verstossung der Sifka, HIqBs 
Mutter, giebt unsrer Sage kein Motiv ab (Heinzel S. 455 flf,), 
auch die von Angant;^ vollzogene Vaterrache spielt in unser 
Lied nicht herein; die Ziehväter Gizurr und Ormarr nennt zwar 
schon die Erzählung von HeiSrekr, 223,18; 233,4*), aber dort 
haben sie keine epische Rolle, so wenig wie der Hunnenfürst 
Humli. Die Ortsnamen der Verse 2,5; 7,2; 7,6; 16,4; 23,1.2.4; 
25,1.2.4; 26,4 treten erst in diesem Teile der Saga auf, ebenso 



^) Im Texte R fällt die erste Stelle in die grosse Lücke, statt des 
OrmajT steht FröÖmaor iarl i England! (382,2). 



Das Lied von der HTmnenschlacht. ^^ 

der Name GrotJI)iö8 (11,7; 16,5), während schon HeitJrekr als 
Herrscher über ReiBgotaland und die Grotar erscheint 

In naher Beziehung zu der Hunnenschlachtgeschichte steht 
die Erzählung bei Saxo Grammaticus S. 231-40. Etwas ab- 
weichend von P. E. Müller not. üb. S. 157 f., Heinzel S. 460 ff. 
512 ff., Olrik Sakse 2,52 glauben wir die Sachlage so auffassen 
zu sollen. Saxo hat von einem isl. Gewährsmann die Herv. oder 
doch grosse Teile derselben vortragen hören und hat heraus- 
gerissene Stücke davon in dem weiten Behälter seines Frotho 
ni-Buches geborgen (Arngrimr-Eyfura S. 248 ff., Angant;^- 
Hiälmarr-Qrvaroddr S. 250 f., Gestumblindi S. 242 f. (?), Hunnen- 
schlacht S. 231 ff.). Die Einfügung der Hunnenschlacht in die 
Frothobiographie, die Ersetzung des Goten Angant^r durch den 
Dänen FriS-FröSi wurde dadurch ermöglicht, dass 1) Angant;;^r 
schon der isl. Saga als König von ReiSgotaland = Dänemark 
galt, dass 2) FriS-FröÖi als der grosse Beherrscher der ausser- 
römischen Welt gedacht wurde, in dessen Siegerkranz auch das 
Reis von den katalaunischen Feldern zu passen schien; dass 
3) Frotho schon im Zusammenhange der Eirikssaga mälspaka 
die Tochter des Hunnenkönigs geheiratet und Verstössen hatte, 
vergleichbar mit dem Verhältnis HeiSrekr: Humli; dass 4) die 
Rolle des Ericus, speciell im Russenkriege, an die des Gizurr 
erinnerte. In die Eirikssaga, die Saxo so gut es ihm gelang 
als Rückgrat seiner Frothogeschichte verwertete, gehörte der 
Krieg mit Olimarus rex Ruthenorum (Orientalium), dorthin auch 
die Lausavisur, die Saxo S. 231 übersetzt und die durch ihren 
gnomischen Stil die Eirikssaga verraten; vermutlich auch der 
Uggerus \ates S. 238. Mit diesem Russenkriege verflocht Saxo 
den aus der Herv. geholten Krieg gegen die Hunnenkönige, deren 
Namen er vergessen hatte (er nennt sie beide Hun, S. 232. 240), 
und die er in dunkler Erinnerung an das Verhältnis HlQÖr: 
Angant;^ zu Brüdern macht (anstatt Grossvater und Enkel). 
Ericus übernahm die Rolle Gizurs. Die Mischung führte zu 
allerlei Unebenheiten; z. B. nachdem der Späher die beiden 
Heere, das russische und das hunnische, erkundet hat, meldet er 
zuerst nur die Zahl der Russen (S. 233), und erst viel später, 
nach Beendigung eines Feldzuges und gesetzgeberischer Tätigkeit, 
wird der Bericht über die Hunnen eingerückt, obwohl er deutlich 



^^ Das Lied von der Hnimenschlacht. 

den frischen Eindruck des Spähers spiegelt (Hercule, deprendi — 
S. 237); überdies kommt die hier aufgezählte Hunnenschar 
dann gar nicht zum Schlagen, da sie schon vorher centuriatim 
defluit (S. 238) und Hun novum recentemque militem (S. 239) 
aufbieten muss! Das Motiv ist also bei Saxo erblindet Die zu 
Hunn. 27 teilweise stimmende Heereszählung ist dabei auf die 
falsche Seite, die der Russen, gekommen; sie lautet: 

sex classium senos reges, earamque quamlibet quina nayium mUlia com- 
plectentem vidisse se retulit, quarum unamquamque trecentorum remigum 
capacem esse constaret. Quemlibet vero totius summae miUenarium quatemis 
alis contineri dicebat. Yolebat autem miUenarium mille ac ducentorum cap&cem 
intelligif cum ala omnis trecentorum numero compleatur (S. 233). 

Der eigentliche Aufbau der alten Sage vom gotisch-hunnischen 
Bruderzwist und Völkerkampf musste bei Saxos Verfahren zer- 
brechen. Aber ein paar Einzelheiten sind noch gut erhalten 
(s. bes. Heinzel aaO.). So kehrt der ursprünglich versificierte 
Satz nach Str. 26 Eigi skulum — saman wieder in Saxos non 
decere, inquit, unum a pluribus abripi (S. 233, gewiss erst 
durch Saxo, missverständlich, dem Späher in den Mund gelegt); 
das Wesentliche ist hier die sentenzenhafte Fassung des Gredankens 
(urspr. Skalat drum spüla . . .). Eine Strophe ähnlich wie- 
Hunn. 27, doch mit andern Zahlen, überträgt Saxo S. 237 
Vers 13-16. Die vorausgehenden 12 Verse werden wohl auch 
eine oder zwei Strophen, die uns bei den Isländern verloren 
gegangen sind, wiedergeben: 

Hercule, deprendi nuUi numerabile vulgus, 

Vulgus, cuius erat terra nee unda capax. 
Colluxere ignes crebri; sylva omnis obarsit; 

Index innumerae flamma cohortis erat. 
Calcibus obtrita teUus subsedit equinis, 

Edebant rapides stridula plaustra sonos; 
Ingemuere rotae, ventos auriga premebat, 

üt tonitrum currus assimilasse putes. 
Vix armatorum caetus sine lege ruentes 

Ponderis impatiens pressa ferebat humus. 
Obmugire aer visus mihi, terra moveri, 

Tantus in externe milite motus erat. 

Saxo hörte somit die Saga in einer abweichenden und z. T^ 
strophenreicheren Fassung. Zu der Annahme aber, dass das alte^ 
Hunnenschlachtlied als vollständige und von der Sagaprosa unab- 
hängige Dichtung Saxos Quelle gewesen sei, liegt kein Grund vor- 



Das Lied von der Hmmenschlacht. XVEL 

Unsere Ausgabe versucht, die Trümmer des Gredichtes so 
aus der Saga herauszuheben, dass von dem Zusammenhange des 
Liedes und seinen Lücken em Bild entstehe. Sie stellt die aus 
Versen umgeschriebenen Zwischensätze in den Text, die übrigen 
in den Apparat. Von den längern Prosaabschnitten giebt sie 
eine Inhaltsangabe, doch mit wörtlicher Anführung der Sätze, 
in denen poetische Gestaltung durchschimmert. Die Repliken, 
die nur durch freiere ümdichtung zu richtigen Versen würden, 
sind als Prosa gedruckt. 



IL DAS HERVQRLIED. 

Aus der Hervararsaga. 

Überliefert in der Hauksbök d. i. AM. 544 4^ membr. (=H), 
um 1325, und bis zu Str. 26,7 (synir) in Gl. kgl. Saml. 2845 
4^ membr. (=R), 15. Jh. Ausgabe von Bugge s. Nr. I; der 
Text H in Hb. S. 355 f. 

Die beiden Fassungen, H und R, gehen in folgenden Punkten 
auseinander : 

H bringt zu Anfang eine halbe, nach Str. 4 eine ganze 
Strophe direkte Erzählung. Diese Verse sind Zudichtung, das 
Lied ist entschieden als reines Redegedicht angelegt (Cpb. 1,495. 
ZsfdA. 46, 203f.); von der ersten Rede des Hirten sind in der 
gemeinsamen Überlieferung 4 Kurzverse verloren gegangen (denn 
nirgends in Her. misst eine Replik weniger als 1 Str.), diese 
Lücke gab den Anstoss, die Plusverse von H zuzudichten; 

in R, soweit die Hs. reicht, fehlen Str. 4. 18. 19. Die 
beiden letzten sind nicht zu entbehren; 4 ist bedenkUcher, und 
bei der Ordnung von R (3. 6. 5) bleibt der Wechsel der Redenden 
gewahrt; doch schliesst 6 offenbar besser an 5 als an 3, sodass 
die Replik der Hervqr zwischen 3 und 5 nötig wird. In H 
fehlt 25,5-8. Beiden Hss. gemein ist die Lücke 12, 3.4 und die 
überschüssige Langzeile in 10: die Strophen haben sonst stets 
8 Verse, die verderbte Str. 18 H ausgenommen; 



^Vm Das Henrqrlied. 

an den im Wortlaut abweichenden Stellen hat H mehr als 
doppelt so oft wie R die bessere Lesart Bei neutralen Ab- 
weichungen folgen wir H. Sachliche Verschiedenheit liegt in: 
7,4 Töfu H, Svdfu R (m der Prosa von H führt die Tochter 
Biartmars keinen Namen); 7,7 Svafrlama H, Sigrlama R (stimmt 
zu den beidseitigen Prosatexten, S. 204f. 299). In beiden Hss. 
ist der Text beschädigt: 9,3.4; 13,1; 13,5-8; seltsam ist 9,6 mit 
sona im Auftakt (etwas anders Vegt. 6,2); wenn man oss 13,2 
als das versehentlich gesetzte Pron. nähme, so wäre dies der 
einzige gemeinsame und auf eine schriftliche Vorlage weisende 
Fehler von H und R. Femer scheint in selia mdr (fer) 20,5; 
23,5; 24,3 das Pron. unursprünglich, da es in R 7,5; 10,7 fehlt, 
in 10,7 und 23,5 metrisch stört, und da diese fast kehrreimhaft 
wiederholte Wendung gewiss gleichmässig stilisiert war. Die 
von H allein gebotenen Stm. erfordern Besserung in 4,6/8; 
18,3-6; 18,7; die Schlusszeilen von 18 und 20 scheint H ver- 
tauscht zu haben. 

Vermutlich hat noch eine tiefer greifende Verderbnis statt- 
g-efunden. Str. 17 wurde (darin hat die Neuordnung im Cpb. 
Recht) besser hinter 25 passen; d. h. die episch ruhige Aus- 
führung des zuerst (16,5-8) nur angedeuteten Zukunftsspruches 
stände besser da, wo der bewegte Wortstreit zum Abschluss ge- 
kommen ist; 17,2.3 setzt doch voraus, dass der Vater seine 
Verweigerung des Schwertes aufgegeben hat. Aber die düster 
eingeleitete (25,5-8) Weissagung muss nach der Strophe von 
HeiOreks Herrlichkeit (17) den Bruderzwist, das unselige Wirken 
Tyrflngs enthalten haben; dann wird auch 26,7. 8 verständlicher. 
Mm eine (vielleicht umfllnglichere) Lücke zwischen 17 und 26.*) 
Aller 16,1-4 (spec. Z. 2) verliert nach Entfernung von 17 seinen 
l5oden; eine Vertauschung dieses Helmings mit 25,1-4 geht auch 
nicht an, weil 25,4 an 24 schliesst; die Streichung von 16 (Cpb.) 
crHcheint gewaltsam, da in Z. 5-8 = 25,5-8 gewiss eine beab- 
«ichtigte, sehr wirkungsvolle Wiederholung liegt. Somit ist 17 
an seine jetzige Stelle nicht nur lose angeflogen: wir haben eine 
im mündlichen Vortrag erfolgte Umgestaltung, die sich text- 
kritisch nicht mehr rückgängig machen lässt. Den Anlass zu 



Cpb. 1,167 deutet in der Übersetzung eine Lücke an. 



Das HervQrlied. ^^^ 

der Verwirrung gab, dass der Helming sid mun Tyrßngr . . 
schon an der ersten Stelle (16) die Weissagungsstrophe an sich 
zog, die erst an der zweiten (25) folgen sollte. 

Sehn wir von dem hier erwähnten ab, so stellt die Strophen- 
reihe augenscheinlich ein vollständiges Lied dar. Str. 29 kann 
sehr wohl ein Schluss sein. Denkt man sich das Gedicht darüber 
hinausreichend, so müsste es notgedrungen die weitern Schicksale 
nicht bloss der Hervgr, sondern auch ihrer Nachkommen umspannt 
haben: eine Stofifbegrenzung, die in keinem epischen Liede ein 
Gregenstück hätte und die in der rein dialogischen Darstellungs- 
form unmöglich zu bewältigen war. Auf der andern Seite kann 
Str. 1 ein Liedanfang sein. Das in der Hs. R vorangehende 
Versgespräch, unten Nr. XVII, kann nicht von demselben 
Dichter herrühren und als Teil desselben Liedes gedacht sein: 
der poetische Ausdruck ist viel matter; von dem Schwerte, das 
in Her. das einzige Ziel der Heldin ist, schweigen jene Strophen, 
sie erwähnen statt dessen reichliche Schätze, die von den Hin- 
geschiedenen zu gewinnen seien (Str. 3,5 fif.). Auch würde aus 
der völlig einheitlichen Farbe der Samseyscene jenes Vorspiel 
herausfallen. Sollte unser Lied für sich vorgetragen werden, so 
genügten ein paar Prosasätze zu Anfang, um über den Schau- 
platz, die Heldin und ihr Vorhaben zu unterrichten. Aber das 
Gedicht hat, nach seinem Sagenstofife, begrenzte Unabhängigkeit. 
Die Fabel ist: die Tochter beschwört den Vater von den Toten 
und bringt ihn dazu, ihr das kostbare Familienerbe, das fluch- 
beladene Schwert, zu übergeben. Da hierin kein Gipfel der 
Sage liegt und da auf die Zukunft der Heldin und der Waffe 
wiederholt hingedeutet wird, birgt das Lied nur eine vorbereitende 
Handlung, keine geschlossene Fabel. Es ist eine episodische 
Anlage. Im Hinblick darauf erscheint es fraglich, ob das Hervqr- 
lied ausserhalb des grossem Sagazusammenhangs gedichtet und 
vorgetragen wurde. Den erhaltenen Fassungen der Herv. wider- 
spricht es in dem wesentlichen Punkte, dass es die Ausrottung 
des ganzen Geschlechts durch das Schwert Tyrfingr ankündigt 
(Str. 16. 25), vgl. Heinzel Herv. S. 426. 450 f. Von dem Er- 
zähler, der die Urgestalt unserer Sagatexte schuf, kann deshalb 
das Lied nicht herstammen. Und jedenfalls hat Her. nach seiner 
Ausdehnung und seinem relativ abgerundeten Inhalt viel mehr 



^^ Das HervQrlied. 

dichterische Selbständigkeit als die dialogischen Strophengrappen 
unten Nr. XH-XVH. 

Das Lied ist ein Ereignisgedicht: die Gespräche sind nicht 
beschaulich sondern fahren eine sagenächte Handlung (Grewinnung 
des Schwertes) herbei. Die Erzählform ist die einseitig dialogische. 
Ausser der Einführung brauchte es nur nach Str. 6 eine kurze 
Prosaeinschaltung; die Worte zwischen 13 und 14 sind Ballast 
(vgl. 23/24!). In der weitgehenden Verdeutlichung der äussern 
Vorgänge durch die Redeverse zeigt sich das Verfahren dieser 
Kunstgattung typisch ausgeprägt. Der Auftritt mit dem Hirten 
hat den Zweck, in die gespenstische Nachtstimmung einzuführen : 
er zieht das, was sonst den unmittelbaren Erzählversen zufiele, 
in den Machtbereich des Dialogs. 

Das Hauptmotiv kehrt sehr ähnlich wieder in nordischen 
BaUaden: DgF. Nr. 11, Landstad Nr. 8; Paer. K\. 1, 114 ff. 
Der Vers Her. 11,8 wiederholt sich fast wörtlich, und zwar in 
der Form von R! Paer. Kv. 2 Nr. 3 mengt Her. mit dem 
Sämseykampf. Unter den Eddaliedern vergleichen sich am ersten 
Grog, und Vegt.; doch ist in jenem der Hauptteil nicht als 
Wechselrede gegliedert, und die Vegt. hat einen direkt erzählenden 
Eingang; beide Gedichte entbehren die sagenmässige dramatische 
Handlung, liegen mehr nach der spruchhaften bezw. katalogischen 
Art hinüber. 

Im Ausdruck zeigt Her. kaum schlagende Ähnlichkeit mit 
einem andern Gedicht.^) Cpb. 1,159 dachte an den mystischen 
'poet of Helgi.' Aus der schlichten, syntaktisch kraftvollen, 
klaren Sprache heben sich drei ächte Kenniugar ab: 15,6; 17,8; 
26,2. Vortrefflich wirken die lebhaften Asyndeta 5,5-7; 8,5-8; 
14,1-3; 19,5-7; 28,3-6. Die eigenartige Stellung von Präp. und 
Nomen 8,5.7; 19,5-7 könnte dem Hunn. nachgebildet sein, 
s. oben S. XIV. Der Versbau ist äusserst regelmässig, aber noch 
nicht bei der silbenzählenden Füllung der Auftakte und Senkungen 
angelangt (wie in Nr. IV-IX). 

*) Die meistsagenden Anklänge sind 14,5.6: Valk. 9,1.2; 5,5: hyrr 
sveimatfi GM 111. Mork. S. 133 Str. 2,1; 14,3.4: einn um alla \ eybarms 
fii^ru Merl. n 374. Zu 13,1 vgl. Einl. zu Nr. XVU. Formelhaft sind 
11,5.6 : Lok. 21,1.2. HHu. H 34,1.2. Oddr. 11,1.2 (Lok. 29,1; 47,1.2); 
21,6 : frym. 2,6; 21,6R = GutJr. I 17,6. Grip. 22,2. Sieh auch 17,8: Hyndl. 
14,8. Grip. 10,8; 52,7. Reg. 14,6. 



Das HervQrlied. 1^1 

Das Lied wird wohl in der Frühzeit der kunstmässigen 
FomaldarsQgur, in der 1. Hälfte des 12. Jhs., auf Island ent- 
standen sein. 24,7 zeugt natürlich nicht für norwegischen Ur- 
sprung. 14,4 nach H würde contrahiertes stä verlangen, doch ist 
der Wortlaut vielleicht unursprtinglich. 



m. DIE BIARKAMAL. 

Die Biarkamäl sind vollständig nur erhalten in der latei- 
nischen Bearbeitung des Saxo Grammaticus, S. 90-108. Saxo 
hat das alte Lied, das ungefähr 35 Strophen umfassen mochte, 
in 298 Hexametern wiedergegeben. A. Olrik hat eine Rekon- 
struktion des alten Liedes versucht in Danske Oldkvad i Sakses 
Historie (Kopenhagen 1898). Dieser Rekonstruktion und einem 
Aufsatze Olriks in der Dansk Tidskrift 3, 1-8 verdanken wir 
das rechte Verständnis des Gedichts: es ist eine Verherrlichung 
der Mannentreue, der Kämpen, die den gefallenen Fürsten nicht 
überleben wollen. 

Die Biarkamäl sind ein rein dialogisches Ereignisgedicht. 
Der Überfall Hrölfs und der Seinen durch HiqrvarÖr und ihr 
Ende wird dargestellt in Reden zweier Kämpen, des Hialti und 
Biarki; je eine Strophe ist Biarkis Diener und seiner Gattin 
Hrut zugeteilt. Hialti hat die Nacht ausserhalb des KOnigs- 
gehOfts HleiÖra zugebracht und die sich sammelnden Scharen des 
HiQrvarÖr bemerkt. Er eilt nach dem Gehöft, um Hrölfr und 
die Seinen zu wecken. Er ruft die Freunde wach, nicht zum 
Wein und Weiberkosen, sondern zum harten Spiele der Hildr 
(Z. 1-25). Biarki antwortet schlaftiTmken und heisst seinen 
Diener Feuer anzünden, um die Freunde würdig zu empfangen 
(Z. 26-34). — Während der Kampf beginnt, erinnert Hialti die 
Kämpen an die Gaben Hrölfs und die Gelübde, die sie dem 
König geleistet haben und nunmehr erfüllen müssen. Er schildert 
den grimmen HiqrvarÖr, der, durch seine Gattin Skuld angereizt, 
auf die Dänen einstürmt. Er sieht trauernd den Fall seines 
Königs und fordert auf, mit ihm zu sterben. Schon ist das 



^X^n Die BiarkamiL 

Thor erstürmt, und mit furchtbaren Wanden sinken die Scharen 
der Dänen dahin (Z. 35-103). Znm zweiten Mal wendet sidi 
Hialti an Biarki, der noch immer nicht den Schlaf hat abwerfen 
können, und droht, ihn wie einen Bären mit Feuerbränden znm 
Kampfe anzuspornen (Z. 104-111). — Danach kehrt er zurück 
in den Kampf, er ordnet die Scharen neu und besingt die Gross- 
taten des gefallenen Königs, den Sieg über den kargenden 
Hroerekr, das Ausstreuen der goldenen Saat auf den F^risvellir 
(Z. 112-179). Zum dritten Male fordert er Biarki zum Kampfe 

auf (Z. 180-182.) Da endlich erhebt sich Biarki; während 

er die Rüstung anlegt, preist er die Wohltaten, die er dem 
Könige Hrölfr zn lohnen habe; dann tritt er hinaus auf den 
Kampfplatz. Wie er mit seinem Schwerte den ersten Gegner 
niederstreckt, erinnert er sich des Agnarr, den er einst mit der 
gleichen Waffe erlegte. Einen Königsspross tötet er, er fordert 
die Fürsten der Gauten auf, sich ihm zu stellen; unerschrocken 
wehrt er sich gegen die Übermacht (Z. 183-248). Schliess- 
lich stehen die beiden Kämpen Biarki und Hialti allein da; 
Worte gegenseitigen Vorwurfs fallen ; Hialti klagt über den zer- 
hauenen Schild, Biarki spricht von seiner Todeswunde (Z. 249-277). 
— Die hinzutretende Gattin Hnit fragt er, ob sie OSinn auf 
dem Schlachtfelde erschaue ; wenn er ihn sähe, würde er an dem 
Kiimpfgott das Ende des Fürsten rächen (Z. 278-287). Biarkis 
letzte Worte zeigen, wie er zu Häupten, Hialti zu Füssen 
Hrölfs hinsinkt, noch im Tode den herrlichen Häuptling umfassend 
(Z. 288-298). 

Schwierigkeit macht die Situation, die den Reden der Helden 
zu Grunde liegt. Es fällt auf, dass Biarki, der Hauptkämpe 
Hrölfs, erst nach dem Falle des Königs, nach dreimaligem Mahn- 
ruf Hialtis auf dem Kampfplatz erscheint. Der Dichter brauchte 
das späte Auftreten Biarkis für die Anlage der Redestrophen, 
aber wir wissen nicht, wie er es begründete oder begründet 
dachte. Die Auffassung der Hrölfsßaga, dass Biarki zunächst 
als Bär mitgekämpft habe, während sein Körper regungslos auf 
dem Lager verharrte, wird weder durch das Lied selbst, noch 
durch die Prosa Saxos bestätigt. 

In der Oläfssaga ens helga wird berichtet, dass l>ormö8r 
Kolbninarskald am Morgen der Schlacht bei StiklastaÖir i. J. 1030 



Die BiÄTkamÄL XXm 

die 'Biarkamäl en foma' gesangen habe, um die Krieger Olafs 
des Heiligen zu erwecken; als 'upphaf des Liedes werden 
Str. 1-3 (8 Langzeilen) citiert, und sie stimmen z. T. zu Saxos 
Umdichtung. Die Biarkamäl wird man also, da kein Grund vor- 
liegt, die Eichtigkeit jener Angabe zu bezweifeln, in die Zeit vor 
1030 setzen dürfen; sie gehören der altem Epoche der nordischen 
Heldendichtung an. Schwieriger ist es, die Heimat des Liedes 
zu ermitteln. Olrik hält es für dänisch, aber die Gründe, die 
er Sakse 1,31; 2,152 dafür anführt, können die Frage nicht ent- 
scheiden. Dass das Lied 1030 von einem Isländer vorgetragen 
wurde, dass es in dem sicher isländischen Innsteinslied nach- 
geahmt wurde (s. u.) und dass es die Grundlage abgab für 

c. 49-51 der isl. Hrölfssaga kraka, veimag freilich norrönen 
Ursprung der Dichtung noch nicht zu beweisen. 

Die Reden des Hialti und Biarki in der Hrölfssaga sind 
den Biarkaindl in freier Prosabearbeitung entnommen. Freilich 
soll in der Saga eine Kampfschilderung, nicht eine Verherr- 
lichung der Mannentreue gegeben werden. Daher fällt der Fürst 
erst am Ende des Kampfs, nicht zu Anfang wie in dem Liede. 
Wenn bei Saxo Hialti vor der Mitteilung von Hrölfs Tode aus- 
ruft: Extremam tarn degustavimtcs escam (Z.87), so mag dem 
Worte esca ein Ausdruck für Gelage (sumbl?) zu Grunde liegen; 
daraus wäre dann in der Saga ein kräftiges Trinken vor der 
Gregenwehr geworden (Fas. 1,101,4-22), das nur wenig in die 
Situation hineinpasst. Der Preis der Heldenthaten Hrölfs musste 
wegfallen, da diese Taten nicht in den Bericht von der Schlacht 
hineingehörten. Im übrigen werden die im Gedichte erwähnten 
Vorgänge und die Reden der Helden in der Saga getreulich 
wiedergegeben. 

Wir drucken den lateiuischen Text der Biarkamäl ab, da 
er den Inhalt des alten Liedes am besten vermittelt, und setzen 
die entsprechenden Stellen der Saga darunter. 

Darauf lassen wir die auf Island erhaltenen 4 Liedbruch- 
stücke folgen, die sich als Teile der Biarkamäl ausgeben: 

Str. 1-3 überliefert in den Hss. der Heimskringia : Kj-ingla 

d. i. AM. 36 fol. Chart. (=K), Ende 17. Jh.; Jgfraskinna 2 
d. i. AM. 38 fol. Chart. (»J), 1698; in folgenden Membranen 
der historischen Olafs s. helga: Holm. 2 4*^ (=S), 2. Hälfte 



XXIV Die Biarkamdl. 

des 13. Jh.; AM. 61 fol. (=A), um 1400; AM. 68 foL (=B), 
Anf. 14. Jh.; AM. 325 VH 4® (=C), 13. Jh.; AM. 325 V 4° 
(= D), 2. Hälfte 14. Jh.; Hohn. 1 fol. (=E), 2. Hälfte 14. Jh.; 
Gl. kgl. Saml. 1008 fol. (=T), um 1400. 

Str. 4-6 überliefert in den Hss. der Snorra Edda: R W U 
748 757 le/? bei Gelegenheit der gullsheiti; auch diese Strophen 
werden als den Biarkamäl en fomu zugehörig bezeichnet. 

Str. 7 und 8 überliefert in der Laufäss-Edda, abgedruckt 
in SvEgilssons Ausgabe der Snorra Edda nach AM. 743 4® 
Chart., einer Hs. des Ketill JOrundsson. Die andern Hss. der 
Laufäss-Edda in der AM. (738 4® Chart., a. 1680; 161 8® Chart., 
ca. 1700; 164 8^ chart., 17. Jh.) zeigen in den Strophenresten — 
soweit sie sie haben — keine Abweichungen. 

Das erste Bruchstück, Str. 1-3, wird von den meisten Her- 
ausgebern in der Form zweier achtzeiliger Strophen abgedruckt; 
wir folgen der Anordnung von Möbius Analecta norroena ^ 57, 
da Vaki ok <b vaki den ersten Worten des Liedes bei Saxo und 
in der Saga entspricht, also wohl einen Strophenanfang bildete, 
und da 2,5-8 syntaktisch offenbar zu 2,1-4 gehören. Str. 1, die 
bei Saxo und in der Saga nichts Entsprechendes hat, wäre dann 
nur zur Hälfte erhalten. 1,3.4 muss sich auf die häusliche 
Arbeit der Knechte beziehen, nicht auf die Kriegstaten der 
hüskarlar (Rosenberg 1,344), da vilmegir an den zwei übrigen 
Belegstellen eine abschätzige Bedeutung hat (Hav. 134,12; Skim. 
35,4) ; doch kann auch vilmqgum 'den erfreulichen, befreundeten 
Männern' (den Kriegern) erwogen werden. Ob in der zweiten, 
verlorenen Strophenhälfte der Dichter zu den Hrölfsmannen 
überging oder ob er das Nahen der Feinde schilderte, lässt sich 
nicht entscheiden. 2,1-4 entspricht den Zeilen 1-6 bei Saxo, 
nur fehlt bei ihm die Bezeichnung 'Genossen des AÖils' für die 
Mannen des Hrölfr. Wenn der Dichter den Hrölfskämpen 
diesen Namen beilegte, so muss er damit auf eine ihrer grossen 
Waffentaten hingedeutet haben. Und wirklich erscheint nach 
der altem Sage, wie sie in der Sn. S. 108 und in der 
SkiQldungasaga (Aarb. 1894 S. 116 ff.) sich findet, die Unter- 
stützung des ASils im Kampfe auf dem Wsenersee als ihre 
grösste Heldentat. Bei Saxo und in der Saga fehlt dieser Teil 
der Sage und demgemäss auch die Anspielung darauf in der 



Die Biarkamü. ^^^^XY 

Bezeichnung 'AÖils Genossen.' 2,5-8 mit den zwei Hrölfskämpen 
Harr enn harögreipi und Hrölfr skiötandi haben kein Gregenstück, 
aber die beiden Namen kehren in der Kämpenliste Hrölfs 
(Fas. 1,100,13-19) wieder in der Form Hrömundr haröi, Hrdlfr 
skiöthendi. Die beiden Namen stehen an der Spitze der Liste, 
die folgenden gehen nach Ausweis der Anlaute nicht auf eine 
Strophe zurück; fünf von ihnen, die der drei Svipssöhne, des 
Hialti und Biarki, sind den früheren Kapiteln der Saga ent- 
nommen, fünf andere scheinen frei erfunden, um die Liste voll 
zu machen. Es scheint demnach, dass die Biarkamäl ausser 
Biarki und Hialti nur jene zwei Hrölfskämpen kannten, dass ein 
Sagamann unter Benutzung der Str. 2,5.6 eine Kämpenliste Hrölfs 
herstellte. Str. 3 entspricht den Zeilen 7-12 bei Saxo und der 
dazu angeführten Sagaprosa. 

Die Umschreibung bei Saxo gewährt uns eine Vorstellung 
von dem Inhalt der alten Biarkamäl, die Strn. 1-3 von der sprach- 
lichen und metrischen Form des Liedes. Der Dichter hat mit 
ungemeinem Geschick den ihm vorliegenden Stofif seiner Absicht, 
die Mannentreue zu verherrlichen, und der gewählten Form, der 
des einseitigen Ereignisgediehts, angepasst. Sein sprachlicher 
Ausdruck ist hochpoetisch, wie vor allem 1,1.2 und Str. 3 zeigen. 
Sein Versmass ist nicht der skaldische Malahättr, sondern jenes 
freiere FomyrÖislag, das wir aus den HamÖismal und andern 
altem Dichtungen kennen. Die Biarkamäl sind zu den be- 
deutenderen Stücken der altern Epoche nordischer Dichtung 
zu stellen. 

Das zweite Bruchstück, Str. 4-6, giebt als Geschenke des 
Königs an seine Mannen nicht weniger als 15 Kenningar für 
Gold, und das in reinem skaldischem Malahättr. Der Stil dieser 
Strophen steht in schroffem Gegensatz zu dem der Strn. 1-3, er 
hat auch sonst in der nordischen Poesie kein Gegenstück. Ihr 
Versbau weicht ab von dem der Strn. 1-3. Auch inhaltlich passen 
sie schlecht zu Z. 39 in Saxos Umdichtung, wo Schwerter, Helme, 
Ärmlinge, Panzer, und zu der Saga, wo nur vdpn ok herkkedt 
als Hrölfs Gaben angeführt werden. Auf Grund dieser Kriterien 
müsses wir die Strn. 4-6 aus dem ursprünglichen Biarkiliede aus- 
scheiden, wenngleich sie schon zu Snorris Zeit unter dem Namen 
Biarkamäl en fomu' mitbegrififen wurden. 



^XVI Die BiarkamÄl. 

Kein sicheres Urteil vermögen wir über das Verhältnis der 
zwei letzten Bruchstücke, Str. 7 und 8, zu den alten Biarkamal 
abzugeben. Die poetische Form stimmt nicht zu Str. 1-3: Str. 7 
enthält eine zweigliedrige, Str. 8 eine dreigliedrige Kenning; die 
Bruchstücke sind in skaldischem M&lah&ttr abgefasst. Hingegen 
entspricht Str. 7 dem Inhalte nach der Z. 88 bei Saxo ; Str. 8 ist 
zwar durch Saxo Z. 286 nur sehr undeutlich wiedergegeben, 
aber der Ausdruck der Saga: skylda ek kreista kann sem annan 
versta ok minnsta mysltng steht der Strophe recht nahe. Die 
Worte der Str. 8, Biarki wolle OSinn würgen wie den Überlister 
der Maus, also die Katze, werden verderbt sein. Man möchte 
mit Rosenberg 1,345 als ursprünglich vermuten, Biarki wolle 
den OÖinn würgen wie die Katze die Maus, was auch dem Aus- 
druck der Saga näher käme. Das Ac^jektiv kdmleitr scheint 
auch mehr für die Maus als für die Katze zu passen. Leider 
stösst der Versuch, die Strophe durch Konjektur zu heilen, auf 
zu grosse Schwierigkeiten. 



IV. DAS INNSTEINSLIED. 

Aus der Hälfssaga. 

Das Innsteinslied ist uns erhalten in der Hälfssaga. Die 
Haupthandschrift dieser Saga, auf die alle andern Hss. zurück- 
gehen, ist Gl. kgl. Saml. 2845 4® membr., 15. Jh., hg. in Bugges 
Norrene Skrifter af sagnhistorisk Indhold. 

Das Innsteinslied ist das älteste uns erhaltene Denkmal der 
Hälfsdichtung ; es ist vermutlich unversehrt auf uns gekommen. 
Zu Beginn musste der Vortragende mit wenigen Worten die Lage 
vergegenwärtigen, man vgl. die prosaische Einführung unter dem 
Text. Darauf folgte der erste Hauptteil des Liedes, das en Re- 
pliken reiche Gespräch zwischen Hälfr und seinen beiden Recken 
Innsteinn und Ütsteinn. Trotz der Warnungen Innsteins bleibt 



Das Innsteinslied. XXVII 

der König dabei, mit der Hälfte der Krieger die Einladung seines 
Stiefvaters Asmundr anzunehmen. Nun musste der Vortragende 
wieder mit einigen Prosasätzen eingreifen, um den Verrat Asmunds 
zu erzählen (S. 36 Z. 1-8). Aber die Saga hat noch eine 
Beihe weiterer Sätze, die im Apparat zu der Stelle abgedruckt 
sind: Zwei ungenannte Kämpen erwachen nach einander und 
tun je eine der Situation entsprechende Äusserung, um dann 
wieder einzuschlafen; König Halfr wacht auf, weckt die andern 
und giebt die nötigen Befehle zur Gegenwehr. Dann beginnen 
die Strophen von neuem mit einer Rede Innsteins; er tut 
nun die Äusserungen, die vorher jenen beiden ungenannten 
Kriegern zugeschrieben wurden, und weckt seinerseits den 
König Hälft (Str. 16. 17). Die Saga enthält also zwei ab- 
weichende Darstellungen vom Beginn des Kampfes. Die erste, 
die Bugge seinem Texte zu Grunde legte, könnte immerhin 
auf einer altem poetischen oder prosaischen Halfsdichtung 
beruhen; viel wahrscheinlicher aber ist, dass der Sagamann die 
Strophe 16 und 17 ins Dramatische umformte, dann aber 
unachtsam genug war, die zwei Strophen des Innsteinsliedes 
dennoch folgen zu lassen. Innsteinn bleibt von Str. 16 ab der 
alleinige Sprecher; ihm gehören auch die Strn. 18-20, die Bugge 
gegen die Hs. dem Könige zuteilte. Ein Prosasatz giebt an, 
dass die Helden aus dem brennenden Saal herauskommen. Der 
Tod Hälfs wird in der Sagaprosa schon vor Str. 21 erwähnt, 
sicher mit Unrecht, da diese Strophe von dem Fall des Königs 
noch nichts weiss; der betreffende Satz ist daher in unserer Aus- 
gabe des Liedes nach Str. 21 gestellt. Zwischen den Strn. 21 
und 22 heisst es in der Saga, dass auch die zweite Hälfte der 
H41fskämpen, die bei den Schiffen geblieben war, herbeieilte, 
um dem Könige zu helfen. Aber dies Sätzchen scheint eine 
Zutat des Sagaschreibers. Das Erscheinen der zweiten Heeres- 
häJfte hätte sich doch zweifellos — etwa in Strophen Ij tsteins — 
spiegeln müssen. Auch hätte, wenn das Herbeieilen der Kämpen 
von den Schiffen mitgeteilt wurde, ebenso die Flucht des Ütsteinn 
und Hrökr enn svarti erwähnt werden müssen. Davon setzen 
Str. 22-24 nichts voraus, und nach vStr. 24, die offenbar das 
lied abschliesst, war für diese Ereignisse noch weniger Platz. 
Das Kommen und Fliehen der zwei überlebenden Haupthelden 



XXV 111 Das InnBteinBlied. 

Hälfs passte schlecht in das Innsteinsliöd, das die Treue der 
Gefolgsmannen bis in den Tod zum Gegenstande hat. 

Das Innsteinslied weist zurück auf eine ältere, ausgedehntere 
und z. T. abweichende Hälfsdichtung. Jene ältere U41fsdichtung 
wird auch von der Ausfahrt des Königs berichtet haben, bei der 
die Brüder Steinn ihre Namen Innsteüin und Utsteinn erhielten 
(vgl. Norr. Skr. S. 15,4-13). Sie liess den König wohl ohne 
einen letzten Kampf mit der einen Hälfte seiner Mannen in dem 
brennenden Saale umkommen ; es erscheint nämlich im Ynglingatal 
Str. 6 (gegen 900 ?) die Kenning Hdl/s bani für Feuer, und 
in der Sexstefla des tnöÖölfr Amörsson (1065; s. Hkr. 3,184) 
die Kenning Hdlfs galli, d. i. Hälfs Verderben, gleichfalls für 
Feuer. Die Vorstellung von Hälfs Feuertod blickt auch durch 
in Str. 19 des Hröksliedes. Ob in der altem Hälfsdichtung die 
zweite Hälfte der Mannen von den Schiffen herbeikam und sofort 
mit Asmundr kämpfte, ist ungewiss; jedenfalls blieben Utsteinn 
und Hrökr am Leben und rächten später ihren Herrn. 

Geleitet durch die Ähnlichkeit von Hrölfs und Hälfs Ende, 
wollte der Dichter des Innsteinsliedes seinen Stoff nach der Weise 
der ßiarkamäl behandeln. Zum Hauptsprecher wählte er den 
Innsteinn; die früheren Erlebnisse der Hälfskämpen erwähnte 
er nicht einmal im Rückblick; die Rache für den König musste 
er, da sie nach Innsteins Tod erfolgte, ganz ausschliessen. 

In dem ersten Teil seines Gedichts teilte er zur Begründung 
von Hälfs Fall dessen Entschluss mit, nur mit der Hälfte der 
Mannen den Asmundr aufzusuchen. Er that dies in Hinblick 
auf die Biarkamäl durch einen Dialog. Um Hälfs Entschliessung 
vorzuführen, bediente er sich des bei den eddischen Dichtem 
beliebten Traummotivs. Innsteinn erzählt, um den König zu 
warnen, nach einander drei Träume; die beiden ersten sind ein- 
ander recht ähnlich; der dritte wird ohne Deutung von dem 
Könige zurückgewiesen, was auch in Am. 29 begegnet Der 
zweite Teil des Innsteinsliedes steht den Biarkamäl viel näher. 
Dort weckt Hialti den König und die Helden, hier Innsteinn. 
Den Verlauf des Kampfes schildern dort Hialti und Biarki, hier 
Innsteinn. Heftigen Groll gegen ÖÖinn, den ungerechten Ent- 
scheider der Schlachten, äussert Biarki und ebenso Innsteinn. Beide 
fallen zu Häupten ihres Fürsten, der ihnen an Tapferkeit zunächst 



Das Innsteinslied. XXIX 

stehende Kämpe zu seinen Füssen. König Hrölfr lÄchelt im 
Tode (Biark. 166), und auch Hdlfr stirbt lachend (Innst. 24,8)/) 

Ein abschätzender Vergleich des Innsteinsliedes mit den 
Biarkamäl muss sehr zu seinen Ungunsten ausfallen. Von dem 
Reichtum der Motive des altem Gedichts ist nur einiges benutzt; 
aber die Stellen, an denen das geschieht, sind die besten der 
ganzen Dichtung. Eigenartig poetisch mutet nur die Str. 16 an. 
Die Kurzzeilen sind jene regelmässigen Viersilbler, die unter 
skaldischem Einfluss mehr und mehr gebräuchlich wurden, mit 
nur dünner Wortfüllung; daher ist man versucht, den Fünf- 
silbler 1,7 ok Asmundar ItS durch Streichung des ok zu kürzen 
und 24,2 in d iqrd hniga zu bessern. Eine Kurzzeile wie er 
ek mcRli 15,6 geht noch unter die erlaubte Kürze herunter. Der 
Ausdruck ist hin und wieder wenig poetisch; man sehe die 
Strophen 12; 15,5-8; prosaische Worte kommen vor wie gruna 
tek ek nqkkut 9,5 und tala 12,2. Der Ausdruck hertogi, also 
ein ursprüngUch ausländischer Titel, für Asmundr ist auffällig; 
er ist in der Poesie zuerst bei piööölfr Amörsson in der Mitte 
des 11. Jhs. belegt. 

Alles in allem genommen wird man das Innsteinslied mit 
Kosenberg (1,361) bezeichnen dürfen als 'ein Seitenstück zu den 
Biarkamdl in geringerem Massstab.* 



V. DER VIKARSBALKR. 

Aus der Qautrekssaga. 

Der Vikarsbälkr ist überliefert in der Jüngern Gautrekssaga, 
die auf Grund der Hss. AM. 590 b c 4^ chart. (= a), 17. Jh.; 
Hohn. 11 8" Chart. (= b), ca. 1640; AM. 152 fol. membr. (= C), 
15. Jh., von Ranisch herausgegeben ist (Berlin 1900). a und b 
beruhen auf einer gemeinsamen Vorlage, C steht für sich allein; 



') Lachend zu sterben war zunächst das Charakteristikum eines be- 
sonders grimmigen Kämpen: vgl. Hqgni (Akv. 24, Am. 65) und Agnarr 
(Biark. 220; vgl. Olrik Dansk Tidskr. 3,6). Doch sterben auch lachend 
Hrölfr und Halfr (s. o.), Ragnarr (Krdkumdl 29) und Ali enn froekni (Am- 
grfms SkiQldungasaga S. 29 [111]). 



X^^ Der Vlkarebälkr. 

Vgl, Gautr. S. IX. Nur die Hs. a, die auf eine gute Membrane 
zurückgeht, giebt alle Sti'ophen des Liedes, in b fehlen die Stm. 
4-6. 9-24, in C die Stm. 12. 13. a-h. 16. 22-24. Die Strophen 
finden sich in einem Bericht von StarkaÖs Jugendtaten, der in 
der altem Gautrekssaga noch nicht vorhanden war, sondem erst 
von dem Bearbeiter der jungem Fassung in die Saga eingefügt 
wurde. 

Über die hsliche Überlieferung musste oft zurückgegriflfen 
werden, in 1,3 (auf Gmnd einer Konjektur der auf b zurück- 
gehenden Hs. AM. 194a fol.); 1,4.7; 4,7; 5,3; 7,8; 9,3; 13,2.10; 
d,5; e,1.2; g,4; 17,5; 22,3.4; 24,1. Lücken wurden angenommen 
in Strophen, die in den Hss. nur 6 Kurzverse zählen: 6,5.6; 
e,3.4; 18,5.6; im ersten Falle beweist der unvollständige Satz 
den Verlust zweier Zeilen. Da die meisten der Strophen acht- 
zeilig sind, so durften überzählige, teils inhaltlich, teils stilistisch 
störende Zeilen durch Klammem als spätere Zutaten bezeichnet 
werden: 1,5-8.13.14; 9,9-14 (Einschub von 9.10 zweifelhaft); 
13,9.10; 14,9.10. Als eine spätere Zudichtung grossem Umfangs 
lassen sich die auf 15 folgenden Strophen a-h erweisen: 

1) in den andern Strophen berichtet StarkaÖr von eignen 
Erlebnissen und Kämpfen, in a-h von den Kriegen, Söhnen, ja 
einem Bundesgenossen Vikars; dort herrscht die 1. Pers. Sg. oder 
PI., hier wird einmal in h von StarkaÖr Störverksson in der 3. 
Pers. gesprochen. 

2) der Stil in a-h ist bei weitem unpoetischer als in den 
anderen Strophen; man sehe e,5-8; h,7-8. 

Der Ausdruck ist dem in Nöregs Konungatal so ähnlich, dass man an 
eine nähere Beziehung zu diesem Gedicht denken möchte: man vgl. a,l mit 
Kgt. 4,1 Tök kappsamr; 14,1 ; 33,1 ; 45,1 ; a,5 mit Kgt. 9,5 (dtfr die Strophen- 
hälfte einleitend); 19,1; 24,5; 26,5; 29,1; 38,5; 44,1; 55,5; 61,1; b,l mit 
Kgt. 8,1 Atti gramr; b,2 mit Kgt. 15,4 erftvqrHu; b,5.6 mit Kgt. 58.5.6 
het Magnus | mqgr SigurZar\ c,6 mit Kgt. 62,7 söknar snarr; c,7 mit 
Kgt. 43,5 sd re<S einn; d,l; f,l; h,l mit Kgt. 9,1; 14,1; 26,2 Reff . . . ; 
e,2 mit Kgt. 21,1 ürZuat göZ; f,1.4 mit Kgt. 18,5.8 R4Z Grdfeldr . . 
fyr Noregi. 

3) die Stm. a-h zeigen reinen KviÖuhättr, wenn man von 
g,7 absieht, die meisten andern ziemlich regelmässiges FomyrÖislag. 
Dieser Grund ist freilich an sich nicht entscheidend, da auch Str. 
20 und 24 im KviÖuhättr gedichtet sind. 



Der Vlkarebälkr. XXXI 

Dass die Strn. a-h ein Einschub sind, wird bestätigt und 
begründet durch die Einsicht in die Komposition der jungem 
Gautrekssaga. Als der Bearbeiter die Yikarsgeschichte (Starka;Ss 
Jugendtaten) in die Gautrekssaga einschaltete, benutzte er als 
Bindeglied den Jarl Neri in Gautland, der schon in der altem 
Gautrekssaga eine Rolle spielte. Er machte ihn zu einem Sohne 
Vikars. Da aber Neri in Gautland Besitz hatte, dehnte er das 
Reich Vikars von AgÖir bis nach Gautland aus und machte den 
Neri selbst zum Herrscher in den vom Vater ererbten UpplQud. 
So schob er denn in Kap. 5 die Erobemng von I>elamQrk und 
Upplqnd durch Vikarr und entsprechende Strophen (a-h) ein. 
Vgl. Gautr. XXVf., XXXIHff., LXXXVIIT, CXf. 

Der Vikarsbalkr ist das einzige in der alten Sprache er- 
haltene StarkaÖslied. Doch sind bei Saxo zwei weitere StarkaÖs- 
ieder in lateinischer Übertragung mitgeteilt, eins lässt sich aus 
seinem Prosabericht erschliessen. 1. Das Ingeldslied (Saxo 
S. 303-318): König Ingellus, Frothos Sohn, vollzieht, durch 
StarkaÖr aufgereizt, die Vaterrache an den Swertingssöhnen ; darin 
die Schilderung von StarkaÖs Vikingleben bei Haki. Das Lied 
ist eins der hei'vorragendsten Ereignisgedichte der einseitigen 
Form; die Handlung spiegelt sich einzig in den Reden des 
StarkaÖr. Vgl. Olrik Dansk Tidskrift 1898 S. 164-177, Danske 
Oldkvad S. 16-25.— 2) StarkaÖs Todeslied (Saxo S. 397-405): 
Der Held erbittet und erlangt von Hatherus, dessen Vater er 
erschlagen hat, den Todesstreich. Auch das Todeslied ist ein 
Ereignisgedicht der einseitigen Form; aus den Reden des StarkaÖr 
und Hathems ist die Handlung zu ersehen. Der Rückblick des 
Helden auf seine Thaten mag in dem nordischen Gredicht einen 
breiten Raum eingenommen haben, aber es scheint, er war nicht 
der eigentliche Liedinhalt, sondern nui* das Mittel des StarkaÖr, 
um sich dem Gegner bekannt zu geben. Vgl. DAk. 5,326-335, 
Ohik Sakse 2,226-229.-3) ein Rückblicksgedicht des 
StarkaÖr (Saxo S. 273-281): Nachdem er alle Gefährten in 
einem Schiffbruch verloren hat, kommt der Held an den Hof des 
Dänenkönigs Frotho (S. 273). Das ist ein Grenzpunkt in StarkaÖs 
Leben; und wenn der Aufnahme bei Frotho ein in den meisten 
Punkten summarischer Bericht von den Jugendtaten des Kämpen 
folgt, wird man ein Rückblicksgedicht oder dessen Prosaauflösung 



^5^^^^^^ Der VlkarebÄlkr. 

als Quelle Saxos annehmen dürfen. Freilich ist nicht der ganze 
Inhalt von S. 273-281 dem vermuteten Gedichte entnommen; 
einige Stücke setzen eine Prosaquelle, der siebeiyährige Aufenthalt 
bei den 'filii Frö' vielleicht den Vik. voraus. Dass der Bericht 
Saxos auf einem Rückblicksgedicht beruht, zeigt die Bemerkung 
Saxos bei dem Kampfe mit Gegathus, StarkaÖr habe 'in quodam 
carmine' gesagt, dass er nicht anderswo eine schlimmere Wunde er- 
halten habe. Vgl. DAk. 5,3 12f., Oh-ik Sakse 2,77-80. — Weitwe 
StarkaÖslieder wird Saxo nicht gekannt haben: die Verse 
über Helga und den Schmied S. 287-290, die keine Handlung 
enthalten, werden aus einigen Lausavisur aufgeschwellt sein; auch 
das 'Carmen' an Ingelds Spielmann, das S. 302 angeführt, aber 
nicht mitgeteilt ist, wird nur eine Lausavisurreihe gewesen sein. 

Der Vikarsbälkr eröfifhet in unserer Sammlung die Reihe der 
Rückblicksgedichte, in denen der Held von einer bestimmten 
Situation aus seine Schicksale und Taten herzählt. Er war dem 
dritten der Starkatfelieder bei Saxo nahe verwandt. Dieses wird 
am Hofe des Frotho gesprochen, jener am Hofe der Schweden- 
kOnige Eirekr und Alrekr, die freilich nur in Str. 21 als 'zwei 
Ynglinge' genannt werden. Anlass zu dem Liede giebt dem 
StarkaÖr der Spott der Königsmannen ; einer wird sich vor den 
andern hervorgethan haben, nicht zwei, wie die Saga meint; 
denn an einen Gegner wendet sich StarkaÖr in Str. 12. Die 
mehr oder weniger andeutende Darstellung dieses wie anderer 
Rückblicksgedichte setzt Kenntnis des Stoffs bei den Hörern 
voraus. Vor einem wissenden Publikum konnte ein Gedicht wie 
der Vikarsbälkr völlig selbständig vorgetragen werden; ebenso 
denkbar ist aber, dass dieser oder jener Erzähler nach Abschluss 
einer Saga oder eines Sagaabschnitts das Vorgetragene in einem 
Rückblicksgedicht seines Helden zusammenfasste. 

StarkaÖs Teilnahme an Vikars Vaterrache, an dem Kampf 
gegen den russischen Sisarr (d. i. Cisari=Czar) und die Opferung 
des Vikarr bilden den Inhalt des Gedichts. Sagengeschichtlich 
auffallend ist der Kampf mit dem russischen Sisarr am Wenersee; 
die StarkaÖsdichtung scheint hier etwas gewaltsam einen öst- 
lichen Kampf ihres Helden in die Dienstzeit bei Vikarr einbe- 
zogen zu haben. 

Augenfällige Berührungen im Ausdruck mit andern eddischen 



T I 



Der VlkarsbÜkr. . r^X^H 

Liedern kommen vor: Yik. .10,7. 8 =» Grott. lB,5.ß sneiddum 
hryniur en brutum skiqldu; 1,7,7 «Hiälm. 4,7 kimta sinnt; 
Str. 24 erinnert an die Schilderung des Israeli Rf). 8, ohne dass 
wörtliche Übereinstimmungen vorkämen; Str. 13 Iftsst denken an 
die schwere* Wunde, die StarkaOr in dem Rückblicksgedicht bei 

• Saxo S. 279 davontrug. Über zwei* Zeilen, die dem Vik. und 
< dem Hrökslied gemeinsam sind, s. zum» Hrök. 

DasVersmass des Vikarsbälkr ist das regelmässige FomyrÖislag; 
hingegen zeigen Kvi8uhä.ttr ausser den Zusatzstrophen a-h: Str. 

» 1,1-4; 20 (ausser Zv 1); 24. Freilich kommen auch sonst Drei- 
silbler vor, von denen die eingeklammerten im Texte zu Viersilb- 
lem gebessert sind: (1,7); 1,13; (5,3; 9,3; 14,3;) 16,2; 18,3; 21,7; 

-<22,3;) 23,3;*) Viersilbler mit schwerem Auftakt sind 14,8; 17,6; 
18,2. Die2V*Rvi8uhä,ttrstrophensindineinemspätemFom3^8islag- 

-liede nicht undenkbar ; man vgl. Mann. 'Str. 4 und 5,5-8. Aber 

• derjenige*, der a-h einschob, hat 19,3 den Vikarr 'Gl^irJ)iöfsbani' 
genannt, also nach sein«* Sagenform geändert ; er könnte auch 

• diö KviCuhättrstrophen aus altem Fomj^Öislagstrophen umgeformt 
haben. 

Die Heimat des Gedichts ist Island. Das geht daraus her- 
vor, daas bekannte isländische Helden, Grettir aus der Grettis- 
saga, Styrr und Stein|)örr aus der Eyrbyggiasaga, in die Liste 
dca* Vfkarskämpen aufgenommen sind;* ebenso mögen Gunnölfr, 
Serkvir, • Sküma nach den Landnehmem Gunnölfr enn gamli, 
' - EJyvindr serkvir und dem lK)rbiQm sküma (Landn. c. 132 [104]), 
odel" j^rleifr skiima (Fiat. l,189ff.) benannt sein. Der Vika-rs- 

• bälkr scheint noch ins 11. Jh. zu gehören. Er war vermutlich 
nach Titel, Ausdruck und Versmass das Vorbild des SigurÖar- 
bälkr, den Ivarr Ingimundarson nach 1139 auf das Leben und 
den Tod des SigurÖr slembir dichtete; und auch auf das Lied 
des GM Hlugason auf Magnus berfoettr (nach 1100) scheint er 
eingewirkt zu haben; vgl. Gautr. S. CVn-CIX. 



*) 21,1; 21,5; 22,1 sind Viersilbler, nü und Mr müssen im Ai^takt 
f fit^oi; vgl, Heasler Über germ. Versbau S. 116 f. 



XXXIV 

VI. DAS HRÖKSLIED. 

Aus der Hälfssaga. 

Überlieferung und Ausgabe wie bei Nr. IV. Das Gedicht 
ist wohl erhalten; die unvollständige Str. 25a ist, wie schon 
Bugge sah, später hinzugefügt, denn die Zeilen 1-4 sind eine 
nur wenig variierte Wiederholung von 25,5-8, Z.5.6 ein matter 
Versuch, die Strophe aufzufüllen. 

Das Hrökslied scheint insofern eine ältere Form der Hälfs- 
saga als das Innsteinslied vorauszusetzen, als in Str. 19 von dem 
Feuertode Hröks und der Halfskämpen gesprochen wird; nach 
der Meinung des Dichters waren also wohl Hälfr und die Seinen 
im brennenden Saale umgekommen. Dagegen macht sich eine 
jüngere, für das Genealogische interessierte Richtung darin geltend, 
dass die Halfskämpen mit Vorfahren ausgestattet werden: Hrökr 
nennt sich 1,2; 2,3; 23,7; 24,8 den Sohn des Hämundr, als 
Mutter des Innsteinn und Ütsteinn wird GunnlQ?5 13,8 erwähnt. 

In dem Hröksliede preist und beklagt Hrökr enn svarti 
seinen gefallenen Herrn, den Hälfr, am Hofe eines fremden Königs, 
den er für das Rachewerk gewinnen wiU. Die Situation, aus 
der das Lied gesprochen wird, ist in der beim Vortrage voraus- 
zuschickenden Prosa nach der Art und mit den Motiven der 
Fomaldarsaga ausführlich entworfen. Der Wirt Hröks ist benannt 
nach dem berühmten Seekönig Haki (vgl. DAk. 5,306), aber 
dieser König Haki herrscht über ein Land — 'Haka veldi' nach 
Hrök. 26, Skäney nach der Sagaprosa — , und er spielt eine 
ziemlich unrühmliche Rolle. Er versagt seine Tochter, die wie 
viele Königstöchter der Fas. Brynhildr heisst, dem Sveinn enn 
sigrsaeU, dessen Name aus denen des Sveinn tiüguskegg und seines 
Gegners Eirikr enn sigrsaeli gemischt sein könnte. Aber er vermag 
nicht, sein Land gegen den abgewiesenen Freier zu schützen, 
und muss für Hilfe gegen Sveinn die Tochter dem Vifill,^) dem 



^) Wegen des Versbaus ist Hrök. 2,2 VifiU anzusetzen, mit i, = Wibü 
bei Förstemann 1,1561, ahd. wibil (eine Käferart); vgl. Ark. 10,178. VifiU 
oder VifiU kommt abgesehen von den Namenreihen des BrävaUaliedes Saxo 
S. 386 und den Genealogien der Fiat. 1,24 f. dreimal in der Landn. vor. 
Die zwei V., von denen dort etwas Näheres angegeben ist, sind Freig^elassene; 
wurde der Name in Island zunächst als Sklavenname verwendet, und haftete 
ihm etwas Geringschätziges an? 



Das HröksUed. XXXV 

Sohne seines Jarls HeÖinn, versprechen. Wenn dann Hrökr als 
Verteidiger i;nd würdiger Bewerber der Brynhildr hervortritt, 
so ist das ein aus der Geschichte des Hiälmarr upd des Ali enn 
froßkni (Saxo S. 370 ff.) wohlbekanntes Motiv. Zu der Werbung 
im Nusswald, der auch spnst als eine geeignete Stätte gilt, um 
Mädcheij zu . gewinp(en, vgl. man die Stellen bei Pritzner s. ,v. 
hnoiskögr mx'Si BMQlsen Timarit 15,58, 

Diese fomald,arsagahaften Namen und Züge der Einleiti;mg 
. jbiat offenbar SQhoiji (^er Dichter vorausgesetzt; seine Anspielungen 
^ wider^prec|ien der Prosa nirgends. Doch fällt der Hauptinhalt 
seines ;piedes in den Anscha<uungskreis der altern nordischen 
Heldendichtung : das Lob Halfs und seiner Kämpen (5-1 7) und 
die Klage um Hälfr (18-22). Die Gesetze, die Hälfr nach 
Str. 7-10 seinen Kämpen gab, finden sich zum Teil wieder in 
dem Russengesetz des Königs Frotho HI., Saxo S. 235 f. (s. Olrik 
Sakse 2,205 ff.). Die allgemiBinem Gebote in Str. 7 haben aller- 
dings un Russengesetz nichts Entsprechendes; den Vorschriften 
für Schwerverwundete in Str. 8 lässt sich nur etwa Haraldr 
hilditonns Gesetz gegenüberstellen: wer mit den Augen blinkte, 
wenn ein andrer ihm die Braue abschlug, sol^e aus derKrieger- 
schar des Königs ausgeschieden werden. Hingegen entspricht 
den ersten vier Zeilen von Str. 9 bei Saxo S. 236: St guis 
vtrginis stuprum vi petere ausus esset, supplicia absctssts 
corporis partibus lueret u. s. w., und 9,5-8 bei Sa^o S. 2ä5: 
ne guis uxoretn nisi emi>tihain duceret. Der Str. 10 entspricht 
die Vorschrift Frothos Saxo S. 236 : ut guisguis mtlttiae dedttus 
spectatae vtrtutis titulum affectaret^ tmpeteret unum^ exctperet 
duo, tres modica pedis retractione vitaret, guatuor fugere non 
erubesceret] genauer stimmen freilich zu Str. 10 die Worte 
Asmunds (Asm. 3), der gleichfalls 11 Gregnem stand hält. ^) 
Über die JVage^ woher die Vikinggesetze in das'Hrök. über- 
nommen sind, vgÜ. die, freilicli nicht voll überzeugenden, Aus- 
ftüiri^ 

Auf die Gesetze flälfs folgt das Verzeichnis seiner Kämpen 
(12-17). Ein recht spä'ter Üichtbr verrät sich darin, dass "die 



I 



.'I I ■•.".■. ' M 



l)'Q'rettir will nicht mehr als 4 Feinden begegnen (Q-rettiss. Str. 27); 
JIgill berichtet, er habe aUe^ mit ,8 igekämpft und s^weimalmit XX (Egilss. 
Str. 63); vgl, Egü^9. Str. 49. 



XXXVI Dag Btrökslied. 

Zwölfzahl Überschritten ist unä die Aufzählung mehrfach unter- 
brochen wird. Von den 19 Namen, die er ausser ' den' bfeiden 
' Hrökr und Steinn nennt, hat er 5 vermutlich dem Verzeichnis 
der SvQlSrkämpfer entnommen: Bqrkr, Bryniölfr, Haukr, Bigm, 
Bersi; vielleicht ist auch Erlmgr Asläksson benannt nach Öläfr 
Tryggvasons Schwager' Erlihgr Skiälgsson (emen histerischen Eigill 
Asläksson s. Hkr. 3,238-42). Styrr enn sterki könnte von dem 
Styrr des Vik. herstammen. Der Name V6mundr für den Fahnen- 
träger ist wegen des ersten Kompositionsghedes gewählt. Höchst 
auffallend sind Hringr und Hälfdan, Mömendr Dana,' d. i. die 
Dänenherrscher? Die Namen Bqlverkr und Stüfr scheinen zwei 
Skalden des Haraldr enn haröraöi entlehnt. 

Das Hrökslied ist ein ßückblicksgedicht wie der Vik. Es 
steht diesem Liede nahe, ja es scheint üim nachgebildet zu sein. 
Hier wie dort spricht ein Held in der Mitte seines Lebens an 
fremdem Hofe von seiner ruhmreichen Vergangenheit und giebt 
sich damit zu erkennen; hier wie dort wird eine Liste der früheren 
Gefährten aufgestellt. Hrök. 14,7.8 scheinen aus Vik. 8,7.8 
herübergenommen. Allerdings waren dem Dichter des Hröks- 
liedes besondere Taten der Halfskämpen unbekannt, daher tritt 
bei ihm das Lyrische mehr hervor, der Preis des Halfr und die 
K3age um ihn. Zu der Schilderung des Vikinglebens bei Hälfr 
mochte das Ingeldslied anregen, das in der Anlage gleichfalls 
verwandt ist. Das Hrök. besass nach seiner ganzen Art weniger 
epische Selbständigkeit als diese beiden Vorbüder; zu rechter 
Wirkung kam es wohl nur im zusammenhängenden Vortrage der 
Hälfsgeschichten. 

Merkwürdig ist eine Berührung mit den Lausavisur der 
Geschichte Hiqrleifs; Hrök. 6,6 heisst Hälfr der häleygische 
König, Laus. A b4,2 werden die Untertanen Higrleifs Häleygir 
genannt. Die falsche Bezeichnung" der HgrÖaländer (oder all- 
gemein der Norweger?) als Häleygir liesse einen gemeinsamen 
Dichter vermuten, wenn nicht der ganze Ton des Hröksliedes 
und jener Strophen so sehr verschieden wäre. 

Der Ausdruck im Hröksliede ist matt, oft geradezu platt, 
man vgl. besonders 3,1.2; 15,1-8; 24,1.2; am tiefsten steht Str. 6. 
Lieblingsworte des Verf. kehren mehrfach wieder: h(Bfri 5,7; 
15,7; 23,6; haukr (= Held) 1,7; 14,2; dazu haukmaSr 4,2; 



Dap Hr^Jkslied. XX;K Vn 

eine.gaoze TVendupg wiederholt sich 10,1.2 und 12,1.2. Die Kurz- 
verse sind tadellose Viersilbler bis auf 15,1; 20,7 und die leichter 
abweichenden 10,1; 23,3; in 11,7 Sigurd konung ist der Name 
nach der altem Weise als Sig-ürS gfemessen (die Einsetzung 
von. Sigvqror ist nicht frei von Bedecien und nirgends not- 
wepdig). Die , Wprtfüllui;ig der Verse ist ^och düi^ier als in dem 
Innsteinslied ; oft füllt das Hülfsverb und das Pronomen allein 
den Kurzvers: 2,1 vildi engi\ 4,1; 11,1 hq/dum vir allir; 7,b 
engt skyldi; 12,1 margir vdru\ 24,6 at vildi hön, 26,5 allir 
etgu; ebenso erscheinen Verbindungen wie 7,4 ekki mcßla und 
16,1 hvergi ^öftak al^ Kurzverse überaus mager. Inhalt und 
Form sind in dem Gedichte gleich dürftig ; nur die Vikinggesetze, 
die auf eine reichere Quelle zurückgehen werden, heben sich in 
dem Ganzen vorteilhaft ab. 

Die Sfachahmung des Vik. und die Benennung^ zweier Hälfs- 
klbupen nach islän^isiQhen Skalden erweisen isländische Heimat. , 
Vor der zweiten Hälfte des 12. Jh. wird das Gedicht nicht ent- 
standen sein. 



vn. HIÄLMARS STERBELIED. 

Au^ der Qrvar-Oddssaga und der Hervararsaga. 

Hiälmars Sterbelied ist überliefert in der Hs. R der Her- 
vararsaga (s. o. zu I) und den Hss. der jungem Qrvar-Oddssaga : 
AM,.34^a 4* membr. (=M), 2. Hälfte 14. Jh.; AIJÜ. 343 4" 
membr. (=A), 15. Jh.; AM. 471 4^ membr. (=B), 15. Jh.; 
AM. 173 fol. ^ Chart. (=e), 17. Jh. Ausgaben der Qrv. vonBoer 
Leiden 1888 und Halle 1892. 

Die Sage von Hi&lmarr ist in zwei Fassungen auf uns gekommen, 
deren Überlieferung schärfer von einander zu scheiden ' Ist,^ als es bisher von 
Hänzel Über die Öervararsaga S. 444 ff., Anz. 16,12? ff., Boer Qrv. Leiden 
S.*;iXXVllt-Xivi]X HaUe S. XVi;Ark. 8,112-123 geschah. ^ 

i)ie Hs. ä der Herv.'^CNoiT. Skr. 2Ö7-209;ii) biöHchtet: Der Berserker 
Anffant;^ wirbt um IngibiQrff, die Tochter des Königs Yngvi in Uppsalir:' 
Ihm wird HMlmarr enn huguinstöri, der am Hofe des Xönigs weilt, von dör 
K{{nigBtpchter vorgezogen. Nun fordert Angant^ den glücklichen Neben- 
buhler zum Hplmgang, der un nädtisten Mittsommer auf Sämsey ansgefochten 
wer4i|9i solL Im Winter äussert Angant^s Yatejr Amgrlmr Befürchtungen 
über den Ausgang des Kampfs. Im nächsten Frühjahr fährt Angant^ mit 



XXXVin Hiilmars Sterbelied. 

seilien elf Brüdern aus der Heimat; sie kommen zum Jarl Biartmarr, und 
Angant^ hält Hochzeit mit der Jarlstochter — es scheint, dass er für den 
Fall seines Todes einen Nachkommen hinterlassen will. Vor der Abreise 
kündet ihm ein bpser Traum seinen und seiner Brüder Tod. Danach kommen 
sie nach Sämsey und gehen hinauf ans Land, Hiälmarr zu suchen . . • • Damit 
bricht der Bericht ab; es wird auf die Qrv. verwiesen und der Verlauf des 
Kampfs der Amgrimssöhne mit Hiälmarr und Oddr — der erst hier genannt 
wird — mit ein paar Worten angegeben. Das lässt sich nur so erklären: 
Der Schreiber von H (oder vielmehr der einer Vorlage von H) erzählte die 
Hialmarssage auf Gcund einer schriftlichen oder mündlichen Quelle soweit, 
als diese von der Darstellung einer ihm bekannten Qrv. stark abwich; von 
dem Punkte, wo seine Quelle mit der Qrv. übereinstimmte, verwies er au^ 
diese Saga. Die Quelle des Berichts von H kannte den Oddr als Gefährten 
Hiälmars nicht; es wäre auch auifallend, dass Hiälmarr, der hier als land- 
vamarmaZr des Schwedenkönigs auftritt, mit Oddr auf Vikingfahrten aus- 
gezogen sein sollte. Die Sagenfassung von H findet sich nicht weiter in 
nordischer Prosa; sie wird aber vorausgesetzt vielleicht in den Strophen ''Aus 
dem Kampf auf Sämsey' (XI B), die das Zusammentreifen der Gegner auf 
der Insel zum Gegenstand haben, und sicher in Hiälmars Sterbelied. Auch 
hier erscheint Hiälmarr augenscheinlich als der Verlobte der Ingibiqrg; auch 
hier ist er nicht mit Oddr, sondern mit einem gewissen Söti zum Holm gang 
mit den Amgrimssöhnen gefahren. 

Der Redaktor des Textes R der Herv. benutzte einmal eine mit H ver- 
wandte Hs. ; denn er wiederholt mit geringen, meist stilistischen Abweichungen 
den Bericht von H (Korr. Skr. 300,15-302,8). Aber er hatte zugleich eine 
Hs. der Qrv. zur Hand, die eine zweite Sagenfassung giebt, und führte danach 
den in H abgebrochenen Bericht zu Ende. Bei ihm heisst der Schwedenkönig 
nicht Yngvi wie in H, sondern Ingialdr wie in der Qrv., Hiälmars Gefährte 
nicht Söti, wie in Hiälmars SterbeUed, sondern Oddr, wie in der Qrv. Der 
Teil der Hiälmarssage, der in H übergangen ist, steht in R der Erzählung 
in der Qrv. nahe: die Str. 8 von Qrvar-Odds Sterbelied ist eingeschaltet in 
den Bericht der Hs. R (Str. 1) und den der Qrv. (M Str. 11); Odds skyrta 
wird erwähnt in R (Norr. Skr. S. 305,11) und in der Qrv. (Leiden S. 100,14; 
Halle S. 55,15). Beides, die Einschaltung einer Str. von Qr. wie die Er- 
wähnung der skyrta Odds, kann aber wohl nui* in einer Qrv., nicht in einer 
Darstellung der Hiälmarssage ursprünglich sein.*) 

Es ist also in R eine zweite Fassung der Hiälmarssage benutzt, die 
sich vollständig in unsem Hss. der jungem Qrv., in kürzerer Wiedergabe auch 
bei Saxo S. 250 f. findet. Nach dieser zweiten Sagenfassung fordert nicht 
der von der schwedischen Königstochter verschmähte Angant^r den glücklichen 
Nebenbuhler Hiälmarr zum Holmgang auf Sämsey, sondern die Schwurbrüder 



*) Wenn bei der Wahl der Gegner Hiälmarr sich den hqfutsma'^r des 
Holmgangs nennt und von der Königstochter in Schweden spricht, so dürfte 
das ein Einschub des Schreibers von R in die ihm vorliegende Darstellung 
einer Qrv. sein. 



Hi&lmare Sterbelied. XXXIX 

Oddr und Hülmarr treffen rein zufällig auf der Insel mit den 12 Amgrüns- 
söhnen zusammen und geraten in Kampf. Der Ausgang dieses Kampfes war 
in beiden Sagenfassungen derselbe. Die drei Niederschriften der zweiten 
Sagenfassung werden irgendwie auf eine ältere Qrv. zurückgehen; das Ver- 
hältnis dieser Qrv. zu der in Holm. 7 4^ membr. (=S) erhaltenen älteren Qry., 
in der der Sämseykampf fehlt (Boer ' S. I), lässt sich natürlich nicht be- 
stimmen. Die Darstellung in R stand der Quelle am nächsten; freilich ent- 
hält sie verhältnismässig wenig Strophen. Der Bericht der jungem Qrv. 
zeigt Spuren einer ziemlich ungeschickten Überarbeitung, aber er hat mehr 
Strophen als R, die jedoch nicht vom Überarbeiter herrühren können. Bei 
Saxo finden sich überhaupt keine Strophen. 

Über das Verhältnis der beiden Sagenfassungen hat zuerst AOlrik riditig 
geurteilt (Sakse 2,60 f., Ark. 14,80 f.). Die erste Fassung giebt eine in sich 
abgeschlossene nordische Heldensage 'Hiälmars ganzen Lebensinhalt, seine 
Liebe, seinen Kampf und bittem Tod, dichterisch besungen'; sie ist in der 
zweiten Fassung umgestaltet zu 'einer der vielen Grosstaten eines wandernden 
Kämpen,* des Qrvar-Oddr. Dass die Hiälmarsgeschichte nur lose in die Qrv. 
eingefügt ist, hat man schon früher gesehen. Der Sämseykampf passt stilistisch 
nicht in die Qrv.; s. Boer * S. XL VIT, Ark. 8,118. Motive der ersten 
Fassung, die in der Sagenform der Qrv. keinen Platz haben, sind nicht ganz 
unterdrückt; s. Boer ebd. 

Hiälmars Sterbelied ist in zwei Fassungen überliefert: die 
kürzere findet sich in der Hs. R der Herv., welche hier aus 
einer altem Qrv. entlehnt, die längere in der jungem und breitem 
Fassung der Qrv. (MABe). Da nun die Berichte von Hiälmarr 
in der Herv. R und der Qrv. M beide auf eine ältere Qrv. 
zurückgehen, lässt sich von vomherein nicht entscheiden, welcher 
von beiden die ursprüngliche Fassui;ig von Hiälmars Todeslied 
bewahrt hat. Bugge Norr. Skr. 311,26-30 hielt die Reihenfolge 
der Strophen in der Qrv. für im wesentlichen ursprünglich und 
ordnete die Strophen der Herv. R so; 1. 2. 7. 5. 6. 3. 4. 8. Für 
die Strophenfolge in R erklärten sich Heinzel Anz. 16,129, 
Boer* S. 57, FJönsson Litt. Hist. 2,148. Boer meinte, dass die 
Plusstrophen der Qrv. bis auf Str. 6 von jeher zu dem Liede 
gehörten, FJönsson sah in ihnen allen eine späte Zudichtung. 

Wir finden in der Fassung der Qrv. die gute, echte Über- 
lieferung von Hiälmars Todeslied. Nur kann Str. 7 — wie schon 
Boer* S. XLIH sah — nicht ursprünglich die Stm. 8 und 9, 
die Hiälmars Auftrag an den Grefährten enthalten, getrennt 
haben; sie ist vor Str. 8 zu stellen. Dann ergiebt sich für die 
Strophen Hiälmars folgender Gedankengang: 'Ich bin zum Tode 



^ ' HiiÜMafs Btelrbfefie*. 

getroffen (2)'; doch tUM^ SchÜmmes werden von mir die'Frkuen 
und das kluge Mädchen in Sigtünir erfahren (3); ich wandte 
mich von dem Gesänge der Frauen mit Söti zur Heerfahrt (4); 
die '"glänzende 'Fürstentochter gab mir bis auf die Landspitze das 
Geteit und ' sagte ' mir' mein Ende voraus' (5) ; ich wandte ' mich ' 
auch" von ihi-: heftigen Schmörz wird ihr mein Tod bereiten* (6): — 
Dann ein Übergang von der Vergangenheit, dem Abschied von 
Ingibiqrg, zur Gegenwart und Zukunft: 'Fünf Gehöfte besass 
ich, nun muss ich tot daliegen auf Sämäey (7). Trag meinen •• 
Helm und meine Brünne in die Königshalle (8), meinen roten 
Rfii^ bring der jungen Ingibigrg; heft%en Schmerz wird ihr mein Tod 
bereiten (9 ; Z.6-8 eine wirkungsvolle Wiederhöluilg aus Str. 61).' 
Ich sehe die Frauen sitzen, die mich von der Fahrt abmahnten; 
nicht wird das Bier und die Genossen den Hialmarr mehr er- 
freuen '(10). Bier trinken die Jarle in Uppsalir; viele ermüdet 
dei^ Trunk, mich ab* ermatten die Wunden auf der Insel (11)'. 
Der Alisißhlufes des Liedes: Tläbe und Adler fliegen herbei, ich' 
werde ihnen zum letzten Male Atzung bieten — mit dem eignen 
Bfilt! (12).' 

Dem SWbelied Hiälmars in der Qrv. M gegenüber erweist 
sich die Fassung in der Herv. R als eine küi^ende' Bearbeitung. 
Weggelassen ist hier einmal M6, deren zweiter Teü in M§ in 
ähnlicher Form wiederkehrt; ferner* die SfrÖpheh M3. 8. 10, in" 
denen der Schwedenkönig und seine Hauptstadt Sigtünir erwähnt 
werden. Mll ist in R 4 m der Weise umgestaltet, däsö an 
Stelle der in Uppsalir zechenden Hausmannschäft' des Sch^eden- 
königs die Mannen von Hiälmars' Vater getreten sind. Mit an- 
deren Worten : In der Fassung von R Ist dei* Schwedenkönig 
ausgeschaltet'und dafür Hiälmars Väter eingeführt. Daraln, dass 
die Gedanken des sterbenden Hialmarr am Hb'fe des Schweden- 
königs weilen, erinnert nur nöch'Agnafif in R5,3 und TJppsalh^* 
in 6,8. Die Aufnahme von Hiälmärfe Vater, der in det* Sage' 
keine Rolle spielt; ist off6rfb'ar spät; das Verhältnis Hi&htiars zu 
deih Schwedenköriig, wie es sich in M 8. lö. 11 (und audii'7) • 
spiegelt, war dagegen dem? Ijiecte*' von Anfang an eigen; denn es 
entspricht d6r älteisten Datirtedlun^ der Hiälmarssage in Herv. Bf' 
(stoben S. XXXVII) und Steht paraUel dem deis Biarki zu Hrömy 
v^. Biark. 195f. und die- Prosa der Ördlfss. unteln S; 27. Die 



H]il]iiftraiSteitMli6*.v XLI . 

AfliürdiitK^ deir>>*flbrigi bleibenden Strophen »in 'R zeigt teinen 
anAMi Geiankengang' als die 'Fassung Mies jLiOdes in M^ s. ^ 
FJ6fis9t)ifi' a. a. O/) AnstOsflig ist darin'^itf'SteHung.vQnR 7: Die 
Zeilen 1-4, Hiälmars Abschied von den Frauen def « In^biqrg^ * 
stehen wenig passend nach der letzten Botschaft an die Geliebte, 
während die Strophe als die vierte der langem Fassung ihren 
richtigen alten Platz bewahrt hat. 

An den einzehiön Stellen hat die Fassung der Qrv. gleich- 
falls meist das ÜFsprüngliche erhalten; die Lesart von R ver- 
dient den Vorzug nur in, M 7,3,4; 7,6; 12,3^;maji vgl. Boer^ 
S.. XLIV. 

HialmsHTS Sterbelied gehört wie Vik. und Hrök. zu Mu ' 
Rückblicksgedichten, und zwar schaut, der Held hier wie in .den 
folgenden Sterbeüedera ( VIH. : IX) in der Stunde des Todes auf 
seine. Vergangenheit ' zurück. Durch die Strophe Sötis am Aur 
fang stellt es sich zu der HelreiÖ und GuÖrünarhvqt und. dem,. 
Sterbeliede des StarkaÖr (oben S. XXXI), in denen den Scheide- 
worten des Helden eine Einleitung voraufgeschickt wird. Durch 
den stark lyrischen Gehalt tritt »es zu den genannten Liedern 
des Codex regius und zu Hildibrands Sterbelied und trennt sich 
von den Sterbeliedem des StarkaÖr, Qrvar-Oddr, Ragnarr loÖbrök 
(Kräkumäl), ÄsbiQni pniSi (Fiat. 1,528), in denen die Aufreihung 
der Taten des Helden mehr oder weniger die Dichtung füllt. 

Von dem poetischen Material des HiälmarsKedes begegnet 
einiges auch in den Heldensagen älterer Zeit: das Leben am 
Hofe des Königs, der hervorragende Held, der von seinem 
Herrscher mit Länderbesitz und der Hand der Tochter belohnt 
wird; diese Züge finden i sich -in den Biark. wieder. Der schöne 
Gesang der Frauen in- Stri 4 — man muss doch an eine Art 
geselliger Unterhaltung denken — und der Abschied von der 
Geliebten auf der Landzunge, tragen dagegen moderneres Gepräge 
und muten schon wie ein Klang aus der Balladendichtung an. 
Modem klingt auch die n»hrfiEiehe Gegenüberstellung des Einst 
und Jetzt, die übrigens geschidct • zur -Erweckung der schwer- 
mütigen Stimmung benutzt ' wird. ' — Die metrische Form des 
Liedes ist ein regelmässiges FornyrÖislag ; mehrmals kommt 
schwere Füllung der ersten Senkung, einmal (11,7) schwerer 
Auftakt vor, eine Zeile (3,5) hat zu leichte Wortfüllung. 



XLH HWlmara Sterbelied. 

Das Gedicht scheint dem Verf. von Hildibrands Sterbelied 
und dem der Pri8{)iöfsstrophen bekannt gewesen zu sein; man 
wird es demnach spätestens gegen Ausgang des 12. Jhs. an- 
setzen dürfen. 



Vlll. HILDIBRANDS STERBELIED. 

Aus der Asmimdarsaga Kappabana. 

Überliefert in Holm. 7 4® membr. (= S), Auf. 14. Jh. 
Abdruck bei Möbius Analecta Norroena^ S. 269 f. Ausg. von 
Detter Zwei Fomaldarsögur S. 98 f. Die hsl. Lesart in<Bki in 
6,7 bestätigt Cederschiöld Gott. Gel. Anz. 1892 S. 722. 

Bei Saxo entsprechen die Verse des Hildegerus S. 356 fif., 
die an genau correspondierender Stelle in eine sonst erheblich 
abweichende Prosaerzählung eingefügt sind: 

Collibet altemis devolvi fatibns horam, 

Et, ferro paosante, solo subsidere paolum, 

Altemare moram dictis animosque fovere. 

Restat proposito tempus; nam fata duorum 
5 Fors diversa tenet; alium discrimine certo 

Sors ferialis agit, aliiun potioribus annis 

Pompa decusque manent et agendi temporis nsus. 

Sic sibi dividuum partes discriminat omen. 

Danica te tellus, me Sveticus edidit orbis. 
10 Drot tibi matemum quondam distenderat über; 

Hac genitrice tibi pariter collacteas exto. 

En pia progenies trucibus concurrere telis 

Ausa perit; sudo prognati sanguine fratres 

Ulata sibi caede ruunt, dum cnlmen aventes 
15 Tempore deficiunt, sceptrique cupidine nacti 

Exitiale malum socio Styga fanere visent. 

Ad Caput affixus clypeus iuihi Sveticus astat, 

Quem specular vemans varii caelaminis omat, 

Et miris laqueata modis tabulata coronant. 
20 Illic confectos proceres pugilesque subactos, 

Bella quoque et nostrae facinus spectabile dextrae 

Multicolor pictura notat; medioxima nati 

mita conspicuo species caelamine coustat, 

Oui manus haec cursum metae vitalis ademit. 
25 ünicus hie nobis haeres erat, una patemi 

Oura animi, superoque datus solamine matri. 



Hildibrands Sterbelied. ^SLUI 

Sors mala, quae laetis infaustos aggerit aimos, 
Et risum moerore premit sortemque molestat. 
Lugabre enim ac miseram est dejectam ducere vitam 
30 Et tristes spirare dies omenque dolore. 

Sed quaecunque ligat Parcarum praescius ordo, 
Quaecunque arcanum superae rationis adumbrat, 
Seu quae fatomin serie praevisa tenentur, 
Nolla caducanim rerum conversio tollet. 

Der mehrfach beschädigte und lückenhafte isl. Text wider- 
spricht der Sagaprosa in diesen Punkten: 1) die Mutter heisst 
Drött 1,5, in der Prosa Hildr; 2) die Schwerter rühren von 
dautSir dvergar her 2,5.6, die Prosa c.l nennt menschliche Schmiede 
mit wunderbaren Kräften; 3) auf dem Schilde ist Hüdibrands 
Sohn abgebildet, den der Vater erschlagen hat, 4,1-8, die Prosa 
lässt die Sohnestötung erst auf dem eiligen Zuge zum letzten 
Zweikampf erfolgen, S. 98,18-20, und diese zwei Zeilen sind ein 
ganz loser Zusatz, der der Str. \ oberflächlich Rechnung zu tragen 
sucht (so schon Uhland Schriften 6,122): die Saga weiss im 
übrigen nichts von einem Sohne Hildibrands. 

In dem ersten dieser Punkte haben die Verse das Ur- 
sprünglichere, da auch Saxo den Namen Drota nennt. Zwerge 
als die Urheber der verwunschenen Schwerter sind wahrscheinlich 
(dauSir ist rätselhaft). Boer Beitr. 22,355 ff. vermutet, dass 
der verworrene Bericht der Prosa c.l durch Schreiberversehen 
aus einer älteren Form entstand, die nur 6in Zauberschwert 
kannte; Str. 2 wäre dann junge Zudichtung auf Grund der ver- 
derbten Abschrift. Dies ist bedenklich, weil doch eben die 
daudir dvergar zu c.l nicht stimmen, besonders aber weil auch 
Saxo zwei Schwerter nennt, Lyusingus und Hwittingus, denen 
man doch eher den gleichmässig zauberischen Ursprung zuschreiben 
wird. Der dritte, wichtigste Widerspruch findet sich auch bei 
Saxo: die Hexameter 22-26 sind das Gegenstück zu Str. 4, die 
Prosa schweigt von dem Sohne des Helden. 

So giebt dieser dritte Fall ein deutliches Beispiel dafür, dass 
schon in mündlicher Tradition in eine Prosaerzählung Verse wider- 
sprechenden Inhalts eingelegt waren und Jahrzehnte hindurch 
ihre Stelle behaupteten. Ein bemerkenswertes Zeugnis für die 
verbale Festigung des vorlitterarischen Sagavortrags im allgemeinen. 

Ob sich die ganze Strophenreihe und die Prosa von Anfang 



A 



^^Mi^l < HiWibraiids StwbeUod.. 

an auf zwei verschiedenen Fassungen der Sage aufbauten, sodass 
also das Sterbelied einmal aus der einen, uns verlorenen Saga- 
redaktion in eine andere, abweichende hinüber getragen wurde; 
oder ob der Vorgänger unserer beiden Prosatexte (Saga und Saxo) 
einst zu den Versen stimmte und später das Motiv der Sohnes- 
tötung verlor ; oder ob endlieh die widersprechenden Verse (Str. 4, 
Saxo 22-26) von anderer Seite her eindrangen, das hat bisher 
keiw , befriedigende Antwort gefunden. Jedenfalls zeigt Saxo, 
dass.Str. 4 nicht schriftliche Interpolation ist. 

Von den isl. Versen haben Str. 2. 5. 6 und wohl auch 1,1-4 
b^ Saxo keine Entsprechung;^) umgekehrt fehlt den lateinischen 
Versen 1-8. 12-16. 27-34 das isl. Gegenstück. Man darf vielleicht, 
eine Reihe von 9 Strophen erschliessen : 1. Saxo 1-8; 2. Visa 1 
-= Saxo 9-11; 3. Saxo 12-16; 4. Visa 2; 5. Visa 8 =? Saxo 
17-22; 6. Visa 4 = Saxo 22-26; 7. Saxo 27-34; 8. Visa 5; 
9. Visa 6. Sehr ähnlich rekonstruiert Olrik in seiner dänischen . 
Bearbeitung, Danske Oldkvad S. 30 ff. Es ist möglich, dass die 
ursprüngliche Dichtung noch ein paar Strophen mehr besass. 

Die Strophen 'Asmundr auf der Hochzeit' (unten Nr. XVI) 
fallen nicht in dieselbe dichterische Einheit. Die Hildibrands- 
visur grenzen sich als monologisches Sterbelied ab, dem . des 
Hiälmarr (Nr. VH) am nächsten verwandt, und ihm vielleicht 
nachgeahmt,^) an erzählendem, autobiographischem Stoff ärmer 
als Hialm., noch mehr ins Lyrische ausgebildet; wie dorty die. 
Stimmung der wehmütigen, sanften Klage. Mit der kraftvollen, 
Erhabenheit des deutschen Doppelgängers hat Hildibrandr nicht 
viel mehr als das Adjectiv svds gemein {enn svdsi sonr—suäsat 
chind). Ohne eüie umgehende Saga war auch diese Strophen- 
reihe nicht wohl lebensfähig. Da diese Kunstform, Prosa mit- 
monologischer Verseinlage,., nach Island weist, ist die Herkunft 
der Erzählung bei Saxo entschieden. 

*) 1,1-4 könnte zur Not in Z. 12 — 16 wiederkehren. In diesen lat. 
Versen ist nicht eine frühere Sagenform mit dem Tode beider Brüder zu 
erblicken (Boer), auch nicht die Täuschung des Hildegerus, dass sein Bruder 
tödlich verwundeti sei (Paul Herrmann), sondern Saxo ergeht sich hier in all- . 
gemeineren Betrachtungen über die veijderblichen Folgen der Bruderfehde;, 
'sceptri cupidine' passt ja auch gar nicht auf Hildegerus und Haldanus. Doch 
mag eine z. T. sentenzenhaft gefärbte Strophe zu Grunde liegen. 

«) Hüd. 6,5-8 c/» Hiälm. 7,5-8. 5,1.2 ^ Sig. sk. 65,1.2. 



XLV 

? IX. QRVAR-ODDS STERBlEEIED. 

Aus de^ Qrvar^ÖddsItagfa. 

QrVaa*-Odds ' Sterbelied ist tibeWidfert in der eiilfcigeil Hs. der 
altem kurzem Qrv. —'Holm. 7 4^ nüeifabr. (=iS), Anf. 14. Jh. — 

' tmd in den Hss. der jtitigera längferh Qrv., die zu Nr; vn auf- 

'•"gefcilirt wurden; s.'die Ausgaben ebenda. 

' Die Qrv. entliält eine Reihe von Strophen, in deneä der 

''fleld seine Thaten aufzlfeilt: 
Qr. 1.2 : Bekämpfung der Riefeen im Berge; Vgl. S c.12.13. 

'Qr. 3.4 : Erwerbung dei' skyrtti in Wand;' vgl. S c.21-24. 
Qr. 5" 6 : Kampf mit Qgmuhdr; vgl. S 6.26.27. 

' Qr. 7.8 : Sämseykampf ; vgl. S c.28-31. 
Qr. 9 .Kampf mit Saeiihdr; vgl. S c. 32. 
Qr. '10.11 : Fahrt nach Akvitanaland lind SchifiFbruch; vgl. S ü.33. 

"Qr. l^rOddr in 'Ungarn; vgl. S c. 34.35. 

• Qi^. 13.14 : Im Dienst des Hdnnenkönigs HerrauSr; Kampf ge^en 

Biälki: Vgl. S c.3f6-44. 
Qr. 15.16 .-Abschied Vom Leben in Hrafhista; vgl. S c.45.46. 
' Davon sind freilich Str. 5.6.9 in den Männervergleich -ein- 

' 'gefügt; aber da Urnen jede oder doch die dort übliche Anrede mangelt 

' und da sie 'den klaren Aufbau von Mann, ifetören, können sie 
diesem Gedichte hicht Ton Anfang ah zugehört haben, vgl. Boer 

■ Ark. -gjmf.; Br.* S. 82f. Die Stra, 7.8 stehen zwar in Qrv. 
und Herv. mitten unter den Bihichstücken eines Samseyliedes, 
BÖndera sich aber von ihnen ab durch die eigenartige Eingangs- 

'' Zeile; vgl. Heinzel Anz. 16,127. 'Hiei^her stellte Boer Ark. 
8,136ff., Br.*XÜ, 97-100 noch Mann. 18-22; aber diese Strophen, 
in denen zwei von Odds Gefährten und die Völker genannt 
werden, welche er 'aufgesucht hat, passen gär nicht zu den oben 
aufgeführten, in denen Oddr seine Kämpfe an einander reiht. 

In C.46 deir' Qrv. S (Br.^ S 1-95) wü-d erzählt, dass der 
sterbende Oddr ein Gedicht '^macht habe über 'seinö Taten 
und sein Leben,' und eis werden 1^« Strc^hen davon mitgeteilt: 
Str. 15.16 unserer Aufgabe: Sie bilden den Abschluss eines 

'Sterbeliedes, das' die Fahrten Odds (15,6) zum Inhalt hat j und 
es ist kein Zweifel, dass Qr. 1-14 StücWe desselben Liede^ sind. 

"Auf die Situation wird darin freilich nur einmal angespielt in 
Str. 10,8. Vgl. Heinzel Anz. 16,127, Boer Ark. 8,135. 



k 



^^^^ Qrvar-Odds Sterbelied. 

In wieweit das Sterbelied Qrvar-Odds vollständig vorliegt, 
bleibt ungewiss. Einleitende Strophen brauchten nicht zu fehlen, 

. denn die in der Anlage verwandten Kjäkumäl beginnen auch 
gleich mit der Aufzählung von Ragnars Taten. Die Fahrten 
Odds sind nach Str. 15 das Thema des Liedes, und in den er- 
haltenen Strophen werden sämtliche Fahrten und Taten des 
Helden bis auf. wenige Vikingkämpfe, die der Yerf.. von Qr. 
vielleicht nicht kannte, hergezählt. Ob die Abenteuer bei FJnuen 
und Biarmen Qrv. S c.6-10 in verlorenen Strophen vor Qr. 1 
berührt waren? Da sie sich auf derselben Reise ereignen wie 
die bei den Riesen, könnte der Verf. des Liedes die ganze Fahrt 
durch Str. 1.2 erledigt haben. — Str. 1-4 handeln von Fahimen 
im Norden und Westen: Im Riesenlande bekommt der Held von 
den Riesen iija Berge d^n Namen Qrvar-Oddr (d. i. Pfeilspitze; 
die Riesen sehen ihn nicht, sondern empfinden nur den ver- 
wundenden Pfeil); in Irland gewinnt er die $kyrta, die ihn un- 
verwundbar macht. In Str. 5-9 ist von Vikingfahrten im Süden 
der nordischen Meere die Rede, von dem unentschiedenen Kampf 
jUiit Qgmundr Eyl)iöfsbani an der Mündung der Gautelfr, von 

. dem , Kampfe n^it den Berserkern auf Sämsey und dem put 
Saeiuid in Gautland. In Str. 10-14 wird bßrichtet von Odds 
.Südlandsfahrt: der Held kommt nach Aquitanien, weiter süd- 
/V^ärtß segelnd erleidet er Schiffbruch — wohl an der italienischen 

^üste Ark. 8^l32f. — -, .allpin gerettet wandert, er nach Un§;^ 
und von da nach Hünaland, wo er dui^ch die Besiegung des ^Efiälki 
die Hand der Königstochter Silkisif erwirbt. Str. 15.16 enthielten 

,.(J^n AbschJLuss von Odds Fahrten, . iclen Abschiedsgruss ap Gattin 

,, und Söhne. , . , , 

Die einzelnen Taten Odds ;werden in dea §trophep .nicht 
ausführlich erzählt, ^ber nach. Verlauf und Ausgang, felarapge- 
deutet; der Ausgang fehlt nur bei dem Samseykampf ßtr, 7.8; 
die andeutenden Angaben bleibep ,für sich unverständlich bei 

i idem iBesuch in Irland. Meist ist die EinzeLfahrt ip je , ?^wei 
Strophen behanflelt, nur; , der . Kampf mit Saeundr. ipid der Aufent^ 

, Jialt in Ungarn jbi je einer Strophe ; . Y erlust emer zweite^ Strpphe 
ist in beiden Fällen nicht anzunehmen. , , , 

Qrvar-Odds SterbeUed unterscheidet sich von den stark 
lyrischen Sterbeliedem des Hialmarr und Hildibrandr dprch 



Qrvar-Odds Sterbelied. XLVn 

seinen katalogischen Charakter. Möglicherweise ist es, wie 
Grundvig TJdsigt S. 89 und Boer Ark. 8,123 vermuten, dem 
aufzählenden Teil von StarkaÖs Sterbelied nachgebildet; am 
nächsten steht es in der Stoffbehandlung den Kräkumäl. Die 
Strophenform ist ein sehr regelmässiges FomyrSislag; nur 10,2 
wird wegen des ausländischen Namens die Grenze der Viersilbig- 
keit überschritten. 

Wenn die Einzelstrophen von Qr. teils den einzelnen Taten 
Odds in der Saga als Belege beigefügt, teils in den Mann, inter- 
poliert wurden, so muss das Lied älter sein als die auf uns ge- 
kommene Qrvar-Oddssaga. Als das vermutlich älteste Denkmal 
der Qrvar-Oddsdichtung dürfen wir es wohl ins 12. Jh. setzen, 
da bereits Saxo die Hiälmarssage in der Form der Qrv. kennt 
(s. 0. S. XXXVm f.). Älter als das 12. Jh. kann es nicht sein, da 
Odds südliche Reisen nach Aquitanien, dem Mittelmeer, Ungarn 
die Südlandsfahrt des SigurtJr lörsalafari 1108-1111 voraussetzen; 
vgl. Hkr. 3,269-284, wo allerdings ein Aufenthalt des SigurSr 
in Aquitanien nicht erwähnt wii'd. Als eine selbständige Dichtung 
kann man sich Qr. nicht denken; es ist wohl verfasst von einem 
Erzähler der Qrv., der am Schlüsse seiner Geschichte den Haupte 
Inhalt noch einmal rekapitulieren wollte. 

Von den Strophen des Sterbeliedes sind in der Qrv. (S) den entsprechenden 
Vorgängen beigefügt 1-4.[7.8.]10-16 ; in den Mann, sind eingeschoben 5.6.9. 
In der Jüngern Qrv. (MABe) fehlen die Strophen 10-14 an der SteUe, wo sie 
in S stehen; dafür ist aber dort, wo in S Str. 15.16 sich finden, eine ißvikvitJa 
Odds eingesetzt, in der Qr. 1-4.10-16 enthalten sind. Freilich ist dies Q-edicht 
in M ausgelassen, doch stand es unzweifelhaft in der Vorlage von M. 

Diese Tatsachen lassen sich nur so erklären: Der Bearbeiter der jungem 
Qrv. bemerkte, dass in den Strophen der Qrv. Stücke eines altem Liedes von 
Qrvar-Odds Taten erhalten seien, und er woUte es an jener SteUe, wo ein 
solches Lied in der Saga erwähnt war, wiederherstellen. Die Strophen 7.8, 
die mit den Sämseystrophen gemischt, und 5.6.9, die in den Mann, interpoliert 
sind, erkannte er nicht als Teile des altem Liedes, er dichtete also an ihrer 
SteUe neue, -^vikviÖa 44.47-49.50.51, wobei er nur 51,1-4 aus Qr. 9 ent- 
lehnte. Die übrigen nahm er als Str. 21. 22. 38. 41. 53. 52. 64. 68-71 in 
seine Neudichtung auf. In dem Text der Saga liess er Qr. 10—14 weg, die 
durch Sätze wie ^r um kvaZ kann ßessa visu nur leicht eingefügt waren, 
behielt aber Qr. 1 — 4 bei, da sie fester mit der Prosa verknüpft sind. 

Da nun die -^vikviÖa in der Hs. M übergangen ist, so haben wir sie 
nicht mehr in der Gestalt, die ihr der Bearbeiter der jungem Qrv. gab. In 
den Hss. ABe ist sie vermehrt um eine Reihe von Strophen, die den späten 



' "XLVin Qrvw.Odds« et«rb«Ued. 

' Sagenzusätzen jener jnngetl Hss. ent^roohen; man; ygl.i<lte (Strn. 58-62 juid 
66 und dazu Br.-^S. XVf. .Die uns eiihaltene iEvikviQa ab ^ Ganzes ist dem- 
nach sehr jung, vielleicht erst aus dem 15. Jh. vrie die Hss., in denen sie 
' sich findet. Sie enthält in 71 FornyrMslagstrophen nicht nur die Fahrten 
"und Tsten Odds in andeutender Form, sondern eine breite Auf Zählung' dler 
^ Erlebnisse des Helden« auf Grund der ausführlichsten Sagafassnng. 



*; 



X. DAS VALKYRJENLIED. 

Aus der Niälsaaga. 

Überliefert in den Membranen AM. 132 foL, MtjÖniVaUÄbök 
(*A), um 1350; AM. 466 4^ Oddabök (=»E), 15. Jh.; AM 
468 4^ Reykiabök (-F), um 1300; Gl. kgl. Saml. 2870 4®(-I), 
der hier in Betracht kommende Teil im 17. Jh. geschrieben. 
Ausgabe von KGMasoU' in Njäla I, Kbh.- 1875, c. 157,103 fif. 
S. 899-901; Njala ü, Kbb. 1889, S. 579-95. 

Die vier Texte ordnen sich in die zwei Gruppen AI— *EF. 
Die Lesart von AI «teht der von EF lOmal g^enüber, wobei 
das Richtige gleichoft auf der einen wie der andern Seite ist. 
'Einmal haben lEF gegen A eine gemeinsame Auslassung (1,3). 
Im übrigen wird die geü. Gruppierung nur durchbrochen in 10,3: 
hier treffen E und I in dem Fehler ßiö ff zusammen; ausserdem hat I 
in 6,8 das mit A gemeinsame vt^s am Rande zu vals =■. EF be- 
richtigt. lOmal hat I allein gegen AEF geändert, 3mal F gegen 
AIE (2,8; 5,8; 6,6), 2mal E gegen AIF (1,9; 2,6), 2mal A gegen 
lEF (5,5 sä; 11,2). Wo drei- oder vierfache Lesart vorliegt, 
hat A entweder allein (1,1; 1,10 6ana; 3,3 Sangridr) .oder mit 
einer andern Hs. zusammen (1,10 Randv£s\ 2,7; 3,3 Svipul\ 
10,7 fiold) das Richtige^ ausgenommen 9,7.8; 10,1. Alle Hss. 
scheinen das Richtige verloren zu haben in 1,8; 2,8; 4,3; 5,5; 
10,3; dazu die Lücke in Str. 11. Bedenklich sind femer 9,7.8 
(vgl. Glossar s. v. springa); 11,2. 

Die Nialssaga stellt das Lied hin als Weissagung oder gleich- 
zeitige Spiegelung der geschichtlichen Schlacht, die am Charfreitag 
1014 bei Clontarf vor Dublin zwischen dem irischen König 
Briänn und den nordischen Vikingfürsten, König Sigtryggr von 
Dublin und J arl SigurtJr von den Orkaden, geschlagen wurde. Briänn 
selbst fiel, aber sein Heer behielt den Sieg; von den • Gegnern 



Das Valkyijenlied. XLIX 

fand Jarl SigrurÖr den Tod^). Das Gedicht enthält nur einen 
geschichtlichen Eigennamen: 8,1 Irar, Unter dem ungr konungr 
4,3; 10,2, dem siklingr, gramr 5,3.8 muss Sigtryggr verstanden 
sein; ihm haben die Valkyrjen schon früher, kämpf schaffend und 
schirmend, gedient 4,3.4*); 5,8, ihn gedenken sie auch jetzt 
schützend zu begleiten 5,4; 6,5.6, ihm stimmen sie ihre sigrltöS 
an 10,1-3, seine Krieger sind ihre Treunde' 4,7. Auf den Jarl 
SigurÖr geht 7,7.8, vgl. Niäla c. 157,57: ßä var ok Sigurdr 
iarl skotinn spiöti i gegnum. Aber mit 7,5.6 muss die selbe 
Person gemeint sein. Den Tod Brians stellt erst 8,1-4 dem 
Verluste der Nordländer gegenüber: *auch die Iren werden 
Kummer erleben . .' Schwierigkeit machen die Verse 7,1-4: 
sie müssen, scheint es, auf die Nordländer gehen, und zwar eher 
auf die Orkadenbewohner als auf die Beherrscher der irischen 
Hafenstädte; sie widersprechen aber dem Erfolge der Schlacht, 
die auch in der Niäla als Niederlage der Vikinge dargestellt 
wird. Dass der Dichter hier die Valkyrjen etwas weissagen 
liesse, was ihm selbst und seinen Hörern als Trugbild bekannt 
war, wäre befremdlich.^ Bugge meint, das Lied sei kurz nach 
der Schlacht gedichtet worden, als man noch, im Hinblick auf 
Brians Tod, grosse Eroberungen in Irland erhoffen konnte.*) Aber 
sollte die blutige Niederlage samt Sigur?5s Fall nicht gerade zu 
Anfang die Zuversicht am meisten niedergedrückt haben? Wenn 
man dem Dichter die Anschauung zutrauen dürfte, dass die Iren 
bis 1014 im eigenen Lande, den nordischen Fremdlingen gegen- 
über, die Verstossenen und Zurückgedrängten waren, dann möchte 
man 7,1-4 auf die Iren beziehn. Der Gedankengang in 6,5 — 8,4 
wäre dann: 'retten wir dem Sigtryggr das Leben! Seine Gegner 
werden den Sieg gewinnen. Auch sein Verbündeter wird fallen. 



*) Über den geschichtlichen Verlauf bei der Clontarfschlacht vgl. Steen- 
strap Normanneme 3,154-72; Zimmer Zs. f. d. A. 35,66 f.; L. J. Vogt Dublin 
som norsk By, Ohri. 1896, S. 133 ff. 

*) 8vä sem ungr konungr dtti fyrri Vie der junge König es (das 
Gewebe = die Schlacht) schon früher besass', also: 'l)ereiten wir ihm wiederum, 
wie schon früher, ein Kampfgeschick'. 

•) Etwas anderes ist es, wenn die Frauen 10,1-3 'Siegweisen' für den 
Schützling singen: damit lässt sie der Dichter nur einen Wunsch, nicht eine 
irreführende Prophezeiung aussprechen. 

*) (Norsk) Historisk Tidsskrift 1901 H.2 S. 75 f. 



^ Das Valkyrjenlied. 

Aber auch die Feinde trifft ein schwerer Schlag* Meint 7,1-4 die 
Nordländer, dann enthält 7,5 ff. einen anausgesprochenen Gegen- 
satz: 'sie werden über die Lande schalten — aber ihr mächtiger 
Häuptling fällt zum Opfer . . / 

Wie dem immer sei, der Veimutung, dass unser Lied zu 
Unrecht auf die ClontarfscMacht bezogen wurde, ^) fehlt es an 
genügendem Grunde. 

Die Annahme, dass das Gedicht unter dem frischen Eindruck 
der Schlacht, sei es in Britannien, sei es auf Island, entstanden 
sei (Bugge, PJönsson), ist zum mindesten nicht notwendig. Wo 
eine rege Überlieferung von dem grossen Ereignis in SagafcMin 
bestand, wie dies für die Isländer ja feststeht, da konnte gewiss 
auch ein Späterer die Inspiration zu der Dichtung schöpfen.^ 
Man erzählte sich, dass übernatürliche Kundgebungen das Ge- 
schehnis begleiteten (Nj. c. 157, 194-219); eine dieser Visionen 
griff der Dichter auf. 

Die Situation des Liedes wird in der Saga so gezeichnet. 
Am Morgen der Schlacht sieht DqmitJr, ein Mann auf Katanes 
(Caithness in Nordschottland), zwölf Gestalten zu einer dyngia 
(halbunterirdischen Webekammer) reiten und drin verschwinden. 
Er geht hinzu und schaut durch ein Guckloch hinein, da sieht 
er Frauen an dem Webegeschäft, wie Str. 2 es beschreibt; sie 
singen das Lied. Nach Mitteilung der Strophen heisst es: Die 
Weiber reissen das Gewebe auseinander, jede behält was sie in 
Händen hat; während DqrrutJr heimgeht, besteigen sie ihre Pferde 
und reiten sechs nach Süden, sechs nach Norden.") Wie weit 
dem Dichter selbst dieser Rahmen vorschwebte, ist aus den 
Strophen nicht zu ersehn. 10,5.6 ist unbestimmt gehalten. 
9,1-4 fordert nicht notwendig den Schauplatz im Freien (vgl. 
auch üt 11,2). In der Hauptsache trifft die Umrahmung jeden- 
falls das Richtige : der Gesang begleitet das wirkliche, nicht alle- 
gorische Weben der Valkyrjen, und dieses findet unmittelbar 



^) Rosenberg Nordboemes Aandsliv 1,376. Steenstrup 1. c. 8,170. 
^) Auf den Orkaden gab es im 18. Jh. eine norw. Ballade von sehr 
ähnlichem Inhalt wie das Valk. (Bugge aaO. S. 74 f.). Aber das Hesse sich 
mit isl. Heimat der Dichtung vereinigen. 

^ Die Saga fügt bei: dieselbe Erscheinung hatte Biandr Gneistiaon aaf 
den FsBröer. 



Das Valkyrjenfied. ^^ 

Tör der SeMaeiit, aber fern vom Schlaehtfelde statt Möglich wäre- 
daes skii der Dichter das ganze Bild als Traum dachte (wie Stwrl. 
1,2S0): an der dichterieöhen Conception würde dies wdits andern. 
T>et Name DQrruÖr aber scheint eine nicht recht begreifliehe Folge- 
rttfig ans dem t^e/r darraSar der Str(^hen; leichter verständlich 
wäre er als Folgerung aus dem Gedichtnamen Darradar H6tS, den 
die Hss. nicht darbieten (darratSar liöd^geirliöS 10,7). 

Obwohl eine Begebenheit aus geschichtlicher Zeit, nicht aus 
der fom qM zu Grunde liegt, hat das Lied nicht das Gepräge 
der politisdien oder Gelegenheitsdichtung. Sein Inhalt ist ver- 
aHgeraeinert und idealisiert, sein Hauptmotiv gehört der mythisdien 
Pfiantasiewelt an. Auch nach Stil und Versbau darf man es 
zu der eddischen Familie rechnen. 

Es ist ein reines Redegedicht, von einem Chore fingierter 
Gestalten gesprochen; ohne Wechsel der Redenden: KGislasons 
Frage (Nj. 2,588), ob Str. 1-3. 7.8 einer einzelnen Valkyrje zu- 
fielen, ist sicher zu verneinen. Die Sprecherinnen geben sich 
faraner als geschlossene Masse, die zufällig genannten Namen 
(3,1-3; 5,7) vertreten die Gesamtheit. Das ek 7,5 gilt für jede 
der Sprechenden. Es besteht einige Ähnlichkeit zwischen dem 
Webelied und dem Mühlenlied (Grottasqngr). Aber unsere 
Talkyrjen sind neben Fenia und Menia fast unpersönliche Wesen, 
sie wollen nicht den eigenen Erlebnissen episches Relief geben. 
Sie erzählen keine Geschichte, ihre Worte richten sich ganz auf 
Gegenwart und nächste Zukunft: in Futurum, Praesens und 
Adhortativus äussern sich das Künden des Bevorstehenden, das 
vorwegnehmende Schauen und der ermunternde Zuruf und bringen 
eine wogende, aufgeregte Visionsstimmung hervor, in die das 
Naturbild 9,3.4 prachtvoll einfliesst. Es ist ein Visionsgedicht, 
von den verschiedenen eddischen spar dadurch getrennt, dass die 
Prophetie keine epische Folge von Ereignissen enthält, nui' eine 
allgemeine Schlaehtsituation, woraus sich einzelne Punkte unbe- 
stimmt hervorheben. Darin grenzt das Lied an die Gattung der 
Traumstrophen an, und es mag wohl aus dieser Gattung hervor- 
gewachsen sein. Von einer Tabel' ist so gut wie nichts vor- 
handen, es steht reiner Lyrik ganz nahe, hat auch so ausgeprägt 
sangbare Art wie keine zweite eddische Dichtung. Weü aber 
die Sängerinnen Partei ergreifen und sidi kampfdurstig anfeuern. 



I^It Das Valkyijenlied. 

mit den Freunden in die Heerhaufen zu dringen, sind ihre Verse 
nicht nur ein Traum- und Visionslied, sie sind zugleich ein 
Schlachtgesang. Das lyrische Motiv 'auf zur Schlacht!' hat sich 
verbunden mit dem phantastischen Motiv 'die Schlacht ein Gre- 
webe der Valkyrjen.' Die Kenning vefr darraSar 'tela iaculi' 
ist buchstäblich genommen^) und in der kühnen Weise zum Bilde 
ausgeführt worden, dass das Weben der Kiiegsgöttinnen den 
Gang der entfernten Schlacht bestimmt: ein eigentümliches 
Spielen zwischen Sjrmbol und mystischer Wirklichkeit, wie es 
sich nur in dieser halbklaren, traumähnlichen Darstellung durch- 
führen liess. Das markante vindum, vindum zu Anfang von 
Str. 4. 5. 6 erinnert zwar an die vielen lyrischen Wiederholungen 
in den Traum- und Gespensterstrophen^, legt aber zugleich die 
Frage nahe, ob wir hier nicht eine Entlehnung aus wirklichen 
Webeliedchen vor uns haben, so wie Grott. 3,3.4 ein Motiv aus 
der Mahlkammer sein könnte. 

Von Stilmitteln bemerke man noch: Kenningar 1,3; 3,7; 
eine sehr entlegene Umschreibung 1,8/10. Die Satzfügung nicht 
immer ganz einfach, sehr verschränkt 1,8-10. Zweimal verbindet 
sich Endreim mit Parallelsätzen: 3,5.6; 8,5.6 (Asson.). Die Vers- 
technik ist gewandt, nur 6,5.6 sind befremdlich dünn. Unkon- 
trahierte Formen metrisch gefordert nur 2,3 (vgl. 2,9; 5,5; 9,7). 

Das Valk. ist jedenfalls älter als die Merlinüsspä (um 1200), 
denn für deren Phraseologie war es neben der Vsp. die Haupt- 
quelle (Cpb. 2,372 ff.); doch kann es leicht noch ins 11. Jh. 
zurückgehen. Viele Anklänge zeigen die schon erwähnten Traum- 
und Geisterstimmen, ganz besonders die in der Sturl. 1,220 

(zum J. 1209): 

|>at dreymtJi mann i SkagafirtJi, at bann j^öttisk koma 1 hüs eitt mikit; 

Jar sätu inni konur tvaer blöÖgar ok reru äfram. H6num Jötti rigna blöÖi 

i liörana. Qnnur konan kvaÖ: 

Röum vit ok röum vit — Vit skulum rdÖask 

rignir bl6Öi — i' RaptahlitJ; 

ÖuÖr ok GQndul ! — Jar munum blötaÖar 

fyr gumna falli. ok bQlvatJar. 

*) J. Grimm Mythologie 1,353. 

*) Einfache Wortwiederbolung findet sich nur noch in der Wiedergänger- 
strophe Svarfd. c. 23: knyium, knyium, \ Karls um lilSar, was anscheinend 
den Schlachtruf bei StiklastaÖir nachbildet (Ol. h. 1849 c. 92 in.): knTJium, 
knyium, konungs UZar, har^la, harZla böanda menn! 



Das Valkyrjeidied. ^HI 

Trotz der jungem Entstehung möchte man hier eher ein mor- 
phologisch ursprünglicheres Gebilde, nicht eine verkleinernde 
Nachahmung des Valk. erblicken. Das 'rtgnir blödi* auch 
Sturl. 1,370 Z. 6 v. u., ähnlich S. 371 Z. 13 v. o.; andere 
Anklänge ebendort. 



XL KLEINERE BRUCHSTÜCKE. 

A. AUS DER VATERRACHE DER HALFDANSSÖHNE. 
Die Strophen stehen in der Hrölfssaga kraka, die nur in 
Papierhss. überliefert ist. Von diesen wurden folgende benützt, 
alle AM. 17. Jh.: 9 fol. (=a), 10 fol. (-c), 11 fol. (=d), 12a fol. 
(=e}, 283 4" (=g), 284 4® (==h), 285 4® (=i), 591c 4® (=f), 
109a 8® (=k). Die geringfügigen Abweichungen lassen über die 
relativ ursprüngliche Lesart keinen Zweifel. Über diese musste 
ein paarmal hinausgegangen werden: 1,7 Seßls, vgl. die Vers- 
form und Sevillus bei Amgrim (Aarbeger 1894 S. 113); 2,4 
ytrt, die Brüder sitzen weit ''unten,' auf unansehnlichem Platze 
(vgl. Östnord. Medeltidsordspräk 2,124), und erregen dennoch die 
Aufmerksamkeit der Seherin, ttrir können sie in diesem Zu- 
sammenhange nicht heissen ; 2,5 das J^eir er der Hss. ergab sich 
aus der eingeschobenen Prosafrage, die Verse 2,1-8 bildeten im 
Gedichte gewiss eine zusammenhängende Strophe; 5,1 Reginn, 
dass Regn der meisten Hss. ein Wortspiel mit regn beabsichtige 
(Detter Zs. f. d. A. 36,11), ist nicht wahrscheinlich; 5,3 snce/rir. 
Im Hinblick auf Vtftll Hrök. 2,2 (oben S. XXXIV) ist für 2,5 
J^eir i Vifilseyiu zu erwägen. 

Die Langzeüe 4,1.2 würde durch die Umstellung eru Harns 
qtul I ok Hrana augu metrisch geheilt, aber stilistisch empfiehlt 
sich dieser Eingriff nicht. Durch schwere Füllung befremden 
5,2.3, und auch inhaltlich geben sie Anstoss: sie durchbrechen 
die irreführende Dunkelheit, die dieser Meldung Regins notwen- 
dig eignet (s.u.). Für Z. 2 denkt man an die Änderung: ok 
rekkar tveir ; dies bezöge sich dann doppelsinnig auf die Schmiede 
und auf die Königssöhne. 



l^IV Kleinere BruchBtücke. 

Die Erzäblimg vod der Vaterraebe, der Trö5a I>ättz-' (Fa;^. 
1,1-16), zeigt sich bis auf genüge Zataton aL» ein liedmäasiigr 
ausgestalteter und abgerundeter Stoff. AiK^h im Ausdruck seheint 
da und dort der gehobene Stil noeh nachzuwirken (S. 5 (Vfter; 6,6-10: 
7,7f.; 14,10. 22-24; 15,25f.). Die Annahme Uegt am näebsteo, 
dass unsere Strophen Überbleibsel jenes geschlossenen Gedichtes 
sind, nicht Lausavism*, mit denen ein Sagamann den schon völlig 
zu Prosa gewordenen Bericht ausgeschmückt hätte. Die Strophen 
sind nach ihrer ganzen Art eines alten Heldenliedes nicht un- 
würdig, von dessen Reichtum an dramatischen Rollen und kühnen, 
bedeutsamen Situationen noch die Prosa einen hohen Begiiff 
giebi Üb^ Alter und Hränat dieses Liedes wird sich schwer 
etwas vermuten lassen.^) Die einzigen Parallelquellen der Saga, 
Saxo und Aragrim, führen uns nur bis ans Ende des 12. Jhs. 
zurück. Daraus dass der Grottasgngr in der dunkeln Strophe 
22 eine andere Sagenform bezeugt, ergiebt sich kein terminu« a 
quo für unsere Diditung. Da diese den Bau des Ereignisliedes, 
also die aliererbte Kuojstweise, zeigt, stände dänische Heimat 
schwerlich etwas im Wege (die £'eür S. 9 wäreu leidit preis- 
zugeben). Der Stoff ist zu mannigfaltig und beweglidi in der 
Scenenfolge, zu gestreckt in der Zeitdauer, als dass man auf ein 
reines Redegedicht raten könnte. Von den erhaltenen EddaUedem 
hat keines im Scenarium nähere Verwandtschaft. Eb^ liesse sich 
das in YqIs. e« 5-8 aufgelöste Sign;^lied verglichen; doch bildete 
in diesem die Darstellung der Rache offenbar nur den zweiten 
(grossem) Teil, während unser Gedieht, nach der Saga und Sax:o 
zu schUessen, wie die HamSismal erst nach der Übeltat des 
Gegenspielers einsetzte. 

Wie beim Hunn., so wird auch hier das zusammenhängende 
Lied schon früh seinem Nachfolger und Erben, der Saga mit 
Strophen, das Feld geräumt haben. Saxos Fassung (S. 320-23> 
weist in nichts auf poetische Vorlage hin; allerdings ist sie in 
den meisten Teilen nur ein summarischer Auszug. 

So stark Saxo verschoben und verstümmelt hat, in einem 
Punkte hilft er uns zu einer bessern Einordnung der isl, Verse. 

') Tveir eru inni, | trüik vel bädum in der angeUidien Bragistropbe 
(B«gge Korr. Skr. S. 41) steDt sieh zu 2,1.2 dock wohl als variierende An- 
spielnng, nicht nmgekehrt. Das Alter dieser LaitsaTiaa ift unbestimmbar. 



Kleinere Brachstücke. ^^ 

Es betrifft Str. 5. Die Saga deatet nur . mittelbar und nach- 
traglich an (15,14ff.), weshalb Reginn diese Meldung tut. Saxo 
stellt das wichtige Motiv klar hin: Reginn hat gelobt, se regt 
indicia delaturum. In der Saga ist der dunkle Doppelsinn der 
Strophe wirkungslos; denn FröSi, aus seinem Schlafe schon er- 
wacht, vernimmt die Worte gleichzeitig mit den Mannen und 
durchschaut sie, sodass die Handlung genau so weiterläuft, wie 
wenn Reginn in nackten Worten geredet hätte. Bei Saxo kommt 
Reginn Nachts zum Königshof seque promissae rei indicem 
venire tacüe assertt\ aber PrötJi schläft, man darf ihn 
nicht wecken; erst am Morgen erfährt er von Regins 
Ankunft und erkennt, Regnonem insidiarum nuntium attulisse. 
Nun schliesst Saxo das Motiv mit dem verstellten Wahnsinn 
an, das in diesem Zusammenhang innerlich unmöglich ist und 
den sagenechten Zug von Regins verhüllter Warnung zu einem 
blinden Motiv herabdrückt Aber das Vorhergehende, zusammen- 
gehalten mit der Saga, führt uns auf diese Fassung: Reginn hat 
seinem neuen Herrn schwören müssen, seine Schützlinge, wenn 
er sie fände, nicht zu beraten (Saga S. 13) und ihre Anschläge 
dem König zu melden (Saxo). An PrötSis Gelage erkennt er, 
nach jahrelanger Trennung, die Knaben, folgt ihnen in üir 
Waldversteck und giebt ihnen die verhüllte Anweisung zur 
Rachetat (Saga S. 12 f.). Dann entledigt er sich seiner Melde- 
pflicht: bei nächtlicher Weile tritt er vor die Königshalle (Saga, 
Saxo) und spricht an der Tür die doppelsinnigen Worte (Str. 5). 
Der König aber liegt im Schlafe (Saxo), und da den rausch- 
beschwerten Mannen die Rede harmlos klingt (Saga 15,9-12), 
wecken sie ihren Herrn nicht (Saxo), sodass die Brüder 
Zeit haben, den Holzstoss herbeizuschleppen und in Brand zu 
setzen. (Sefill mit seinem Gefolge gesellt sich wahrscheinlich 
auf die Warnstrophe hin den Knaben zu, Saga 14,8-12 hätte 
hinter 15,12 smtdi zu stehen.) Frühmorgens, wie der König 
erwacht, erzählt er seinen schreckenden Traum (Saga), darauf 
meldet man ihm Regins Worte (Saxo): er durchschaut sie als- 
bald (Saga, Saxo) und will sich retten (Saga) ; aber die Ausgänge 
sind verstellt, und der Saal beginnt zu lodern (dies und das 
weitere nach der Sage). 



^VI Kleinere Bruchstücke. 

Der zweite Helmii^g dieser Wamstrophe ist in seinem Doppelsinn so 
zu fassen: 

Varr schmiedete einen Nagel, und Varr versah ihn mit einem Kopf; aber 
Varr schmiedete für Varr einen Sicherheitsnagel: = 

Ein Vorsichtiger (Hröarr) machte einen Anschlag, und ein Vorsichtiger 
(Helgi) brachte ihn in Gang; aber ein Vorsichtiger (Reginn) traf für einen 
Vorsichtigen (FröÖi) Vorsichtsmassregeln (d. h. er warnte ihn). 

Das Vqrum in Z. 7 könnte auch auf Sefill gedeutet werden oder plu- 
ralisch auf die Brüder; jedenfalls dat. comm. Die sehr abweichende Deutung 
Detters Zs. 36,10 f. ist in einigen Punkten ebenso berechtigt, übersieht aber, 
dass die (verhüllte) Nennung der Brüder, dem Eide Regins gemäss, den 
Kern der Meldung bilden muss; und aus dem slä nagla ein Vernageln der 
Tür (durch die ganz unbeteiligten Schmiede) herauszulesen, geht nicht an, 
sprachlich und wegen hqflSaZi, wegen 15,11 f., wegen der Repliken 15,19 ff. 
(die sicher schon dem Liede unentbehrlich waren und nicht durch die ge- 
schlossenen Türen geschrieen werden können), endlich weil zur landesüblichen 
Technik des Jyt'enna inni das Absperren der Türen durch Bewaffnete, nicht 
das Zunageln gehört. 

Auch Str. 4 hat die Saga in einen schiefen Zusammenhang 
gebracht. Die Seherin liess sich bestechen zu Gunsten der Knaben, 
und nur der Gewalt weichend setzt sie das Orakel fort, bis sie 
sich mit einem Satze von dem Dreifuss' und damit von dem 
seherischen Zwang befreit : nachdem dies getan ist, kann sie nicht 
noch die Worte von Str. 4 aussprechen, die den Verrat an den 
Knaben vollenden, indem sie die den Anwesenden bekannten 'Hamr' 
und ''Hrani' unmittelbar als die Verdächtigen nennen. Diese Verse 
müssen noch auf dem Sehersitz gesprochen werden; das stikla 
ofan af setdhialltnum mag nach 4,4 die erzwungene Prophe- 
zeiung wirkungsvoll abgebrochen haben. 

Der Umstand, dass zweimal eine Strophe ungenau eingerückt 
ist, begünstigt die Annahme, dass es sich nicht um Lausavisur 
handelt, sondern um Splitter eines Liedes, denen die Erzähler erst 
die Unterkunftsstelle im Prosacontext ausfindig machen mussten. 

Von den übrigen |)settü' der Hrölfssaga enthalten noch zweie 
einen liedmässig gestalteten Stoff: Hrölfs Ende (S. 95-109), sieh 
oben Nr. III; ferner Hrölfs Uppsalafahrt (S. 76-95) die uns 
in kürzeren, z. T. ursprünglicheren Fassungen vorliegt bei Saxo 
S. 83-86, in der SnE. S. 108-10, bei Amgrim S. 116-18. Die 
Hrölfss. hat hier den Liedinhalt viel mehr als im FrötJafittr 
durch unheroische Fomaldarsagamotive erweitert. Auch der 



Kleinere Bruchstücke. LVn 

Helming auf S. 81 dürfte zu dem jüngeren Aufputz gehören; 
seine im Stabreim ganz gestörte Form (A) Hesse sich durch blosse 
Umstellungen so berichtigen (B): 

A B 

Dalr er i hnakka, Qr er i enni, 

auga er ör hqf t$i, auga er ör hqftSi) 

Qr er i enni, hqgg eru d hendi [tvau], 

hqgg eru ä hendi tvau. er i hnakka dalr. 

Aus dem Liede hat die Saga keine unversehrten Verse be- 
wahrt. Doch ist kein Zweifel, dass die drei Aussprüche Hrölfs, 
die in SnE. und Arngr. ähnlich wiederkehren, zu den Höhe- 
punkten des Gedichtes gehörten. Sie lauten folgendermassen 
(in der Hs. e fehlen sie): 

/. Hrölfss.: Aukum nü eldana at AtSils borg! 

borg ahik, kongi c, k : g, mqnnum f. at — borg : at bön AÖils 
k. ok botJi d. 

SnE,: Aukum enn elda at A?5ils hüsum! 

enn elda: ver nü eldana U. 

Arngr,: En, inquit, incendium vobiscum augebimus. 
Als Gedichtlangzeile: 

Aukum nü elda at A?5ils hüsum! 

//. Hrölfss,: Ei fl;;^r sä eldinn, sem yflr hleypr. 

eldinn: eld f. sem: er cf. 

SnE.: YVfvdü sä eld, er yflr hleypr. 

Fl^at ÜW. eld ÜWT, elda R leß. 

Arngr.: Ei fl^r sä eld, sem yflr hleypr. 
Die nächste Grundform: Fl;;^ra sä eld, | er yflr hleypr ist 
in beiden Hälften metrisch abnorm; erwägbar: 
Flyiat |)eir elda, er yflr hlaupa. 

JII. Hrölfss,: Svinbeyg?5a ek nü |)ann sem Svianna er rikastr. 

nü {)ann adfg, Jann nü hik, {)ann c. er: var f. 

SnE,: Svmbeygt hefl ek nü |)ann er rikastr er me?5Svium. 

SvinbeygÖa ek ü. rikastr: oeztr U. er meÖ: var af W. 

Arngr.: Nü hefl ek svmbeygt hann, sem rikastr \ar meS 

Svium. 
Ursprünglich wohl: 

SvinbeygÖak nü |)ann er Svia er rikstr. 



LVni Kleinere Bruchstücke. 

B. AUS DEM KAMPF AUF SÄMSEY. Überlieferang 
und Ausgaben s. za Nr. Vn. 

Die Sämseystrophen sind wie Hülmars Sterbelied in zwei 
Fassungen überliefert, einer strophenärmeren in Herv. R, welche 
hier aus einer altem Qrv. entlehnt, und einer strophenreicheren 
in der jungem Qrv. (MABe). 

Nicht zu den Sämseystrophen zu rechnen sind Qrv. Str. 9 
und 11 (=Herv. R 1), die wir oben S. XLV als Str. 7.8 dem 
Qr. zugewiesen haben, und Qrv. Str. 8, über die unten zu 
XX B gehandelt ist. Die Auffassung dieser drei Strophen als 
Erzählstrophen eines Sämseyliedes bei Boer^ S. XXXIX, Beer* 
S. XII ist unhaltbar. 

Bei der Herstellung des Textes sind wir in der Haupt- 
sache den an Strophenmaterial reicheren Hss. der Qrv. gefolgt. 
In 2,1-4 könnte freilich audi die Form der Herv. das Ursprüng- 
liche geben^). Zu 3,1.2 vgl. den Apparat. Die Stra. 4 und 5 
wecken Bedenken aller Art. 4,1 ist metrisch fehlerhaft. In 
4,3 ist der Ausdruck ör hlynvtSi anstössig — so genaue bo- 
tanische Angaben kennt die nordische Poesie sonst nidit. 4,7.8 
eru fqrunautar fallnir ykkrir ist zweifelhaft wegen der 
Worte Hiälmars in der Herv. R: fallnir eru menn okkrir allir\ 
ist okkrir das Ursprünglich^e, dami wäre die Strophe einmal 
von Hiälmarr oder seinem Begleiter gesprochen, dem hlynvidi 
der Hs. M wäre hlunnvi^i in AB vorzuziehen und als eine 
Kenning für ""Schiff' zu deuten. Auch in Str. 5 ist die Ver- 
bindung der zwei Strophenhälften nicht über allen Zweifel er- 
haben. Es ist nicht ausgeschlossen, dass der Verf. der Jüngern (^vs, 
hier alte Strophenreste nach seiner Weise verknüpfte und änderte. 

Die Sämseystrophen könnten Lausavisur sein; dann wären 
sie vielleicht erst für jene Qrv. gedichtet, aus der sie in Herv. R 

') Beer a. a. 0. rekonstruiert auf Gnmd der im Apparat zu Str. 4 ab- 
gedruektes Stdle zwei Hidlmarsstropliea : 

Faara hcUir hraustir af herskipum, 
tirarlaicsir, eru tölf saman; 

• ••• •••• 

fallnir ro okkrir fgrunaiUar 
und Qry. Str. 12, unsere Str. 2. Aber der Aufbau der ersten Strophe aus 
Hery. Str. 2, Qrv. Str. 14.15 ist recht gewagt, und ausserdem wären zwei 
Strophen hinter einander in Hiälmars Munde auffällig. 



Klemere Bmchstileke. ^^ 

ttnd (Ue ODfi bekannte Qrv. übergegangen sind, and der G^äbrte 
Hülmars führte bereits den Namen Oddr. Wahrscheinlichei* 
ftber ist, dass in ihnen Bruchstücke eines Hiähnarsliedes vorliegen. 
Der Prosaböridit vom Ursprung des Kampfes in Herv. H 207-9, 
R aoO-2 (s. 0. S. XXXVn) ist inhaltlieh wie ein Heldenüed geformt 
und wird auf ein solches zurückgehen, wenn auch die StalH'eime, 
die Bo^^ S. XL Vf. anführt, nicht viel beweisen. Man darf 
also ein Heldengedicht von Hiälmarr vermuten, das der altem 
Form der Sage mit Söti als Begleiter des Helden angehörte. 
Naeh dem erwähnten Prosastück zu schliessen, wai' es ein Er- 
eignislied mit Erzählstrophen etwa aus derselben Zeit wie 
Hialmars Sterbelied. 



C. AUS DER HEIDREKSSAGA. Hss. und ziusgabe 
gdefa unter Nr. I. Den Flussnamen in Z. 2 lassen die Hj^. 
zweifelhaft: R kann als Grafdr oder Gra/ar- (zu Grqf oder 
Grafarr) gedeutet werden; x hatte Gr?par, a Gretpar, das von 
k mit Anlehnung an R corrigiert wurde (s. o. S. EX). In Z. 4 
hatte X entweder Harvafa: dann hat k nach R corrigiert; oder 
X übernahm die doppelte Form aus R, und ilsu haben dann 
nur den in der Zeile stehenden Vokal geschrieben. Die Mose 
Form, worin u und s unabhängig zusammentreffen, beruht auf 
naheliegender Volksetymologie ßdvadij. Das v in Harvada be- 
weist nicht, dass man das Wort als Compositum fasste; es be- 
zdchnet den weichen Reibelaut wie in horva^horfa usf., die 
Sehreibung Harf ada hätte die Aussprache mit hartem f {Har-faSa 
wie herfqdr) nah^elegt. 

Dass der Helming als Splitter eines epischen Liedes einge- 
reiht wird, beruht nur auf der Erwägung, dass die magern Reste 
msLfx anscheinend altertümlichen Sage von HeiÖreks Ermordung 
und Angant;^s Vaterrache schwerlich eine Lausavisa hervorgebracht 
hätten, die zwd der Sage sonst unbekannte Ortsnamen nennt 
und mit der Bezeichnung und HarvdSa fiqllum der Prosa (i 
konungsherbcrgi) zu widersprechen scheint; vgl. Heinzel S. 454 f. 
Wenn Harva3a fiqll die germanische Fortsetzung von Kaqnaxr\<; 
ist (H. Meyer Zs. f. d. A. 45,127f.), so wird der Name samt 
dem Liede mittelbar aus altgotischer Überlieferung stammen, 



^^ Kleinere Bruchstücke. 

wie auch die ältesten Elemente des Hunnenschlachtliedes, und 
mechanisch durch die Jahrhunderte hin im Verse vererbt worden 
sein. Denn von welchem Volke hätten die Nordländer etwa der 
Vikingzeit die Namensform beziehen sollen, und was hätte sie 
angetrieben, den reitJgoti sehen Sagenkönig, von dessen Reich man 
vor der Lokalisierung in Jütland sicher keine klare Vorstellung 
hatte, mit einem sonst völlig unbekannten, ganz isoliert stehenden 
Ortsnamen zu verknüpfen? 

Von der Beschaffenheit des Liedes, worin sich das merk- 
würdige Fossil geborgen hat, kann man sich nach dem kurzen 
Prosaexcerpt kein Bild machen. Der Versbau der Halbstrophe 
ist dem von Hunn. ähnlich, kein regelmässiger Mdlahättr (vgl. Z. 3). 



D. AUS EINEM STARKADLIEDSL Diese Hälfte einer 
FornyrtJislagstrophe kommt als Citat vor in der dritten gramma- 
tischen Abhandlung, die Olafr hvitaskald zum Verfasser hat. 
Die Abhandlung ist herausgegeben auf Grund der Hss. AM. 242 
fol. membr. (=W), Ende 14. Jh.; AM. 7481 4^ membr. (=A), 
um 1300; AM. 757a 4^ membr. (=B), um 1400, in der SnE. 
Kph. Bd. 2 und in Islands grammatiske Litteratur Bd. 2. 

Die vier Zeilen sind jedenfalls die zweite Hälfte einer Strophe, 
in deren erstem Teil der Name des betreffenden Gegners genannt 
war. Sie gehörten zu einem rückblickenden Gedichte der 
Starka?5sage. Am nächsten liegt es, in der Halbstrophe einen 
Rest von StarkaÖs Sterbelied zu sehen, vgl. oben S. XXXI; dann 
dürfte man als den in der ersten Strophenhälfte zu nennenden 
Gegner Starka?5s mit SvEgilsson SnE. 3,139 den Hama ver- 
muten; s. Saxo S. 281.403. Aber man könnte auch mit 
JSigur?5sson SnE. 3,294 Anm. auf den Gegathus raten, von dessen 
gewaltigem Hiebe StarkaSr nach Saxo S. 279 'in quodam 
carmme', vermutlich einem Rückblicksgedicht StarkatJs (s. o. S. 
XXXI f.), erzählt hat. Eine sehr ähnliche Wendung bringt Qr. 7. 



LXI 

XIL QRVAR-ODDS MÄNNERVERGLEICH. 

Aus der Qrvar-Oddssaga. 

Überlieferung und Ausgaben s. zu VJI. IX. 

Die Überlieferung des MänneiTergleichs in den Hss. der 
Qrv. ist eine verhältnismässig gute. Auch bei den Strophen 7.8^ 
hätten wir den Hss. und nicht Boer Ark. 8,127 Anm., Br.* 79f. 
folgen sollen. In seinem ersten Strophenpaar (3.4) wendet sich 
allerdings Oddr zunächst an die beiden Gegner, dann an Siölfr 
allein. Daraus ist aber nicht mit Boer zu schliessen, dass sein 
zweites Strophenpaar (7.8) an SigurtJr gerichtet sein werde. In 
den weitem Strophenpaaren 10.11; 12.13; 14.15 redet Oddr in 
der ersten Strophe den Siölfr, in der zweiten den SigurtJr an. 
So muss es auch in 7.8 gewesen sein. Die beiden Stm. 7.8 
unserer Ausgabe sind also umzustellen, die Anordnung der Hss. 
ist beizubehalten. In Str. 8 muss ursprünglich die Anrede an 
Siölfr in Z.l sich gefunden haben. Und wirklich beginnt die 
Strophe in S mit Siölfr, Idttu, in AB mit Slöttu, was — wie 
schon Br.^ XXXIIf. vermutete — aus S. (d. i. Siölfr) Idttu 
entstellt sein wird; das Sötti in M ist nur Konjektur für Slöttu, 
Die beiden ersten Zeilen werden ursprünglich gelautet haben: 
Siölfr, l£zt vis meyiar \ mdlping samit (mit umschliessendem 
Stabreim). Die in die Ausgabe aufgenommene Konjektur ist 
deshalb recht bedenklich, weil sld saman sonst mit dem Dativ 
konstruiert wird. 

Der Aul bau des Streitgedichts ist nun klar: Zweimal folgt 
auf ein Strophenpaar der Brüder ein Strophenpaar Odds (1-8). 
Dann vermag nur noch der eine der Brüder, Siölfr, zu sprechen 
(9), doch setzen beide den mit dem Männervergleich verbundenen 
Trinkkampf noch eine Weile fort. Oddr spricht weitere drei 
Strophenpaare (10-15), in deren jedem er sich, wie früher, ab- 
wechselnd an Siölfr und SigurtJr wendet. In Str. 16 erwähnt 
er den Sämseykampf und kommt, nachdem auch das Wett- 
trinken durch die völlige Trunkenheit der Gegner das Ende 
erreicht hat, zum Schluss. An den Sämseykampf in Str. 1(> 
anknüpfend, nennt er von seinen Gefährten zuerst den Hidlmarr, 
dann auch |>ör?5r und Äsmundr (17-19); er zählt die Völker auf • 
die er besucht hat (20). 'Nun habe ich die trefflichen Jung- 



^^^ Qrvar-Odds Männervergleich. 

linge hergezählt, die mir folgten (2 1) ; nun habe ich unsere Taten 
hergezählt: jetzt möge Siölfr reden! (22)' 

Der Männervergleich ist keine abgeschlossene Dichtung für 
sich, er war von jeher ein Teil derjenigen Episode der Qrv., die 
man 'Odds Aufenthalt bei HerrauÖr von Hünaland' nennen darf: 
Oddr, der sich den Decknamen Vi8f<jrull beigelegt hat, bewährt 
seine Tüchtigkeit auf einer Jagd und erregt dadurch den Neid 
des Siölfr und SigurÖr. Die Banknachbam Odds wetten in der 
Tnmkenheit mit Siölfr und SigurtJr, dass der Fremde besser 
schwimmen könne als jene beiden, und setzen zwei kleinere lüngB 
gegen einen grossem. Oddr siegt im Schwimmkampf, und die 
beiden Gegner kommen nur eben mit dem Leben davon. Noch 
einmal wetten Odds Banknachbarn mit Siölfr und SigurÖr, dasB 
der Fremde besser trinken könne als jene, und setzen ihre 
Häupter ein gegen einen Goldring. Mit dem Wetttrinken wird 
dann ohne weiteres ein ManniQfnuÖr verknüpft. 

Diese Episode bildet für sich ein Ganzes und ist als Ganzes 
von demselben Sagaerzähler komponiert worden. Derjenige, der 
die Vorlage von 8 und M aufzeichnete, war es aber nicht, denn 
er hat den Mann, bereits mit Qr. 5. 6. 9 interpoliert; s. o. S. XLV. 
Das Stück ist, wie auch schon Qr., entstanden unter dem Ein- 
fluss der Berichte über SigurÖr lörsalafari, worauf Boer Ark. 8,131 ff. 
aufmerksam gemacht hat. Die beiden Wetten, besonders die 
zweite, erinnern an die Wette des Haraldr gilli mit Magnus 
SigurÖarson: auch hier steht das Haupt Haralds gegen den Gold- 
ring des Magnus; s. Hkr. 3,302. Der Gegenstand der Wette 
ist allerdings hier ein anderer als in der Qrv., aber in dem 
folgenden Kapitel (28) wird von König SigurÖr und einem Isländer 
etwa dasselbe erzählt, was wir in der Qrv. von Odds Kampf im 
Wasser gegen die beiden Königsmannen lesen. Der ManniQfnuÖr 
des Oddr wurde dem der beiden Könige SigurÖr und Eysteinn 
in der Mork. 186 f., Hkr. 3,290 ff. nachgebildet; die in d^ 
Morkinskinna mehrfach wiederholte Wendung ok sd ek }ik eigi 
j^ entspricht dem vartu eigi ^ar im Mann. Aber der Verf. 
der Episode verband ein Wetttrinken, eine kappdrykkia (Hkr. 
2,330,12 = Fiat. 2,271), mit dem manniofnudr, eine Vwbindui^, 
die bei der Ausftbrung denn doch ihre Schwierigkeit hatte nsd 
in Wirklichkeit kaum voi'kam. 



-Qrvar-Odds Männerrergleieh. LXm 

Bei einem Männervergleich galt «s, die eigaen Taten m&g- 
lichst herauszustreichen und dem Gegner Schmähungen entgiegea- 
ivficfaiteudeam. Die Schmäbnngesi bleiben immer ungefähr dieselben : 
Betteln Mäim. 2.5, Aufenthalt in d^ Küche und Lieben mit 
«ten Mägden 4.7.8.12 (vgl. HHu. I 35,7.8), untätiges Sitzen in 
der Ktoigshalle 10.12.16. Den beiden Königsmannen Taten 
anzudiehten, hat sich der Verf. wxr wenig Mühe gegeben: die 
ScJUaehtem bei Ülfsfiall in Str. 5 und bei Atalsfiall in Str. 9 hat 
er frei erfunden; bei den Kämpfen mit den Wenden in Str. l 
(und 2?) schwebte ihm vielleicht ein Wendeneinfall (Hkr. 3,330ff.), 
bei dem mit den Serkir die Schlachten i Serklandi vor, deren 
SigorOr sich in seinem ManniqfnuSr Hkr. 3,293 rühmt. Von d^ 
Grosstaten Odds werden genannt in Str. 4.16.17 die auch aus 
Qr. bekannten Kämpfe mit den Akvitanir und auf Sämsey; 
femer in Str. 8. 7. 11. 12. 13. 14. 15. 18 eine Reihe feindlicher 
Zusammenstösse meist mit Vikingen, die bis auf den Kampf mit 
Qhrir Str. 8 auch in der Saga vorkommen; Str. 10 handelt von 
keinem bestimmten Ereignis. Kleine Widersprüche zwischen 
Mann, und Saga zeigen sich: Mann. 15 kämpft Oddr mit Hälfdan 
'i Sviaskerium,' d. i. bei Stockholm, Qrv. S c. 15 bei den Elfarsker, 
also an der Gautelfmündung; Mann. 18 fällt Hälfdan durch Odds 
Gefährten |>ör5r, Qrv. S e. 15 durch Oddr selbst. Sehr auffallend 
ist Str. 19; dass Oddr in seiner Jugend mit Asmundr im Dienste 
eines Königs gestanden habe, wird nirgends bestätigt, und es 
widerspricht der Art der Qrvar-Oddsgeschichten, in denen der 
Held stets selbständig abenteuernd auftritt. Es scheint, dass der 
Dichter nur eine unvollkommene Kenntnis der Erlebnisse Odds 
hatte und ihm eine Jugend ähnlich der des StarkatSr zuschrieb. 
Str. 20, die Liste der Völker, bei denen Oddr gebeert haben 
soll, ist wohl eine willkürliche Erfindung des Dichters ; wenigstens 
kommen Besuche bei den Sachsen, Friesen, Franken, Flamingen 
und Schotten in der altem Qrv. nicht vor (doch s. die jüngere 
Saga Br.^ S. 113,13 und den Apparat). Boer Ark. 8,102ff. 
identificiert Oddr mit dem norwegischen Reisenden Öhthere, 
dessen Bericht von König iElfi'ed im Orosius mitgeteilt wird, 
und setzt unsere Strophe in Beziehung zu jenem Reisebericht. 
Aber die Franken und Flamingen, vidleicht auch die Friesen 
werden von Ohthere nidit genannt, und die andern Völker der 



^^^^ Qrvar-Odds M&nnervergleich. 

Str. 20 besuchte etwa jeder Viking, der längere Zeit auf Reisen 
zubrachte. 

Der Gattung nach stellt sich der Mann, zu dem Männer- 
vergleich des Ck)dex regius, den H4rbar?5sliö5; im einzehien könnte 
man nur die Übergangsformel des Mann, vartu eigi far der der 
H4rb. Hvat vanntu medan, Hdrbardr vergleichen. Anklänge 
des Mann, an Eddalieder sind nicht zahlreich: 10,3.4 ^ HHu. I 
15,7.8; 13,9 «^ HHu. I 37,3; 20,7.8 «> HallmundarkviSa (Grettiss. 
ed. Beer S. 227,14). Kenningar kommen zwei vor: HatnSis skyrtur 
1,4; fenlogi 9,3. 

Das Versmass ist ein regelmässiges FomyrtSislag; nur Str. 4 
und die zweite Hälfte von Str. 5 sind im KviSuhattr abgefasst 
Entschieden überlange Kurzverse sind 2,3; 4,6; schwerer Auf- 
takt und schwere erste Senkung finden sich mehrfach. Die zweite 
Hebung der geraden Kurzzeile reimt mit 5,4; einsilbiges Verb 
vor dem Nomen reimt 1,6; 1,8; 16,8. Sigurdr und konungr 
werden mit langer erster Silbe gemessen 3,3; 7,1; 11^^ (Sigurdr) 
und 14,3; 19,7 (konungar)\ 8,4 (Leika of konung). 

Das Verdienst des Dichters besteht darin, dass er das an 
sich poetische Motiv des Männervergleichs aufgriff und es mit 
dem des Wetttrinkens verknüpfte; dadurch gewann er den Vorteil^ 
dass er nach dem Verstummen der vom Trunk niedergeworfenen 
Gegner das Wort ganz an Oddr übergehen lassen konnte. Er 
hat aber nicht daran gedacht — was sich doch leicht darbietet — , 
durch den ManniQfnuÖr die Erkennung des Oddr herbeizuführen : 
der Held muss sich vorher mit Namen nennen. Der Aufbau 
des Gedichts ist leidlich geschickt (s. o. S. LXI), der poetische 
Ausdruck aber meist matt. Es ist sicher jünger als Qr. und 
kaum vor der Wende des 12/13. Jhs. entstanden. 



Xin. ÜTSTEINS KAMPFSTROPHEN. 

Aus der Hälfssaga. 

Überlieferung und Ausgabe wie bei Nr. IV. 

IJtsteins Kampfstrophen stehen dem Hröksliede parallel: hier 
wie dort wirbt ein Hälfskämpe am Hofe eines fremden Königs 
um Hilfe bei der Fürstenrache. Beide Dichtungen sind ent- 



Ütsteins Kampfstrophen. LXV 

standen als Teile und zwar als die Hauptteile von Episoden der 
Hälfssaga. Während aber das Hrökslied der dichterischen Form 
nach als ein selbständiges Rückblicksgedicht gelten darf, wird 
man in Ütsteins Kampfstrophen nur eine Lausavisurgruppe sehen; 
zum einseitigen Ereignisgedicht, dem sie in der Form verwandt 
sind, fehlt ihnen die Selbständigkeit und Bedeutsamkeit der 
Handlung. Sie wurden in unserer Sammlung hinter den Mann, 
gestellt, da auch in ihnen eine Art Männervergleich (Str. 2-9) 
vorkommt. 

Eysteinn, König von Dänemark, als Name des Fürsten, an 
dessen Hofe Ütsteinn sich aufhält, ist merkwürdig, denn Eysteinn 
heisst sonst nur ein König der norwegischen Upplqnd und ein 
König von Schweden (vgl. über diese beiden Bugge Bidrag 
S. 86-89); der König Eysteinn von Dänemark, der in der 
Landnäma H c. 295 als Schwiegervater des Skalden Fleinn auf- 
tritt, war wohl ursprünglich ein König der norwegischen UpplQud 
(Bidrag S. 88). Eysteins Ratgeber Ülfr enn rau?5i ist hergenommen 
von dem Stafnbüi Oläfr Tryggvasons auf dem Ormr enn langi, 
der letztgenannte seiner acht Söhne, Rau?5r enn rammi, von einem 
heidnischen Gegner desselben Königs (Hkr. 1,396-401). Die 
Namen zweier Ülfssöhne, Bqrkr und Bryniölfr, sind denen zweier 
Hälfskämpen des Hröksliedes (Str. 12) entlehnt. Das ist ein 
hinlänglicher Beweis dafür, dass nicht etwa Ütst. und Hrök. von 
demselben Dichter herrühren; ein Dichter würde nicht dieselben 
Namen für die Söhne Ulfs und die Kämpen Hälfs gewählt haben. 

Der dichterische Wert des Stückes ist sehr gering, und das 
altnordische Schrifttum hätte würdigere Documente der vornehmen 
Herrenmoral zu bieten als Ütst. Str. 13 (Nietzsche Jenseits von 
Gut und Böse c. 260). Auffällig ist der Ausdruck in Str. 1,5-8; 
wer die vier Vikinge (Eynefs synir) sein sollen, von denen drei 
gefallen sind, Ütsteinn allein noch am Leben ist, kann man nicht 
sagen. Nach Str. 7 würde man auf die beiden Hrökr, Hälfdanr 
und Ütsteinn raten; aber sollte der Dichter annehmen, dass Hrökr 
enn svarti auch tot ist? Gar nicht im Stil der Heldendichtung 
sind die Träume Ütsteins gehalten. Wenn er Str. 2 meint, seine 
Disen seien bewaffnet nach Dänemark gekommen — es ist doch 
wohl an einen Traum gedacht — , so findet sich Ähnliches nur 
in der Äsmundarsaga kappabana (Detter S. 97,30 ff.). Noch 



^^^I Ütsteins Kampfstrophen. 

modellier mutet es an, wemi Ütsteinn nach »Str. 9 geträumt hat, 
Halfr habe ihn ermutigt zum Kampfe und ihm seine Folge 
versprochen. 

Die Sprache der Strophen ist ausserordentlich prosaisch, im 
einzehien darf auf 4,2; 8,7; 10,6 und die rohen Scheltwoi^te drit- 
menni und ragmenni verwiesen werden; recht ärmlich wirkt 
auch eine Wiederholung wie efri yrdi 3,7 und ofri verda 5,2. 
Die Kurzverse sind glatte Viersilbler bis auf 3,5; 9,3.5.7; 13,2(?). 
Vor dem 13. Jh. sind ütst. kaum verfasst. 



XIV. QRVAR-ODDR IN BIALKALAND. 

Aus der Qrvar-Oddssaga. 

Überlieferung und Ausgaben s. zu Nr. VII und IX. Die 
Strophen gehören als zusammenhängende Lausavisurreihe zu einer 
Episode der Qrvar-Oddssaga, der Fahrt nach Biälkaland. 

Die Fahrt nach Biälkaland ist in der altem (S) und jungem 
(MABe) Qrv. in sehr verschiedener Form überliefert. Die 
Hauptunterschiede sind folgende: 

S M 

Eine Schlacht mit Alfr, dessen Frau Oddr tötet ViÖgpripr in der Nacht 

öyÖa und deren Sohn VfÖgripr: Oddr in seinem Lager, gewinnt sein Heer 
tötet die Q-ytJa mit den Steinpfeilen, für sich. Schlacht mit Alfr: dieser 
fällt VitJgrlpr; Alfr flieht. wird von Oddr schwer verwundet 

durch die Steinpfeile. 

Die Heiligtümer vor der Burg ver- Die Heiligtümer vor der Borg ver- 

brannt. Alfr am Burgtor: Streitge- brannt. GytJia, Frau Alfs, oder die 

sprach mit Oddr. Alfr von Oddr mit (hof)gy15ia am Burgtor: Streitge- 

der Eichenkeule erlegt. sprach mit Oddr. Q-yÖia flieht, in dem 

Tempel mit einem Stein erschlagen. 

Der halbtote Alfr mit der Eichenkeule 

getötet. 

Dass ViÖgripr mit einem besondern Heer gegen Oddr zieht 
und in dem eignen Zelt von jenem getötet wird, wird eine Er- 
weiterung von M sein; hingegen ist Gyda ein Fehler von S far 
fhofjgydia in M, freilich wird auch hier das Appellativum zu- 
weilen als Eigenname gebraucht. Schwierig aber ist die Reihen- 
folge dei' Kämpfe mit Alfr und der GyÖia. Die Folge in S ist 



Qrvar-Oddr in Biälkaland. LXVH 

bedenklich, denn der leichtere Kampf, die ''Erlegung Alfs durch 
die Eichenkeule,' muss doch dem schwereren, der ""Erlegung der 
GyÖia durch die besonders für diesen Kampf bestimmten Stein- 
pfeile,' wohl voraufgehen. Aber auch die Folge in M: 'Älfr 
durch die Steinpfeile verwundet, die Gy?5ia durch einen Stein 
erschlagen, Alfr mit der Eichenkeule getötet' kann unmöglich 
richtig sein; Alfr kann nicht erst mit den Pfeilen verwundet 
und dann mit der Keule erschlagen werden: die Waffe, die den 
Alfr tötet, ist nach der Prosa von S und nach Qr. 14 die Eichen- 
keule, während die Steinpfeile, wie die Prosa von S zeigt, für 
die GyÖia bestimmt waren. Allein die Betrachtung der Prosa 
in S und M führt demnach bereits auf die Annahme dieser ur- 
sprünglichen Folge: Tötung des Alfr (durch die Eichenkeule), 
Erlegung der GyÖia durch die Steinpfeile. 

Die Annahme wird zur Gewissheit, wenn sich nachweisen 
lässt, dass die zwischen den zwei Kämpfen mitgeteilten Strophen 
ursprünglich Oddr und der GyÖia — wie in M — , nicht Oddr 
und x\lfr — wie in S — in den Mund gelegt sind. In Str. 1 
fragt der Sprecher, wer den ^Verwandten des Yngvi' mit dem 
Schwerte (eggiar) schlug; es kann hier doch nur Alfr selber, 
nicht, wie man nach der Prosa von S und auch von M annehmen 
müsste, ViÖgripr gemeint sein. Freilich wäre dann, da eggiar 
unmöglich auf die Keule bezogen werden kann, nach unsern 
Strophen Alfr durch das Schwert Odds, nicht wie in Qr. 14 
durch die Eichenkeule gefallen. Die GyÖia wird als Sprecherin 
der Strophen erwiesen durch Str. 7,5-8 nach der Lesart von M; 
in S steht freilich gydium sinum, aber das passte wohl auch 
nui' im Munde der Priesterin, obgleich es als Wort des Alfr 
weniger anstössig wäre als die Lesart von M.^) 

In der Bialkalandsepisode finden sich in S 4 Strophen und 
zwei Halbstrophen, in M 11 Strophen. Biälk. 1. 2. 7. 8. sind 
beiden Fassungen der Qrv. gemeinsam. Von Str. 3 findet sich 
in S nur die erste Hälfte, doch in M ist die Strophe vollständig, 
und ihre zweite Hälfte ist sicher keine Zudichtung des Verfassei^ 
der Jüngern Qrv., sondern gehörte von jeher mit der in allen 
Hss. überlieferten ersten Hälfte zusammen; in S musste sie fort- 



*) qißium ainuni bedeutet 'ihren Priesterinnen,' nicht 'ihren Priestern,' 
wie Br. * S. 112 wül. 



i 



LXVm Qrw-Oddr in Bi^&Und. 

gelassen werden, weil darin Alfs Tod erwähnt war. Mit der 
zweiten Hälfte von Str. 3 sind auch die Strophen 4-6, die 
Antwort Odds auf die Frage in 3, in S ausgelassen bis auf 6,5-8; 
diese Zeilen sind nämlich in S m die Str. 8 eingeschoben. Nichts 
spricht dagegen, das Str. 3-6 schon vor unsern Hss. der Qrv. 
emen Teil der Biälkalandsepisode bildeten. Sie sind gegen die 
Ordnung von M (s. den Apparat^ vor 7.8, die den Abschluss 
des Streitgedichts geben, eingesetzt. 

In M stehen nun noch drei weitere Strophen (a. b. c), die 
erst vom Bearbeiter der Jüngern Qrv. herrühren können. Der 
Ingialdr er Eikund rdd ok ladar byggdi in Str. a passt nicht 
gut zu dem an penningar reichen Bauer, der durch Odds Er- 
ziehung sich den Schutz und die Freundschaft von dessen Vater 
Grimr lotJinkinni erwerben will, in S; er passt eher zu Grims 
Waffengefährten Ingialdr in der Grimssaga loöinkinna c.3, dessen 
Verhältnisse in Qrv. M c. 1 mit Absicht verwischt werden^). Str. 
b gehörte ursprünglich nicht zu unserer Strophenreihe, denn die 
GyÖia denkt sich darin gegen Str. 1 den Alfr noch lebend; 
nach Str. c endlich ist Alfr getroffen von lölfs Pfeilen, was eben 
nur die Auffassung von M, also die des Bearbeiters der Jüngern 
Qrv. ist. 

Die wirre Aufzeichnung der Biälkalandsepisode zu erklären, 
kann hier nicht unsere Aufgabe sein; vielleicht trägt die Ab- 
weichung der Episode von der Str. 14 von Qr. die Hauptschuld. 

Nach den Forschungen 7on Detter Zs. f. d. A. 32,449 ff. und Boer 
Ark. 8,105-112 wäre die Episode der Biälkalandsfahrt dadurch entstanden, 
dass 'eine Sage, welche Öt$ins Zaubermacht den Finnen gegenüber feiert, mit 
einer russischen Überlieferung von Kämpfen mit heidnischen Nachbarn zu einer 
zusammenhängenden Erzählung verschmolzen ist.^ Die Fahrt nach Bi&lkaland 
d. i. Pelzland — der erste Teil des Kompositums ist ein russisches Wort — 
enthalte 'B^miniscenzen an einen der Kriege der russischen Fürsten des 9. u. 
10. Jhs. gegen Nachbarn, welche infolge desselben zinsbar wurden.' Der 
Bauer lölfr aber, der dem Oddr die Steinpfeile zum Kampfe in Biälkaland 
giebt, sei Öt$inn; der Name I61fr sei aus dem ÖtJinsnamen lälfaSr Iölfut$r 
entstanden; der Besuch bei lölfr sei nachgebildet dem Besuche KetillhsBugs 
bei Brüni, in welchem Boer und Detter gleichfalls Öt$inn sehen. Doch schon 
FJönsson Litt. Hist. 2,815 ist der Meinung, dass der Name lölfr — den er 
aus lö-olfr entstehen lässt — mit dem OÖinsnamen lQlf-u?Jr nichts zu tun 

Dass der Bearbeiter der jungem Qrv. zugleich der Verf. der Ketils- 
saga und Q-rünssaga war, soll zu Nr. XV wahrscheinlich gemacht werden. 



Qrvar-Oddr in BiÄlkaland. hXIZ 

habe. Aber auch die Verschmelzung der beiden Sagen hat ihre Schwierigkeit. 
Ein Sagamann, der eine Nachbildung von Ketils Kampf mit Qusir und die 
Fahrt nach dem Biälkaland verknüpfen wollte, konnte unmöglich statt des 
Brüni-ÖÖinn (?), der dem Ketill Pfeile zum Kampfe gegen den Gusir giebt, 
einen Iölfr-Ot$inn einsetzen, mit dessen Steinpfeilen dann die Heiligtümer 
eben desselben Öt$inn vernichtet werden. 161fr bleibt ein Bauer, und jeder 
Qrund schwindet für die Annahme, dass die Biäll^alandsepisode teilweise eine 
Nachahmung des Kampfes Ketils mit G-usir sei. 

Bialk. 6,3.4 könnte zurückgehen auf HHu. 1137,5-8; Bialk. 
8,1-4 lässt denken an HHu. U 18,1.2. Die Kurzzeilen im 
FomyrtJislag sind nach der Besserung von 6,2 Viersilbler bis 
auf 3,7. In 7,2 fällt der auf heßr liegende Hauptstab als un- 
gewöhnlich auf; 2,1 hat schlechte Stabstellung. Str. 2,3.4 ok 
trigodum \ iyndi finum stimmt fast wörtlich zu Qr. 14,3.4; 
welches der Lieder aus dem andern entlehnt hat, bleibt zweifel- 
haft. Die Strophen von der Fahrt ins Biälkaland könnten noch 
im 12. Jh. entstanden sein. 



XV. SCHELTGESPRÄCHE KETILS UND GRIMS. 

Aus der Ketilssaga hsengs und der Grlmssaga lo^inkinna. 

Die Ketilssaga hsengs und die Grimssaga lotJinkinna sind 
überliefert in den Hss. ABe der jungem Qrv. ; s. zu Nr. VH. IX. 

Die ältere Qrv. (S) nennt zwar zu Beginn als Odds Vorfahren den Ketill 
haengr und Grlmr loÖinkinni. Aber die einzige Stelle, wo die Tat eines dieser 
Männer erwähnt wird, steht in direktem Widerspruch zu den Sqgur von Ketill 
und Grimr: nach S gewann Grlmr lotJinkinni die Gusisnautar von dem Finnen- 
könig Gusir (Br.^ S. 25), nach Ketilss. c. 3 und Grimss. c. 1 erwarb sie 
Ketill haengr. Wir dürfen schliessen, dass der Verf. von S die Ketilssaga 
und die Grimssaga nicht kannte. Die Hss. der jungem Qrv. (MABe) hingegen 
nehmen Rücksicht auf die Ketilssaga und die Grimssaga: Jene Stelle in S von 
der Erwerbung der Pfeile ist geändert, KetiU nimmt sie nunmehr dem Gusir 
ab. Nach S scheint Ingialdr ein reicher Bauer, der durch die Erziehung des 
Oddr sich Grims Hilfe sichern will, seine Frau heisst Alof ; in M sind die 
Verhältnisse des Ingialdr verwischt, seine Gattin bleibt ungenannt, offenbar 
weil in Grimss. c. 3 Ingialdr ein Waffengefährte Grims ist und der Gemahl 
der Dagn;^, einer Tochter des GnotJar-Äsmundr. In S (Br.^ S. 19) will Oddr 
seine cettargipt erproben: Grimr, faHir minn, hefir byr, hvert er kann vill 
aigla; an der entsprechenden Stelle von M (Br.* S. 18) wird dieselbe cettargipt 
von Ketill erwähnt und auch — fast mit den gleichen Worten — in Grimss. 



h^^ Scheltgespräche Ketils und Grims. 

c. 2 am Schloss. In der iEvikvitJa in ABe am Ende der jungem Qrv. wird 
nur eine Tat Odds genannt, die sich in der Qrv. selbst nicht findet: die 
Teilnahme an der Brävallaschlacht (Str. 63; vgl. Br.* S. XVI); aber von Odds 
Beteiligung an jeper Schlacht weiss anch Grimss. c. 3. 

Also: Die ältere Qrv. (S) bestand für sich, ohne jede Verbindung mit 
einer Ketilss. oder Grfmss. In der jungem Qrv. (MABe) werden die Ketilss. 
und die Qrünss. berücksichtigt; in der Hssgrappe ABe finden sich auch die 
Ketilss. und die Grimss. und zwar direkt vor der Qrv. Wir schliessen, dass 
auch in der Vorlage von M und in der Grundhs. der jungem Qrv. die Ver- 
bindung von Ketilssaga, Grünssaga, Qrvar-Oddssaga bereits vollzogen war. 

Der Umstand, dass die ältere Qrv. die Ketilss. und Grimss. nicht kennt 
und ihnen in einem Punkte widerspricht, führt auf die Annahme, dass die 
Ketilss. und Grimss. noch nicht da waren, als die ältere Qrv. aufgezeichnet 
wurde. Nun enthalten die Qrv. und die Sqgur von Ketill und Grimr eine 
Reihe sehr ähnlicher Geschichten, die Beeinflussung von einer Seite voraus- 
setzen: Erlegung der risadöttir Gneip durch Oddr to Erlegung der Hexe Fora9 
durch Ketill, der Hexen Feima und Kleima durch Grimr; Odds Genossen 
Hiälmarr und |>örf$r stafngläma eo Ketils Genossen Hiälmr und Stainglämr; 
Kampf Odds und Hülmars gegen die 12 Amgrimssöhne eo Kiimpf Grims und 
Ingialds gegen 12 Berserker; Sieg Odds über die GySia vermittelst der Stein- 
pfeile des 161fr e/s Sieg Ketils über Gusir vermittelst der Geschosse des Brüni ; 
Kampf Odds gegen den heidnischen Alfr biälki e/» Kampf Ketils gegen den 
heidnischen Framarr. Man kann nicht zweifeln, dass die beiden andem Sqgur 
aus der Qrv. die Namen Hiälmr und Stafnglämr und den Kampf mit den 
12 Berserkem — hier auch XVm F 3,3.4= XI B 5,3; 3,5 — entlehnt haben. 
Dann werden sie aber auch in den andem Fällen die entlehnenden sein. Es 
ist also sehr wahrscheinlich, dass die Ketilssaga und Grimssaga, die im übrigen 
aus Zügen der FomaldarsQgur und einem Stiefmuttermärchen zusammengestückt 
sind, erst nach der Qrv. entstanden und z. T. auf ihr beruhen. Sie wurden, 
soweit wir sehen können, zuerst aufgezeichnet von dem Bearbeiter der jungem 
Qrv. Vielleicht wurden sie von ihm erfunden als eine Art Einleitung zur 
Qrv., in ähnlicher Weise, wie die Gautrekssaga als Einleitung zur Hrölfssaga 
Gautrekssonar entstanden ist. 

In den Hss. ABe stehen die Gedichte der Ketilss. : Nr. XV A-C, X Vm 
Eb, F; der Grimss.: Nr. XV D, XVm F und der Qrv.: Nr. VH, IX, XI B, 
Xn, XIV, XVm B, XX B. Das Verhältnis der Hss. untereinander muss 
natürlich für alle drei Sqgur und ihre Strophen dasselbe sein. Beer sucht 
Br.* S. XXVI f. zu erweisen, dass e allein steht gegenüber der Gmppe AB, 
da e in entscheidenden Fällen zu der Hs. M der Qrv. stimme gegen AB. 
Aber schon der Einblick in Boers Apparat lehrt, dass aus der Liste der ent- 
scheidenden Fälle zu streichen sind: 4,20; 56,18. e stimmt gegen Boers 
Angabe zu AB in 15 Str. 2,1-2; 40,23; 58,18-19; 166 Str. 33,2-3. Aus 
der Liste zu entfemen sind weiterhin nach Berichtigung von Boers Lesungen 
aus den Hss. : 62,2 Hiälmarr [ok pörZr fügt e hinzu) ök litf ßeira MBe, f. A ; 
64,9-10 ßat vtit ek ßd ek heyri B; 74,26-76,1 ykkr . . , . ßU hufiZ e, 



Scheltgespräche Keüls und Grims. LXXI 

ytfr Irum .... Peir hafa AB. Die andern 7 Falle, in denen es sich meist 
am geringe Variationen des Aosdmcks handelt, entscheiden nichts; auch 52,1-2 
nicht, wo übrigens e mit vhatfi von M abweicht. Zu beachten ist, dass sich 
e recht hän£g im Aasdmck von AB entfernt, also anch einmal zufällig mit 
M zusammentreffen konnte. Entscheidend sind für die schwierige Frage die 
zwei Stellen: Scheit. A 11,5-8, wo die zu Str. 10 stimmenden Lesarten von 
B sicher gegen Ae das ursprüngliche geben, und Scheit. B 7,6, wo fUigUa 
fnqsun in B gewiss richtig ist gegen flagtfa foryniur in Ae. In andern 
Fällen, wo B das Richtige hat gegen Ae, können Besserungen der falschen 
Lesart der gemeinsamen Vorlage angenommen werden: Qr. 4,8; Hialm. 4,6; 
Mann. 12,5; Versuche zu bessern können wir sehen in der Lesart von B: 
Scheit. A 5,4; 8,1; D 3,5, in der Auslassung von Scheit. A 6 u. 7, in der 
Bildung einer unvollständigen Strophe aus der Prosa nach Scheit. B 3. Jeden- 
falls aber ist eine Gruppe Ae gegenüber B anzusetzen. 

Die Ergänzung der defekten Hs. B (=b), die auf eingelegten Pergament- 
blättem steht und von einer Hand des 17. Jhs. herrührt, vermögen wir ihrer 
Herkunft nach nicht zu bestimmen, jedenfalls beruht sie auf einer Hs. der 
ABe-Gruppe. 

Von den Scheltgesprächen des Codex regius stehn am 
nächsten: die HrimgerSarmal HHi. 12-30 und die Strophen des 
GutJmundr und Sinfiqtli HHu.!! 19-22 nebst ihrer Erweiterung 
in HHu. T 82-44. Ihnen stellen sich zur Seite die Streitreden 
des Ericus und Grep, Saxo S. 198-202, und die des Bessus und 
Gram mit der Gro, Saxo S. 27-30; femer in unserer Sammlung 
Ütst. 2-9 und die Bialkalandstrophen. Die Stücke werden — 
ausser dem in Ütst. — eingeleitet durch Fragen nach dem Namen 
des Gegners und die Antworten darauf; dann folgen Schmähungen 
und Drohungen in verschiedener Breite. Die Ketilss. und 
Grimss. enthalten nun nicht weniger als 4 solcher 8cheltgespräche ; 
auf jeden ihrer wichtigem Abschnitte entfällt eine dieser Schelten; 
sie machen zum guten Teil den Inhalt der Sqgur aus. Eine 
solche wiederholte Anwendung eines Sagenzugs weist auf späte 
Entstehung der Saga und der Strophen darin. Vielleicht rühren 
sie von jenem Schreiber her, der die Qrv. umarbeitete und ihr 
die Ketilss. und Grimss. als Einleitung vorsetzte (vgl. oben S. 
LXX). Eine ähnliche Häufung von Scheltgesprächen wie die 
beiden Sqgur zeigt die Hiälmterssaga, die wie die Grimss. auf 
einem Stiefmuttermärchen aufgebaut ist. Aber die Strophen der 
Ketilss. und der Grimss. stehen doch in viel höherm Masse auf 
dem Boden der eddischen Tradition. Sie klingen oft an eddische 
Lieder an, und XV B und C enthüllen uns neue Seiten dieser 



I'^^^^ Scheltgeopräche Ketils and Orivo», 

Poesie, mögen sie nun verlorene Vorbilder benutzt haben oder 
relativ selbständige Neubildungen sein. 

Leider fehlt die zur Qrv. M gehörige Fassung der Ketilss. 
and Grimss. ; die beiden Sqgur sind nur in den Hss. der jüngsten 
Qrv. (ABe) überliefert. Da nun die Qrv. in ABe gegenüber 
der in M vielfach erweitert ist, so könnten auch in der Ketilss. 
und Grimss, einzelne Strophen nebst ihren Prosastücken Zutat 
von ABe sein. Die Hauptmasse dieser Dichtungen aber wird 
man kaum weiter als bis ins 18. Jh. herabzusetzen haben. 

A. KETILL UND GUSIR. Der Fumenkönig Gusir er- 
scheint in einer Strophe des HofgarÖa-Refr (11. Jh., Sn. S. 135), 
in den {nilur (Sn. S. 204), bei Saxo S. Il6f. (Cuso, Finnorum 
Biarmorumque princeps) und in der altern Qrv. (oben S. LXIX). 
Die nur in der Ketilss. erzählte Geschichte von Ketill-Gusir 
könnte wohl eine Erfindung in der Art der spätem Fomaldar- 
SQgur sein. Sie ist gestaltet auf Grund des Sagenmotivs, dass 
der Held einen Herrscher erlegt und dadurch das Reich für 
dessen Bruder gewinnt; man vgl. Qrv. S c. 34.35, l>orsteinsJ). 
boeiarmagns c. 5-10. Das weitere Motiv, dass ein Ratgeber 
den Helden mit einer Waffe ausrüstet, wurde wohl der Begegnung 
des Oddr mit lölfr Qrv. S c. 36 entlehnt. Der Bruder, für den 
Ketill kämpft, und der Geber der Waffen wären dann in der 
Person des Bnini vereinigt. Bei dem Zusammenschluss der 
beiden Motive kam etwas Unlogisches in die Sage, insofern als 
Ketill mit den offenbar bessern Geschossen des Bruni die 
schlechtem des Gusir erwirbt, beide behält (?) und doch hinter- 
her nur die Gusisnautar führt. In Brüni mit Detter ZsfdA. 
32,449ff. 0?5inn zu sehen, liegt kein Grund vor: die Geschichte 
von Bruni - Gusir stimmt nicht zu der von ÖÖinn - Mitothin 
(Ollerus), da OtJinn selber sein Reich zurückgewinnt; der Name 
Bnini kann, wie sonstige Beinamen 0?5ins, auch andern Personen 
beigelegt werden. 

Die Kurzzeilen der Gusirstrophen sind bis auf 12,1,2 und 
die wohl verderbten 8,1.2 regelmässige Viersilbler. Die LiötSahättr- 
strophen 4.5 sind offenbar jüngere Parallelen zu 6.7. Die Wieder- 
holung von Z. 1 als Z. 8 (Str. 2) sieh auch in der Biarnars. 
Hitdoelakappa Str. 4. 5. 14. 15. Anklänge an andere eddische 



Scheltgespriuihe KetiU und Qnms. LXXHI 

Gedichte finden sich folgende: 1,1 •« HHi. 31,1 kom fü heul, 
Hedtnn\ 1,2 ^ Grip. 5,5 ptgg fii hir, Sigurdr\ 2,6 w Laus. 
J 10,1; 3,7.8 eo HHi. 10,3, HHu. II 12,2 /ölks oddvtH\ 4,1 = 
Vaf. 7,1, Vegt. 5,1, VqIs. 11,1; 6,2=Am. 53,4; 6,4e«Sig. sk. 9,4 
a/ grimmum hug; 9,3.4 w» HHu. H 37,5-7 sem fyr ül/i 
ödar rynni geitr; 9,5.6 «« Hialm. 1,5; 9,7.8 ^ Hiälm. 2,3.4; 
10,1.2 c« Vkv. 21,7.8 at vceri gull rautt ok gersimar; 10,3 
^ Reg. 7,3, Sig. sk. 42,7, Söl. 4,3 af heüum hug; 11,3.4 
c« Härb. 29,7.8 urZu peir mik fyrri fridar at biSia, Der Aus- 
druck wird im übrigen zuweilen recht platt: 1,5-8; 4,6 (Reimnot!). 

B. KETILL UND DIE HEXE. Die Erzählung mag an- 
geregt sein durch Odds Kampf mit der Riesentochter Gneip, die 
Strophen durch die HrimgerÖrstrophen von HHi., obgleich Be- 
rührungen im Ausdruck selten sind. Unklar bleibt der Schluss 
in der öaga. Ursprünglich erlegte wohl Ketill die Hexe mit 
seinen Pfeilen. Nun folgt aber in den Hss. auf die Halbstrophe 
8 eine Prosafrage Ketils und als Antwort eine unregelmässige 
und verderbte Dröttkvsettstrophe, in der die Hexe berichtet, wie 
sie einen weiten Weg an der Küste Norwegens durchmessen 
habe, um einem Jarl vermählt zu werden. Die Prosa danach 
S. 82a, 1-4 und die folgende Halbstrophe 9 mit ihrem wunder- 
lichen Reim gehören wohl auch zu diesem eingefügten Sagenzug. 
Vielleicht ist gridr 9,3 Name einer anderen Hexe, einer Gehilfin 
der ForatJ; so scheint es die Sagaprosa zu fassen (Fas. 2,130,18; 
131,4ff.). Bei ForaÖ, die dem Jarl vermählt zu werden wünscht, 
denkt man an die verliebten Hexen des isländischen Märchens 
JÄmason l,186ff. 

Das Versmass ist recht um-egelmässig, aber es scheint, dass 
der verderbten Überlieferung überall LiöÖahättrstrophen zu Grunde 
liegen; sieh den Apparat. 8tr. 9 dürfte auszuscheiden sein, 
aber zwischen 8 und 10 ist wohl einiges verloren. Berührungen 
mit den eddischen Liedern: 7,1.2 ^ Häv. 47,1.2; 1,4 ^ Härb. 
58,2 at upprennandi sölu; 2,4 «« HHi. 25,2 leid ertu mannkyni; 
7,4.5 ^ Harb. 20,1.2 (myrkriSur), HHi. 15,5.6 (kveldridur); 
10,2 ^ HHi. 22,2 ef afli treystisk. Man beachte auch die 
Wiederholung 1,5.6 und 8,3. 



LXXIV Scheltg^espräche Ketils und Grims. 

C. KETILL UND FRAMARR. Angeregt wird der Kampf 
mit dem ÖtJinsverehrer Framarr sein durch Odds Kampf mit dem 
heidnischen Alfr biälki. Dass Ketill gegen den abgewiesenen 
Freier eines Mädchens — seiner Tochter — streitet und in der 
Winterkälte auf der Wetterseite eines Hügels Platz nimmt, 
erinnert an StarkaSs Kampf mit den neun Berserkern, Saxo S. 
290-94. Das Schwert Dragvandill erhielt nach der Egilss. c.61 
Egill Skallagrimsson von Arinbigm zum Geschenk; eine Notiz, 
die sich nur in der Hs. M der Egilss. erhalten hat, in W und K 
übergangen sein muss (s. FJönssons Apparat), giebt an, dass 
Ketill einst dieses Schwert besessen und in Holmgängen geführt 
habe. Hier haben wir wohl das älteste Zeugnis für eine Sagen- 
bildung um den historischen Ketill. Natürlich beweist die Notiz 
nicht, dass unsere Ketilss. bereits um 1200 dawar. Diese mag 
das Schwert Ketils aus der Egilss. übernommen haben. 

Die Framarrstrophen erheben sich durch eine Reihe poetischer 
Züge über die andern Verse der Ketilss. Das Sitzen Ketils auf 
der Wetterseite des Hügels ist geschickt zm* Einleitung benutzt 
(Str. 1.2). Das Straucheln Ketils, als er sich erhebt, giebt Anlass 
zu BQtJmötJs Zweifel an seiner Heldenkraft (Str. 5) und zu Ketils 
selbstbewusster Antwort (Str. 6). Eigenartig und ohne Gegen- 
stück in der nordischen Litteratur sind Framars schöne Strophen 
an den Adler, der ihn angreift, und die mehrfache Anrede Ketils 
an sein Schwert mit der spottenden Zwischenrede Framars, endlich 
die Strophe des unterliegenden Heiden (Str. 7-14). Die Framarr- 
dichtung steht der Gattung des dialogischen Ereignisgedichts 
nicht fem. 

Der mangelnde oder fehlerhafte Stabreim in den Zeilen 
3,1.2; 4,1.2; 5,1.2; 5,4.5 der LiöSahattrstrophen lässt Verderbnis 
der Textes vermuten. Die Strophen 7-14 sind in einem recht 
unregelmässigen Mälahiittr abgefasst; es finden sich darin auch 
nach Entfernung der entbehrlichen Pronomina noch mehrere Sechs- 
silbler und Viersilbler. 

Berührungen mit andern Liedern sind nicht zahlreich: 2,3 
e^Oddr. 14,1, Am. 72,1; 4,5««Sigrdr. 27,5 (oft bqlvtsar konur) 
sitia brautu tkbt; 5,6 ^ Sonartorrek 24,3 vigi vanr; 7,7 «« Reg. 
18,2 J5a er hugin gladdak^ Fäfn. 35,6 ; 9,2 krds arnar (=Fleisch) 
«/»HHu. I 36,6 ülfa krdsir (= Leichenfleisch): 10,5 hiqr^ing auch 



Scheltgespräche Ketils und Grims. LXXV 

HHu. I 50,12, Ghv. 6,4; 11,8 «« Am. 52,10 sem peim hugr 
dygdi. Mit dem Gedanken von 5,4.5 vgl. Ütst. 13. 

D. GRIMR UND DIE HEXEN. Die Episode der Grimss. 
von Grims Kampf mit den Riesentöchtern Feima und Kleima 
und von der Erlegung ihrer Eltern Hrimnir und Hyria in der 
Felshöhle ist den Erlebnissen Odds im Riesenlande Qrv. S c. 11.12, 
M c. 10.11 nachgebildet. Die Füllung der Kurzverse ist eine 
so magre (s. 1,4.5; 3,5; 4,7.8), der Inhalt so bedeutungslos, dass 
man diese Strophen nicht mit denen der Ketilss. auf eine Stufe 
stellen mag. Man darf vermuten, dass sie erst in der jüngsten 
Fassung der Ketilss. Grimss. Qrv., die durch ABe vertreten 
wird, hinzugekommen sind. 



XVI. ASMUNDR AUF DER HOCHZEIT. 

Aus der Asmundarsaga kappabana. 

Überlieferung und Ausgaben wie in Nr. Vin. Die Episode, 

der die Strophen angehören, wird von der Saga nur dürftig 

skizziert. Saxo S. 359 f. giebt einen reicheren Bericht wieder. 

Er zeigt uns den stereotypen x\uftritt: der unerkannte Liebhaber 

triflFt rechtzeitig an der Hochzeit des Mädchens ein, giebt sich 

zu erkennen und schafft den Nebenbuhler aus dem Wege. Nächst 

verwandt, auch in dem Verhältnis von Vers zu Prosa, ist die 

Scene mit Gram, Saxo S. 33. Die Rede des Helden hat die 

zwei Motive: Unwillen über seine Zurücksetzung und Preis seiner 

Verdienste. Das zweite drängt Saxo, gegen seine Art, in die 

paar Verse 5-10 zusammen; das erste giebt Eingang und Schluss 

ab (1-4. 11-14): 

Patris sceptra relinquens Post septem, simul octo, 

Nil figmenta verebar ündenos quoque solus 

Commenti muliebris lo Victor Marte subegi. 

Astus foemineive, Sed nee tunc fore rebar 

5 Unum quando duGsque, Probri labe notandus, 

Tres ac quatuor et mox Promissi levitate 

Quinos, indeque senos, Pactis illicibusque. 



^'^^^^ Asmundr auf der Hochzeit. 

Die isl. Strophen enthalten, bis auf die Anfangsverse, nur 
da« 2. Motiv: Str. 3,1.2.5-8 hat bei Saxo, auch in der Prosa, 
kein Gegenstück; Str. 4 gehört, als die Haupttat, die der Held 
nicht verschweigen kann, notwendig zum Panegyricus und ist bei 
Saxo gewiss nur vergessen.*) Dass die verderbten Anfangsverse 
dBH 1. Motiv enthalten müssen, kann nicht zweifelhaft sein (so 
auch Möbius S. XX lU). Sie stimmen aber nicht so nah zu 
Saxos Eingangs- wie zu seiner Schlussgruppe: Z. 11.12 übersetzen 
deutlich das copjicierte LM varSt mik lasta peira, . . fd er. Wie 
immer die Langzeile 1,3.4 ursprünglich gelautet haben mag, die 
Annahme ist überflüssig, dass Saxo die Strophe schon in unsrer 
verderbten Gestalt gehört habe (Detter S. LIV. 102). Eine fünfte 
Strophe, die von dem Preis der Taten zum schärfer gefassten 
Vorwurfe zurückkehrte (vgl. die Anlage bei Saxo), ist in der 
Saga verloren, desgleichen die Antwort des Mädchens, die Saxo 
in 16 Versen darbietet, mit den Motiven: ich war ungewiss, ob 
du noch am Leben; meine Berater drängten mich zur Heirat; 
doch ist noch nichts zwischen uns getreten. Mehr als zwei Strophen 
werden es kaum gewesen sein; der Sagaschreiber begnügt sich 
mit zwei Zeilen or. obl. (Detter 100,6 ff.). 

Das Ganze war somit eine Folge von etwa 7 zusammen- 
hängenden Strophen, auf zwei Repliken entfallend; in keiner 
Weise eine abgerundete dichterische Composition, nicht einmal 
in dem Grade wie die kürzesten Sterbelieder, sondern eine 
Lausavisurgruppe: die Stegreifstrophe, die (in skaldischen 
Formen) seit den Anfängen der mündlichen Sagakunst in die 
Prosa eingefügt wurde, ausgedehnt zu einer ganzen Scene, einem 
kurzen lyrisch-dramatischen Redeauftritt. 

Einen frühem terminus als Saxo haben wu- nicht. Dass 
unsre Strophenreihe und Nr. VIII zwar beide für den selben 
Sagastoff gedichtet wurden, aber nicht notwendig von dem selben 
versbegabten Erzähler, leuchtet ein. Isländischer Ursprung gilt 
hier wie für die übrigen im Sagaboden wurzehiden Dichtungen. 



*) Den Widerapruch von 1,5.6 mit 4,2.3 wie auch mit der Sagaprosa 
betont Boer Beitr. 22,342 it*. mit Recht. Er schliesst unter Hinweis auf 
Saxo, 'dass Str. 4 nicht demselben Gedichte wie Str. 1 angehören kann und 
demnach zu streichen ist'. Doch s. o. das inhaltliche Bedenken. VieUeicht 
hat Hünmegir in 1,6 einen andern Ausdruck verdrängt (hertogar?). 



Lxxvn 

XVn. HERVQR BEI JARL BIARTMARR. 

Aus der Hervararsaga. 

Überlieferung und Ausg. sieh bei Nr. I. 11. Die Strophen 
sammt einem vorangehenden Prosagespräch mit dem Knechte 
fehlen in dem Texte H ; dieser hat als Gegenstück nur die Worte : 
(Hön kemr at iarli einn dag ok mcßlti:) Brott vil ek hedan, 
fviat ekkt fcB ek hir yndi (vgl. Str. 4,4; 5,7.8). 

Strophen und Prosa stehen nicht ganz in Einklang: das hön 
(d. i. mödir) 1,3 lehnt sich nicht an ein gleich vorausgehendes 
Nomen; von FröSmarr 1,3 war nicht die Rede, ebensowenig von 
dem Traume 5,6. Dazu kommt die stärkere Unebenheit : der Braut- 
lauf von HervQrs Eltern wird in beiden Fassungen der Saga 
oifen gefeiert, auf der Geburt der Heldin liegt kein Makel; das 
weit verbreitete Motiv von dem Kinde, dem man die Herkunft 
verhehlt, und das dann, durch eine Schmähung gereizt, nach dem 
Vater foi'scht, hat bei Hervgr keine Stelle. Dennoch wird die 
Annahme, dass hier eine fragmentarische Dichtung aus einer 
ganz selbständigen Sagenform hereinrage, unstatthaft sein. Die 
äusserst platten Strophen, die sich nur in 2,5-8 zu einer gewissen 
Poesie erheben, können wohl nur als später Anwuchs der einen 
Sagaredaction, als Schreiberzutat des 13/14. Jhs. gefasst werden 
(vgLCpb. 1,495; anders Heinzel Herv. S. 448). Und dann beruht 
der sachliche Widerspruch darauf, dass sich der Zudichter die 
epischen Voraussetzungen nicht scharf vergegenwärtigt hat. Der 
Traum 5,6 und das hön 1,3 beweisen jedenfalls keine verlorenen 
Verse, und auch für FrötSmarr würde eine prosaische Auf- 
klärung genügen: ob sie von Anfang an vergessen oder durch 
einen Abschreiber übergangen wurde, ist nicht zu sagen. Als 
Sclavenname ist Frödmarr zwar eine stilwidrige EJrfindung oder 
Entlehnung (Bugge S. 369); aber doch wird der svina htrdir 
damit gemeint sein, ohne dass }ött in 1,3 ironisch gedacht wäre: 
fött findet sich auch sonst mit diesem abgeschwächten concessiven 
Anklang, dem ef oder fviat angenähert, eine Art Lithotes. 

5,5 ist, wenn die Ähnlichkeit mit Her. 13,1 nicht zufällig 
ist, Reminiscenz an die ältere Dichtung. 2,7.8 ^ Laus. D 2,7.8. 



Ä 



LXX\Tn 

XVlll. LAUSAVISUR. 

A. WEISSAGESTROPHEN AUS DER HÄLFSSAGA. 
(Tberlieferung und Ausgabe wie bei Nr. IV. 

a. Vikars Scliicksal. Die Erzälilung von Vikars Geburt 
und die dazu gehörige Strophe sind in c. 1 der Hälfssaga ent- 
halten; dieses Kapitel war aber nebst den drei folgenden noch 
nicht vorhanden in der altem Hälfssaga, die durch die Genealogie 
der Landnäma c. 112 (86) vorausgesetzt wird. Alrekr, konungr 
ä HqrSalandi, als Vater Vikars ist gegenüber dem Haraldr 
EgSakonungr des Vikarsbälkr jedenfalls eine junge Erfindung 
(s. Gautr. XCH f.) und ebenso G^irhildr als Mutter Vikars. Die 
Erzählung selbst ist aufgebaut auf dem — bewussten oder unbe- 
wussten — Versprechen des zukünftigen Kindes an einen Unhold; 
vgl. KHM. 3,22; DgF. 2,1-13; 4,783f. — Man beachte den End- 
reim in Z.1.2. 

b. Hiqrleifr enn kvennsami. Die Geschichte von Hälfs 
Vater Hiqrleifr gehörte bereits jener altem Hälfssaga an, die 
durch Landn. c. 112 (86) vorausgesetzt wird: schon dort ist 
Hiqrleifr mit seinen beiden Gattinnen ^Esa en liösa und Hildr 
en miöva genannt. Hiqrleifr mag wie sein Vater Halfr auf ge- 
schichtlicher Überlieferung beruhen. Von seinen Frauen mag 
Hildr nach der bekannten Tochter Hggnis benannt sein; jEsa 
(oder Asa) scheint der typische Name für böse Königinnen, die 
ihrem Manne den Tod raten; man vgl. die Asa en illräSaHkr. 
1,72 und die Asa Haraldsdöttir Hkr. 1,82; eine Asa en liösa 
sieh Hkr. 3,476. Hiqrleifs Geschichte ist in der Hauptsache 
komponiert aus zwei auch in andern Ländern bekannten Er- 
zählungen, die ein Sagamann geschickt verband und mit Motiven 
der Heldensage verbrämte; s. Bugges Anm. zu Halfss. c. 7 u. 8. 

Die eine ist das Märchen vom MarmenniU; die erste der neuisländischen 
Fassungen bei JAmason 1,132 f., J>ä. hlö marbendill, ergiebt nach Entfernung 
verbreiternder Züge eine der QueUen für die Erzählung der H&lfssaga. Ein 
Bauer hat beim Fischen ein Meermännlein heraufgezogen. Am Lande begrüsst 
ihn sein junges Weib und sein Hund; die erste liebkost er, den zweiten 
schlägt er. Da lachte das Meermännlein, und auf die Frage des Bauers, weshalb 
es lache, erwiderte es: 'Über deine Dummheit.' Zu weiterer Auskunft 
war es erst bereit, als der Bauer es auf die Stelle zurückbrachte, wo er es 
gefangen hatte. Da gab es ihm auf seine Frage gute Lehren für die Aus- 
rüstung zum Fischfang und erklärte, weshalb es gelacht habe: 'Über deine 



Lausavfsur. LXXEX 

Dummheit, Bauer; denn der Hund liebt dich wie sein Leben, die Frau aber 
wünscht deinen Tod und ist dir untreu/ Damit stürzte sich das Meermännlein 
ins Wasser, und was es gesagt hatte, erwies sich bald danach als wahr. — 
Zu dem Märchen stoff weist schon Bugge auf Liebrecht und Benfey in Benfeys 
Orient und Occident 1,341-354. 

Die zweite Quelle für die HiQrleifsgeschichte ist die Wanderfabel von 
der ungetreuen Frau, über deren Litteratur man Bugge Forh. i Videnskabs- 
Selskabet i Christiania 1863 S. 40 und Heinzel tJher die Walthersage S. 91 ein- 
sehen kann. Dem Bericht der Hälfss. steht sehr nahe die Fassung, die als 
zweiter Teil der polnischen Walthersage überliefert ist; vgl. Heinzel S. 30 ff. 
39 f. 53 f. Während Walterus auf einem Kriegszug abwesend ist, giebt 
Helgunda seinen G-efangenen Wyslaus frei und reitet mit diesem auf sein 
Schloss. Dort trifft sie der heimkehrende Walterus in Abwesenheit des 
Wyslaus. Helgunda giebt vor, dass Wyslaus sie geraubt habe, und verspricht, 
sie wolle ihn dem G-atten ausliefern. So weiss sie Walterus in ein festes 
Gemach zu locken und übergiebt ihn dem Geliebten. Dieser lässt ihn an die 
Wand des Gemaches fesseln, in welchem er mit Helgunda schläft. Er lässt 
ihn durch seine hässliche Schwester Rynga überwachen. Aber Walterus 
verspricht Rynga die Ehe, wenn sie ihm zur Freiheit verhelfe. Sie löst 
seine Fesseln, und Walterus tötet die treulose Frau und den Liebhaber auf 
ihrem Lager. 

Die beiden Geschichten mit einander zu verknüpfen, war nicht schwer. 
Die beiden treulosen Frauen, die getäuschten Gatten wurden zusammen- 
ß^eworfen; an Stelle von des Wyslaus Schwester Rynga wurde eine zweite, 
treue Gattin eingeführt, die nun einmal Schläge bekam wie der treue Hund 
— doch ist auch dieser beibehalten, sieh Norr. Skr. S. 9,18 ff.; 12,5 ff. — 
und dann den Gatten rettete wie Rynga den Walterus. Damit war der Stoff 
der HiQrleifsgeschichte im wesentlichen fertig; das Schicksal von HiQrleifs 
dritter Gattin Hringia mag noch auf eine dritte Quelle zurückgehen, alles 
übrige aber wird Zutat des Sagamanns sein, der seine Kombination ins Milieu 
der Fomaldarsaga rücken wollte. 

Über die Herstellung des Textes sieh den Apparat; bemerkt 
sei noch, dass die Besserung von 1,5-8 eine Stütze hat in dem 
ähnlichen Bau von 9,5-8. 

Die Strophen der Higrleifsgeschichte enthalten bis auf Str. 
8 und eine andere, die sich unter Nr. XVIII E findet, Weissa- 
gungen. Der kleine SQgu|)4ttr steht hierin der Haddingssaga 
bei Saxo nahe, deren Visur auch grösstenteils Weissagestrophen 
sind; man vgl. Saxo S. 38. 40. 47. 48. 49. 57. Die Zukunft 
wird verkündet in Str. 1 durch einen Riesen, in Str. 2 durch 
einen Berg, in Str. 3-7 durch ein Meermännlein, in Str. 9 durch 
eine unbekannte Stimme. Dem entsprechen in der isländischen 
Litteratm* Weissagungen einer trollkona (Hauksb. S. 337, Fiat. 



LXXX lAotavisur. 

3,389), eines finngdlkn (Fiat. 2,71), einer A^^/a (Laxd. s. c. 67), 
eines mannzhqfuS (Eyrb. s. c. 43), unbekannter Greise (Saxo 
S. 47. 48) u. a. Mehrfach berühren sich die Strophen mit 
Weissagestrophen anderer Sqgur: 3,2 erinnert an die Verse des 
StyrbiQrn Landn. c. 152 (122): Bana sd ek okkarn . . . ütnordr 
i haf. Das Bild der Kriegsgöttin Hildr in Str. 4. 5 lässt an 
die Strophe des finngdlkn Fiat. 2,71 (=Fms. 5,246) denken: 
Hildr stendr hverian morgin hialdrs und raudum sküdi. 
Die Worte des Meermännleins scheinen den Weissagestrophen der 
Sturlmiga l,370flf. irgendwie näher verwandt; die Z. 3,9.10, die 
als Stef nach Str. 4. 5. 6 zu wiederholen sein werden, erinnern 
an Vartz fdr ok variz Sturl. 1,371; 5,5.7 und 6,8 an Sturl. 
1,372 koma mun hqrd fyr harda hrid, ok skamt at btSa (vgl. 
Sturl. 1,370 geirhridar at btSa, 371 griöthrtS hedan biSaJ] 
7,4 an Sturl. 1,370 at kemr fdr, er vdrar. Zwei der ange- 
führten Kurzverse, 6,8 und 7,4, haben ASalhending, dazu ausser- 
dem 5,4 (Konjektur) und 6,6; Skothending zeigen 6,1; 6,4, 
wozu vielleicht noch 4,1; 5,1.3.8 zu rechnen sind. Endreim tritt 
auf in 9,5.6. Gerade in den Strophen, die sich mit den 
Dröttkvaettvisur der Sturlunga berühren, kommen auch einige 
einfache Kenningar vor. Im übrigen bemerke die Verwandtschaft 
von 2,1.5; 3,1 mit Vsp. 31,1; 59,1, sowie mit Bruchst. A 3,1; 
Grott. 19,1. 

Die Strophe 8 des Marmennill als Antwort auf die Frage 
Hvat er mannt beztf steht abseits. Es entspricht ihr im nisl. 
Märchen die Antwort auf die Frage des Bauers, welche Aus- 
rüstung die Fischer haben müssten. Sie ist nicht für die Higrleifs- 
geschichte gedichtet, sondern gehörte offenbar ursprünglich jenem 
Märchen an, das eine der Quellen des Sagamannes war. Ihre 
ersten drei Zeilen bilden übrigens eine kleine Priamel. 

Die Strophen der Higrleifsgeschichte stehen an poetischem 
Wert über den andern Dichtungen der Hälfssaga. Der Ausdruck 
ist origineller, die Verse sind straffer gefüllt. Die fehlerhafte 
Bezeichnung synir Hdleygia für die Leute des Hgröakönigs 
Hiqrleifr kommt ähnlich auch Hrök. 6,6 vor; es ist wohl Ent- 
lehnung von einer Seite anzunehmen, nicht auf einen gemein- 
samen Dichter zu schliessen (s. oben S. XXXVI). 



Lausavlsur. LXXXl 

B. WEISSAGESTROPHEN AUS DER QRVAR-ODDS- 
SAGA. Überlieferung und Ausgaben s. zu Nr. VIl und IX. 
Die poetisch vortreffliche Weissagung ist, wie der Apparat zeigt, 
in den Hss. der jungem Qrv. durch inhaltleere Zusätze erweitert. 
In 1,4 ist die Lesart von MB, die sicher auch die der jungem 
Qrv. war, aufgenommen: langa vdga steht parallel dem fiorZu 
bretSa in Z.2, die Lesart von S ist fehlerhaft. 

Die Weissagung umfasste nicht notwendig mehr als die 
iV'a Strophen. Diese stimmen wohl zum weitem Verlauf der 
Saga. In S c. 3 tötet Oddr den Faxi und bedeckt sein Grab 
mit einem Steinhügel. In S c. 46 kehrt er am Ende eines taten- 
reichen Lebens nach BeruriötJr zurück, um dem Wort der Vqlva 
zu trotzen ; dabei erwähnt er nur den ersteh Teil der Weissagung, 
den zweiten hält er durch das Begräbnis des Faxi für eriedigt. 
Eine ähnliche Geschichte wie die von Odds Tode (s. u. S. 55) 
hat sich nach Boers Nachweis Ark. 8,109 f. an den Russen- 
fürsten Oleg, Ruriks Nachfolger, geheftet; vgl. Miklosich Chro- 
nica Nestoris S. 20 f. 

Str. 1 ist nachgebildet in dem {>ättr Orms Störölfssonar Fiat. 1,525. 

C. STROPHE DES HAUGBÜI AUS DER HÄLFSSAGA. 
Über Hs. und Ausgabe s. zu Nr. IV. Nach der Sagaprosa 
erhält Finnr (vgl. den Appar.) die Strophe als Antwort auf die 
Frage, hversu fyrir Iqngu Qgvaldr konungr felL Die kleine 
Episode erinnert lebhaft an Hkr. 1,377 f., wo OÖinn als Gestr 
den Oläfr Tryggvason zu Qgvaldsnes besucht und ihm auf seine 
Frage von König Qgvaldr und dessen Fall im Kampfe gegen 
Varinn erzählt. Ein Gegenstück zu der Strophe bilden die zwei 
Drottkva^-ttvisur in Björn Jönssons Anhang zur Landnama (Isl. 
SS. 1,327), die den beiden Haugbüar Sniallr und Hialdr in den 
Mund iieleg-t sind. — In der Sagaprosa heisst Qgvalds Gegner 
H^klingr* vikingr, und so hiess er auch in der Strophe, wenn 
Bugges Besserung holZar Hceklings, d. i. die Mannen des Haeklingr, 
das Richtige triift. Aber g^^^n diese Konjektur erheben sich Be- 
denken: 1) Qgvalds Gegner ist Hkr. 1,378 Variau. nicht Haeklingr; 
2) an Stelle von ßugges hqlZar Hmklmgs erscheint in XVHI D 1, 
der Doublette unserer Strophe, viegir Hceklings {Heklings? 
Hcekings?)^ was eine Kenning für Vikinge ist wie Eynefs synir 



LXXXII Lausavisur. 

Ütst. 1,7 (vgl. vikinga ntdr, Endils niZr od. cBitsla/r, Heüa konr); 
hqldar Hczklings ist dagegen als eine allgemeine Bezeichnung für 
Vikinge genau so undenkbar wie etwa Hdlfs rekkar. Ursprünglich 
stand wohl in der Hälfss. er i leid megir(?) heldr . . . .; der 
Schreiber unserer Hs. (oder einer früheren?) fand in seiner Vor- 
lage kein megir mehr; bei seinem Herstellungsversuch las er 
zuerst heldu statt heldr, setzte aber dann das für den Vei-s 
nötige heldr auch noch hinzu. Andern wir hqtSar der Ausgabe 
in megir, so stimmt die Strophe zum Bericht des Gestr in der 
Hkr. und zu der Doublette in X Vlll D ; die Sagaprosa hätte dann 
durch ein Missverständnis Hseklingr zum Gegner Qgvalds gemacht. 

D. DIE STROPHEN DES TREMADR AUS DER RAGN- 
ARSSAGA. Benützt wurde die Hs. Ny kgl. Saml. 1824 b 
4* membr. c. 1400 in Kopenhagen. Str. 1, die mit XVHI C 
nahezu übereinstimmt, mag aus der Hälfssaga entlehnt sein. Zwar 
passt sie leidlich für einen TremaÖr und zu den zwei folgenden 
Strophen : Heklings megir = A^ikinge kann auf die LoSbrökar 
synir in 2,4 gehen und ^orp eine baumlose Erhebung sein, auf 
der der TremaÖr steht. Aber der Anschluss von Str. 2 mit dem 
unverständlichen Ok pvi verrät doch, dass Str. 1 und 2.3 nicht 
zusammengehören. Das Ok ßvi scheint einem Versuche zu ent- 
stammen, die Qgvaldsstrophe, deren unbestimmter Ausdruck nicht 
widersprach, den beiden Trömannsstrophen der Ragnarss. vor- 
zusetzen. 2,1 mag ursprünglich etwa Ar mik settu gelautet 
haben; auf Ar wiese dann auch das ^rf in 2,5 zurück. Jedenfalls 
bilden Str. 2 und 3 eine kleine Dichtung für sich. — Ob dem 
Dichter bei dem (nach der Prosa 40 Fuss hohen) TrömaSr ein 
hafnarmerki vorschwebte oder ein wirkliches Götzenbild, bleibe 
unentschieden; ein /r^^^aSTrals Götzenbild kommt auch Fiat. 1,402,20 
vor, dagegen ist die Bestimmung der zwei trdmenn Häv. 49 
nicht recht klar. Der Araber Ibn Fadhlan, der die Nordgermanen 
921 an der untern Wolga traf, sah bei ihnen einen derartigen 
Götzen, ^ein aufgerichtetes hohes Holz, das wie ein menschliches 
Gesicht hat;' vgl. Mogk PGrdr.* 3,398. Bei 3,1.2 werden dem 
Dichter die Versformeln alter Runeninschriften vorgeschwebt 
haben (FJönsson Litt. Hist. 2,143); man vergleiche die Inschrift 
des Sälnasteins, Brate Runverser S. 105: H6[r] mun liggia. 



Lausavlsur. LXXXIH 

metS aldr lifir . . ., die des Husbysteins, Brate S. 114: baS 
stafida hid [stein ftngstajdi . . . [meSan] ald li[fir] , die des 
Tillisesteins, Brate S. 345 (Olrik Dania 4,111): i mun standa, \ 
med stenn lifir (sieh auch Brate S. 283.292). Die Verse 3,5.6 
mit der eigenartig poetischen Kenning skyia grdtr für ^ Regen' 
weisen in die Richtung des Danz Nr. XIX. 3,7.8 erinnern an 
Häv. 50,3 hhjrat henni bqrkr ni barr. Das Alter der beiden 
schönen Strophen lässt sich leider nicht bestimmen. Soviel aber 
dürfte sicher sein, dass sie nicht erst — wie FJönsson a. a. O. 
will — vom Verfasser der Ragnarss. zu der Qgvaldsstrophe der 
Hälfss. zugedichtet wurden. 

E. BESPRECHUNG EINES TROLLS. Über Hss. und 
Ausgaben der Halfssaga und Ketilssaga s. zu Nr. IV und XV. 

Die Strophe der Halfssaga ist keine eigentliche Besprechung, 
sondern eher eine erfolgreiche Drohung an den Unhold, der den 
Mannen Higrleifs die Einnahme von Wasser verwehren will. Der 
Bedrohte ist ein fürs, der auch als brunnmigi bezeichnet wird; 
das Wort ist nur noch SnE. 2,490 in der Bedeutung 'Fuchs' 
belegt (s. auch Fritzner s. v.). Der Strophe der Ketilssaga würde 
der Charakter einer Besprechung in höherm Grade zuzuteilen 
sein, wenn die letzte Zeile dahin zu emendieren wäre: Sieh auf 
den Himmel oder auf die Sonne ! (vgl. den Apparat). Man könnte 
dann an den bekannten Zug vom Erstarren des Unholds beim 
Aufgang der Sonne denken, vgl. HHi. 29.30. Alv. 35. J Ämason 
tjöSs. 1,159.207 und v. d. Leyen Das Märchen in den Götter- 
sagen der Edda S. 49. 82. Die beiden Strophen beweisen wohl 
den Glauben an böse Brunnengeister, kaum aber das Vorhanden- 
sein von gegen sie gerichteten zauberhaften Sprüchen. 

F. STROPHEN AUS DER KETILS- UND GRIMSSAGA. 
Str. 1.2 gehören zu einer kleinen Episode der Ketilss., in der 
wie in XV C von einem Holmgang Ketils gegen einen abge- 
wiesenen Fi'eier seiner Tochter Hrafnhildr berichtet wird. Die 
Versform ist dieselbe wie in XV C 7-14, und auch der Ausdruck 
erinnert an jenes Stück: 2,4 ^ XV C 11,1; 2fi ^ XV C 11,4. 

Die Episode der Grimss., in der die Strn. 3.4 vorkommen, 
hat einen Holmgang Grims gegen einen Freier seiner Tochter 
zum Vorwurf; man vgl. XV C und die beiden Strn. oben. 3,3.4 



I A X X I V Lauaavisur. 

hiihI aus den Sämseystrophen XI B 5,3; 3,5 entnommen. Die 
V«i*Hfttllung ist ähnlich mager wie in XV D ; auch diese Strophen 
n<?bHt der dazu gehörigen Prosa werden erst in der jüngsten 
Fassung der Ketilss. Grimss. Qrv. in ABe zugefügt sein. 

G. STROPHE DES REFR AUS DER GAUTREKS- 
SAGA. Benützt sind die Hss. der altern Gauti'ekssaga : AM. 
194c. fol. Chart. (=1), 17. Jh.; [AM. 567, XIV y 4* membr. 
(=E), c. 1400;] die Hss. der jungem Gautrekssaga (s. zu Nr. V) 
und die Mischhs. des Björn Jönsson auf SkarSsa AM. 164h fol. 
Chart. (=k), 17. Jh. 

Die Strophe gehört der jungem Fonm der Sage von Refr 
an, die uns als ein Teil der Gautrekssaga aufbewahrt ist; eine 
ältere Form der Sage findet sich bei Saxo S. 433 ff. Vgl. darüber 
Gautr. S. LHI— LXXV. 

H. SPOTTSTROPHEN DES AN BOGSVEIGIR. Benützt 
smd die Hss.: AM. 343a 4^ membr. (=A), 15. Jh.; AM. 340 
4^ Chart. (=d), 17. Jh.; AM. 173 fol. Chart. (=e), 17. Jh. 

Die Gattung der einzelnen .Spottstrophe, die im Leben der 
Isländer eine nicht geringe Verbreitung hatte, ist in eddischer 
Form und sagenhaftem Rahmen schwach vertreten. Ausser 
unsem zwei Strophen kann das 'Carmen cynicum^ bei Saxo S. 
267f. und das noch cynischere S. 210f., wohl auch der Helming 
der Hrölfss. oben S. LVH genannt werden. 

Str. l hat ihr Gegenstück in einem Spottvers der SnE. 
2,634, wo ein Knecht ostmygtr, saupstrWir, eine Dienerin 
braudgygr, ßotgriSr genannt werden; vgl. auch Kormäkss. S.S. 
Eine ähnliche Wendung darf man für eine Strophe des nur ui 
Saxos Wiedergabe erhaltenen Ingeldsliedes vermuten: 

Improbis quid me laceras ocellis, du, der aldrig vandt hseder 

Qui., reum patris veneratus hostem i anden hserfserd 

Panibus tantum tepidoque iuri end som bredets baue, 

Crederis ultorV buddingens skserer! 

(Saxo S. 312). (Olrik Danske Oldkvad S. 21). 

In 2,8 sehen wir eine scherzhaft sinnlose Frage Ans als 
Entgegnung auf die Fi*age der Mädchen in 2,4; eine Beziehung 
auf Drifa, die FJönsson Litt. Hist. 2,146 annimmt {drtfa = nedbör 
i vindstillc ^ logn), scheint nicht vorzuliegen. 



Lausavisur. LXXXV 

J. STROPHEN DER FRIDflÖFSSAGA. Die ältere, kürzere 
Fassung der Saga hat Larsson herausgegeben (Sagan ock Rimorna 
om Fri5J)iöfr hinn frsekni, Kbh. 1893) nach den Hss. AM. 510 4® 
membr. (=F), Ende 15. Jh.; Holm. 20 4^ membr., Fragment von 
3 Blättern (=E), Anf. 16. Jh.; AM. 568 4^ Chart. (=e), 17. Jh., 
Abschrift nach dem vollständigen E. Der selben Redaktion gehört 
an die in Fas.* 2,115 ff. edierte Hs. Jon SigurSssons Sammlung 
27 fol. Chart. (= G), 17. Jh. Die jüngere, erweiterte Fassung 
der Saga (= Gruppe A) giebt Larsson aaO. nach der Hs. Holm. 
17 4** Chart. (=A), 17. Jh., mit Varianten aus den Papierhss. 
(17. Jh.): Bökmf. 65 4^ (=a), AM. 109 8* (=:B), AM. 342 4^ 
(=:C), Gl. kgl. Saml. 1006 fol. («D), Bökmf. 43 fol. (=d); diese 
Varianten werden hier nur ausnahmsweise angeführt. Ijarsson* 
{Fri8|)jöfs saga, Halle 1901) folgt im allgemeinen A und wird 
nur citiert, wo er von dieser Hs. abweicht. 

Nach Larssons Ermittelung bilden F und G eine engere 
Gruppe, Ee stellt sich näher zu dem Texte, der zur Gruppe A 
erweitert wurde. Nur in folgenden Fällen kreuzen unsere 
Strophen diese Verzweigung: 1,4; — 3,3; 13,1-4; 15,7; 19,4; 
21,2, und da kann leicht zufälliges Zusammentreffen vorliegen. 

Die Saga enthält neben diesen FomyrSislagvisur auch 
Strophen in künstlicherem Stil, in einer reimarmen Art des 
Dröttkvsett, die den ''MunnvQrp' (Sn. S. 171f.) nahe steht. Eine 
arg entstellte Strophe, die in F und G auf Str. 16 folgt {Hafa 
skal ek baug . . Larsson^ S. 53; Fas.* 2,128), scheint ursprüng- 
lich Dröttkvsettform gehabt zu haben und wird daher hier aus- 
geschlossen; ein Versuch, das eddische Mass herzustellen, bei 
Falk Ark. 6,80. 

Schon die allen Texten gemeinsamen Strophen können von 
verschiedenen Verfassern stammen und der schriftlichen Über- 
lieferung z. T. vorausliegen^), da man sich die Fri8|)iöfssaga sehr 
leicht als eine zunächst für die freie Erzählung bestimmte Novelle 
deuten kann. Straffe, gedrungene Strophen wie etwa 2-4 wird man 
kaum dem selben Dichter zuschreiben wie die leeren Zerdehnungen 
in Str. 18. 20. 21, mit ihren Verlegenheitsepitheta und gezwungep,en 
EeUnstäben. Formale Besonderheiten sind die Endreime bezw. 



') vgl. Bugge Studien S. 285; anders Falk S. 97. 



LXXXVI Lansavisar. 

-assonanzen in Str. 2. 3 (durchgeführt), 6 (?), während die 
Binnenreime (4,6; 6,2; 8,2.3 u. ö.) kaum irgendwo beabsichtigt 
erscheinen. Der Stoff lockte auch weiterhin zur Vermehrung der 
lyrischen Zierstücke. Von den hier gedruckten Strophen stehn 
5 und 18 nur in FG, eine Strophe (im Appar. zu 18) nur in e, 
la. 6a. 18a nur in der Gruppe A (bei Str. 9 und 13 muss man 
Auslassung in einzelnen Hss. annehmen). Die drei Plusstrophen 
von A wären nach Larsson* S. XIVff. erst von dem Redactor der 
jungem Sagafassung, um 1500, gedichtet, und zwar 18a als Be- 
*arbeitung zweier Rimurstrophen, la und 6a als freie Zugabe. 
Dies ist aber nicht zwingend. Denn die Sagafassung, die der 
gen. Bearbeiter neben den Rimur benützte, kann sehr wohl schon 
Plusstrophen, darunter la. 6a, enthalten haben. Und wenn sich 
auch die von Larsson* S. XIVf. erwähnten Dröttkvsett-Plus- 
strophen auf die Rimur gründen, so bedingt dies für Str. 18a 
nicht dasselbe Verhältnis ; tatsächlich kann man die betr. Rimur- 
Zeilen (IV 55. 56) kaum anders wie als Auszug aus einer sinn- 
volleren Darstellung fassen. Str. la hat in Z. 3 eine unregel- 
mässige Füllung, die in unsem Strophen nirgends wiederkehrt (zu 
Z. 4 vgl. 17,3; 18,3). Str. 18a vollends, die dichterisch be- 
deutendste der ganzen Saga, wendet die Versfüllungsfreiheiten 
des LiöSahättr auf das epische Strophenmass an, wobei sie den 
natürlichen Sprachrhythmus dieser Sätze in höchst ausdrucksvoller 
Steigerung darstellt; sie bringt ausserdem zweimal abnormen 
Stabreun (Z. 3/4. 13/14). Aber zu einer Datierung führen diese 
Besonderheiten sowenig wie die vorhin erwähnten Endreime. 
Auch die Annahme von Falk S. 86, dass 18a, 1-14 viel älter 
sei als die ganze Fri8|)iöfsgeschichte, ist nicht notwendig; die 
Doppelstrophe kann gleich für ihren jetzigen Zusammenhang ge- 
dichtet worden sein, von einem heroischer gestimmten Erzähler, 
der die kurze Andeutung von Fri8|)iöfs Vikingleben in seiner 
Phantasie ausgestaltete; vgl. auch Gautr. S. XCI. Die Ent- 
stehung der Fri8t)iöfssaga nach 1270 wird weder durch das 
heldur einer Plusstrophe von FG noch auch durch andre Um- 
stände bewiesen. Zu den ältesten FomaldarsQgur (FJönsson 
Litt. Hist. 2,819) wird man die entschieden archaisierende, das 
Abenteuerliche einschränkende, ein ethisches Problem stellende 
Dichtung auch nicht gern rechnen. Innerhalb des Zeitrauma 



Lausavisur. LXXXVII 

1200-1350 wagen wir für unsere Visur keine nähere Fixierung. 
Isländische Heimat ist selbstverständlich. 

In ihrer lyrischen Art vergleichen sich einige der Strophen 
am ehesten mit den Sterbeliedem Nr. VII und Vni; man be- 
achte im besondem die elegischen Antithesen in Str. 1. 4. 14. 
Danach werden die Wortanklänge in 14,1-4: Hiälm. Herv. 4,1-4 
und in 17,1.2: Hialm. 6,1.2; 9,3.4 auf Einwirkung des Hiälm. 
beruhen. Aber in unsem Strophen ist der Grundton nicht düster 
und entsagend wie in den Sterbeliedem. Die Stimmung von 
See und Sturm und Schiflffahrt bringen die Meeresstrophen zwar 
nicht so pathetisch wie Reg. 16.17, HHu. I 26-30, aber lebendiger, 
naturtreuer heraus als irgend eine andere eddische Dichtung. 
Man möchte dieses Document aus dem Leben des seekühnen 
Volksstammes nicht missen. In Pri5{)iöfs Meeresstrophen erlangt 
die isländische Lausavisa des schlichteren Stiles und Versmasses 
ihre glücklichste Entfaltung. 



XIX. EIN DANZ. 

Aus der Anssaga bogsveigis. 

Die Überlieferung der Anssaga sieh zu Nr. XVIII H. Die- 
Strophe ist unvollständig aufgezeichnet: Auf Grund der ent-^ 
sprechenden Strophe der Ansrimur, die im Apparat mitgeteilt 
ist, nimmt Kölbing Beiträge zur vergleichenden Geschichte der 
romantischen Poesie und Prosa des Mittelalters S. 191 an, e& 
fehle 'der die beiden Halbstrophen verbindende Gedanke: obwohl 
du so prächtig stehst, wirst du doch bald vom Sturme geknickt 
werden.' Aber die Z.3.4 der Rfmurstrophe, die jenen Gedanken; 
ausdrücken, sind eine Ergänzung des Rimurdichters, der weder 
hier noch bei der Wiedergabe der Z.5.6 unserer Strophe daa 
Rechte traf: die Weide und der Sprechende sind in Gegensatz, 
gestellt, nicht die Weide vor und die nach dem Sturm. 

Wer ist aber der Sprechende? Sicher nicht der bäuerliche 
Held An bogsveigir; denn der fürchtet nach der Sagaprosa für 
seinen Bruder I>örir I)egn, sehnt sich aber nicht nach ihm. Eben- 
sowenig kann sich der Sprechende an ein Tiafnarmerki* wenden, 
wie die Prosa will; denn ein solches könnte er unmöglich als 
eine schönbelaubte Weide bezeichnen. Die Strophe ist also zu 



LXXXVm Ein £)anz. 

Unrecht in die Anssaga eingeschaltet; aus ihrer Umgebung los- 
gelöst, giebt sie sich als die Liebesstrophe eines Mädchens zu 
erkennen, sie besteht inhaltlich aus Natureinleitung und schlichter 
Angabe der Empfindung und stellt sich somit zu jener ein- 
strophigen Volkslyrik, die RSteftbn Enstrofig nordisk Folklyrik 
bei den deutschen und nordischen Stämmen nachgewiesen hat. 
Sie wurde mit der Überschrift ""Ein Danz' versehen; denn als 
Danz bezeichneten die Isländer eine kurze Strophe erotischen 
oder satirischen Inhalts, die auch als Tanzstrophe vorkommen 
konnte; vgl. Steffen S. 169 f. 

Ob sie zu jenen Strophen gehörte, die nach der bekannten 
Stelle der lönssaga helga BS. 1,237 mindestens seit Beginn des 
12. Jhs. von den Mädchen beim Tanze gesprochen wurden, muss 
dahin gestellt bleiben. Diejenigen Tanzstrophen nämlich, die 
bisher als die ältesten galten, das Spottliedchen auf Loptr Pälsson 
imd Saemundr (Sturl. 1,245 a. 1221) und die trübe Strophe des 
{>örÖr Andresson (Sturl. 2,264 a. 1264, Öl. DaviÖsson Islenzkii* 
Vikivakar S. 349), haben Endreim, die erste daneben freilich 
auch unregelmässigen Stabreim. Aber die Danzar, die doch wohl 
von aussen her eingeführt wurden (Steffen S. 153), könnten 
immerhin in älterer Zeit unbeschadet der Melodie des Tanzes 
aus dem fremden Reimvers in das nordische Mass übertragen 
worden sein. 

Die Liebesstrophe eines Mädchens ist sonst als Einzelstrophe 
nicht nachgewiesen. Aber derartige Einzelstrophen sind mehrfach, 
wie Steffen S. 46-61. 128 ff. 173 gezeigt hat, hi Folkeviser auf- 
genommen und verarbeitet. So scheint auch der Danz benutzt in 
dem Liede ''Das Mädchen und die Haselstaude' und in der Tryllevise 
'Jomfruen i Lmden'; vgl. DgF. 2,214 ff. 667; 3,839 f. An der 
letztgenannten Stelle hat Bugge den Danz bereits mit den beiden 
Volksliedern zusammengestellt. 



XX. KATALOGSTROPHEN. 

A. KÖNIGSKATALOG aus der Hervararsaga. Über- 
lieferung und Ausgabe wie bei Nr. L In u fehlt die Str., s 
trägt sie nach. Die alleinstehenden Lesarten von s in Z, 2 und 
7 muss man als Conjeetur auffassen; als solche sind sie einepi 



Katalogstrophen. LXXXIX 

(lenkenden Isländer des 17. .Jhs. wohl zuzutrauen. Dass in Z. 
2 die Schreibung fyr her entstehn und fast bei allen Ab- 
schreibern weiterleben konnte, bleibt ein schwer erklärliclier Punkt. 
Zwischen Alrrkr R und Alfrekr x hi Z. 7 ist keine unmittel- 
bare Entscheiduni,'- möglich. Zu Gunsten von Alfrekr spricht: 
dass es der seltnere Name ist (nur noch in der iEttartala Fas. 
2,10 Z. 2 als Vater Eü'eks ens malspaka, aber Fiat. 1,25 hat 
hier Alrekr): dass die Verbindung Alrekr enn frcekiii auch 
sonst vorkommt (Enkel des eben gen. Alfreki-Alrekr), daher 
einem Abschreiber leichter in die Feder fliessen konnte; dass 
^Ifric wie andere Namen mit j^tf- in England so häufig sind. 
Müllenhoff ZsfdA. 23,168 denkt bei Alfrekr enn froekni an 
ElfräÖr enn riki, Alfred d. Gr. Landn. 1,1. Z. 6 ejt VqIuw 
Klar steht metrisch nicht ganz einsam (Vsp. 4,5; 14,2; Hyndl. 
40,4; Valk. 10,8; vgl. Sievers Beitr. 10,248. 456; Kauifmann 
Beitr. 12,330flf.), das st. m. ^ Keisarr (appell. keisari) mag als 
lose Vermutung erwogen werden. 

Mit den Worten ^d rddu j^esstr konungar Iqndum, sem 
her segtr schaltet die Saga unsere Strophe ein, nachdem sie 
Angant;^s Regierungsantritt berichtet hat, ehe sie HlQÖr in die 
Handlung einführt. Zu dem Hunn. kann die Str. nicht gehören 
(o. S. XI), überhaupt nicht den Eingang eines epischen Gedichtes 
bilden, da diese sechs Volksherrscher kaum in einer Sage zu- 
sammentrafen, und da das altn. Heldenlied keine Anfangspräsen- 
tation kennt. Ob die Strophe Bestandteil eines Kataloggedichtes 
ist von der Art der Hyndl. oder des WidsiS (Cpb. 1,565. Heinzel 
Herv. S. 456. 511); ob sie einer kunstloseren J>ula entstammt 
Avie {>orgrimsJ)ula und Kälfsvisa (Sn. S. 130f.); oder ob sie eine 
einzeln umlaufende Memorialstrophe darstellt, bleibt ungewiss. 
Sachlich und syntaktisch steht am nächsten der Abschnitt des 
Wids. 18-35 : ^tla weold Hiinuvi, \ Eormanric Gotum u. s. w. 
Seit ältester Zeit mag der liederkundige Mann solche J>ulur zu- 
sammengestellt haben, Namen- und Sachregister zu seinen er- 
zählenden Liedern, wenn auch die grossem Kataloggedichte 
mit epischem oder dialogischem Rahmen bei Engländern und 
Isländern Jüngern Entwicklungsstufen zufallen werden. Mit 
dem Ar kvddu . . rdda vgl. aus der {>orgrims{)ula 3,2 er 
bera kvdSu und den Eingang der Rigs|)ula (dazu Sm&stykker 



^^ Katalogstrophen. 

S. 192)^). Die grossen {>ulur der SnE. reihen überwiegend die 
blossen Nominative aneinander, die Verba sind fast stets im 
Praesens, und in den ek mun segia, enn skal telta ,usf. tritt 
die persönliche Belehrung stärker hervor; unsere Königsreihe, 
wie der WidsiS, hat noch mehr epischen Ton. 

B. DIE ARNGRIMSSÖHNE aus der Qrvar-Oddssaga. 
Überlieferung und Ausgaben s. zu Nr. VII. Die Saga eröffnet 
mit diesen Versen die Strophen der Sämseyepisode und macht 
aus der Namenliste eine Antwort Hiälmars auf Odds Frage, 
wer die Männer seien, deren Gebrüll herüberschalle. Hiälmarr 
fährt dann fort mit der Strophe Qr. 7 (vgl. den Apparat zu 
dieser Str. und oben S. LVIII). 

Man hat die Liste der Amgrimssöhne als eine erzählende 
Strophe des Liedes vom Sämseykampf, Nr. XI B, angesehen 
(Br.* S. XII); doch ist die Strophe um eine Langzeile zu gross, 
und die Z. 7-10 passen wenig zu den schönen Resten des Sämsey- 
liedes. Wir dürfen in den Versen, die in trockener Form Namen, 
Geburtsort und Eltern der Amgrimssöhne angeben, eine Katalog- 
strophe sehen, die in Qrv. und, in Prosa aufgelöst, in die Herv. 
Aufnahme fand. Sie steht femer in den HyndluliötJ, dem 
Sammelbecken für allerhand Helden- und Göttemamen, in zwei 
Strophen zerlegt, deren erste (Z. 1-6) durch den Refrain der 
Hyndl. : alt er fat cBtt fin, ütiarr heimski! aufgefüllt wird. 
Die Fassung der Hyndl. stimmt gut zu der der Herv,, und 
vielleicht ist nach diesen beiden Aufzeichnungen in Z. 3,4 Büi 
ok Brdmi, Barri ok Reifnir einzusetzen. Die Namenliste 
Saxos weicht etwas weiter ab ; die Langzeilen folgen hier in der 
Reihe 2. 3. 1. 



XXL DIE HEIDREKS GATUR. 

Aus der Hervararsaga. 

Überliefert in den beiden Fassungen H und R wie Her. 
oben Nr. H. Aber die Hauksbök selbst bricht in der Auflösung 

^) Z. 5 VaJdarix) Bqnum kehrt wörtlich wieder in dem eingeschobenen 
Verse 19,1 der G-n9r. 11. Da 19,1-4 kaum zu trennen sind, ist es keine 
unmittelbare Erinnerung an unsre Strophe. Vgl. auch Heinzel S. 501» 
Cpb. 1,565. 



Die HeiÖreks Odtur. ^^ 

des 2. Rätsels ab; für das folgende hat man sich zu halten an 
die zwei Papierabschriften des 17. Jhs.: AM. 281 4? (=hl) und 
597b 4^ (=h2); diese beiden Hss. zusammen =h. Die unter 
Nr. I erwähnten Papierhss., deren Vorlage x die Texte H und 
R gemischt hat, ergeben wo H fehlt einzelne bessere Lesarten, 
meist wohl Conjecturen des 17, Jhs. Str. 24,1-3 wird angeführt 
in Olafs grammatischer Abhandlung (um 1250) in den Hss. 
AM. 748 I 4^ und 242 fol. (codex Wormianus), vgl. oben zu 
Nr. XI D; gedruckt Igl. 2,31.114. 

Ausgabe von Bugge, wie Nr, I; der Text H+h2 in Hb. S. 
365-69. Zum folgenden vgl. Vk. 11,117 ff. 

Die Abweichungen der beiden Fassungen, H (d. i. H+h) 
und R, liegen 

a) im Bestände der Rätsel. In R fehlen Nr. 7. 10. 11. 13. 
15. 30. 33, in H fehlt 22a (ausser Z. 6 = 21,6). Als jüngere Zu- 
tat können die Plusstrophen nicht erwiesen werden; 

b) in der Reihenfolge. Die hier aufgenommene ist die von 
H. Übereinstimmend bilden Nr. 1-4 und 34-36 in H und R den 
Anfang und den Schluss; ausserdem stehn 16-18, 20-22 und 
25.26 auch in R hintereinander. H ordnet mehr nach der Ein- 
gangswendung, R vereinzelt nach dem sachlichen Inhalt. Jeder 
Vortragende mag wieder anders verfahren sein; doch beachte, 
dass die auch in R benachbarten 25.26 in dem Anfangsverse 
übereinstimmen: also das Princip von H. In einem Falle, 21.22, 
hat H zwei Strophen durcheinander gemischt; 

c) im Wortlaut der Strophen. Die beiden Fassungen haben 
ziemlich gleichoft die bessere Lesart, nur dass äusserliche Schreib- 
fehler in den Papierhss. h häufiger sind als in R. Gemeinsame 
Fehler begegnen in 6,4; 17; 19,1; 22,6; 24,3; 27,1; 34,1(?).3; 
36,3. In verschiedener Richtung entstellt ist 25,6. Die Plus- 
strophen von H zeigen Mängel in 11,1-3; 13,4-6; 15,1-3; 
15,5; 30,2.6; 

d) im Wortlaut der prosaischen Auflösungen. Sachliche Un- 
genauigkeiten begegnen in H und in R in ungefllhr gleicher 
Zahl. Gemeinsam ist die unzutreffende Deutung in Nr. 2 (das 
Rätsel memt drei ^Wege': Fluss, Luft, Erde) und 24 (ufr in Z. 
6 meint die Eisscholle, nicht eine Pferdeleiche). Dunkel ist die 
Divergenz in 34: ve^" R: ve^£^ H; / hamra R: / klöm H. Die 



X^^ Die HeiÖreks Gätur. 

Piasstrophe von H Nr. 10 geht auf die schmelzenden Hagel- 
körner, nicht auf Hagel und Regen. Zweifelhaft ist auch die 
Deutung von 30 (linvefr und skeid zu vertauschen?). Der Text H 
bringt zu der schlichten Deutung der Rätsel viel öfter eine 
epische Zutat. In Nr. 12 gehört der Bericht vom Schlachten 
des Schweins . notwendig zum Verständnis, weil hier ein Mittel- 
ding zwischen Rätsel und Scharfsinnsprobe vorliegt (Vk. 11,141). 
Im übrigen stellt unsere Ausgabe jene Sätze unter den Text, 
bei den Lösungen wählt sie die genauere der beiden Vei-sionen: 
dieses freiere ^'erfahren war hier berechtigt, wo nur die Rätsel- 
reihe mit ihren Deutungen, nicht die Saga von HeiSrekr herzu- 
stellen war. 

Die Verskunst zeigt verschiedene Eigentümlichkeiten, an 
denen man sich nicht textkritisch vergreifen darf: Endreim 
1,5.6; 16; 28,1.2, im ersten Falle zugleich abnormer Stabreim, 
die endreimenden Verse 5.6 staben miteinander. Wiederholungs- 
stabreim 1,1-2.5-6; 2,3. 4-5.6; 7,1-2; 28,1-2. 3-4; in 7,2 und 28,3 
ausserdem Binnenstäbe. Stabreim hv : v 20,4.5. Substantiv stab- 
los vorausgehend 8,6. Beachte auch \argar :ä\aU 15,6; berr 
blödugt hak 26,3. Leichte Versfüllung 30,2; 35,1.3; 32,8 nach 
R (h ist sachlich unzutreffend). Schwere (ungewöhnliche) Füllungen 
7,1-4; 28,4.5; (30,5.6). Die Strophen epischen Masses haben 3mal 
nur sechs (24. 28. 30), 3mal nur vier Verse (7. 34. 35), die Kehr- 
reimlangzeile abgerechnet. 2mal tritt vor einen epischen Helming 
das Rahmenelement von der Form eines gnomischen Helmings: 
12.16. Die gnomischen Strophen haben alle das gewöhnliche 
Mass, ausser 36 (Halbstrophe), s. u. 

Der Wechsel zwischen den beiden Versmassen und der 
höchst ungleichartige Stil weisen darauf, dass die Rätselreihe 
als Sammlung vorhandener versificierter Rätsel entstanden ist. 
Daher auch in den Rätselfragen selbst keine Anspielung auf die 
Situation der Saga und daher die ungebundene Form der Ant- 
worten: der Sammler hat den vorgefundenen Stoff nicht zu einem 
Rätselliede verarbeitet.^) In die Sage von HeiSrekr war vermut- 



*) Die Lösungen in Versform, die bis auf Bugge eine Ausgabe der 
andern abnahm, und denen man, auch nach Bugge noch, mit schwer begreif- 
lichem Zutrauen begegnete, sind die gewandte, aber dui'chaus stilwidrige 
Dichtung eines Isländers aus dem 17. Jh. 



Die HeiÖreks GÄtur. XCIH 

lieh die Wanderfabel von der Halslösungsfrage gedrungen, mit 
dem stellvertretenden Doppelgänger (vgl. Pineau Les vieux chants 
pop. scand. 2,41 f.). In acht isländischer Weise wurde dies so 
umgestaltet, dass Odin, der Meister alles Wissens und Überfrager 
in den Wettkämpfen, die Rolle des überlegenen Doppelgängers 
erhielt, und dass an die Stelle des einen unratbaren Rätsels eine 
lange Kette von Fragen und Antworten trat, eine mit Alv. und 
MqIsv. zu vergleichende Dialogscene. Diesen Rahmen haben die 
Sagamänner mit einzeln umlaufenden Rätseln angefüllt. Dabei 
kamen die Kehrreime herzu, die die sagenhaften Eigennamen 
enthalten. GöS er gdta }in, Gestumbltndi, getit er petrar 
mag, durch Zufügung des nom. pr., aus einer formelhaften Lang- 
zeile entstanden sein, ist aber auch in der erweiterten Gestalt 
gewiss noch als Versgruppe gefasst worden. So nehmen die 
Gat. eine mittlere Stellung ein zwischen der altenglischen Rätsel- 
sammlung, die nur aus rahmenlosen, unverbundenen Fragen 
besteht, und dem einheitlich durchstilisierten altdeutschen Traugc- 
mundsliede. 

Die mythologische Schlussfrage ist kein Rätsel, ermöglicht 
aber, als traditionell unlösbare Wissensprobe, die Überfragung- 
HeitJreks und die Entlarvung Odins. Sie deckt sich inhaltlich 
mit der Schlussfrage der Vaf|)r., ist aber nicht von dort entlehnt, 
da sie einen andern, bessern Wortlaut hat. Das der Frage 
vorausgehende in R : Segdu }at ßä fyrst, ef ßü ert hverium 
kommgi vttrari entspringt offenbar einer Halbstrophe von der 
Art wie Vaf. 11,1-3; 20,1-3; 26,1-3; 38,1-3; Alv. 9,1-3; Reg. 
19,1-3; Fäf. 12,1-3 (FIqI. 7,1-3), ist aber dem neuen Zusammen- 
hang zu Liebe so umgestaltet worden, dass die Versform nicht 
mehr herzustellen ist. In der Antwort in H (Undr — orm) 
schimmert auch noch metrische Prägung durch; aber der Ordner 
der Scene kann hier, im Einklang mit HeitJreks übrigen Ant- 
worten, nur Prosa beabsichtigt haben. Dasselbe gilt für die 
Auflösung von Nr. 7. 

Die einzelnen Strophen können nach Alter und Heimat weit 
auseinander liegen. Einen sprachlichen Anhalt giebt nur 25,3 
(s. Appar.): utan ist erst für das 12. Jh. beglaubigt (Nj2 S. 
879ff.); aber auf ein älteres ok er ütan idrni (oder idrni üfanj 
kringt rät man schon aus svntaktischen Gründen (vgl. Fäf. 



XCa:V Die HeiÖreks Gätur. 

42,3.4, Sig. sk. 8,1.2; Brot 20,5-8). Motivgemeinsamkeit mit 
Ausländischen Rätseln ist nicht oft vorhanden, und auf ein 
poetisch geprägtes fremdes Vorbild führt nur Nr. 28. Specifisch 
nordisch ihrem Inhalte nach sind Nr. 15. 18. 23. 34. 35, islän- 
disch Nr. 16. Die Zusammenfügung der Rätsel zur Wettkampf- 
scene wird in den altem Zeitraum der (mündlichen) Fomaldar- 
SQgur, in das 12. Jh., zu setzen sein. 

Die Gatur der Herv. sind in der altn. Litteratur die einzigen 
Denkmäler der Rätselgattung, ausgenommen Odins Schlussfrage 
Vegt. 12,5-8, die sich unmittelbar neben Gät. 18-23 stellt. Die 
Fragen in Vaf., Alv., FIqI. sind keine Rätsel, ebensowenig 
Hattatal 40, Hättalykill RQgnv. 23. Unsere Gätur vertreten 
alle Stufen vom urwüchsigen Volksrätselstil bis zur künstlich 
umschreibenden Skaldenart; Nr. 35 und 27 bezeichnen etwa die 
Endpunkte. Aber gemeinsam ist allen die Gedrungenheit und 
der scharfe Umriss spruchhafter Poesie. Die meisten der ae. 
Rätsel unterscheiden sich darin, sie haben den epischen Stil über 
den gnomischen siegen lassen. Auch mit ihrer Gedankenwelt 
stehn sie auf einer jüngeren, buchmässig beeinflussten Ent- 
wicklungsstufe. Das Bild echt germanischer Rätselkunst in 
stabreimendem Gewände hat man sich von den HeitJreks G4tur 
zu holen. 



XXU. DIE GEIZHALSSTROPHEN. 

Aus der G-autrekssaga. 

Über die Hss. s. zu Nr. V und XVIH G. Die Strophen 
gehören dem Gauta{)ättr an, der mit der Refgeschichte zu der 
(altem) Gautrekssaga zusammengearbeitet wurde. Der Gautaf)ättr 
gehört zu den anmutigsten Schöpfungen der isländischen Volks- 
dichtung (vgl. FJönsson Litt. Hist. 2,803). In der Einleitung 
zur Gautr. S. LXXVff. ist der Versuch gemacht, ihn als einen 
Vorläufer der spätisländischen ÜtilegumannasQgur zu erweisen. 
Dort ist auch über die Motive der anekdotenhaften Erzählung 
Weiteres beigebracht. Der Zug, dass der geizige Wirt die 
Riemen aus den Schuhen zieht, die er dem Gaste verehrt, kehrt 
im Saxo S. 279 bei dem geizigen Irenkönig Hugletus wieder. 



Die Geizhalsstrophen. XCV 

Bei der mangelhaften Überlieferung der altem, kurzem 
Gautrekssaga ist es begreiflich, dass die Ausgabe der Strophen 
durchweg den Hss. der jungem, längern Saga folgen musste. 
Schwierigkeit macht nur die Verschiedenheit der Namen in den 
zwei Sagafassungen. In der altem heisst der Vater Gillingr 
und die drei Söhne Skafnqrtungr, FiglmöSr, Imsigull; in der 
Jüngern der Vater Skafnqrtungr, die Söhne Gillingr, FiglmöSr, 
Imsigull. Für die Namen der altem Fassung spricht, dass in 
beiden der Felsen, von dem sich die Mitglieder der Familie bis 
auf Snotra hinabstürzen, Gillingshamarr heisst; für die Namen 
der Jüngern, dass in beiden derjenige, der dem Gaste die Schuhe 
ohne Riemen schenkt — also doch wohl der Hausherr — , 
Skafnqrtungr benannt wird. Welche Fassung das Ursprüngliche 
giebt, lässt sich nicht entscheiden. Da aber der Gillingshamarr 
in den Strophen nicht vorkommt, wohl aber Skafnqrtungr als 
Geber der Schuhe in Str. 1, so haben wir den letzten im 
Apparat als Vater der Familie angeführt.. Über die Namen vgl. 
man Gautr. S. XXV. LXXIXff., Detter Anz. 28,215. 

Der Versbau hat Mängel in 1,3 und 5,4-6: dieser letzte 
Helming gäbe syntaktisch eine bessere Halbstrophe epischen 
Masses (mit den Versgrenzen nach aldri, siSan, grip). Beachte 
das zweimalige 'expletive' er : 1,3; 2,2 (dazu Neckel Relativ- 
sätze S. 66 gegen Nygaard Ark. 12, 124) und den ^^-Relativ- 
satz 4,2.3. 



XXni. DIE VQLSISTROPHEN. 

Aus dem YQlsa^dttr. 

Überliefert in der Flateyiarbök d. i. Gl. kgl. Saml. 1005 fol. 
membr. (=F), 1387-94. Abdruck in der Flateyjarbök Bd. 2 (Chri. 
1862) S. 331-35. 

Die in den altern Olafs SQgur helga fehlende Bekehrungs- 
anekdote ist in F an unpassender Stelle eingeschoben, nach einer 
schriftlichen Vorlage. Der Text zeigt, von Kleinigkeiten ab- 
gesehen, Störungen in Str. 6 (nach Z. 2); 7 (nach Z. 2); 8,1.2; 
12,2 und in der halbskaldischen Strophe hinter 1 (Appar.) Z. 4. 
Der Versbau ist nicht sehr streng: mangelhafte Stabsetzung 1,5; 



^^^I Die Vqlsistrophen. 

(8,1.2 s. 0.) 11,2; magere Füllungen la,1.5; 1,1.(3); 2,3; 9,7 (an 
diesen zwei Stellen vielleicht - ^/z-^; schwere 3,2; 4,7; 6,3; 8,7; 
9,8. Conti-ahierte Hiatusform gefordert in 12,2 (neutral ist 1,1\ 
Str. la setzt ein Gedicht mit Erzähl versen voraus. Da^s 
aber der VQlsa{)ättr teilweise Auflösung eines geschlossenen 
Liedes sei, ist nach seinem Inhalt und Stil nicht anzunehmen: 
er ist Prosa mit losen Redestrophen (eine längere, reichgegliederte 
Tiausavisurgruppe'). Die Nennung eines 'fomt kvaetJi' usw. in 
der Prosa kann nicht dagegen zeugen. Den Verlust von Strophen 
braucht man nicht anzunehmen; die im Mass abweichende Strophe 
der Tochter (Appar. nach Str. 1) kann spätere Zugabe sein 
(Anklänge an FritSp, Lai'sson^ 16,15; 53,19f.). Str. la wurde aus 
einem andern Zusammenhange hergeholt; ähnliche Anfangs- 
strophen begegnen in den 'sQgukvaetJi' der nisl. Zeit (Jl>orkelsson 
Om Digtningen S. 201ff.), auch die drei lesbaren Kuraverse der 
Grettisfoersla in einer Hs. des 15. Jhs. (Cpb. 2,380.82) liegen 
nahe; für diesen Stiltypus ist Str. la das älteste Beispiel. Die 
im 17. Jh. aufgezeichnete isl. Yölskiepisode (JArnason|>jö?5sögur 
l,176fl".) wird in letzter Linie auf unsem VJ). zurückgehn; die 
Redestrophen fehlen ihr. 

Die VQlsigeschichte samt ihren Strophen wird eine halb 
schwankhafte, halb erbauliclie isländische Schöpfung des 13. oder 
14. Jhs. sein. Von den andern Bekehrungsanekdoten derKonunga- 
SQgur hat höchstens der Gunnars {)ättr helmings, Fiat. 1,338, 
seiner aUgemeinen Tendenz nach einige Ähnlichkeit. In dem 
bäuerlichen und schalkhaften Tone lässt sich der Gauta|)ättr ver- 
gleichen (o. Nr. XXIT). Doch wären das eigenartige Motiv mit 
der Phallusverehrung, die Kehrreimzeile 2,5.6 u. ö., sowie die 
Wörter Volsi, vingulh blxti als P]rfindung dieser späten Zeit 
undenkbar. Auch besteht der innoro Widerspruch, dass das 
T)l(jeti' nach 8,8; 11,4.8 identisch mit dem Vglsi — in jener 
Kehrreimzeile als Opfergabe dargeboten wird, während doch im 
übrigen die V^oraussetzung herrscht, dass der Vglsi die Gottheit 
selbst, der Fetisch sei. Vk. 13,28ff. wrd die Vermutung ge- 
äussert, dass ein norwegischer abergläubischer Brauch frei ver- 
wertet wurde: das Umreichen eines Pfcixlephallus, der einst in 
heidnischer Zeit als Opfergabe gedacht war. Der Kehrreim 
erhielte als Bestandteil des Opferritus vernünftigen Sinn. Die 



Die Vglsistrophen. XuVTI 

Zeile würde danach eine heidnische liturgische Formel darstellen, 
die besonders im Rigveda nahe Verwandte hat. Ob in 'MQmir* 
(oder Mornir) ein ächter Name oder Beiname der betr. Grottheit 
fortlebt, ist unsicher. Die sprachlich nächstliegende Deutung, 
n. pl. zu inqr7i Tüesin', giebt sachlichen Anstoss. Man erwartet 
eine Bezeichnung für Freyr. Die im Zusammenhang auffallende 
Langzeile 4,1.2 erinnert an {>r. 30,3.4 bertS inn hamar, brüdi 
at vigia und kann als unverstandener Rest einer ritualen Hand- 
lung erwogen werden. 

Der Gedanke von dem vergötterten Phallus, dem Fetisch- 
dienste, gehört dem isländischen Erzähler, desgleichen das 
märchenhafte Auftreten Olafs und die mit viel Geschick und 
Humor contrastrierten sechs Rollen der Bauersleute. Die 
Strophenkette 2-10, worin neun Beteiligte der Reihe nach mit 
je einer Visa sich aussprechen, die zweiten Helminge parallel, 
die ersten charakterisierend abgestuft, bildet auch dichterisch 
betrachtet ein sehr eigenartiges Denkmal des isländischen 
Schrifttums. 



XXIV. DIE BUSLUBCEN. 

Aus der Bösasaga. 

Überliefert in den Hss. AM. 586 4® membr. (= A), 15. Jh.; 
AM. 340 4® Chart. (=b), 17. Jh.; AM. 510 4^ membr. (=0), 
Ende 15. Jh.; AM. 577 4® membr. (=D), 15. Jh. Ausgabe: Die 
BösarSaga hg. von Jiriczek, Strassburg 1893, S. 16-19. (Die 
Busluboen der jungem Bösasaga, 17. Jh., ebd. S. 101-3 und die 
'Syrpuvers hin fornu,' 19. Jh., ebd. S. 141-44 sind für die Be- 
urteilung der altem Strn. ohne Wert.) Nach Jiriczek S. XXIV 
bildet D zunächst mit b, bD weiterhin mit C eine engere Gmppe; 
die vielen Sonderlesarten von D sind daher Neuerungen. Von 
dem für die Vorlage Vorauszusetzenden wurde abgegangen in 
2,5 und 6,7.8: hier giebt das allar ACD grammatisch (ci^ll) 
und stilistisch (vgl. Z. 5) Anstoss, auch sind beide Verse ab- 
norm gefüllt; b ist natürlich nur Coiyectur. Von weiteren 
Bessemngen des Textes wurde abgesehn (vgl. zu 3, nach Z. 6; 
4,4; 7,8; 9,9). Bei einem Gredichte dieser Kunststufe fragt man 



XCVra Die Busluboen. 

nicht gern nach reineren Urformen. Doch kann der Hinweis 
nichts schaden, dass die Steigerung in den Flüchen weit besser 
bei dieser Reihenfolge herauskäme: Str. 1-3, dann die drei mit 
Ef]^ü beginnenden Stm. (Seefahrt — Ritt — Bett und Thron): 
5. 6. 7,7(ohne ^«)-9 + 1 Kurzvers + 7,1-4 + Kehrreim; 
darauf Str. 4. 8. 9. Die Verse 7,5.6 und 7,10 stehn in mangel- 
haftem Zuhammenhang, jene aus logischen Gründen, dieser weil 
er mit vütu statt mit ^ulu staben muss: die Fälle 4,2; 9,4 
sind nicht annähernd so hart, und im übrigen ist die Stabver- 
teilung geradezu auffallend rein. Schwere Füllungstypen be- 
gegnen in Str. 3. (7.) 9 und bes. 8; lange Auftakte, rhythmisch 
recht wirkungsvoll, öfter. Die Dreisilbler, ausgenommen 9,9, 
würden durch die -^^r-formen aufgefüllt (1,3*, 3,4; 6,1). Ange- 
hängter Artikel 7,9; 8,7. Ein sehr junges Wort \&ifortala vb. 
2,8; vgl. auch kidrar 6,4, geta mit pt. pass. 'können' 9,5, das 
seltsame hap. leg. iaufrnorn%^2^ wie überhaupt die Anschauung 
von den übernatürlichen Wesen in Str. 8 deutlich zeigt, dass die 
alte mythische Welt weit zurück liegt (vgl. Saxo S. 68f.). 

Aus den altern Gedichten steht am nächsten : der Fluch der 
Sigrün HHu. 11 32f. mit Verwünschung von Seefahrt und Ritt; 
der Fluch des Skirnh- Skü-n. 26ff., der mehr in der allgemeinen 
Färbung Ähnlichkeit hat als in Einzelheiten (zu vgl. Str. 34 
mit B. 8); kürzere Verwünschungen Lok. 65. Am. 33 {eigi 
kann iqtnar ^ B. 8,3.5). Her. 10. 18. Fiqlsv. 45. Die bei 
weitem genaueste Parallele zu unserm Gedicht aber bietet Saxo 
1,49 (vgl. not. üb. S. 63f.): die Fluchverse, die eine ungenannte 
foemina — dem Zusammenhang nach eine Riesin, eine Verwandte 
des getöteten Meerungetüms — über Hadingus ausspricht (vgl. 
Olrik Sakse 2,3f.). Auch hier wird, wie in B. 3-6. 8,10, am 
Schlüsse noch die Sühnung offen gelassen' (Uhland Schriften 3,271). 

Diese von Saxo benutzte isl. Fomaldarsaga des 12. Jhs. 
enthielt somit eine Strophengruppe, die sich mit der Busluboen, 
bes. Str. 3.5 und 8, nah berührt, aber, falls Saxo annähernd 
vollständig übertragen hat, viel kürzeren Umfangs war und die 
Einführung (B. Str. 1.2) wie den Runenschluss entbehrte. Im 
Hinblick darauf wu-d es zweifelhaft, ob wir in der BusL die 
freie, einmalige Schöpfung eines Sagaerzählers (oder gar Sagar 
Schreibers) vor uns haben. Kürzere Gebilde, wie das von Saxo 



Die BasluboBn. ^^ 

bezeugte, können im Lauf der Zeit zu der vorliegenden Gestalt 
erweitert und verändert worden sein, ohne dass man 'Echtes' 
von 'Unechtem* scheiden dürfte. Genauere Grenzen für diesen 
Werdegang als das 12. und 14. Jh. wird niemand abstecken 
wollen. Für die Bösasaga 'in ihrer vorliegenden Form' schliesst 
Jiriczek S. LV auf die 2. Hälfte des 14. Jhs. 

Strophengruppen dieser Art werden nicht einfach als 
Imitation von Fluchversen in alten Götter- und Heldenliedern 
zu erklären sein; neben dieser litterarischen Wurzel haben sie 
noch eine zweite: in den Verwünschungsformeln des wirklichen 
Lebens. Man vergleiche etwa die stabenden und metrischen 
Fluchworte der Zauberin I>uri?5r gegen Grettir, Grett. c. 78 § 13; 
den Fluch, den Egill der Neidstange 'vorspricht' und mit Runen 
einritzt, Egilss. c. 57 § 56 (darin: . . svd ^at allar fari J^cbt 
[landvcBttir] villar vega ^ B. 3,1): beide Stellen natürlich nur 
als Culturzeugnisse, nicht als geschichtliche Einzelfälle genommen. 
Sodann der urkundlich gesicherte Fall der 'Ragnilda Tregagaas,' 
ein Bergener Hexenprozess aus d. J. 1325 (Dipl. norv. 9,112-14, 
vgl. Munch DnFH. Unionsperioden l,138f.): Ragnhild wird be- 
schuldigt, im Bunde mit dem Teufel Zwietracht gesät zu haben 
zwischen den Eheleuten BärSr und Bergliöt; 

item qnod snper excitatione diaboli ad perficienda praedicta verba qnae 
subintrant cum incantatione pestilenti recitavit: Büt ek i fra mer gondols 
ondu. (Bin ßer i hak biti, annar i brioat ßer biti, ßridi snui uppa ßik 
hceimt [heiptj oc ofund. oc sidan ^esse ord ero lesen, skall spyta nppa ^an 
er tili syngzst. . . . Item quod secnndo die nnptiarum sponsum subsannando 
in haec verba prompit: ariidet mens mens, qnod genitalia Barderi ut male- 
ficiata non plns valerent ad coitnm qnam zona ad manum meam revolnta. . . 
Item interrogata respondit, qnod hninsmodi incantationes haereticas in inven- 
tnte a Solla dicto Snkk didicit, qnas in hoc casn practicavit. 

Vgl. bes. Busl. 4,1-4. Die in den Hexenprozessen eine so 
grosse Rolle spielende Anwünschung geschlechtlichen Un- 
vermögens ragt auch in die Busl., wenngleich in seltsamer Form, 
hinein (7,7-9, vgl. Var.). — Aus nisl. Zeit kann die Ver- 
wünschung eines Diebes (26 Kurzverse) bei JAmason |>jöSsögur 
l,463f. hervorgehoben werden (darin: sem fig um hjartdS \ 
hundar rifandi biti eo B. 4,3; 9,7), die Strophen ebd. S. 456 
und die Formel aus den ^ambarljöS' bei Maurer Volkssagen 
S. 318: d3 ormar og st engt, grqs og grund skuli stinga hana 



^ Die Buslnbcsn. 

c« B. 8,7 (vgl. Oxf. s. V. s^rä). B. 7,10 berührt sich mit 
vül ßü tglu lengri HHu. I 43,8, vütu enn lengra? Hyndl. 31. 
34. 36. 39. Sturl. 1,280 (Traumverse). 

Für auswärtige Gegenstücke muss hier ein Verweis auf 
Uhland Schm. 3,27 Iff. und Weinhold Altdeutsche Verwünschungs- 
formeln, SB. der Berl. Ak. 1895, genügen. Die z. T. auffallenden 
Anklänge dürfen wohl hier ebenso wie bei Segensformeln, Rätseln, 
Sprichwörtern aus mündlichem Austausch von Volk zu Volk 
erklärt werden. 

Die Busl. betrachten wir danach als ausweitende und 
steigernde Nachbildung volkstümlicher Verwünschungsformeln 
(incantationes haeretüae) für die Zwecke einer abenteuerlichen 
Erzählung; als freie Variation über ein Thema des praktischen 
Aberglaubens, ausgeführt mit Hilfe alter Gedichtstellen. Als 
drittes Element spielt die kirchliche Verfluchung in der Zeile 
9,9.10 herein. Was an dem Gedichte heidnisch ist, ist Heiden- 
tum von der Art, wie es auch in christlicher Zeit weiterlebte. 

Die Saga bezeichnet die 9 Strophen als einen Teil des 
Gedichts (s. Appar. vor Str. 1. 8. 9); das übrige tauge nicht 
für Christenmenschen, und es sei nicht erlaubt, es nach Sonnen- 
untergang vorzutragen. Möglich, dass dies nur eine erzählerisch 
ganz wirksame Mystificierung ist; im andern Falle hätte ein 
(geistlicher) Abschreiber die Vorlage oder schon der Aufzeichner 
die mündliche Überlieferung beschnitten. Die Erklärung, dass 
die Busluboen 'weitberühmt' geworden sei (Bösas. 15,19), muss 
auf sich beruhn. Mit der Zerlegung in '|)riSiungar* vgl. die 
Dreiteilung in dem ebenfalls zauberwirkenden ^ni5' des I>orleifr 
iarlaskild (Fiat. 1,212); hier führt auch ein Teil einen besondem 
Namen, '|)okuvisur.' 'Syrpu vers^ die Bezeichnung des dritten 
Stückes der Busl., begegnet auch in den Filipörimur I 21,3 
(Wisen Ridd. S. 6) und in einem isl. Hochzeitsgedicht aus der 
zweiten Hälfte des 18. Jhs. (Öl. DaviSsson Islenzkir Vikivakar 
S. 89), ohne dass diese Stellen den Sinn des Wortes aufklärten. 
Es wird irgendwie mit den 'syrpuI)ingslQg^ der Liösv. c. 9,29 
zusammenhängen; Syrpa war wohl Hexenname (vgl. Isl. ss. 1847. 
2,465ff.), dann Scheltname für Frauen (SnE. 2,629), auch Eigen- 
name einer hässlichen Alten (Finnb. c. 3); die Bedeutung 
'coUectanea* ist fern zu halten. 



Die BuslnboBn. ^ 

Die Schlussstrophe bringt den eigenartigen Zug, dass dem 
Bedrohten Runen zum Lesen aufgegeben werden. Der bekannte 
uralte Brauch, die Verwünschung mit einem körperlichen Symbol 
zu verbinden, im Norden speciell mit Runen, die gleichsam 
die Quintessenz des Zauberliedes enthalten, dieser Brauch hat 
sich hier vermengt mit dem Motiv, dass die Lösung einer Auf- 
gabe, die Beantwortung einer Frage aus der Gewalt eines Un- 
holds befreit (vgl. JArnason I>jö?5sögui' 1,464, auch das Aus- 
sprechen von drei Wahrheiten, Olrik Sakse 2,134). Der Situation 
der Bösasaga widerstrebt dieser Zug: die Abwehr des Fluches 
darf einzig von der Freigebung der Gefangenen, nicht vom Be- 
stehn der Scharfsinnsprobe abhängig gemacht werden. Die sechs 
Runengi^uppen sollen, wie es scheint, zu sechs Wörtern ver- 
bunden werden, so, dass die erste Gruppe die Anfangsbuch- 
staben liefert (Uhland Schriften 6,248), also eine sehr litterarische, 
im freien Vortrage gar nicht stellbare Aufgabe; es ergäbe sich: 
rtstü(l) Tflugschar (oder 'Gürtelrose?' s. Oxf. s. v.), aistü = 
eisitll zu etsta 'testiculusV, fistil(l) 'Distel,' kistü(l) ^Kasten,' 
mistil(l) 'Mistel,' vistü ? Nach Str. 9,2 möchte man annehmen, 
dass sich in dem Herstellen dieser sechs 'Namen' das 'rä?5a' er- 
schöpfte; doch könnte immerhin auch ein verderblicher magischer 
Sinn der Worte vorgeschwebt haben, vgl. Rosenberg Nordb. 
1,92, die Sator-Arepo-Formel, Köhler Kl. Schm. 3,564ff., 
und die mannigfachen 'magiske Formularer og Opskrifter bei A. 
Chr. Bang Norske Hexeformularer, Krist. 1901-2, S. 451ff. Die 
Hss. CD haben in der Prosa nach Str. 9 hinter dem Satze 
''sonst treffe dich all das Ärgste, was ich dir angewtinscht habe' 
die Worte ok Jassir karlar [=seggtr 9,1] kunna per versi at 
btSia. Aber das sieht ganz nach einem Zusatz aus (der in b 
wieder verloren ging) und kann über die Auffassung des Dichters 
nicht entscheiden. Die modernen Fassungen der Syrpuvers 
schliessen mit sechs mythischen Eigennamen (Jiriczek S. 143f., 
vgl. Liljegren Run-Lära S. 11). 

Ob die beiden letzten Langzeilen von Str. 9 eine authentische 
Formel, die eigentlich wirksame Spitze des Zauberliedes, bilden 
sollen, bleibt ungewiss. Wenn wirklich auf Str. 9 noch etwas 
folgte, so wird dies auch die Formel in sich geborgen haben. 



on 

XXV. DIE TRYGGDAMÄL. 

Aus der Gr&g&s, der Grettissaga und der HeiSarvlgasaga. 

Die isländischen Rechtsbücher 'Grägäs' bieten eine ausführ- 
lichere Gestalt der Trygg?5amdl in der Konungsbök d. i. GL 
kgl. Saml. 1157 fol. membr. («R), um 1250, und eine kürzere 
in der Sta?5arhölsbök d. i. AM. 334 fol. membr. (=St), etwa 
1260; jene gedruckt in: Grägäs udg. af V. Finsen, Kbh. 1852, 
c. 115, l,205ff., diese in: Grigäs udg. af Komm, for det AM. 
Legat, Kbh. 1879, c. 388 S. 406f. Der Text der Grettissaga 
(=G) folgt der Hs. AM. 551a 4® membr., 15. Jh.; Abweichungen 
davon: 129,8 vigra nach AM. 152 fol., 476 4", ungra 551; 
129,2 If. d legi—fari nach de la Gardie X fol., at fara d legi 
eda landi 551; 131,8-11 skildir — skridr nach 152, 476, f. 
551. Ausgabe: Grettis saga Asmundarsonar hg. v. Beer, Halle 
1900, S. 255ff. Der Text der HeiSarvigasaga (=H) ist über- 
liefert in Holm. 18 4*^ membr., um 1300. Ausgabe: Islendinga 
sögur Bd. 2, Kbh. 1847, S. 379ff. 

R bringt das cap., unter der Überschrift irygda mal^ als 
Schluss des Abschnittes 'BaugataF (Verteilung der Todschlags- 
bussen auf die Verwandtschaftsgrade); St, ohne Überschrift, als 
Schluss des Abschnittes 'VigslöSi* (Todschlag, Leibesverletzung 
ua.). Beidemal ist das Formular als Rede des Richters oder des 
Schiedsmannes in Gegenwart der Parteien stilisiert, in St herrscht 
die 3. Person ('sie sollen . .'), in R wechselt sie mit der 2. 
Cihr beide sollt . . '). In den zwei Isländergeschichten dagegen 
spricht der Wortführer im Namen der friedengelobenden Partei, 
demgemäss in der 1. Person (Vir sollen . .'). Beidemal wird 
der Vortrag der Formel damit motiviert, dass alle Zuhörer einem 
unerkannt Anwesenden widerwillig Sicherheit gewähren sollen. 
Die Grett. bezeichnet es ausdrücklich als Rechtsschutz für einen 
begrenzten Zeitraum (die eigentlichen 'gri?5' ) und vermeidet auch 
alle widersprechenden Wendungen {griS und iryggdir werden 
gleichbedeutend gebraucht, 130b, 12f.; 133b,3). Die HeiS. 
fasst es unbestimmter, es heisst zuerst 'msela fyrir griSum,' aber 
132,lff. zeigt, dass sie an dauernde Treuschwüre denkt (gridamdl 
129,1 Var. gleichbedeutend mit tryggdamdl 133,1 Var.). In 
beiden Sögur mussten die Anspielungen auf den eben beendeten 
Streit wegfallen (vgl. 129,1-12. 21f.; 131,29f.), und die Grett. 



Die TryggtÖamÄl. Cm 

bringt, ihrer Situation gemäss, einen von den drei andern Texten 
völlig abweichenden Eingangsteil. Für Grett. wie HeiS. war die 
Freude an dem altertümlichen Schmuckstück der Grund der Ein- 
schaltung (wie bei den langen Prozessformeln der Niäla) ; selbst- 
verständlich kann schon die mündliche Saga darauf verfallen 
sein. Dass die Aufzeichner eine Grägäshs. zu Hilfe gezogen 
hätten, ist selbst bei H, das sich von Anfang zu Ende sehr 
nahe zu R hält, durchaus nicht notwendig anzunehmen. G 
stimmt nur von 130,25 bis 131,27 fast wörtlich zu R. St er- 
scheint im ganzen als sehr zusammengeschrumpfte Doublette von 
R, doch nicht ohne einzelne nur ihm eigene Wendungen und 
mit einer Umstellung (sieh 132,21 Var.), die gegen eine gemein- 
same schriftliche Vorlage spricht. 

Eine fünfte, noch weiter abliegende Fassung bietet die 
StatJarh. in dem nächstvorangehenden cap. 387. Ein paarmal 
stimmt sie etwas mehr mit R, ersetzt aber 129,4-10 durch: 

sv4 sem go^ir menn ok gqfgir hafa gQrt meS faUum eyri ok 
framm komnum; 

130,15-131,27 durch: 

etJa rsetJr um vi9 räSbana annars, hann skal svä vfSa vargr heita, 
sem viUast er verqld byggÖ (vgl. 131,18), ok vera hvarvetna rtekr ok rekinn 
um allan heim, hvar sem hann ver9r sta^inn ä hveriu doBgri; 

endlich 132,14-21 durch: 
lands eda lagar. 

Von einer sechsten Fassung, in norwegischer Niederschrift, 
sind nur die ersten Sätze bewahii;, am Schluss des Codex 
Rantzovianus, der die altem Gula{)ingslQg enthält (Kbh. Univ. 
bibl. E Don. Var. 137 4^ membr., um 1300); abgedruckt in 
Norges Gamle Love 1,110: 

H[er hefr upp] tryggtJa möJ. 

Saker vdro peira d miUum N. ok N. Nu ero pSBr saker settar ok f6 
bcettar, fuUum eyri ok framm komnom, ^eim i hqnd, er hafa skal, sUkt sem 
doemendr doemtJo, metendr mÄto, virÖendr virÖu, hyggiendr hug[tJuJ... 

Dieser Anfang weicht von R und St stärker ab, als diese 
beiden Fassungen untereinander. 

So bieten die TryggtJ. innerhalb der altn. Litteratur das 
Hauptbeispiel für das Zersingen oder, richtiger, das 'Zersägen 
eines Textes in langer mündlicher Überlieferung. 

Das in R vorausgehende cap. 114, überschrieben GrtSa mal, 
ziemüch wörtlich übereinstimmend mit St c. 383, und die drei 



CIV Die TryggtlamiL 

kürzeren Formulare St. c. 384-86 enthalten spärlichere metrische 
und stabende Stellen; daraus die zwei Schlussformehi S. 133,16-25. 
St c. 384 und 386 bilden ein Gegenstück zu dem Eingangsteil 
von G, doch ist dieser weit altertümlicher und zugleich poetischer 
gehalten. 

Über die Grenze zwischen gebundener und ungebundener 
Rede kann man an mehreren Stellen schwanken (z. B. 132,5f.; 
133b,5ff.); es wurden hier nur Zeilen mit syntaktisch tadellosem 
Stabreim eingerückt, obwohl das Vorkommen stabfreier metrischer 
Gruppen schwerlich zu leugnen ist. Dass die TryggÖ. als Ganzes 
nicht unter dem Begriff der 'stabenden Prosa' Platz haben, kann 
schon der unmittelbare G^höreindruck lehren: sobald man den 
logischen Sinn mit dem nötigen Nachdruck ausprägt, ergeben 
sich unvermeidlich die gleichen Zeitabstände, die Takte, die die 
primäre Bedingung aller Versrede sind. Es kommt dazu die 
dichterische, von der Prosa streng gemiedene Wortstellung (in 
130,23f. 25f. 27f.; 131,4.5.6.20.21), der fast durchweg gehobene, 
unprosaisch bildkräftige Ausdruck und in dem mittleren Teile 
die durchaus künstlerische, visionär gesteigerte Anschauung. Die 
Sprache, die sich hier mit Stabreim geschmückt hat, ist nach 
Rhythmus, Stil und Inhalt gleichermassen Poesie. Wer silben- 
zählerische Bedenken hat, mag sich an den LiöSahättr erinnern, 
der der Öilbenzählung ebenso fem steht wie diese Rechtsverse 
und sämtliche Füllungsformen der Tr. anwendet. Und wer 
den Strophenbau vermisst, der denke an die eine Priamel der 
Hav. und die I>ulur in den Sigrdr. und sonst, wo ja die übliche 
Stropheneinteilung kaum fürs Auge da ist und in dem Bau der 
langen Verskette keinerlei Grund hat. Darin liegt der Wert 
dieser Rechtsverse für die germanische Versgeschichte, dass sie 
uns in deutlicher Ausprägung eine niedrigere Stufe der Kunst- 
übung vorführen, als die von den Liedern und Epen eingenommen 
wird : das metrische Grundmass zwar dasselbe wie in den ausser- 
skaldisclien Stabreimgedichten, der Stabreim im vollen Einklang 
mit den dynamischen Ansprüchen der Satzteile und auch im 
übrigen die Sprache in Dauer und Stärke ihrer Silben sprach- 
gemäss gesteigert, nicht verbogen; aber die Füllung der Verse 
so frei und wechselnd, als es der metrische Rahmen und die 
Natur der Sprache nur zulassen, ferner keine höhere Perioden- 



Die Trygg«amil. CV 

bildung als der Doppelvers, und auch dieser nirgends planmässig 
durchgeführt: stabende Verspaare gemischt mit unpaarigen 
Kurzzeilen ^). 

Die prosaischen Zwischensätze brauchen nicht jüngere Auf- 
lösung von Versen zu sein. Noch weniger können uns die 
TryggS. einen einstigen Zustand bezeugen, wo der ganze Rechts- 
vortrag in Versen erfolgte. Metrische Prägung und Stabreim 
hatten immer ihren begrenzten Machtbereich. Sie dienten einer- 
seits dazu, feste termini zu schaffen (vergleichbar der modernen 
Bestimmung ^im Sinne des Paragraphen x'), plastische Begriffs- 
und Gedankenformeln, auch auswachsend zum Rechtssprichwort. 
Anderseits sollten sie einem Eide, einer Bannung oder Sicherung 
die Kraft verleihen, die auch das Gebet, der Segens- und Ver- 
wünschungsspruch durch den gebundenen Rhythmus erlangten; 
die Rechtsformel fliesst hier über in das Zauberlied (vgl. Uhland 
Schriften 3,273). Die TryggS. als Ganzes, eine bedingte (Selbst-) 
Verfluchung der vertragschliessenden Parteien, gehören auf die 
zweite Seite. Doch setzen sich der Anfangsteil, bis 130,14, und 
das Stück 132,9-25 aus rein constatierenden Begriffs- und Ge- 
dankenformeln (Schlagworten) zusammen, z. B. 129a,4-12 sagt 
soviel wie 'nach allen rechtmässigen Pormerf, 132,10-25 soviel 
wie 'ausgesöhnt wie gute Verwandte'. In dem Kernstücke, der 
Bedrohung des Friedensbrüchigen, 130a,15 — 131,27, erklären 
sich die gehäuften Ortsbezeichnungen nicht nur als formelhaft- 
sinnliche Zerlegung des abstracten 'überall,' sondern es waltet 
hier die selbe pleonastische Leidenschaft wie in den Fluchstrophen 
der Skirn., Busl. usw. Ähnliches gilt für den Schluss, die An- 
wünschung von Segen oder Fluch. 

Gegenstücke zu diesen Schlussformeln, meist in viel kürzerer 
Gestalt, z. B. Svd si mir gu3 hollr, \ gramr ef ek lyg, 
finden sich häufig als Abschluss von Eidesformularen; z. B. Dipl. 
isl. 1,644 (Unterwerfungseid der Isländer); 2,43ff. 264 und 267 
(Ärnasaga BS. 1,761.771). 658. NGL. 1,264 (läms. 12. 13); 
2,397f. (HirSskra 7-10); 4,402^-^. 655*. 669^; angedeutet ün alt. 
Vestg. 1. Md. 1 § 2 (CJS. 1,11 Z. 5). GriÖamäl, die sich mit 



*) Vgl. dazu Hensler Über germ. Versbau S. 80 ff. Dass die Tr. eine 
'forma quaedam metrica' haben, sah schon P. E. Müller (Saxo not. üb. S. 64); 
Bosenberg stellte die Versgliedening unwesentlichen richtig dar (Nordb. 2,158 ff.). 



^T Die TryggtÖamÄl. 

dem Anfangsteil von G und mit St c. 384-86 berühren, haben 
wir Dipl. isl. 2,48 (14. Jh.) und in Hss. des 16. Jhs. NGL. 
4,395\ 540\ 542*. 71l\ 726^ Sieh ferner die Verfluchung 
beim Aufrichten einer Neidstange Vatnsd. c. 33 S. 54,5ff; den 
Bannspruch Egils gegen BergQUundr Eg. s. c. 56 S. 175; den 
Urfehdeeid, der dem jungen Jarl Häkon abgefordert wird, in 
der alt. Ölafss. helga c. 22 (1849 S. 17f.). Auch Beow. 1097ff., 
die z. T. I)ulahafte Excommunicatio bei Liebermann Ges. der Ags. 
1,438 und die Verfehmungsformeln in den RA. 1,58 ff. Als 
Beispiel einer ganz schlichten Friedensformel nehme man aus 
Eriks Seeland. Ges. 3,27: 

oc hinse scüIsb thet igen sverise, han ferst ser botaen toc, at thet han 
hauser thserae bataer forae takaßt, han vil alclrae thet hsefnae hvaerkin maeth 
rath aellaer maeth dath, hvaerkin af bemnm oc ey nbemae; thaer scnlae the 
vaerae satae maeth oc Isdggse haendasr sammaen oc minnaes. 

Zu den einzelnen Begriffsformeln unserer Texte findet man 
(nicht sehr zahlreiche) Parallelen bei J.Grimm RA. l,8ff. Lind 
Upsala Univ. ärsskrift 1881 und Uppsalastudier 1892 S. 140ff. 
Vendell Allit. och Rim, Helsingfors 1897. Hervorgehoben sei 
die Zwillingsformel km/r ok kiqtstykki 130a, 1 (132,21 Var.), 
die auch im alt. Vestg. 1. Orb. § 8 (CJS. 1,24) begegnet (auch 
Föstbr. S. 20). 

Der eigentliche Bannfluch, die Friedloslegung, 130,15—131,27, 
fasst die Unbegrenztheit des Raumes in anschaubare Bilder. 
Kurze Sätze, wie so himil thekit thaz lant bei Otfrid, zeigen 
den ersten Keim; Verbindungen, wie als die sunn ofgit und 
der wint weüt und der regen spreit im Rheingauer Landweis- 
tum, zeigen einfachere Entwicklungsstufen unserer Pflanze 
(RA. l,54ff.). Eine minder naive, gedanklichere Lösung der 
Aufgabe begegnet in der Grägäs R c. 114, St c. 383 (ähnl. 
Dipl. isl. 2,48 aus einer Hs. des 14. Jhs.): Nu heldr tord 
gridum upp, en himinn vardar fyrir o/an, en hafit rauda 
fyrir ütan, er liggr um Iqnd qll . , , In unserm Falle sind 
Einzelbilder aus dem Menschenleben, aus dem Pflanzen- und 
Tierreiche, aus Landschaft und Luft in zwangloser bunter Folge 
zu einer langen I>ula, einer Art von Priamel, zusammengefügt. 
Nicht als geschlossenes Gemälde, aber als Reihe von Impressionen 
zieht die grenzenlose Erde, wie sie dem alten Nordländer vor- 
schwebte, an uns vorüber. Getragen von dem wundervollen 



Die TryggtJamü. ^^^^^^ 

Rhythmus, ergeben diese Anschauungen in ihrer klaren Rundung 
und urzeitlichen Einfachheit eine Poesie von märChtiger suggestiver 
Kraft und seherhaft feierlicher Stimmung. In den vier Versen 
vom Falken reicht es an das Höchste, was altgermanische 
Dichtung an Naturbildem geschaffen hat.0 

Die Friedensformulare von R und St gelten als norwegisch, 
d. h. als junge Entlehnungen der isländischen Rechtsaufzeichner 
(Maurer bei Ersch und, Gruber Art. Graagaas S. 56f., Vk. 2,306; 
Finsen Aarbeger 1873 S. 114; von Amira PGrdr.^ 3,117f.). 
F Jönsson meint, es sei höchst unwahrscheinlich, dass man die rein 
norwegischen Formulare jemals auf Island gebraucht haben sollte 
(Litt. Hist. 2,908). Dies würde zu dem Schlüsse zwingen, dass 
HeitJ. und (mindestens zum Teile auch) Grett. ihrem isländischen 
Publikum einen fremden Brauch als landesüblich und altein- 
heimisch vorgetäuscht hätten. Das ist nicht glaublich, und die 
Formulare müssen daher in die lebendige Überlieferung der Is- 
länder eingetreten sein. Die norwegische Heimat ist zu folgern 
aus der Aufzeichnung in der Gula{)ingsbök (s. o.) und aus den 
Wendungen / konungs hüsi 129,18 (in R und H), Pinnr skriffr, 
fura vex 131,11.12 (alle), d sktSi 132,15 (alle), allenfalls auch 
karlar körnt sd 131,21 (in R, G, H). Aber diese Dinge können 
über die Zeit, wo die TryggtJ. auf Island bekannt wurden, nichts 
aussagen; sie vereinigen sich leicht mit der Annahme, dass schon 
die Ansiedler den Kern des Formulars aus Norwegen mitbrachten. 
Wenn sich die Hörer und Leser der Sögur im 12. 13. Jh. jene 
norwegischen Züge unbedenklich in ihrem isländischen Weltbilde 
gefallen Hessen, hatte es für die Vorfahi'en des 10. 11. Jhs. 
doch wohl auch keine Schwierigkeit. Die vielen Anspielungen 
auf Kirche und Christenleute wären dann allmählich angetreten 
(z. T. setzen sie die Bekehrung des eigenen Landes nicht voraus). 
Leider erlaubt das kurze norwegische Bruchstück die Ent- 
scheidung nicht, ob diese christlichen Stellen hüben und drüben 



*) Vgl. in den RA. 1,56 den merkwürdigen Widerhall aus Opitz. Eine 
gewisse Verwandtschaft mit der TryggQamälaj^ula hat das Schlummerlied des 
Alben (LjüflingsljöÖ), das Jforkelsson Om Digtn. S. 198 f. mit Recht etwas 
vom Schönsten und Stimmungsvollsten in der Volksdichtung nennt: SofZu 
me^ acemdum \ acell i düni | sem vm d viZi, \ vindur ä skyi, \ svanur ä 
bäru, I mär i hölmi, \ ßorskur i djüpi, \ kyr d hdsi u. s. w. 



^^'Vin Die Trygg«am41. 

ähnlichen Wortlaut hatten. Die nahe Verwandtschaft in den 
Anfangssätzen nach 300jähriger Sonderüberlieferung wäre gerade 
bei einer Dichtung dieser Art nicht verwunderlich. Die Tat- 
sache, dass die isländischen Rechtsbücher im übrigen an stabenden 
Prägungen viel ärmer sind als die norwegischen, erweist die 
TryggS. nicht als fremd; denn diese stehn inhaltlich, als Bann- 
formular, ganz für sich. Unter allen Umständen kann der Grund- 
stock der TryggtJamal, mag er sich nun früher oder später auf 
der Insel eingebürgert haben, der ältesten nordischen Poesie an- 
gehören und sich tief in die vorisländischen Zeiten zurückverlieren. 



Abkürzungen. 



I. Die Dichtungen der EM. 



Asm. : Asmundr auf der Hochzeit 

XVI. 
Bi&lk. : Qrvar-Oddr in Biälkaland 

XIV. 
Biark. : Die Biarkamäl HI. 
Biartm. : Hervqr bei Jarl Biartmarr 

xvn. 

Brachst.: Kleinere Brachstücke XI. 

Bnsl. : Die Busluboen XXIV. 

Danz : Ein Danz XIX. 

Gdt. : Die Heiöreks Gätur XXI. 

Geiz. : Die Geizhalsstrophen XXII. 

Her. : Das Hervqrlied II. 

Hialm. : Hiälmars Sterbelied VH. 

Hüd. : Hüdibrands Sterbelied Vin. 

Hrök. : Das Hrökslied VI. 



Hunn. : 

Innst. : 

i\.at. I 
Laus. 

Mann. : 

Scheit. : 

TryggtJ. : 
Ütst. : 

Valk. 
Vlk. 
VqIs. 
Qr. 



Das Lied von der Hunnen- 
schlacht I. 

Das Innsteinslied IV. 
Katalogstrophen XX. 
Lausavisur XVIll. 
Qrvar - Odds Männerver- 
gleich xn. 

Scheltgespräche Ketils und 
Grims XV. 

Die TryggÖamäl XXV. 
Utsteins Kampfstrophen 
XIII. 

Das Valkyijenlied X. 
Der Vikarsbalkr V. 
Die VQlsistrophen XXm. 
Qrvar-Odds Sterbelied IX. 



II. Hilfsmittel im Apparat 

Ar : Antiquites Russes Bd. 1, Kph. 1850. 

B : Bugge Norrane Skrifter af sagnhistorisk Indhold, Ohri. 1863-73. 

Bj : Björner Nordiska K&mpadater, Stockh. 1737. 

Br^ : Beer Qrvar-Odds saga, Leiden 1888. 

J5r* : Beer Qrvar-Odds saga, Halle 1892. 

Glp : Clavis poetica coli. Benedictus Gröndal (Egilsson), Kph. 1864. 

Cph : Corpus poeticum boreale ed. by GVigfdsson and F. York Powell, 
Oxford 1883. 

D : Dietrich Altnordisches Lesebuch, Lpz. 1843; 2. Aufl. (wo sie ab- 
weicht, als D* angeführt) Lpz. 1864. 

De : Detter Zwei Fomaldarsögur, Halle 1891. 

E : EttmüUer Altnordisches Lesebuch, Zürich 1861. 

Edz : Edzardi Volsunga- und Ragnars-Saga, Stuttgart 1880. 

F : Finnur Jönsson Heimskringla, Kph. 1893-1901. 

F^ : Finnur Jönsson Um J>ulur og Gätur in den Germanistischen Abhand- 
lungen zum 70. Geburtstag K. von Maurers, Göttingen 1893. 

Fas : Fomaldar sögur NorÖrlanda ütg. af Rafn, Kph. 1829-30. 



ox 

FcLS^ : ForaaldarsögfurNoi^rlanda ed. ValdimarÄsmundarson, Reykjavik 1886-91. 

Fk : Hj. Falk Om FriÖ^jöfs saga im Arkiv för nordisk Filologi Bd. 6. 

Gautr: Die Gantrekssaga hg. v. W. Ranisch, Berlin 1000. 

H : Historia NiaH, Kph. 1809. 

Hb : Hauksbök udg. af det Kgl. nordiske Oldskrift-Selskab, Kph. 1892-96. 

Hz : Heinzel Über die Hervararsaga, SB. der Wiener Ak. 1887. 

J : J6n porkelsson Sk^ringar i viaum i Nj&ls söga, Reykjavik 1870. 

Igl : Islands grammatiske Litteratur i Middelalderen^ Kph. 1884-86. 

Jir : Jiriczek Die Bösa-Saga. Strassburg 1893. 

Is : Icelandic Sagas relating to the . . Northmen on the british isles ed. 

by GVigfüsson Bd. 1, London 1887. 

Kph : Edda Snorra Sturlusonar edit. AmamagnsBana^ Kph. 1848>87. 

L : Larsson FriSj^jöfs saga ins froekna, Halle 1901. 

Lp : Lexicon poäticum antiquae linguae septentrionalis conscr. Sveinbjöm 

Egilsson, Kph. 1860. 

Lü : Lüning in Ettmüllers Lesebuch (sieh E) S. 41-62. 

Mb : Möbius Analecta Norroena 2. Ausg., Lpz. 1877. 

Nj : Njäla udg. af det Kgl. nordiske Oldskrift-Selskab Bd. 1, Kph. 1875. 

NjJ2 : Njäla ... Bd. 2, Kph. 1889. 

Oxf : GVigfüsson An icelandic-english dictionary, Oxford 1874. 

P : Petersen Hervarar saga, Kph. 1847. 

Pf : Friedrich Pfeiffer Altnordisches Lesebuch, Lpzi 1860. 

R : Rask Snorra-Edda, Stockh. 1818. 

Ä' : Rask S^ishom af norraBnum ritum, Stockh. 1819. 

Sa : Sagan af NiÄli J>orgeirssyni, Kph. 1772! 

Sn : Snorri Sturluson Edda udg. af Finnur Jönsson, Kph. 1900. 

St : Stephanus Biömonis Hervararsaga, Kph. 1785. 

V : Verelius Hervarar saga, Upsala 1672. 

Vk : Zeitschrift des Vereins für Volkskunde, Berlin 1891 ff. 

Vp : Völsajättr hg. v. GVigfüsson in den Nordiske Oldskrifter Nr. XXVH. 

W : Wis6n Carmina Norroena, Lund 1886. 89. 

Wr : Wimmer Oldnordisk Laesebog*, Kph. 1889. 



I. DAS LIED VON DER HÜNNENSCHLACHT. 

AUS DER HERVARARSAGA. 

— — — — — I)ar er Gotar byggia, 

— — — — — & Arheima, 

arfs at kveSia; 

1. HlQÖr var J)ar borinn j,ar drakk Angant^ 
i Hünalandi erfl Hei?5reks. 

saxi ok meS svertJi, 

siUri bryniu, 3. Segg fann hann üti 

hiälmi hringreiftJum, fyr sal hävum, 

hvQssum maeki, ok sföfQrlan 

mari vel tQmum siUan kvaddi. 

& mQrk enni helgu. HlQÖr: 

„Inn gakktu, seggr, 

2. HlQÖr reiS austan, i sal Mvan, 
HeiSreks arfi; bitJ m6r Angant;^ 
kom hann at garSi, andspigll beral" 



ReiZrekr, der Gotenkönig, hat zwei Söhne hinterlassen: den voll- 
hurtigen Angant^r und den Bastard HlqZr, der bei seinem Muttervater, 
König Humli, in Hünaland aufwächst Zm. Anfang des Gedichtes ist 
vermutlich eine Strophe verloren gegangen, sieh Einh 

1 /*. u, von s nachgetragen. 1. Jar BXPBCph, Ja IsSoiStFasAr ; 
f. s, vielleicht richtig B, 2. Hüna-: Humla ikl. 3. mef5 f. s. 4. ok 
meS siSri s. 5. hiälmi f. s. 6. ok hvQSSum kls. 7. tQmt{um kls. 

Hinter Str, 1 ein Prosastück, das den Inhalt der Str. 2 und 
vielleicht der verlorenen Anfangsstr. paraphrasiert, nach R: 

Nu spyrr BQqÖr frafall fqtJur sins ok Jat meÖ, at Angant^, bröÖir hans, 
var tu konungs tekinn jfir allt j^at riki, sem fa9ir j^eira hafSi ätt. Nu vilia 
Jeir Humli konungr ok HlQt{r, at hann fari at krefia arfs Angant^, bröSur 
sinn^ fyrst met$ göSum orSum, sem här segir: 

8 m u durch Prosa ersetzt, s trägt die Str. nach. 1. austan 
Ri, ütan kls (u in Prosa: hann ri9r ]^ä sunnan). 3. hann nur in R. 
4. Qautar iMs. 5. a: i StCpb. 6. krefia kls. 8. so aBCpb, erfi 
HeiÖreks Vonungs übr. Hss. und Ausg. 

Prosa: Nu kom BQqtJr i Arheima m^ miklu litJi, sem här segir: 

8 statt 1—4 hai u Prosasätze, hinter 8 eine neugedichtete Halb-, 
Strophe, s trägt 1—4 nmh. 3. slöfqrlan kann nur den HlqZr meinen, 
Sübject von 3. 4 ist also der seggr, ok steht im Sinne des relativen (Jann) 

Eddica Minora. 1 



2 DAS LIED VON DER HUNNENSCHLACHT. 

Seggr: hvat HlQÖr maelti, 

4. „H6r er HlgSr kominn, ok {)au er Angant;^r 
Heföreks arf J)egi, andsvQr veitti. 
brötJir J)inn, 

enn bg^skäi; 

mikiU er sä matJr ungi' N maelti Angant^: „Vel 

& mars baki, M kominn, HlQtJr brötJirl gakk 

vill nü, I)iöÖanii, inn metJ oss til drykkiu, ok 

viÖ J)ik tala." drekkum miQtJ eptir fQÖur okk- 

arn, hönum fyrst til sama ok 5 

5. Rymr vartJ i ranni, Qllum oss til vegs, metJ Qllum 
risu meS gööiim värum söma." 

HlQÖr segir: „Til annars 

forum v6r hingat, en at k^la 

vildi hverr heyra, vgmb vära;" |)ä kvaS HlgSr: 10 



er, 5—8 MLden müd den Inhalt des kvaddi; vielleicht ist ein Helming des 
seggr und der erste Helming Hlq15s, worin er sich nennt, verloren; hei der 
Änderung von Z. 3 zu ok (oder Jann er) slÖfQrull würde HlqTSr Subject, 
5—8 Inhalt des kvaddi. 4/5. Überschrift HlqtJr f. Hss. Ausg. 

Statt der Überschrift Seggr haben die Hss,: Sä gekk inn fyrir 
konungsborS ok kvaddi Angant^ konnng vel ok msalti sfSan: 

4 2. arfi u (= 2,2), 4. bQtJskäi B, bandskai u (au^s baudskai), 
bedskami R, beSskami Cpb {thy bastard brother\ be5skammi \St{non 
diu expectaturus)P(den aarvagne\ beSrammi k(?)lsaFas, boSrammi Ar, 

5. maÖr imgr RBCpö, maÖr miqk ikl, maÖr StFasAr^ miqk P, mqgr u. 
7. nü JiötJann RPSOp&(-an), nü l>iöÖäas M&StFasAr, sa l>undr u, sa 
^iötSäss s; Ausg, vor B fassen ^. als Subject. 8. tala: maela u. 

Prosa: En er konungr heyrtSi j^etta, ]^ varpaSi bann knifinum ä bortJit, 
en ste undan borSinu ok steypti yfir sik bryniu, ok hvitan skiqld i hqnd, en 
svertJit Tyrfing i a^ra hqnd. pa gerSiak gn^ mikill i hqUinni, sem her segir: 
Es ist kaum anzunehmen, dass dem eine Visa zu Qrunde liege, 

5 f, u, von 8 nachgetragen, 1. varö Cpb, vgl. Ragnarsdr, 3ß, 
HamZ, 23,1, Akv. 38,1, Qisl IlL Mork, 133,23, var Hss, und übr, Ausg, 

2. goöum (götJum in Note) FasP, *Qotum' Cpb (a stir among the Goths), 

3. 4. keine Lücke Hss. Ausg., zu ergänzen etuxis wie: 

Gotna drötni 
gumar vlgdiarfir. 

6. hvat er B,StFasAr, hvat sem P, ^at er s. 7. {mlu BCpb, ^ai Hss, und 
übr. Ausg, 

Prosa: u bringt hier 5 Langzeilen Angant^s, 2^1% Langzeilen HUßs, 
die nicht alt sein können. Doch mtiss die Prosa ein ErsaJtz ursprünglicher 



DAS LIED VON DER HÜNNENSOHLAOHT. 3 

r>. „Hafa vil ek hälft allt, grqf ^k ena helgn, 

I)at er HeiSrekr ätti, er stendr ä ggtu {)iöt5ar, 

al ok af oddi, stein {)ann enn fagra, 

einum skatti, er stendr ä stQtJum Danpar, 

kü ok af kalfi, . halfar herborgir, 

kvern {)iötandi, paer er Heiörekr atti, 

^f ok af {)raeli /'Iqnd ok l^Öa 

ok {)eira bami; *. ok liösa bauga." 

Angant^r kvaÖ: 

7. Hris {)at et maera, 8. „Bresta mun, brötJir, 

er MyrkviS heita, en blikhvita lind 



Verse sein (so auch B S. 269 Note), 2. HlqÖr brööir R, vel ^u verir 
ikl; B nimmt die Langzeile an: Vel fü kominn, | vel Jü verir! oöcr 
Stabreim und Rhythmus widerstreben. 5. hönum f. Hss. und Ausg. 

6 3—6 in dieser Folge Papierhss. Ausg. (ausser PCpb\ in der 
Folge 5. 6. 3. 4 R (von atti zu skatti übergesprungen, später 3. 4 nach- 
geholt?) PCpb. 3. af al Papierhss. Cpb bezeichnet al ok und Z. 4 als 
verderbt. 7. J^iu ok fraeli Cpb. 8. bami RStPBCpb^ beraum iklsa 
FasAr, baenum u. 

7 1. Hrisi Jvf enu iklu (die Dative von Str. 6 fortsetzend). maera 
iPBCpbj meira R, mseta lilaxiSt FasAr \ vgl. Akv. 6,7 hris Jat et maera. 
2. MyrkviÖ heita nach Vermutung, myrkuidir heita R, myrkvidur heita il, 
mirkvid (-j- unsichrer Buchstäb) heita k, mirkuidur (= myrkviÖr) heitir ua 
Ausg.; u und a conßcieren auf Qrund des entstellten il(k) = x, R hat 
dem intr. gedeuteten heita das Nomen angepasst; vgl. Akv. 6ß er meÖr 
MyrkvitS kalla. 3. ena: ennu R. helgu MaxiAusg. ausser P, 
gööu BP. 4. gQtu JiötJar RSt,^ gqtu JiöÖa s^FasPAr, göt Jiöda 1, in k 
wahrscheinlich gqt ]^i6{)a dwrcÄ -4rm zw gQtu]^iö{>ar corr., GotJf iöÖu (godjiof o 
i, god j^iodu u) ixiBGpb. 5. fagra M&uStFasArB, meira RP, maera Cpö. 
6. Danpar uVBCpb, damp ar R^ Dampar PAr, Bampnar ik(m k am Rande 
zu dampar corr.)]sSt, Damptar al'as. Für 3^6 vielleicht ursprünglich: 

grqf t)ä ena helgu 

a gQtu ]^iö9ar, 

stein ^ann er stendr 

ä stQtSum Danpar 
(die letzte Langzeile so in AM. 896 fol., bei StFasAr lautet sie: stein ^ann 
enn fagra i ä st^tJum D.). 7. herborgir iklB&Ausg., her bar u, her- 

väöir R. 8. ^Sdr /*. iklaiu4MSöf. ausser BOpb. 9. so St(lidi)BCpb, 

land ok l^tJi F, landa (-i u) ok l^a iklauFos^r, Iqnd (ohne ok l^a) 
R, l^i, Iqnd P. 10. liösra ^iFasAr. — Als Zusatz könnten 7.8 oder 
9.10 in Betracht kommen (vgl. 6,2 und 28,7S). 

1* 



DAS LIED VON DER HUNNENSCHLACHT. 

ok kaldr geirr 9. Ek mun biöSa J)6r 

koma vis annan bauga fagra, 

[ok margr gumi f6 ok figlS meitJma, 

i gras hniga,] sem {)ik fremst tiSir, 

ätJr en Tyrfing tölf hundruS manna, 

i tvau deilak tölf hundruS mara, 

etJa I)6r, Humlungr, tölf hundruS skalka, 

halfan lätak. ^eira er skiQld bera. 



Angant^ kvaÖ Papierhss., fä, segir Angant^: „Eigi ertu til lands 
|)essa kominn meÖ iQgum, ok rangt (?) villtu biöÖa;" fä, kvaÖ Angant^r R. 

8 1. Bresta Rul(am Rande ber), bera ik. mun ild&FasB, 
mun ÄÖr u, mun for R, mun fyrr StPÄrCpb (fyr). 2. 80 xi(mU iij für 
en)Är, lind en blikhvlta RStPCph (Stabreim !\ en blikhvita rqnd sß, minn 
blikhvlta hqnd M&Fas (minn zu Z, i). 3.4 f. R, zu dem Dreisübler 
vgl 12,07, 3. kaldar iL 4. annat ikl. 5.6 vidlächt volksmässige 
Variante zu 3.4 und dann zu streichen B; b ist metrisch {Stabreim!) 
noch schlechter als 8,6 und 14,1, 5. gufii ul und urspr, k. 7. so 
ikl&StFasArB, mit er statt en u. 8. i tvau R(s. u.)StB, j tuefi ra 
u, i tvent F, i mitt iklaFasJ.r. deilak 5, deilik (= ais^. deilak) ikl 
Fas, deili uS^. 9. eöa: ü u. 10. nach R (s. w.), hälfan arf gefak 
(gefa lu) Papierhss. St Fas ArB ; halfan lata variiert i tvau deila, beides geht 
auf Tyrfing. Für 1—10 hat R: 

ek mun Humlung 

halfan Idta 

eÖa Tyrfing 

i tvau deila: 
ek mun: ä,t5r ek mun P, en ek mun B, an ek munu Cpö, en ek ^rectius* Ar, 
Humlung — Idta: Humlungi häJfan [arf] lata Üpb. 

9 Papierhss. haben die Überschrift Ok enn kvaÄ Angant^. R ha>t 
statt Str. 9: B^Ö ek fer, frsendi, til heilla sdtta mikit rfki ok oerit fö, tölf 
hundruÖ väpnaöra (die 3 letzten BuKihstaben unsicher)., dann bricht die 
Hs. B. ab, 1. Ek vil s (um einen Stab zu vigra in Z, 2 zu gewinnen/), 
2. so BCpb, fagrar veigar ik]&FasAr, fagra vigar (-ra V) uF, vigra 
fagra s, Itrar veigar St, biartar veigar P. Im Hinblick auf R kann man 
für 1. 2 erwägen: B^ ek Jer, fraendi, | fagrar eignir. 3. U ok f, uV, 
s trägt ok wacÄ. meiöma aP Ar BCpb, meitJna iklau. 4. |)ik B 
(vgl. 28,4) Opb, mik Hss.FasAr, f. StP. 5—7 Zausen in den Hss,: 

tölf hundruÖ gef ek Jör manna, 
tölf hundruÖ gef ek Jer mara, 
tölf hundrutJ gef ek f)er skälka: 
so die Ausg., nur VSt lassen in den zwei letzten Zeilen gef ek Jör U)eg, 



DAS LIED VON DER HÜNNENSOHLACHT. 

10. Manni gef ek hverium sva at ä vegu alla 
mart at J)iggia, velti baugar; 
annat oetJra, {)rit5iung Go8{)iööar, 
en hann a kvetJi; {)vi skaltu rätJa." 
mey gef ek hverium 

manni at {)iggia, Giznrr: 

men spenni ek hverri 12. „t>etta er {)iggianda 

meyiu at halsi. W^^ barni, 

barni {)^iar, 

11. Mun ek um J)ik sitianda I^^** »6 borinn konungr; 



sUfrimaela, M horaungr 

en ganganda pik ^ ^^^^ ®^*' 

gullisteypa, ^ ^ er QÖlingr 



' ." 



arfi skipti." 



Die überlieferten Zeilen haben selbst unter den westgerm, Schwellversen 
kaum genaue Gegenstücke; durch die Lesung tölf hundruÖ gefk manna usw. 
würden sie wenig gebessert. 

10 1—4 f. k. 2. 3 als verderbt bez. Cpb. 4. a kvetJi ver- 
miUungsweise, a nydi i, anyde 1, ä n^Öi FasPÄr, ärädi oder dr ädi u, äör 
d B, Lücke Cpb; ätJr ätti ergäbe Doppelstab. 7. 8. so vermutet nach 
dem verderbten moen spenni ek mri at halsi n, men spenni ek | manni at 
hölsi F, s ergänzt hvoriu hinter ek und ändert manni in mani ; meyin spenni 
ek hverri | men at hälsi ikl&Äusg. ausser V; das oben aufgenommene 
ist in Z. 7 metrisch besser und schliesst sich syntaktisch vollkommener an 
Z, 1. 2: 6. 6. 

11 1. um f. klaPülr. sinanda 1 und urspr. wohl au^h k, 
sinande corr. zu sitiande a. 2. vila n, v61a St. 3. f ik f. k. ürspr. en 
of Jik ganganda? 5. so at k, vielleicht urspr. svät B, svä tUyr. Hss. und 
Ausg. vega uBCpb. 7. god fioda u. 8. skaltn einn uBCpb. 

Statt der Überschrift Gizurr haben die Hss.: Gizurr Qr^ingaliÖi *), 
föstri HeitJreks konungs, var Jd meÖ Angant^ konungi; hann var Ja ofrgamall; 
ok er hann heyrtJi botJ Angant^s, fötti hönum hann ofmikit biö'Öa, ok maelti: 

*) Qr^inga- 5, gritunga u, grettinga k, gyrtinga iStP, gierttinga 1, 
gertinga &FasAr. 

13 2. barmi u. 3. f. ka, barmi j^ia u, barni j^ya iStFas, barni 

^fia. PAr, 4. ok Jött Hss. Ausg. ausser BCpb^ nach B J^iar verlesen zu 
J^a z (= ok). konungr Ma,FasP, k: u, kongs F, konungi St Ar B Cpb, 
wäre metrisch sehr ungewöhnlich. 5 und 7 gewiss lückenhaft, urspr. 
Jar er hann, homungr, — metJan er* QÖlingr? 7. er: enn sa. 

Hinter Str. 12 ein Prosaabschnitt: Hlg^r^ erzürnt von Gizurs 
Schelte, kehrt alsbald um und berichtet Humli, dass ihm Angant^r seine 
Hälfte des Erbes verweigerte. Humli wird zornig, dass man seinen Enkel 



DAS LIED VON DBR HUNNENSCHLACHT. 



— — — — — 14. Vel skulum J)6r, HlgSr, 

— — — — — herliS büa 

ok framliga 

13. „Sitia skulum i vetr ^^ tölfvetra mengi 

ok sselliga lifa, ^^ tvaevetrum fola, 

drekka ok doema ^^ sj^^l Hüna 

d^ar veigar, ^^^ ^f ^^^^^. 
kenna Hünum 
hervapn büa, 

J)au er froeknliga — — — — — 

skulum framm bera. _____ 



evMfa Mägdesohn nenne, und spricht (s. o.). Dies nahm im lAede wohl 
mindestens 2 Strophen in Anspruch. 

Überschrift Humli: . . . ok kvaÖ Jd u, ok mselti ikl. 

18 1. skalmn ver (vit ^FasAr) Hss.Au^g., das Fron, gewiss zu 
streichen B, vgl, 14,1. 5. huorium u. 6. herv&pn sStBCpb^ väpn übr. 
Hss, und Ausg. büa StBGpb, at büa Hss. und äbr. Ausg. 7. froekn- 
liga BCpb, diarfliga Hss. und übr. Ausg. (wobei St skulum in Z. 8 durcJi 
j^rum ersetzt). 8. skulu? B. 

14 Die Hss. haben die Überschrift Ok enn kvaS hann; doch sind 
Str. 13 und 14 wohl als forüaufende Rede gedacht. 1. ^r iP, vor ^r 
u, v^ k\&FasArBCpb (vit St), vgl. 13,1. 3. framliga u, franliga i, 

fromliga V, rammüga sStBCpb, rammligar kl&FasPAr. 4. so nach 

Vermutung, hildi heyia nSt, hildir heyia ikla^a«P^r(im Text), wegen 
Doppelstabs unmöglich, randir kn^ Ar(in Note)BCpb, passt nicht 
in diesen Zusammenhang. Kein Satzzeichen hinter 4 BCpb. 5. tölf 
vetra Ausg. ausser B. - vetra: var u. Vor mengi haben IddiFas 

gQmlu, u gQmlum. 6. tyevetrum B. 8. of : af ikl. 

Ein Prosaabschnitt hinter Str. 14 umschreibt erst Str. 14, dann 
Str. 21 (mit der sachlichen Abweichung: t>essar fylkingar väru Jri&r ok Jrir 
tigir). Das Hunnenheer durchzieht nun den Wald MyrkviTSr, der Hüna- 
land von Qotaland scheidet, und gelangt in die bewohnte Ebene; dort hält 
Hervqr, Angant^s und HIqZs Schwester, mit ihrem Ziehvater Ormarr und 
grosser Streitmacht eine Burg besetzt, zum Schulze gegen die Hunnen. 
Das folgende Stück scheint der ursprünglichen dichterischen Fassung noch 
näher zu liegen: 

pat yar einn morgun um solar uppräs, at Hervqr stötJ upp ä kastala 
einum yfir borgarhlitSi; hön sä iöreyki stA^ sutJr til skögarins^ svd iQngum fal 
sölina; j^vl nsest sa hön glöa undir iöreyknum, sem d gull eitt liti, fagra 
skiQldu ok gulli lagtJa, gylta hiälma ok hvltar bryniur. Sä hön j^ä, at j^etta 
yar Hüna herr ok mikill mannfi^lSi. Heryqr gekk ofan skyndiliga ok kallar 



DAS LIED VON DER HUNNENSCHLAOHT. 

Ormarr kvaS: Ormarr: 

15. „Skal ek vist ritJa 16. „Sunnan em ek kominn, 

ok rQnd bera at segia spigll: 

ok fetra Hüna * sviSin er [q11] en mcßra 

herlid ßnna, MyrkviSar heiSr, 

at biöda feim drifin q11 Go8|)iö8 

fyr borg sunnan, gumna blöSi. 
vis Grota |)iö8um 



gunni at heyia." 



17. Mey veit ek HeiSreks, 
mcedda sdrum, 
systur tma, 



lütJrsvein sinn ok bat$ bldsa saman lit$. Ok sitJan msßlti Hervqr: ^TakiS 
väpn ytJur ok büizk til orrostu! en fü, Ormarr, riÖ i möt Hünum ok biöÖ 
Jeim orrostu fyrir borgarhliÖi enn syÖra!" (dann Str. 15). 

15 2. ok kAusg., oc j n, j ü. 3—6 f. Hss. und Ausg., zu 3. 4 
vgl. 20,7.8, zu 5.6 die Prosa vor 16; B schlägt vor: ok Hnmla 
konungs | herlitJ finna, | Hünum biötJa | fyr hliÖi syÖra. 7. viÖ VSt 
B, f. Hss. (BS. 366 vergleicht vinna viÖ e-m, standa viÖ e-m und gehegan 
fing wiÖ Jyrse Beow. 425 f.; sonst heyia hialdr [od. ähnl] viÖ e-n); die 
Hs. X musste vid tilgen, da sie ek als Subject von heyia, daher Gota j^iö^um 
als dat. commodi fasste. Gota kß, gotta F, Gh)tna Cpb, Gauta übr. 
Hss. und Ausg. 8. at streicht B. 

Hinter Sir. 15 ein Prosaabschnitt: J>ä reiÖ Ormarr af borginni möt 
Hünum; hann kallatJi t>ä hätt, bat$ f)ä rit$a til borgarinnar, ok „üti fyrir 
borgarhlitJinu sutSr ä yqllunum, far hf^ ek yt$r orrostu; bi3i {^ir |»ar annarra, 
er fyrr koma!" — Darauf reitet Ormarr zurück; er und Hervqr führen 
das Heer aus der Burg und erliegen in gewaltiger SchUwht der Über- 
macht der Hunnen. Hervqr fällt; da flieht Ormarr mit den Überlebenden, 
und während die Hunnen toeithin heeren, reitet er Tag und Nacht zu 
König Angantyr. Überschrift Ormarr: ... Ja kvaÖ hann Hss. 

16 2. spiqll j^essi Hss. Ausg. Fehlt eine Langzeile hinter 2? 

3, sviÖin er: miqk er sviÖin St^ sindruw er u, sindruÖ er V (s corr. sviÖinn 
er). qU Hss. Ausg., wahrscheinlich nach Z. 6 eingesetzt, nachdem en 
m»ra verloren gegangen war. 3. 4. en msera MyrkviÖar vermutet (vgl. 
7,l.2\ nur Myrkviöar iikÜAStFasPArCpb, nur myrk u, mqric ok V, 
mqrk ok MyrkviÖar s5, aber mqrk ok ist nur Conjectur von V auf Orund 
des verstümmelten myrk in u. 5. drifin er VSt, driugü er u. 

IV in den Hss. die Überschrift Ok enn kvaS hann (bloss Enn u), 
vgl. zu Str. 14. 2 f. Hss.^ B erwägt fyr msBkis eggium und miklu bezta. 

4. singna u (unsicher)^ signa VStP. Der Satz hafa — |«gna unrd in 



8 



DAS LIED VON DER HTJNNENSCHLACHT. 



svigna til iarSar; systirl" Ok siUan leit hann 

hafa Hünar hana felda ok marga yfir hirSina, ok var ekki mart 
aSra ySra [)egna. 118 meS hönom; hann kvaS f)ä: 



18. 



bräSari at bQÖ, 
en vis blSll roeSa 
eSa f bekk at fara 
at bniSar gangl. 

9 

Angant^ konungr, J)ä er 

hann heyrSi J)etta, brä hann 

gTQnum ok tök seint tll orSa 

ok mseltl J)etta um siSir: „ObröS- 

5 urliga vartu leikln, en ägseta 



19. „Migk värum v6r marglr, 
er v6r mlgS drukkum, 
nü enim v6r faerl, 
er v6r flelrl skyldum. 



20. Mann s6 ek engl 
1 minu 1181, 
{)ött ek blSla 
ok baugom kaupa, 
er munl riBa 
ok rqnd bera 
ok {)elra Hüna 
herllS finna." 



H88, und Äusg, ais Hälbatrophe (4 Kurzverse) gegeben, doch sind Stü und 
Rhythmus nur noch hcUh dichterisch (vgl. EinL), 

18 Eine Halbstrophe, wohl die erste, fehU, worin Hervqrs Streit 
barkeit näher geschildert war B; schwerlich folgte da>s erfioMene unmittelbar 
auf 17,4:. 5. so nach VermiUung (vgl. Biark. 152 f.\ littare (YyWi k, 
lijtt<^ 1, lytt eg a) gei^isk hön ä hautSri \k\3kStFas, l^ttari g. h. ä hauSri 
PAr, lättari g. h. at bqtJvi BGpb (wäre 'peperit ad arborem*\ gar^isk hön 
ad badni (badmi F) uF; der Vers bliebe atAch mit varÖ statt gei^isk 
(B in Note) überladen (StFasPAr beginnen mit hön Tieue Zeite, Lücke 
hinter garöisk P); gerÖisk hön ergänzte man wohl, aXs 1—4 verloren war. 

7. 8. ad leik j sara en ad lud' geingu u, wohl entstellt aus at leiki i&ma, 
en und Uni ganga, parallel mit Z. 6. 6, und dies könnte aus x stammen. 

Prosa hinter Str. 18 ersetzt wohl Vl% Strophen. 1. konnngr: kvaÖ kl. 
2. hann brö, k. 3. tök: varÖ n. 4. Jetta um siÖir f. k. 4—6. Ang- 
ant^s Worte fasst B als Langzeile. 7. hirüma iuF, hirtJ sfna übr. 

8. litJz iP. litJ metJ hönum f. u. 

19 2. miQtl: mod u. 

20 1. so vermutet (vgl. Qrip. 22,1), se ek eigi j^ann Hss. und Ausg. 
vor B, sökkat ek mann BGpb, 'weniger wahrscheinlich so ek manngi' B. 
6. ok Ausg., i Hss., vgl. 16,2. 21,6. 7. 8. geändert zu ok j^eim Hünum | 
herbotS biötJa VSt 7. peira d^Ausg., j^eir iln, f. k. 8. finna: bera n. 



DAS LIED VON DER HUNNENSCHLACHT. 



9 



Qizurr gamli sagtJi: 

21. „Ek mun |)ik enskis 
eyris krefia 

nö skiallanda 
skarfs ör gulli; 
{)ö mun ek riSa 
ok FQnd bera, 
Hüna |)iöt5um 
herstaf biöSa." 

Gizurr herklaeddisk metJ göS- 
um väpnum ok hliöp a best 
sinn, sem ungr vaeri; {)ä maelti 
bann til konungs: 

22. „Hvar skal ek Hünum 
bervig kenna? 



Angant^r konnngr kvatJ: 

23. „Kendu at Dylgiu 
ok a DünbeiSi 
orrostu {)eim 
und lassarfigllum, 
{)ar er opt Gotar 
eggleik bäSu 
ok fagran sigr 
fraegir vagu." 

Nu reiS Gizurr i brott ok 
{)ar til, er bann kom i ber 
Hüna; bann reiS eigi nserr 
en svä, at bann mätti tala 
vis pa; {)ä kallar bann bäri 5 
rQddu ok kvaS: 



81 1. Jik uBCph, Jar übr. Hss. und Ausg. einskis Hss. 

3. skiaUanda BCpb, skiaUdanda u (skiallrautJa VSt)^ skulldanda M&FasPÄr, 

4. skarfs ör (vr i) iFasPArBCpb, skarfurst kl, skafst vr n. 6. toie 00,6. 

7. Hüna ik\B.Fa8PÄrBGpbf guwna geändert zu gotta u, Qota St. 

8. herstaf kB, gunni at ildidStFasPAr (vgl. 15,8\ Lücke Cpb, 

Hinter Str. 21 eine Prosabemerkung, worin der Sagaschreiber das 
kenna hervlg (22,2) erläutert: J>at väni Iqg HeitJreks konungs, ef herr var 
i landi, en landskonungr haslatJi vqII ok lagSi orrostustatS, ^ä. skyldu vikingar 
ekki heria, ä,?Jr orrostan vseri reynd. Dann die oben stehevvde Prosa, wohl 
Ersatz von Versen, die mit 22 eine volle Strophe bildeten, 2. väpnum: 
herklsetJum u. 2. 3. sinn best k. 3. sem ungr vseri f. u. 

SS 1. hier skal hüiü j u, hvar skal Hünum V. 

38 Überschrift: konungr /. ku. 1. at uStBCpb, ä M&FasPArf 
vgl. 26,1. Dylgiu kaAM.203fol.-Pas^rBCp&, Dilgiu lu, Dyngiu iStP. 

2. ä: at Gpb. Dun- VStCpb. 3. 4. orrostu Jeim und vermutet, z. T. 
na^h 25,3.4:, ok ä Jeim qllum Hss.Ausg., doch hält B den Text für 
verderbt und erwägt, ob die Vorlage nj' ofo (une in 25,3) enthielt. 4. lassar- 
uAM.203fol., lossar aJ^os, lössär k, lössar (zuerst vielleicht lossur ge- 
schrieben) 1, lossa s, losur i (gewiss nach dem vkorweg. Ortsnamen iQSurheitJr, 
vgl. Hz. S. 485)^ iQsur PArBCpb, lösur St, vielleicht larsarfi^Uum oder 
-vQÜum? B. 5. Jar er: Jar VStArBGpb, bar u, b&ru ikla2^asF. Qottar 
la. 6. eggleik vermutet (vgl. QuZr. II 31,11 und oben 18,7 nach u), ok 
geir ikla2^asP, gü u, gunni VStArBGpb, geirjmg unuxihrscheinliclier B; 
bei der Lesart eggleik b^commt Z. 6 bessere Stabstellung, dcks ok geir von 



10 DAS LIED VON DBR HUNNBNSCHLACHT. 

24. „Pelmtr er ySru fylki, 

feigr er yöarr visir, ok läti sva flein fliüga, 

gnaefar ySr gunnfani, sem ek fyrir maeli!" 

gramr er ySr OSinn! 

{>a er HlQÖr haf tJi heyrt orö 

Gizurar, J)ä kvaö hann: 

25. B^S ek at Dylgiu 

ok ä Dünheiöi 26. „TakiS 6r Gizur, 
orrostu ySr Grytingaluia, 

und laÄsarfiQllum. Angant^s mann, 

HraeSi ySr OSinn kominn af Arheimum I " 



ikla erklärt sich cUs Verlesung (eggleik zu oggeir) in x, grmni (entstellt 
gü. in u) als Conjectur von y, 8. fraegir: vieUeicht froeknir? B, vÄgn 
nStBCpb^ fengu ilsLFas, f ngo k, imnn PÄr. 

Die Prosa hinter Str. 23 mag eine Strophe oder Halbstrophe ver- 
treten. 2. i her: vielleicht at her B. 

d4 Sollten diese Verse den Schluss von Oizurs Rede gebildet 
haben? 1. felmtr dkFasPArBGpb, feltur übr.Hss.St. yöru 5, y^Jarr 
FasPArCpb, die Hss. haben das mehrdeutige (flexionslose) neuisl. ytJar 
(y^ n), ebenso VSt, nach deren Übers, aisL ytSmm zu schreiben wäre, 
fylkir PArCpb (aber übers.: your ranks). 3. gnsßfar uBCpb (als verderbt 
bez.\ gnaefur ik, gnaefr er Ar, graef 1, grasfr aFos, groefr P, grasfr er St 
ydur i, y^ klu, yör ArBCpb (yÖurr Fas), ytJaKr) VStPHz (S. Ul). gun(n)- 
fari ildkFas, ginfari k. 4. er yÖr u, ytJr 1, f. ik. 

S5 Die Hss. haben die Überschrift Ok enn. 1—4. In Hss, und 
Ausg, diese Stellung: B^Ö ek ytJr . . | ... | orrostu undir | I-fiQllum; 
aber undir hier nicht PraepositioncUadverb, kann nicht im Versschluss stehn, 
auch ist die m^tr. Füllung von 3 {und von 4, wenn man iQsur- Uest) 
bedenklich; vgl. 23,1—4. 1, at ilu, i k. Dylgiu wie in 23,1, nur da^ss 
1 dylgiu hat. 2. une in 23,2. 3. sieh Note zu 1—4, 4. lassar- wie 
in 23,4y aber lassa u. Folgte auf 4 eine Haibstrophe = 23,5—8 und vor 
5 ein verlorener Helming? 5.6. so in Ermangelung eines besseren, 
hraese (hraesu la) ydur ad haa (h& la) hvoriu ila, hro si {oder hrosi) y'^ ad hai 
huonuwj u, f. k, hraesi yör | at hä hveriu StFasPAr, hraesi yÖr ä hä hverri 
Cpb {in Übers, Lücke\ hrae so ytJr | at hä hverri B. 6. i hverium staÖ? 
7. OÖinn hinter svä Hss.Ausg, (als Langzeile VStFasPAr, als Kurevers 
BGpb), urspr. wohl (ok) fleygi OÖinn Bv>gge Studien S. 346, 8. vgl. Am. 
34,6. fyr Cpb. 

Die Prosa vor Str. 26 Ersatz einer ersten Halbstrophe? 1. er PB, 
f, übr, heyrt f. u. 

2^ bei VSt als Prosa, 2. nach B (sieh Prosa vor Str. 12) Cpb, 
f. Hss. und Übr. Atisg. 3. mann Angant;^(r)s Hss.Ausg.y oben umgestellt 



DAS LIED VON DER HUNNENSCHLACHT. 11 



Humli konungr segir: „Eigi 
skulum ärum spilla, peim er 
fara einir saman." 



Gizurr mselti: „Mikit er lO 



»• 



peira mengi: 



5 Gizurr maelti: „Eigi gera 27. Sex ein eru 
Hünar oss volar ne hornbogar seggia fylki, 

yÖrir!" i fylki hveriu 



toegen des Stabreims. 4. af : ör (ür) kVCpb, Zu dem stahlosen komiim 
vgl Akv. 7,10. Ham^, 23,4. ScheU.A 5,2. 

Prosa, zweifellos auf Verse zurückgehend. 1. sagöi \2kAusg. 

1—3. Humlis Worte nur hei V als Prosa, im Cpb als Langzeile, bei den 
übr. ais Ha£bstrophe (B rechnet sie zu Str. 26), wobei StArB vor fara das 
Stabwort um einsetzen: Eigi skuluin | drum spilla, | |)eim er um fara | einir 
saman. Obwohl der Ätzdruck ärum spilla der poetischen Quelle entstammt, 
giebt das Überlieferte ohne tieferen Eingriff keine stilistisch und metrisch 
glaubhaften Verse. 4. keine Lücke in Hss.; es fehlt die Angabe, dass 
man Gizurr mit Pfeüen bedrohte (B S. 285). 5. Ekki il. 6. velar: 
vela^a ikl, vesaÖa a,FasAry feltraÖa uSt, felmtratJa P. 7. yöar Hss. ineuisl.). 
Eigi — ytJrir toird auf missverstandenen Versen ruhen (Hünar in 3. Pers. 
wechselt mit Anrede yÖrir!); das oben aufgenommene verzichtet auf Her- 
stellung des urspr., da der ganze Zusammenhang offenbar lückenhaft ist; 
vielleicht hraeÖat oss Hünar | ne feira hornbogar. B erschliesst: Ne velaÖ 
oss, Hünar, | hornbogar ytJrir, so auch {ohne Ne) Cpb. 

Zwischen yÖrir und Giznrr mselti das Prosastück: Giznrr drap ]i^ 
hest sinn sporum ok re&S i, fund Angant^s konungs ok gekk fyrir hann ok 
kvaddi hann vel. Konungr spurÖi, hvärt hann hefÖi fundit Hüna. Q-izurr 
maßlti: ^Talatfa ek vi!$ |)ä ok stefnda ek |)eim ^ vigYQll ä DünheiSi ok at 
DylgiudQlum." Angant^ spyrr, hvat mikit liÖ Hünar hafa. Verse umschreibt 
dies nicht, doch ist für das Lied eine Lücke von mindestens einer Strophe 
zu vermuten. 10.11. Mikit — mengi Hss. VFasAr {bei V a>ls 1 Kurzvers\ 
mikit er | mengi Jeira als Langzeile StPBCpb (B weist auf HHu. I 50: 
Jar er miklu mest | mengi f eira), aber die Füllung des ersten Verses 
reicht nicht aus. An Stelle der paar Worte ha^te das Lied wohl 1—2 
Strophen, sieh Einl. 

27 in FasAr als Prosa, bei V als 4 Zeilen. 1.2. so nPB 
{B zieht eru zu 2, doch .kann eru hier wohl volltonig, nicht-proklitisoh sein), 
VC (d.i. fimm hundrutJ) eru i fylki ikl, fimtän eru fylki seggia s ; im Hinblick 
auf die Prosa hinter Str. 14 ändern FasAr: 3 ok 30 eru fylki. St: sex 
fimm ok friü eru | seggia fylki; Cpb setzt {nach Ar in Note) sextän für 
sex ein. Zu der Sechszahl vgl. Saxo S. 233: sex classium senos reges. 
In 3.5.7 hoit u Komma statt i. 4. füsund iklaJ^as^r. 5. so StPBCpb, 



12 DAS LIED VON DER HUNNENSCHLACHT. 

fimm I)üsundir, fö ok figlS meiSma, 

1 püsand hverri sem pik fremst tiddi; 

I)rettan hundniS, nü hefir pü hvärki 

1 hundraSi hveriu hildar at gigldum 

halir fiörtalBir." liösa bauga, 

n6 land ekki. 



29. BQlvat er okki*, brööir, 

Angant^r: bani em ek I)inn orSinn! 

28. „BauÖ ek pör, brööir, pat mun ae uppi; 

basmir öskerBar, illr er dömr norna." 



1- 



i hverri |)tisiind MaiFasÄr, |)üsnnd f, o. 6. manna am Schlitss zugefügt 
ilaxiVFasAr (i und s mit Tügungszeichen), 8. halir viAusg., hals i, 
hÄlfs kla; hinter halir fügen Fas 20, Ar xl ein, St manna {verlesen aus F, 
wo manna zur drüberstehenden Zeile, hinter hundruÖ, gehört). 

Hinter Str. 27 ein längeres Prosastück: Angant^r bietet seine 
Mannschaft auf und trifft auf der Dünhei^r mit dem doppelt so starken 
Hunnenheer zusammen, Sie kämpfen aM Tage hindurch bis zum Abend; 
Angant^s Verluste werden durch stetigen Zuzug gedeckt. In der letzten 
erbitterten Schlacht bringen die Goten den feindlichen Heerhaufen ins 
Wanken. Da tritt Angant^r, dcts Schwert Tyrfingr führend, in die 
vorderste Reihe; sein Bruder HlqZr ficht mit ihm und fällt; auch König 
Humli kommt um, die Hunnen fliehen, 

en Qotar drä,pn ^i ok felldu svd mikinn val, at ir stemdnsk ok felln 
ör vegnm, en dalir väru fullir af dauSum mqnnum ok hestnm. 

Angant^ gekk fä at kanna valinn ok fann HIqÖ, bröÖur sinn; JA kvaÖ 
hann {Str. 28). 

28 2. basmir VPArBCpb, basnir u, bryniur s, f klStFas, Lücke i. 
öskeröar PBCpb, die jüngere Schreibung öskertar nVAr, osker (öskir) tvaer 
ikla-S^Fas. 3. meiöma: wie in 9ß. 4. fik PBCpb, mik Tl&uStFasAr, 
I)ü k. tlddi ivüPBGpb, tföi ]&StFasAr, tiddir F, tföir s, gimtist k. 
8. ekkert u. Lauteten 7.8 urspr.: Iqnd nö l^tJa | ne liösa bauga? 
vgl. 7J9.10. 

29 Überschrift Ok enn u, Ok enn kvaÖ hann iibr., vgl. zu Str. 14. 
3. 8B BCpb, enn Hss. und übr. Ausg. 



II. DAS HERVQRLIED. 



AUS DER HERVARARSAGA. 



HirÖir: 

1. Hverr er einn saman 
1 ey kominn? 
gakktu greiöliga 
gistingar til! 

Av / -^ V Vv. ' HervQr: 

2. Miinkat ek ganga 
gistingar til, 

pviat ek engi kana 
eyiarskeggia; . 
segöu hraöliga, 
äÖr heÖan liÖir: 



hvar rö HigrvarÖi 
haugar kendir? 

HirÖir: 

3. Spyriattu at pvi, 
spakr ertu eigi, 
vinr vikinga, 
pü ert vanfarinn; 
fgriim fräliga, 
sem okkr foetr toga! 
allt er üti 
ämätt firum. 



Hervqr, die Tochter des Ängant^r, ist in männlicher Tracht an die 

./Spitze einer Seekrieger schaar getreten. Eines Abends, da sie vor der 

Insel Sdmsey liegen, steigt Hervqr ohne Begleitung ans Land, um den 

. Chräbhügel aufzusuchen, worin ihr Vater und seine elf Brüder, die Arn- 

arimssöhne, beigesetzt sind. Ein Hirte redet sie an. 

''./^'f^ 1—6 Die Überschriften HirtJir und HervQr f. HR. 

1 H hat als 1. Halbstr.: 

Hitt hefir mser ung 

i Munarvägi 

viS solar setr 

segg at hiQr!$u; 
vgl. EinL; die in beiden Fassungen verlorenen 4 Redeverse bildeten am 
ehesten Z. S—6 der Strophe. 1. er f. H. einn saman H, ^ R, vgl. 
5,3. 3. greillega H, s^sliga R. 

2 R hat die Zeitenfolge 3—6. 1.2.7.8. (von 1,4 nach 2,2 über- 
gesprungen, später 2fl.2 nachgeholt). 1. munka R. 3. f vi at H, Jvl R. 
engan H. 5. hratSlega H, elligar R {aus ölliga, ötSliga? jB). 6. ä!$r vit 
skilium R. 7. rö: eru HR. HiQrvarz R. 

^3 2. eigi R. 4. ^t ert H, ertu R. 7. üti H, uiti R. 8. ämdtt 
H, antt R. 



14 DAS HERVQRLIED. 

Hervqr: haagar opnask. 

4. Men biöSiim J)er brenn fold ok fen: 
mäls'at giQldiim; fqmm harSai-a! 
mona drengia vin 

daelt at letia: Hervor: 

faer engi mer 6- HirÖumat faelask 

friSar hnossin ^'iS fnQsun sUka, 

fagra bauga, l>ött of aUa ey 

svä at ek fara eigL eldar brenni! 

latom okkr eigi 

Hiröir: liÖna rekka 

5. Heimskr I)ykki m6r, skiötla skelfa! 

sa er hcÄra ferr, skulum vi5 talask. 
maSr einn saman, 

myrkvar grimur; HirSii* tök [)ä hlaup heim 

hyrr er ä sveimiin, til boeiar. Hon sa nü haugaeld- 



4 /*. R. 1—4 van H, tüie die dem Gedicht vorausgehende Prosa 
zeigt, als Worte des Hirten verstanden; PCpb geben 5 — 8 dem Hirten, 
wodurch der Aufbau der Wechselrede gestört mrd. 6. 8v4 vor frfSar H, 
wäre der einzige Vers dieser Form in Her.; fserat mer svä | frfSar hnossir 
untoahrscheinlich, da svä hier proklitisch sein muss; vgl. 15,1.3. 8. svä 
at {vgl. zu Z. 6): at H. 

5 in R hinter Str. 6; H fuU vor Str. 5: 

Var f ä fehirÖir 

fliötr til skögar 

miqk M mali 

meyiar Kessar; 

enn hait^snoinn 

hugr i briösti 

of sakar sUkar 

svellr Hervqru; 

vgl. Einl; PEBMhCph stellen diese Str. hinter Str. 6. 2. sd R, ^ H. 

heOan R. 7. brenn R, brennr H. 

H 1. -at H, ei at R. 2. l^rQsnn R. 5. okkr eigi R, eigi okkr H, 

-at okkr B{in Note)Cph. 6. so PArBMhCpb, rekka HÖna H. 6—8 

lauten in R: 

litit hraeSa 

rekka slika, 

rceSnmsk fleira vitS. 

Prosa: 1. HirSir tök: enda tök bann R {toeil Str. 5 vorausgeht), 

HirÖir — boeiar f. H (vgl. zu Str. 6). 3. ok hangbüa üti standa vor ok 



DAS HERVQRLIED. 



15 



ana ok gengr til hauganna 
ok hrseSisk ekki, ok ö5 hön 
5 eldana sem reyk, par til er 
hon kom at haugi berserkianna. 
I>a kvaÖ hön: 

7. Vaki, Angant;^!'! 
vekr |)ik Hervgr, 
einga döttir 
ykkur Töfu; 
selSu ör haugi 
hvassan mseki, 
pann er Svafrlama 
slögu dvergar! 

8. HervarSr, HigrvarÖr, 
Hrani, Angant^r! 
vek ek ySr alla 
und viÖar rötum, 
hiälmi ok meß bryniu, 
hvQssu sverSi, 



rqnd ok me8 reiBi, 
roSnum geiri. 

9. Miqk eruÖ orÖnir, 
Arngrims synir, 
megir meinsamu\ 
moldar at auka, 
er engi skal 
sona Eyfuru 
vis mik msela 
1 Munarvägi. 

10. [HervarSr, HiqrvarSr, 
Hrani, Angant;^r!] 
Svä se ySr gllum 
innan rifia, 
sem 6r i maura 
momiS haugi, 
nema sverS seliS, 
pat er slö Dvalinn; 
samira draugum 
d;^ väpn fela. 



gengr H {gegen Str. i4). 2—5. Hön sä — reyk lautet in R: ok skiltJi 
f ar meÖ |)eim. Nu s^r hön Jvi naest üt ä eyna, hvar haugaeldrinn brenn, ok 
gengr hön f angat ok hraeÖisk ekki, pött allir haugar vsBri d gqtu hennar. 
Hön ö8 framm i pessa elda, sem i myrkva. 

7 In H die Überschrift Vlsur. 1. vaki |)ü HR. 4. yckr Suofu R. 
5. so R, mer hinter seKu H, vgl. 10,7. 18,7. 20,6. 23,6. 24ß. 7. Sigrlama R. 

8 1. so R, HervarÖr ok HiqrvarÖr H, vgl. 10,1. 2. hran (n un- 
deutlich) H. 3. vek R, vel H. 7. reitJi f. R. 

1. eru R. 3.4. megir at meinsamir moldar auka H ArB, megiN 
meingiamir (megin- m. StFasDAr^ megir m. BGph) at moldar auka R, megir 
meinsaiiiir | at moldar auka PEMb; nach der Lesart von H wäre at 
vortoeggenommenes Fraepositionaladverh und durchbräche eine in sich 
geschlossene Apposition, was durch die von B verglichenen, andersgearteten 
Stellen Vsp. 19,7. HamZ. 11,3 nicht gestützt wird. 5. skal H, garir R. 

10 1.2. Zusatz ? B, ausgelassen VMb. 5. ör : {»er HR. 6. hauga 
KMbCpb. 7. so R, mör hinter seliÖ H, vgl. zu 7ß. 9.10 als Schluss 
von Str. 12 E. 9. -a VStB{in Note)MbCpb, eigi H, ei R, vgl. bes. 12,1. 
16,6. 10. d^ väpn fela H, d^ väpn bera R. 



16 



DAS HERVQRLIED. 



JȊ svarar Angant^r: 

11. HervQr döttir, 
hvi kallar svä, 
füll feiknstafa? 
ferr pü |)6r at illu! 
oer ertu oröin 
ok ervita, 
villhyggiandi, 
vekr menn dauSal 



12. Gröfat mik faSir niSr 
n6 fraendr aörir, 



peir hqföu Tyrflng 
tveir er lif 8u, 
varÖ |)ö eigandi 
einn of siöir. 



Hön kvaÖ: 

13. SegÖu eitt satt! 
svä läti ass |)ik 
heilan i haugi, 
sem |)ü hafir eigi! 
trauör ertu at veita 
Tyrfing hvassan 
arfa |)fnum, 
einga bami. 



11 Überschrift: svarar H, kvaÖ R. 2. hvl H, hvat R. 3 syn- 
taktisch mit 2 verlmnden FasPArD^Gpb, mit 4 StEBMb. 8. vekr upp 
dau!$a menn R. 

Im folgenden hat Cpb die Strophenordnung 19. 20. 12—16. 18. 
21—25. 17. 26—29. 

12 1. at H, ei R. niör f. R, 'vielleicht richtiger' B, aber H 
metrisch besser (vgl. Sievers Beitr. 6,307). 3.4. keine Lücke in HR, B 
vermtUet zwei Zeilen des Inhalts 'es waren unsre Feinde, die uns bei- 
setzten*; die Erwähnung der Feinde wird durch 5.6 gefordert; E 'füllt 
die Str. auf, indem er als Schlusslangzeile 10J9.10 herübernimmt. 7. varö 
|)ö H, urÖu R. 8. einn H, enn R. 

13 Hön kvaÖ R, f. H. 1. SegÖu ein satt mer H, mit einn PGpb, 
mit eitt BAfb, segir ^u eigi satt R. 2. äss Aiisg. ausser GpbHb, oss HR, 
'oss' Cpb; F. Jönsson Eb S. 355 sieht in oss einen Fehler für das folgende 
|)ik, den Haukr zu tilgen vergass, aber auch R hat oss, vgl. Einl. 3. hangi 
H, haugi sitia R. 4. hafir R, hefir H. 5—8 oben nach Vermutung, 
Tyrfing meÖ för; trautt er Jer at veita arfa pfnum einar boenir H, Tyrfing; 
trau!$r ertu arf at veita einga bami R; beide Fassungen vermissten zu hafir 
in 4 das Object, nahmen Tyrfing aus 6 voraus: um dann zu veita in 5 
ein Object zu erhalten, änderte K 8 zu einar boenir, B, 7 zu axf\ BS. 353 
vermutet : Tyrfings ney tir \ \ trautt er Jer at veita | arfa f fnum | emar boenir. 

Hinter Str. 13 haben die Hss. ein aus Str. 14 geschöpftes Prosa- 
stück: ^i var, sem einn legi vseri allt at lita um haugana, er opnir stötSu 
H, {>ä opnatSisk haugrinn, ok var, sem eldr ok logi vaeri allr haugrinn R. 



DAS HERVQBLIED. 



17 



|>& kvatS Angant^r: 

14. Hnigin er helgrind, 
haugar opnask, 
alli* er i eldi 
eybarmr at si4; 
atalt er üti 

um at litask; 

skyntu, maer, ef |)ü matt, 

til skipa {)umal 

Hön segir: 

15. BrenniÖ 6r eigi 
bäl ä nöttum, 

svä at ek vi8 elda 
yöra faelumk; 
skelfrat meyiu 
muntün hugar, 
|)ött hön draug s6i 
1 durum standa. 

J»ä kvaÖ Angant^r: 

16. Segi ek |)6r, Hervgr — 
hl^ttu til meSan, 



vfsa döttirl — 
|)at er veröa mun: 
siä mun Tyrfingr, 
ef |)ü tnia maettir, 
aett |)inni, mser, 
allri spilla. 

17. Muntu son geta, 
pann er siöan mun 
Tyrfing bera 

ok tnia afli; 

|)ann munu HeiÖrek 

heita l;^8ar, 

sä mun rikstr alinn 

und rgSuls tialdi. 

Hön kva9: 

18. Ek vigi svä 
viröa dauöa, 
at 6r skuluS 
allir liggia, 

dauöir meS draugum, 
1 dys fünir; 



14 3. allt R. 4. eygrims sia R. 6. der Vers spricht gegen 
litask, vgl. Volk. 9ß. 

15 segir: s. H, svarar R. 1. brenni f»^r eigi svä H, brennitS eigi 
svä R; urspr. vielleicht brennitSa svä B^ brennitSa er svä Cpb. 3. svä at 
{vgl, eu Z, 1 und 4,6,8) : at HR. 4. feeluinz H, hrsetSumz R. 5. skelfratS 
H, skelfr eigi R. 7. fö at H. söi: siäi HR. 8. i H, fyr R. 

10 im Cpb ausgelassen als 'a duplicate' zu Str, 26^ vgl, Einl, 
2. hl^^n til enn R. 4. er f. R. 

17 8. bera H, hafa R. 4. afli H, magni R. 5. munu H, mun R. 
7. rikaztr aa Hn R. 

18 f, R. 3. ör: ^ör H. 4.5. ohne Kommata Ausg, 4. allir; 
aldrigi slFosDE. liggia: kyrrir E, 5.6 gestrichen ED\ 6. fünir 
BMbCph^ fjnair H. 7. sei mör H, vgl, zu 7ß, 9.10 hierher gestellt 
nach Vermutung, H hat diese Lamgzeile als Schluss von Str. 20, sieh da- 
selbst, 10. dugira EBMbCpb, dugir » H. B erwägt als Ersatz von 



Eddica Minora. 



18 



DAS HERYQRLIED. 



selöu, Angant;^r, 
üt ör haugi 
dverga smfBi! 
dugira ^6r at leyna. 

Hann segir: 

19. KveÖkat ek |)ik, maer ung, 
mQnnum lika, 

er |)ü um hauga 
hvarfar ä nöttum 
gTQfnum geiri 
ok meS Gota mälmi, 
hiälmi ok meS bryniu 
fyr hallar dyrr. 

Hön kvaS: 

20. MaSr pöttumk ek 
menzkr til |)essa, 
äSr ek sali yÖra 
soekia r6Öak; 
selöu ör haugi 



I)ann er hatar bryniur, 
hlifum haettan 
Hiälmars banal 

Angant^r kvatS: 

21. Liggr m6r und heröum 
Hiälmars bani, 

allr er hann utan 
eldi sveipinn; 
mey veit ek enga 
moldar hvergi, 
at I)ann higr I)ori 
1 hendr nema. 

Hön segir: 

22. Ek mun hirSa 
ok 1 hendr nema, 
hvassan mseki, 

ef ek hafa msettak; 
uggi ek eigi 



7—10: nema seliÖ mör | sverÖ ör haugi oder Streichung von 1—3 Ek — 
at, das erste 'giebt am ehesten das Urspr.*-, aber das Verderbnis unrd in 
3—6 stecken, wegen der Wiederholung von dautSir, der schwachen Caesar 
hinter 4, auch der matten Füllung von 3; vielleicht statt 3—6 urspr.: 

at 6t met$ draugum 

i dys fünitS. 

19 f. R. 1. Vielleicht kveökak t>ik. 2. gllka B (in Note] Gpb. 
8. hallar: haugs Gpb. 

20 Hön kvaÖ H, Ja, kvaÖ HervQr R. 2. til /". R. 4. sseka hafdag R. 
5. mör hinter selÖu HR, vgl zu 7,6, 7.8. 90 R; H hat diese Langzeile 
als Schluss von Str. 18 und an vorliegender Stelle dverga smfSi, dugira f^r 
at leyna (= oben 18,9.10); R hat im Hinblick auf 21J2, verglichen mit 
21.8 \ 22ß, das Urspr. (so B in Note), H hat die beiden Strophenschlüsse 
vertauscht. ^ 

21 pd kvaÖ Angant^r R. 4. suifin R. 6—8. fyr mold ofan, 
at hiQr {)ann |)ori 1 hqnd bera R, vgl. 22ß. 

22 Hön segir: H hat s. hön hinter 22,1 zwischen Strichen (Hb 
S. 356\ HervQr kvaÖ R. 1.2. 'schwerlich hiqr fann für hirÖa ok' B, 
2. hQnd R. Komma hinter nema nur bei StP. 



DAS HERVQRLIED. 



19 



eld brennanda: 
|)egar loga Isegir, 
er ek Ift yfir. 

Hann kvatS: 

23. Heimsk ertu, Hervgr, 
hugar eigandi, 

er |)ü at augum 
1 eld hrapar! 
heldr vil ek selia 
sverS ör haugi, 
mser en unga, 
mäkat ek synia. 

Hön kyatS: 

24. Vel gerÖir {)ü, 
vikinga niSr, 
er |)ü seldir 
sverS ör haugi; 
betr |)ykkiumk nü, 
buSlungr, hafa, 

en ek Nöregi 
naeSak Qllum. 

Hann kva9: 

25. Veizt eigi |)ü — 
vesQl ertu mala, 



fläräÖ kona! — 
hvi fagna skal; 
siä mun Tyrfingr, 
ef I)ü trüa maettir, 
sett |)iiini, mser, 
allri spilla. 

Hön segir: 

26. Ek mun ganga 
tu giälfrmara; 
nü er hilmis mser 
1 hugum göSum: 
Iftt hrseSumk |)at, 
lof Öunga niör, 
hv6 synir mmir 
sföan deila. 

Hann kvaS: 

27. I>ü skalt eiga 
ok una lengi, 
hafBu ä hulBu, 
Hiälmars bana, 
takattu a eggium, 
eitr er i bäSum; 

sä er mannz migtuör 
meini verri. 



23 pä kvatS Angant^r R. 5. heldr vil ek selia ^6r R, ek vil heldr 
selia ^6r H, vgl. zu 7fi, viliak heldr s. |). Cpb. 8. mäkat ek ^er H, mä 
ek ^er ei R. 

24 Hön kvaÄ /*. R. 3. mer hinter seldir HR, vgl, zu 7,6. 

6. bragningr R. 8. nsBtJa H. 

25 Angant^ kvatS R. 1. Yeiztattu, döttir öph. 2. m&ls R. 
3. fär^ Cph, fuU feikN R. 4. hveriu fagna skal H, hvi |)ü fagna skalt R. 
5—8 (= 16,6— S) in R, f. H. 7. sett f. hier R. 

20 4. huga R. 5. raetSumz H, rseki ek R. 6. nit$r H, vinr R. 

7. hvat synir, dann Lädce, alles folgende von Her. f. R. 

27 3. Komma hinter hulöu nur bei PArBMb. 



2* 



20 



DAS HERVQBLIED. 



28. Far vel, döttir! 
fliött gaefak ^6r 
tölf manna figr, 
ef I)ü trüa maettir, 
afl ok elian, : ;. 
allt et gö8a, 
I)at er synir Aragrims 
at sik leif Su. 



Hön kyaS: 

29. BüiS 6r allir ~r. 
brott f;^sir mik ^[ 
heilir i haugi! :' "• 
heSan vil ek skiötla; 
heizt I)öttumk nü ('f( 
heima i millim, ^-i'': ' 
er mik amhverfls .* 
eldar brunnu. 



I ■ t 



.\ 



28 2. g»fa ek H. 



Ai.'." i 



III. DIE BIARKAMAL. 

A. DIE ÜBERTRAaUNG SAXOS UND DIE 
ENTSPRECHENDEN SÄTZE DER HRÖLFSSAGA KRAKA. 

Hialto: 

Ocius evigilet, quisquis se regis amicum 

Aut meritis probat aut sola pietate fatetur. 

Discutiant somnum proceres, Stupor improbus absit; 

Incaleant animi vigiles; sua dextera quemque 
5. Aut famae dabit aut probro perfundet inerti; 

Noxque haec aut finis erit aut vindicta malorum. 

Non ego virgineos iubeo cognoscere ludos 

Nee teneras traetare genas aut dulcia nuptis 

Oscula conferre et tenues astringere mammas, 
10. Non liquidum captare merum tenerumve fricare 

Femen et in niveos oculum iaetare lacertos. 

Evoco vos ad amara magis certamina Martis. 

Belle opus est nee amore levi; nihil hie quoque facti 

Mollities enervis habet; res proelia poscit. 
15. Quisquis amicitiam regis coUt, arma capessat. 

Pensandis animis belli promptissima laus est. 

Ergo viris timidum nihil aut leve fortibus insit, 

Destituatque animos armis cessura voluptas. 

In pretio iam fama manet, laudis sibi quisque 
20. Arbiter esse potest propriaque nitescere dextra. 



Der Dänenkönig Hrölfr krdki hatte seine Halbschwester Skuld dem 
König HiqrvarZr vermählt und erhob von dem Schwager einen jährlichen 
Tribut. Durch Skuld aufgereist, erbat HiqrvarlSr einen zweijährigen Auf- 
schub für die Zahlung der Abgabe, im dritten Jahre fuhr er mit 
vielen Kriegern nach Seeland, unter dem Vorgeben^ er wolle den Tribut 
selber ilberbringen. Bei Nacht machte er einen Überfall auf das Königs- 
gehöft HleiZra. Einer der Kämpen Hrölfs, HiaUi, bemerkte die heran- 
ziehenden Truppen und eilte hierbei, die Genossen zu wecken. 

1 — 12: VakiÖ, herra konungr, fvl öfritJr er i garÖinnm, ok er meiri 
t^rf at beriask en at spenna konur (Fas. 1,99 Z. 12—14). 



22 DIE BIARKAMAL. 

Instructum luxu nihil adsit; plena rigoris 
Omnia praesentem discant exsolvere cladem, 
Non debet laudis titulos aut praemia captans 
Ignavo torpere metu, sed fortibus ire 
25. Obvius et gelidum non expallescere ferrum. 

Biarco: 

Sorge puer crebroque ignem spiramine pasce; 
Verre larem ligno et tenues dispelle favillas. 
Scintillas extunde focis, ignisque iacentes 
Erige relliquias et opertas elice flammas. 
30. Languentem compelle larem producere lumen, 
Ardenti rutilas accendens stipite prunas. 
Proderit admota digitos extendere flamma. 
Quippe calere manu debet, qui curat amicum, 
Et nocui penitus livoris pellere frigus. 

Hialto: 

35. Dulce est nos domino percepta rependere dona, 
Acceptare enses famaeque impendere ferrum. 
En virtus sua quemque monet meritum bene regem 
Rite sequi dignaque ducem gravitate tueri. 
Enses Teutonici, galeae armillaeque nitentes, 

40. Loricae talo immissae, quas contulit . olim 

Rolvo suis, memores acuant in proelia mentes. 
Res petit et par est, quaecunque per otia summa 
Nacti pacje sumus, belli ditione mereri 
Nee laetos cursus moestis praeponere rebus 

45. Aut duris semper casus praeferre secundos. 
Mente pari proceres sortem capiamus utramque, 
Nee mores fortuna regat; quia condecet aeque 
Delicias ac dura pati, vultuque sub illo 
Ducamus tristes, quo dulces hausimus annos. 

50. Omnia quae poti temulento prompsimus ore, 



35—68 : J»at er nü til, at ver mnniun st^ra litJi konungs värs, er ekki 
neitt sparir viÖ oss; efnum nü vel heitstrengingar varar, at ver verium vel 
enn frsegasta konung, sem nü er ä Qllum norfSrlqndnm, ok lätiun ^at i hvert 
land spyriask mega, ok launum hönnm nü väpn ok herklaeSi ok margt eptirlsBÜ 
annat, f vi vor munum f etta eigi forverkum gera {Fcts. 1J99 Z. ^ — 100 Z, 2). 



DIB BIARKAMAL. 23 

Fortibus edamus animis et vota sequamur 

Per summum iurata lovem superosque potentes. 

Danorum primus herus est meus; assit eidem, 

Ut probus est quisque; procul hinc, procul este fugaces! 
55. Forti opus est stabilique viro, non terga ferente 

In dubium bellive truces metuente paratus. 

Maxima saepe duci virtus ex milite pendet. 

Tanto etenim princeps aciem securior intrat, 

Quanto illum melius procerum stipaverit agmen. 
60. Arripiat digitis pugnacibus arma satelles, 

Iniiciens dextram capulo clypeumque retentans, 

Inque hostes ruat et nullos expalleat ictus. 

Nemo se retro feriendum praebeat hosti, 

Nemo enses tergo excipiat; pugnacia semper 
65. Pectora vulneribus pateant. Certamina prima 

Fronte gerunt aquilae et rapidis se rictibus urgent 

Anteriore loco; species vos alitis aequet, 

Adverso nullam metuentes corpore plagam. 

Ecjce furens aequoque sui fidentior hostis, 
70. Ferro artus faciemque aurata casside tectus, 

In medios fertur cuneos, ceu vincere certus 

Intimidusque fugae et nullo superabilis ausu. 

Svetica (me miserum) Danos flducia spemit, 

Ecjce truces oculis Gothi visuque feroces 
75. Cristatis galeis hastisque sonantibus instant; 

In nostro validam peragentes sanguine cladem, 

Destringunt gladios et acutas cote bipennes. 

Quid te, Hiarthvare, loquar? quem Sculda nocente replevit 

CJonsilio tantaque dedit crudescere culpa? 
80. Quid te, infande, canam, nostri discriminis auctor, 

Proditor eximii regis, quem saeva libido 

Imperii tentare nefas furiisque citatum 



69—86 : {>at hjgg ek, at Iftt aukisk gfull i hQUinni vitJ skattinn Skuldar 
systur l^innar, ok hefir hön grimd Skiqldunga, ok ^at kann ek ^^r at segia, 
at ^etta er ölitiU herr me^ hqf^xim sverfSora ok hervä,pnum, ok |)eir ganga 
i kringam borgina meÖ reiddum sverÖum, ok mun HiQrvarÖr konnngr övin- 
giamligt erendi viS {»ik eiga, ok eigi mun hann optar heSan i frä setla at 
krefia fik rflds {Fas. 1J99 Z, 14-22). 



24 DIB BIARKAMAL. 

Coningis aeternam pepulit praetendere noxam? 

Quis te error factum Danis dominoque nocentem 
85. Praecipitavit in hoc rerum scelus? unde subibat 

Impietas tanto fraudis constructa paratu? 

Quid moror? Extremam iam degustavimus escam. 

Rex perit, et miseram sors ultima corripit urbem. 

Hluxit suprema dies, nisi forte quis assit 
90. Tarn moUis, qui se plagis praebere timescat, 

Aut imbellis ita ut domini non audeat ultor 

Esse sui dignosque animo proscribat honores. 

Tu quoque consurgens niveum caput exere, Ruta, 

Et latebris egressa tuis in proelia prodL 
95. Caedes te foris acta vocat. Iam curia bellis 

Concutitur, diroque strepunt certamine portae. 

Loricas lacerat ferrum, dirumpitur hamus 

Nexilis, et crebro cedunt praecordia tele. 

Iam clypeum regis vastae minuere secures; 
100. Iam longi resonant enses, crepitatque bipennis 

Humanis impacta humeris et pectora findens. 

Quid pavitant animi? quid hebescit languidus ensis? 

Porta vacat nostris, extemo plena tumultu. — 

Ut quid abes Biarco? num te sopor occupat altus? 
105. Quid tibi, quaeso, morae est? Aut exi, aut igne premeris. 

Elige quod praestat! eia! concurrite mecum. 

Igne ursos arcere licet; penetralia flammis 

Spargamus, primosque petant incendia postes. 

Excipiat torrem thalamus, tectique ruina 
110. Fomentum flammis et alendo praebeat igni. 



87: Vera kann, at Hrölfr konungr drekki nü et sfSasta sinn meS 
sinum kQppum ok hirtJmQnnum (Fas. 1,100 Z. 7—9). Vgl die Einl, 

97—101: Mqrg brynia er nü slitin ok mqrg väpn brotin ok margr 
hidlmr spültr ok margr hraustr riddari af baki stunginn; . . . ok gnestr hann 
{das Schwert; in der Saga das des Königs Hrölfr) nü hitt i feira hausum 
(Fas. 1,102 Z. 4—16), 

104—111: Hversu lengi sknlu v^r bfÖa ens fraegasta kappa? ok er 
f etta mikil ödoemi, at fü stendr ekki & f fna r^tta foetr ok reynir nü f Ina 
styrka armleggi, sem svd eru sterkir sem alibimir. üpp nü, BQÖvarr biarki 
ok minn yfirmaSr! ella man ek brenna hüsit ok siäJfan ^ik, ok er ^etta 



DIE BIARKAMix.. 25 

Fundere damnatis fas est incendia portis. 
At nos, qui regem voto meliore veremur, 
lungamus cuneos stabiles, tutisque phalangem 
Ordinibus mensi, qua rex praecepit, eamus: 

115. Qui natum Böki Röricum stravit avari 
Implicuitque virum leto virtute carentem. 
Ele quidem praestans opibus habituque fruendi 
Pauper erat, probitate minus quam fenore poUens; 
Aurum militia potius ratus, omnia lucro 

120. Posthabuit laudisque carens congessit acervos 
Aeris et ingenuis uti contempsit amicis. 
Cumque lacessitus Rolvonis classe fuisset, 
Egestum cistis aurum deferre ministros 
lussit et in primas urbis diffundere portas, 

125. Dona magis quam bella parans, quia militis expers 
Munere, non armis tentandum credidit bestem, 
Tanquam opibus solis bellum gesturus et usu 
Rerum, non hominum Hartem producere posset. 
Ergo graves loculos et ditia claustra resolvit, 

130. Armillas teretes et onustas protulit arcas, 
Exitii fomenta sui, ditissimus aeris, 
Bellatoris inops, hostique adimenda relinquens 
Pignora, quae patriis praebere pepercit amicis. 
Annellos nitro metuens dare, maxima nolens 

135. Pondera fudit opum, veteris populator acervi. 

Rex tamen hunc prudens oblataque munera sprevit. 
Rem pariter vitamque adimens; nee profuit hosti 
Census iners, quem longo avidus cumulaverat aevo. 
Hunc pius invasit Rolvo summasque perempti 

140. Cepit opes, inter dignos partitus amicos, 

Quicquid avara manus tantis congesserat annis; 
Irrumpensque opulenta magis quam fortia castra, 
Praebuit eximiam sociis sine sanguine praedam. 
Cui nil tam pulchrum fuit, ut non funderet illud. 



hQfutSskQmm, l^vilikr kappi sem {ȟ ert, at konungriim skull leggia sik i haska 
fyrir oss; ok t^ir ^n svä |)mu miklu lofi, sem ^u hefir um stund haft (Fas. 
1,103 Z. 16—26). 



26 DIB STARK AM AL. 

145. Aut carum, quod non sociis daret, aera favillis 
Assimilans famaque annos, non fenore mensus. 
Unde liquet, regem claro iam funere functum 
Praeclaros egisse dies speciosaque fati 
Tempora praeteritos decorasse viriliter annos. 

150. Nam virtute ardens, dum viveret, omnia vicit, 
Egregio dignas sortitus corpore vires. 
Tam praeceps in bella fuit, quam concitus amnis 
In mare decurrit, pugnamque capessere promptus, 
Ut cervus rapidum bifldo pede tendere cursum. 

155. Ecce per infusas humana tabe lacunas 
Caesorum excussi dentes rapiente cruoris 
Profluvio toto et scabris limantur arenis. 
Splendescunt limo allisi, lacerataque torrens 
Sanguinis ossa vehit truncosque superfluit artus. 

160. Danicus humescit sanguis, stagnatque cruenta 
Latius eluvies et corpora sparsa revolvit 
Elisus venis väpidum spumantibus amnis. 
Impiger invehitur Danis Hiarthvarus, amator 
Martis, et extenta pugnantes provocat hasta. 

165. Attamen hie inter discrimina fataque belli 
Frothonis video laetum arridere nepotem, 
Qui Sirtvallinos auro conseverat agros. 
Nos quoque laetitiae species extollat honesta, 
Morte secuturos generosi fata parentis. 

170. Voce ergo simus alacres ausuque vigentes. 

Namque metum par est animosis spemere dictis 
Et memorabilibus letum consciscere factis. 
Deserat os animumque timor; fateamur utroque 
Intrepidos nisus, ne nos nota iudicet ulla 

175. Parte aliqua Signum dubii praestare timoris. 
Librentur stricto meritorum pondera ferro. 
Gloria defunctos sequitur, putrique favillae 
Fama superstes erit, nee in ullum decidet aevum, 
Quod perfecta suo patravit tempore virtus. 

180. Quid clausis agitur foribus? quid pessula valvas 
luncta seris cohibent? Etenim iam tertia te vox, 
Biarco, ciet clausoque iubet procedere tecto. 



DIE BIARKAMÄL. 27 

Biarco: 

Quid me Rolvonis generum, quid, bellice Hialto, 

Tanta voce des? Etenim qui magna profatur, 
185. Grandiloquisque alios verbis invitat ad anna, 

Audere et dicta factis aequare tenetur, 

üt vocem fateatur opus. Sed desine, donec 

Armer et horrendo belli praecingar amictu. 

lamque ensem lateri iungo, iam corpore primum 
190. Lorica galeaque tegor, dum tempora cassis 

Excipit et rigido conduntur pectora ferro. 

Nemo magis clausis refugit penetralibus uri 

Cumque sua rogus esse domo; licet iosula memet 

Ediderit strictaeque habeam natalia terrae, 
195. Bissenas regi debebo rependere gentes, 

Quas titulis dedit ille meis. Attendite, fortes! 

Nemo lorica se vestiat interituri 

Corporis; extremum perstringat nexile ferrum; 

In tergum redeant clypei; pugnemus apertis 
200. Pectoribus, totosque auro densate lacertos. 

Armillas dextrae excipiant, quo fortius ictus 

Collibrare queant et amarum figere vulnus. 

Nemo pedem referat! Certatim quisque subire 

Hostiles studeat gladios hastasque minaces, 
205. Ut carum ulciscamur herum. Super omnia felix, 

Qui tanto sceleri vindictam impendere possit 

Et fraudum iusto punire piacula ferro. 

Ecce mihi videor cervum penetrasse ferocem 

Teutonico certe, qui Snyrtir dicitur, ense, 
210. A quo belligeri cepi cognomen, ut Agner 



183—224: (BQÖvarr stöÖ Ja, upp ok blös viÖ ok maelti): Ekki Jarftu, 
Hialti, at hrsetJa mik, ^ri ekki em ek enn hraBddr, ok nü em ek albüinn at 
fara. {>ä ek var ungr^ !LffS& ek hvdrki eld n^ iäm, en eld hefi ek sialdan 
reynt, en iämgang hefi ek stundiun |»olat, ok fyrir hvirigu gengit hingat til; 
ok skaltu at SQnnu segia^ at ek vil fuUvel beriask; ok iafnan hefir Hrölfr 
konnngr kallat mik kappa fyrif siniun mQimam. A ek hönnm ok margt at 
launa^ fyrst msegtJ ok tdlf bü, er hann gaf mör, |»armet$ marga d^gripi. Ek 
drap Agnar, berserk ok eigi sfSr konimg, ok er |»at verk haft i miimiun 
(Fas, 1,108 Z. 25-104 Z. 9), 



28 DIB BIARKAMAL. 

Ingelli natum fudi retulique tropaeum. 
nie meo capiti impactum perfregit Höthingum, 
Elisum morsu gladium, maiora daturus 
Vulnera, si melius ferri viguisset acumen. 

215. Cui contra laevam lateris cum parte sinistri 

Dissecui dextrumque pedem, labensque sub artus 
Incidit in medias ferrum penetrabile costas. 
Hercule nemo illo visus mihi fortior unquam. 
Semivigil subsedit enim cubitoque reclinis 

220. Ridendo excepit letum mortemque cachinno 

Sprevit et Elysium gaudens successit in orbem. 
Magna viri virtus, quae risu calluit uno 
Supremam celare necem summumque dolorem 
Corporis ac mentis laeto compescere vultu! 

225. Nunc quoque cuiusdam praeclaro stemmate nati 
Vitales fibras ferro rimabar eodem, 
Et ferrum penitus intra praecordia mersi. 
Filius hie regis et avito sanguine lucens 
Indole clarus erat, teneris nitentior annis. 

230. Non illi hamatum poterat prodesse metallum, 
Non ensis, non umbo teres; tam vivida ferri 
Vis erat, obiectis tardari nescia rebus. 
Ergo duces ubi sunt Gothorum militiaeque 
Hiartvari? Veniant et vires sanguine pensent. 

235. Qui iaciunt, qui tela rotant, nisi regibus orti? 
Surgit ab ingenuis bellum; clarissima Martem 
Stemmata conficiunt; nee enim vulgaribus ausis 
Res agitur, quam sola ducum discrimina tentant. 
Illustres obeunt proceres. En, maxime Rolvo, 

240. Magnates cecidere tui, pia stemmata cessant. 

Non humile obscurumve genus, non funera plebis 
Pluto rapit vilesque animas, sed fata potentum 
Implicat et claris complet Phlegethonta figuris. 
Non memini certamen agi, quo promptius esset 

245. Altemare enses partirique ictibus ictus. 
Dans unum tres accipio; sie mutua Gothi 
Vulnera compensant, sie dextra potentior hostis 
Vindicat acceptam cumulato fenore poenam. 



DIE BIARKAMAL. 29 

Quanquam adeo solus multorum funere leto 
250. Corpora tradiderim pugnans, ut imagine collis 

Editus e truncis excresceret artubus agger 

Et speciem tumuli congesta cadavera ferrent. 

Et quid agit, qui me nuper prodire iubebat, 

Eximia se laude probans, aliosque superba 
255. Voce terens et amara serens opprobria, tanquam 

Uno bissenas complexus corpore vitas? 

Hialto: 

Quanquam subsidio tenui fruor, haud procul absum; 

Hac quoque, qua stamus, opus est ope, nee magis usquam 

Vis aut lecta manus promptorum in bella virorum 
260. Exigitur. lam durae acies et spicula scutum 

Frustatim secuere meum, partesque minutim 

Avulsas absumpsit edax per proelia ferrum. 

Prima sibi testis res est seque ipsa fatetur. 

Fama oculo cedit, visusque fidelior aure est. 
265. Rupti etenim clypei retinacula sola supersunt, 

Sectus et in gyro remanet mihi pervius umbo. 

Et nunc, Biarco, viges, quanquam cunctatior aequo 

Extiteris damnumque morae probitate repensas. 

Biarco: 

Carpere me necdum probrisque lacessere cessas? 
270. Multa moras afferre solent. Namque obvius ensis 
Cunctandi mihi causa fuit, quem Sveticus hostis 
In mea praevalido contorsit pectora nisu. 



253—256 : Enda hvar er sä kappi Hrölfs konungs, sem mer fr^Öi mest 
hugar ok mik kvaddi optast ütgqngu, äÜr en ek svaratJa hönum? Ok eigi se 
ek hann nü, ok em ek Jö eigi vanr at haUmsBla mQnnum (Fds. 1,106 Z. 6— -10). 

257—268: {>ü segir satt, eigi ertu hallmselasamr. H6r stendr sä, sem 
Hialti heitir, ok hefi ek nü nQkkut verkaefni fyrir hQndum ; ok er eigi aUIangt 
i millum okkar, ok {»arf ek vitJ göÜra drengia, {»vf af mer eru hQggnar allar 
hlifar, föstbrötJir, ok |»ykkisk ek |»ö alläkaft vega; ok get ek nü eigi hefnt 
allra minna hqgga. En eigi skal nü viÜ hlifask, ef v^r skulum i VaUiqU 
gista 1 kveld (Fas. 1,106 Z, 10—18). 

269—277 : Nem hvat ek segi. . . . Ek moetta HiqrvarÖi konungi äÖan 
1 fyrri hriSinni, svä okkam fund bar saman, ok kastaÜi hvärgi okkar Iqstum 



30 DIE BIARKAMAL. 

Nec parce gladium capuli moderator adegit; 
Nam quantum in nudo vel inermi corpore fas est, 

275. Egit in armato; sie duri tegmina ferri 

Ut molles traieeit aquas; nec opis mihi quicquam 
Aspera loricae poterat committere moles. 
Et nunc ille ubi sit, qui vulgo dicitur Othin, 
Armipotens, uno semper contentus ocello: 

280. Die mihi, Rata, precor, usquam si conspicis illumi 

Ruta: 

Adde oculum propius et nostras prospice chelas, 

Ante sacraturus victrici lumina signo, 

Si vis praesentem tuto cognoscere Martem. 

Biarco: 

Si potero horrendom Friggae spectare maritum, 
285. Quantumcunque albo clypeo sit tectus et altnm 
Flectat equum, Lethra nequaquam sospes abibit; 
Fas est belligerum belle prosteraere divum. 
Ante oculos regis clades speciosa cadentes 
Excipiat. Dum vita manet, studeamus honeste 
290. Posse mori clarumque manu decerpere funus. 
Ad Caput extincti moriar ducis obrutus, ac tu 
Eiusdem pedibus moriendo allabere pronus, 
Ut videat, quisquis congesta cadavera lustrat, 
Qualiter acceptum domino pensavimus aurum. 
295. Praeda eiimus corvis aquilisque rapacibus esca, 
Vesceturque vorax nostri dape corporis ales. 
Sic belli intrepidos proceres occumbere par est. 
Illustrem socio complexos funere regem. 



i aÜra; ättu vit väpna viÜskipti um stund; sendi hann mär lag, hvar ek kenda 
heliarfQr (Fas. 1,106 Z, 22; 107 Z. 1-5). 

278—287: . . . en OÖin kann ek ekki at kenna här enn; mär er Jö 
mesti grunr ä, at hann muni här sveima i möti oss, herians sonrinn enn füll 
ok enn ötnii; ok ef nqkkurr kynni mär tU hans at segia, skylda ek kreista 
hann sem annan versta ok minnsta m^sling, ok |»at üla eitrkvikendi skyldi 
verÖa svlvirÖiliga leikit, ef ek maetta hann hqndum taka {Fas. 1,107 Z 15—22), 



DIE BIARKAMAL. 31 

B. DIE BRUCHSTÜCKE. 

Hialti: heldr vek ek ySr at hQrSum 

1. DagT er upp kominn, Hildar leiki. 

dynia hana fiaSrar, 

mal er vflmQgum, 

at vinna erfiSi; ^' ^^^^^ ®^^ giQflasti 

gCBddi hirS sma 

Feniu forverki, 

Fäfnis MiSgarSi, 

Glasis glöbarri, 

Grana fagrbyi'Si, 

2. Vaki ok ae vaki Draupnis d;^rsveita, 
vina hQfuS, düni Grafvitnis. 
allir enir oeztu 

ASils of sinnar, 5. Ytti qrr hilmir — 

Här enn harSgreipi, aldir viö töku — 

Hrölfr skiötandi, Sifiar svarSfestum, 

aettum göSir menn, svelli dalnauSar, 

I)eir er ekki fl;;^ia! tregum otrs-giQldum, 

tärum Mardallar, 

3. Vekka ek yör at vini eldi Örunar, 
ne at vifs rünum, lÖia glysmalum. 



1—3 so in Strophen abgeteilt von Mb {doch ohne Bezeichnung der 
Lücke); die andern Ausg. haben 1-^-2,1—4 und 2fi—8-\-3 als je eine Str. 

1 3. vilmä,gum Fas, vikingrum BTFTT. 4. vinna: vekia ACDE, 
vaka ok vinna F. 

Ä 1. ok ae: sb ok KF, ok ¥FasW, 2. ae vina W. 3. ä,gaeztu J 
4. of: um K, ok JETF. sinnar: sinna C, Svla ETF. 5. harögeiri E, 
harÖgreppi T. 7. haettum göÖir J, SBttgöÖir ACDETFi^os. 8. Jieir 
f. F. eigi J. 

3 1. Vekka: vek F. ek/*. WF. vini: Yiü T. 2. vlfs: vifls F. 
3.4. heldr vek ytJr hQrÖum | Hildar at leiki W; ist vielleicht heldr zu streichen ? 

4 1. enn /". 748. 2. gladdi U 748 757 leß, 

5 1. Veitti R. 3. Sifiar: Sviar R, siafar 757. svaröfesti 748. 
4. dalnavnar R. 7. omnar le/J, oronar RU, Oranar W, öronnar 757, 
Qlrunar 748. 



32 



DIE BIARKAMAL. 



6. Gladdi gunnveitii- — 
gengum fagrbünir — 
Inaza t)ingskilum 
I)iöSir hermargar, 
Rmar rauSmälmi, 
rögi Niflunga, 
visi enn vigdiarfi — 
varSi hann Baldr I)eygi. 



7. Hniginn er i hadd iarSar 
Hrölfr enn störläti. 



8. äva skal ek hann kyrkia, 
sem enn kämleita 
v61i viöbiaraar 
veggia aldinna. 



O 1. gunnveiti RWCpb, 3. zur Parenthese gezogen Kph. 4. /". 757. 
5. lyt^mälmi 757. 6. rög^ But^lunga le^. 7. Visa enn vfgdiarfa W, 
8. varÖi hann RleßKphFas^Sn, varöi, hann 2)', varÖi W, vakti hann Wü 
FasGpb, vakti 748 Bugge Studien S. 68, vake 757. baldr Bugge W 
(im Glossar). J»eygi: jQgK 'RleßFas\ Jaegi FasD, hann — I»eygi: 
mann-Baldr B. 



IV. DAS INNSTEINSLIED. 



AUS DER HALFSSAGA. 



Innsteinn: 

1. Upp mundum v6r 
allir ganga, 
skatna beztir, 

af skipum varum, 
lata brenna 
bragninga sveit 
ok Asmundar liÖ 
aldri t^a. 

Halfr: 

2. V6r skulum halfir 
heriar |)essa 
sattir soekia 

M siö neÖan; 
Asmundr hefir 
oss of botJna 
hringa rautJa, 
sem hafa vilium. 

Innsteinn: 

3. S6rat I)ü allan 
Asmundar hug, 



hefir fylkir sa 
flaerÖ i briösti; 
mundir I)ü, I)engill, 
ef ver I)vi r68im, 
mägi I)inum 
miqk h'tt tinia. 

Halfr: 

4. Asmundr hefir 
oss of unnit 
margar tryggöu-, 
sem menn vitu; 
munat göSr konungr 
ganga ä sättii*, 

n6 gramr annan 
1 griSum v61a. 

Innsteinn: 

5. l>er er oröinn 
OSinn til gramr, 
er \A Asmundi 
allvel tniir; 



Ifouch langer Heerfahrt kehrte König Halfr mit seinen Mannen 
nach Hqrtialand heim, König Asmundr, der Hdlfs Mutter Hüdr en 
miöva geheiratet und solange in HqrZaland geherrscht hatte^ kam ihm 
entgegen^ schwor ihm den Eid der Treue und lud ihn mit der Hälfte 
seiner Mannen zu einem Gastmahl ein. Als Halfr am nächsten Morgen 
dazu aufbrechen wollte und sagte, dass die Hälfte der Seinen bei den 
Schiffen zurückbleiben solle, machte Innsteinn Einwendungen, 

1 7. ok zu streichen? s. Einl. 

2 8. sem: Ja er B. 

3 1. Ser eigi Jü Hs, 6. reöim B, rööum Hs. 

4 5. munat: mun eigi -Hs. 7. vielleicht gram (vgl. Hrök, 22,3,4)'^ B. 



Eddica Minora. 



34 



DAS INNSTBINSLIED. 



bann mun alla 
oss of v61a, 
nema I)ü viti 
viSsiär fair. 

Hdlfr: 

6. M lystir |)ik 
seSru at maela, 
munat sa konimgr 
sättir riüfa; 

gull eigum I)ar 
ok gersimar, 
hringa rauSa 
frä hans büum. 

Innsteinn: 

7. Hälfr! dreymSi mik — 
hyggSu at sliku! — 

at logi 16ki 

of li?5i väru; 

illt vaeri |)ar 

ör at leysask; 

hvat kveSr |)ü, |)engill, 

I)ann draum vita? 



Hdlfr: 

8. Gefa mun ek hverium 
hiälm gullroSinn 
froeknra drengia, 

er fylgia m6r; 
|)at mun at Iita, 
sem logi brenni 
skigldungs liSi 
of skarar flgllum. 

Innsteinn: 

9. Enn dreymSi mik 
Q?5ru sinni: 
hugSa ek ä Qxlum 
elda brenna; 

gruna tek ek nqkkut, 
at I)at gott viti; 
hvat kveör |)u, |)engill, 
I)ann draum vita? 

Hdlfr: 

10. Hrynia um herSar 
|)eim er hamalt fylkia, 
grams verSungu, 
guUnar bryniur; 



O 3. munat: mun eigi Hs. 8. buum Hs. 

7 7. kveÖr B, kvaÖ Hs., ebenso 9,7, 11,7, 

8—10 stehen in der Hs. in der Reihenfolge 10.9.8. Da aber Str, 8 
offenbar die Deutung des Traums in Str, 7, Str. 10 die Deutung des 
Traums in Str. 9 enthält, hat auf Sv. Ghrundtvigs Vorschlag B die 
Strophen umgestellt, 

8 2. gullroÖinn B, ok bryniu Hs.; B ändert wegen 8ß und weil 
die Brünnen sicher erst in die Deutung des zweiten Traums gehören, 
8. frsßckna Hs, 

9 6. viti: n6 viti B, weil gruna nur, wenn eine Negation dabeisteht, 
die Bedeutung 'ungewiss sein' haben könne; doch kommt gruna uQkkut = 
'etwas ungewiss sein* Laxdcelasaga (Halle) Kap, 18 § 18 vor. 7. toie 7,7. 

10 2. fylgia Hs, 4. g^nar J5, oder gyUtar? gyUdnar Hs, 



DAS INNSTEINSLIED. 



35 



t)at mun & Qxlum 
Q?51ings vinum 
liöst at lita, 
sem logi brenni. 

Innsteinn: 

11. I>at dreymÖi mik 
|)riSia sinni, 

at v6r i kaf niSr 
komnir vaerim; 
eiga mun allstört 
um at vela; 
hvat kvetJr I)ü, I)engill, 
|)ann draum vita? 

Hälfr: 

12. FuUangt er siä 
fiflskapr talaSr, 
Vera kveS ek ekki 
undir sliku; 
segÖu engva, 

svä at heyri, 
drauma t)ina 
1 degi siÖan. 

Innsteinn: 

13. Hl^^öi Hrökar 
1 her konungs 



orSum minum, 
Utsteinn |)ri8i: 
gqngum allir 
upp frä strqndu, 
kunnum ekki 
konungs mal of |)at! 



Utsteinn: 

14. Konung lätum ver 
keppinn rä?5a 
fyrir i fölki 
of farir värar; 
hsettum, bröÖir, 
svä honum liki, 
fiqrvi okkru 
meß frqmum visi. 



Innsteinn: 

15. Hlitt hefir fylkir 
i fqrum üti 
minum räÖum 
mqrgu sinni; 
nü kveS ek engu, 
er ek maeli, 
hl^Öa vilia, 
siz higat kömum. 



11 4. vserim B, userum Hs. 7. toie 7,7. 
la 2. taliÖr B. 

13 2. so nach Vermutung, z (= ok) herr konungr Hs., hersis 
konir B. 8. mä,l of ^at: mal um {»at Hs.^ mälum B. 

14 3. fyrir i (s. raÖa fyrir im Glossar): fyri (ausgeschrieben) Hs.Fas, 
fyrir B; fyrr (= prius, potius) 1? 

15 1. HHtt Hs.B{Tillceg\ Ulpt B im Text. 8. higat aus 
metrischen Chünden, hingat Hs.Au^sg. 



3* 



36 



DAS DWSTEINSLIED. 



Hälfr konungr gekk upp til 
bceiar Asmundar konungs meS 
helming liös sms ; |)ar var fyrii- 
figlmenni mikit ; veizla var kapp- 
5 samlig ok drykkr svä sterkr, 
at Hälfsrekkar sofnutJu fast. 
Asmundr konungr ok hirtJin 
iQgSu eld i hgllina. t>ä kvaS 
Innsteinn: 

16. R^kr um hauka 
1 hqll konungs, 
van er, at driüpi 
Vax af SQxum; 
mal er gulli 

ok gersimum, 
hiälmum skipta 
me?5 Hälfs rekkum. 

17. Hins f^sumk nü, 
at Hälfr vaki, 
erat af eklu 
eldar kyndir; 



ättu, menbriötr, 
mägi t)inum, 
grimmlunduSum, 
giafir at launa. 

18. Hrindum heilir 
hallar biöril 
nü taka sülur 

1 sundr I)oka; 
ae mun uppi, 
meSan gld lifir, 
Hälfsrekka fqr 
til hertoga. 

19. Hart skulum ganga 
ok hliSa ekki, 
verSr visis liÖ 
vega meS sQxum; 
I)eir skulu siälfir 

ä s6r bera 
blöSgar beniar, 
äSr braki 16tti. 



Prosa. 8. Nach hqUina hat die Hs. : En sd er fyrst vaknatJi af Hälfs- 
rekkum, sä, hQÜina naer falla af reyk; hann maelti: Riüka mun um hauka vära 
nü, sagt$i hann; sit$an lagtJisk hann mfir ok svaf. {>ä vaknatJi annarr ok sa, 
at hqUin logatJi, ok msBlti: Driüpa mun nü vax af SQXum; sa lagÜisk nitJr. 
Ok I)ä vaknatJi Hälfr konungr; hann stöÜ upp ok vakti lit^it ok baÜ ^ä väpnask; 
I)eir hlupu {)ä, ä veggina, svä, at af gengu nafamar (nafamir Hs.) af timbr- 
stokkunum. pä, kvat$ Innsteinn: R^kr um hauka u. s. w. Über diese Sätze 
s. die Einl. 

10 3. driüpi B nach der in der Anm. abgedriuMen Prosa, riüki Hs. 
8. Hälfs B, Alfs Hs. 

17 1. f^sumk B, ff 91 ek Hs. 3. erat J5, er eigi Hs. 4. kyndir 
B, kyndnir Hs. 5. menbriötr LpB, m%riotur Hs. 

18 6. meÖan FasB, mz Hs. 

19 2. ekki vit$ Hs.Äusg. 4. at vega Hs.Ausg. 



DAS INNSTEINSLIED. 



37 



20. Snüizk snarliga, 
snyrtidrengir, 

üt ör eldi 
meS autJbrota! 
engl er ^ta, 
sä er 36 lifir; 
munat baugbroti 
vi?5 bana kvlSa. 

Halfr konungr ok Halfsrekkar 
kömusk üt ör eldinum. t>ä kva?5 
' Innsteinn : 

21. Her sä ek alla 
einum fylgia 
iafnrqskliga, 
QtJlings syni; 
hittumsk heilir, 

|)ä er hetJan liSum! 
erat lettara 
lif en dauöi. 

Hälfr konungr feil fyrir ofr- 
efli liös ok sveit hans. Innsteinn 
kvaS, er konungr var fallinn: 



22. Hrökr er fallinn 
meS hertoga, 
froekn, at fötum 
fölks oddvita; 
eigum ÖSni 

illt at gialda, 

er hann slikan gram 

sigri raenti. 

23. Ek hefi üti 
ätiän sumur 
fylgt fullhuga, 
flein at riötJa; 
skalat ek annan 
eiga dröttin, 
gunnar giaman, 
n6 gamall verSa. 

24. Her mun Innsteinn 
til iaröar hniga, 
horskr, at hqfSi 
hers oddvita; 

|)at munu seggir 
at sQgum gerva, 
at Hälfr konungr 
blaeiandi dö. 



ISO 5. einginn Hs, 7. munat B, mun eigi Hs. 

Die Prosa HÄlfr— eldinum hängt in der Ha, ab von Svä, er sagt 
at (daher koemisk); sta>tt pä, kvaÖ Lmsteinn folgt in der Hs.: ok Hälir 
konungr felli fyrir ofrefli liÖs ok sveit hans. Innsteinn kvaU, er konungr var 
faUinn. Aber in Str, 21 ist offenbar noch nicht vom Tode Hdlfs die Rede. 

ai 6. er B, f Hs. 7. erat B{in Note), er eigi Hs, Die Prosa 
nach 21 steht in der Hs. nach Str, 20; s. o. Die Hs. hat nach Str. 21: 
|>d kömu Halfsrekkar til orrostu, |»eir sem viÜ skip hqfÖXL verit. |>ar feil 
mikill hlutr Halfsrekka. Orrostan helzk allt til nsetr, ät$r Innsteinn feU; 
Innsteinn kva9: Doch scheint es zweifelhaft, ob diese Sätze an Stelle einer 
oder mehrerer Strophen getreten sind. 

2lfi 3. at B, ä Hs. 7. gram wegen des Versbaus, konung Hs.Ausg. 

133 5. skalat ek: skal ek eigi Hs.Atcsg. 

134 2. ä iqrQ wegen des Versbaics? 6. gera Hs.Ausg. 



V. DER VIKARSBALKR 



AUS DER GAUTREKSSAGA. 



1. J>ä var ek ungr, 
er inni brann 
flotna flQltJ 

meS feÖr ininum, 
[j)iö?5 naer vägi 
fyr prumu innan 
ok herhrQÖuSr 
Haralds ens egöskaj 
ok menbrota 
mägar veltu, 
FiQii ok Fyri, 
Freka arft)egar, 
[Unnar broeSr, 
eiÖu minnar;] 

2. I>a er Herl)iöfr 
Harald of v61ti, 
s6r öiafnan 
sveik 1 tryggÖum, 



EgÖa dröttin 
Qndu raenti, 
en hans sonum 
haptbqnd sneri, 

3. J>revetran mik 
|)aSaii of flutti 
Hrosshärsgrani 
til HgrÖalands; 
nam ek a Aski 
upp at vaxa, 
säkat niSia 

ä niu sumrum. 

4. Afl gat ek oerit, 
uxu tiälgur, 
langir leggii' 

ok liött hQfuÖ; 
en himaldi 



Starka15r spricht das Lied, als ihn am Hofe der Schwedenkönige 
Eirekr und Alrekr die Qefolgsmannen verhöhnen. 

1 2. er: at C. inni: er fügt b hinzu. 3. flotna nach AM. 194a 
fol. Chart., flokna b, flockna 0, Frekna a. AqIÖ: ferÖ 0. 4. mlnum nach 
Vermutung zugesetzt. 5. naar vägi 0, nerimgi a und wahrscheinlich auch b- 
6. innan: menw anwi 0. 7. ok herhrqÖuÖr: her hraudtudr a, hers hr \ vdur 
b, herr tapaÖisk C. 9. meinbrota b. 11. Fiqrvi b. 

Ä 2. Haraldi C. 5. dröttni b. 6. qndu: auÖnn 0. 8. haftbqnd 
C, haptland b. 

3 1. Jrevetum a. 2. of C, af ab. 5. Aski: skipi 0. 7. säkat: 
Störvirks b. 8. sumrum bC, vetrum a. 

4 /". b. 1. afl: alf 0. 6. af hagli 0, af hagsi a, at hagli 'juxta 
ligna culinaria' Lp^ of hugsi Fas*. 7. fäs (geschrieben fääz) a, f. C. forvitinn 
Lp s. V. hagall, forvitni Hss.Äusg. 



DER VIKARSBALKR. 



39 



*af hagli' sat, 
fäs forvitinn 
i fleti niÖri; 

5. Unz Vikarr kom 
frä vita innan, 
gisli Her|)iöfs, 
gekk inn i sal; 
hann kendi mik, 
hann kvaddi mik, 
upp at standa 

ok andsvara. 

6. Hann maeldi mik 
mundum ok spgnnum, 
alla arma 

til ülfliSa, 



vaxit hari 
a hqku nitJri. 

7. {>ä safnatJi 
Serkvi ok Gretti 
Haralds arf I)egi, 



Bßldigrimi, 
Erp ok um, 
Äni ok Skiimu, 
Hröa ok Hrotta, 
Herbrands sonum; 

8. Styr ok Stein|)ör 
frä StatJi norSan; 
I)ar var enn gamli 
Gunnölfr blesi; 

t)ä väru v6r 
I)rettan saman, 
faer varliga 
friöri drengi. 

9. Svä kömu ver 

til konungs garSa, 
hristum grindir, 
hiuggum gSBtti, 
brutum borglokur, 
brugÖum sverSum, 
|)ar er siautigir 
seggir stöSu, 
[kostumgöSir, 
fyr konungi; 



5 f, b. 3. gisli eingesetzt wegen des Versbaus Gautr, gial aC. 
5. bann kendi umgestellt C. 6. bann kvaddi: ok kvaS C. 7. at f. 0. 

O /". b. 1. maelti Hss. 5.6. Lücke nicht in den Hss,; die 
fehlenden Zeüen enthielten ein Substantiv — etwa hQfuÖ — , wozu vaxit 
gehört. 8. 4: ok C. 

7 1. Ja er 0. 3. Harald bO. arfjegi: ok Arf Jegi b, ok Horf- 
J>egi 0. 6. ok Skümu a, ok Skümi b, Skütu 0. 7. Hröa ok a, Hrök 
ok b, ok Hröa 0. 8. sonum schlägt AOlrik vor in Hinblick auf Hrök. 
12,8. ISß. Brdvallalied lOß; 28 {Ark. 10, 243; 25i), syni Hss.Ausg. 

8 1. Steinjöri a. 2. StQtJnm 0. 7. varliga: valla b. 8. friÜari 
b. friöu 0. 

9 f. b. 3. grindir schlägt Olrik vor in Hinblick auf die gleiche 
Form im Cod. reg. der Liederedda Hdv. 78,1, grindr Hss.Ausg. 5. borg- 
bkur a, lokur C. 6. en brugöu 0. 9.10 f. 0. 13. verkal^Ö a. 



40 



DER VIKARSBALKR. 



|)ö var of aukit 
Qllum t)raBlum, 
verkal^Sum 
ok vatndrQgum.] 

10. Var Vikari 
vant at fylgia, 

I)viat fremstr ok fyrstr 
1 flokki stöS; 
hiuggum hiälma 
me?5 hQfuSgnipum, 
bryniur sneiddum 
ok brutum skigldu. 

11. Var Vikari 
vegs of autJit 
en Herl)iöfi 
heiptir goldnar; 
saerSum seggi, 

en suma dräpum, 
stöSkat ek fiarri, 
|)ä er feil konungr. 

12. Vart I)ü eigi 
meS Vikari 



austr i Vseni 
ärdag snemma, 
|)a er söttu v6r 
Sisar ä velli, 
|)at var prekvirki 
|)okks megnara. 

13. Mik 16t sverÖi 
säru hQggvinn, 
skarpeggiutJu, 
skiqld 1 gegnum, 
Malm af hqf ?5i 
en haus skorat 
ok kinnkialka 
klofinn 1 iaxla, 
[en et vinstra 
vitJbein lamit.] 

14. Ok ä si?5u 
svertJi beitti 
m6r Qflugr 

fyr migSm ofan, 
en 1 aSra 
atgeir lagSi 



10 f, b. 1. Var Vikari a, Vikari er 0. 3. ok fyrstr a, er hain C. 
7. brynium 0. sneiddum: snlddum a, sneiddu 0. 8. brutu 0. skiQldu 
0, hi^dma a. 

11 /*. b. 2. autJit a, ath bid 0. 4. heiptir 0, herfqr a. 8. feil 
konungr umgestellt 0. 

113 nur in a. 1. eigi: ei a. 4. ardag a, vielleicht ardsigs 
(= ärdegis), ar dag scJüägt in Hinblick auf ii morgin in einer Str. der 
Sverrissaga {Konunga Sögur S, 161) vor Lp, äj dags Olrik, 6. Sisar a, 
doch hat die Sagaprosa in allen Hss, an den meisten Stellen die Form mit i. 

13 nur in a. 2. säru hQggvinn Fas^^ hann särum hogg harM 
{gestrichenes h in der Hs.) a, sÄrum hQggvinn Fas, 10. lamit GauP", 
lattit a, lätit Fas. 

14 /". b. 8. 8v4 at a, sv4 0. yddi a, stöÖ C. 9. s6r Jü a. 



DER VIKARSBALKR. 



41 



kQldum broddi, 
svät ä kafl yddi; 
[{)au ser merki 
ä mer gröin.] 

15. Saeidda ek hönum 
siSu aSra 
bitrum brandi 
of buk t)veran; 
svä ek af heiptum 
hiQrvi beittak, 
at allz megins 
äSr kostaSak. 

a. Let t)reksamr 
{)ri8ia sinni 
hildar leik 
haÖan verÖa, 
aÖr Upplgnd 
unnin yrSi 
ok Geir|)iöfr 
of geflnn heliu. 

b. Atti ser 
erfivqrSu 
Ürsamr tvä 
tiggi alna; 
het hans son 
Haraldr enn ellri, 
setti hann {)ann 
at |>elamQrku. 



c. Var sinkgiarn 
sagÖr af gulli 
Neri iarl, 
n;^tr i raSiim, 
Vikars sonr, 
vanr i söknum; 
sä reo einn 
Upplendingum. 

d. Reo Fri5t)iöfr 
fyrst at senda 
heiptar bo5 
horskum igfri, 
hvärt Vikarr 
vildi gialda 
hilmi skatt 
eSa her t)ola. 

e. R68iim um, 
urtJumat daelir, 



t)at kaus herr, 
at konungr skyldi 
rikr metJ her 
römu kn;^a. 

f. R68 Öläfr 

austr enn skygni, 
saeldar gramr, 
fyr Sviariki; 



15 /Ib. 3. bitrum C, bmtt meti a. 8. kostatJik aC. 

a— b sind als Interpolation aus dem Vikarshdlkr auszuscheiden; 
vgl. die Einleitung, Die Strophen sind sämtlich nur in a erhalten, 

d 5. hvÄrt Fas, hvert (geschri€^)€n hvqrt) a. Vikarr konungr a. 

e 1.2 nach Vermutung Gau^r, rätJum um lengi, uröum vit ekki 
dsBlir a. 3.4. Lücke nicfU in der Hs, 



12 



DER VIKARSBALKR 



hann bau8 lit 
almenningi, 
mikill var hans 
helmingr talinn. 

g. Gengum framm 
i glam väpna, 
konungs menn 
kappi gncßgBir; 
{)ar var Ulfr 
ok Erpr litinn; 
hiö ek bryniulauss 
bäöum hQndum. 

h. Reo Fri8{)iöfr 
friÖar at biÖia, 
{)viat Vikarr 
vaBgSi ekki, 
ok StarkaSr, 
Störverks sonr, 
almatt framm 
allan lagSi. 

16. M6r gaf Vikarr 
valamälm, 
hring enn rauöa, 
er ek a hendi ber, 
mör {)rimerking, 
en ek |>rumu hönum; 



fylgSa ek fylki 
fimtän sumur. 

17. FylgtJa ek fylki, 

[)eim er framast vissak, 

[)ä untJa ek bezt 

aevi minni, 

äSr ver forum — 

en [)vi flQgÖ ullu — 

hinnzta sinni 

til HQrSalands; 

18. {>ess eyrindis, 

at m6r f>örr of sköp 
niSings nafn, 
nau5 margs konar; 



hlaut ek öhröSigr 
illt at vinna. 

19. Skylda ek Vikar 
i viSi hävum, 
Geir{)iöfsbana, 
goSum of Signa; 
lagSa ek geiri 
gram til hiarta, 
{)at er mer harmast 
handaverka. 



S 4. kappi CphFas^^ kappa a. 
li 6. Sörverksson a. 

16 nur in a. 

17 /". b. 2. feim er f. 0. 4. aevi miimar {in meinem Leben) 
schlägt Olrik vor, 5. ver forum nach VermiUung, för or a, för verr GFas, 
föru vär CpbFas^Oautr, 7. innzta aC. 

18 f, b. 1—3 verderbt? 2.3. atpörr of sköp | mär n^ings nafn 
Qatitr, 2. {>örr C, ^ar a. 5.6. Lücke nicht in den Hss., angesetzt 
nach dem Vorschlage Olriks, 

19 /*. b. 2. naa uid hofum 0. 4. of f, 0. 5. geir 0. 7. hermast a. 



DER VIKARSBALKR. 



43 



20. |>a5aii vappaSak 
villtar brautir, 
HQrÖum leiSr, 
meS huga illan, 
hringa vanr 

ok hröSrkvaeSa, 
dröttinlauss, 
dapr allz hugar. 

21. Nu sötta ek 
tu Svi{)i65ar 
Ynglinga sigt, 
tu Uppsala; 
her lata mik, 

sem ek lengi man, 
t)Qglan {)ul, 
{)iö8ans synir. 

22. Her settu mik 
sveina müli 
heldr haeSinna 
ok hvitbräa; 



skelkia skatnar 
ok skop draga, 
ofs öframir, 
at igfurs greppi. 

23. S6a {)ykkiask |)eir 
ä siälfum mer 
igtunkuml 

ätta handa, 
er HlörriSi 
fyr hamar norSan 
Hergrüns bana 
hgndum rsenti. 

24. Hlaeia menn, 
er mik sea, 
liötan skolt, 
langa triönu, 
här ülfgrätt, 
hangar tiälgur, 
hriüfan hils, 
MtJ iötraSa. 



30 /Ib. 1. ^atJan vielleicht zu streichen, da die Str. sonst im 
regelrechtem KviZuhattr dbgefasst ist. vappalJa ek Hss.Ausg. 2. villar 
Fas*. brautir a, gqtur C. 5. hrings C. 6. hrötJrkvsBtJa Lp, hrödzqveda 
a, hrodrqueda 0. 

31 f. b. 3. siqt a, siq C. 6. ek f. C. man Fas^OaiUr, 
mun sXjFas. 

33 nur in a. 3. so nach Vermutung, heldr haetJinn a. 4. hvitbräa 
nach dem Vorschlag Olriks, hvltbränn slFos, hvitbrdan Gautr. 6. skaup Cpb, 

33 nur in a. 5. Hlöridi a. 

34 nur in a. 1. menn nach Vermutung wegen des Vershaus 
und Stabreims, rekkar a. 5.6 in umgekehrter Reihenfolge in a, umgestellt 
wegen des Vershatis. 6. hangar FasQaiUr, haugar a, hanga Cph. 



VI. DAS HROKSLIED. 



AUS DER HALFSSAGA. 



1. Nu mun segia 
sonr Hämundar, 
hvert aSli var 
okkart brcßSra: 
var minn faSir 
miklu fremri — 
haukr gQrr at hug — 
en Haki ySvarr. 

2. Vildi engl 

vis Vifil iafnask, 
|)6at Hämundar 
hiarSar gaetti; 
sä ek angvan {)ar 
svinahiröi 
huglausara, 
en HeSins arfa. 



3. Min var aevi 
miklu oeSri, 

[)ä er ver Hälfi 
horskum fylgSum; 
bärum allir 
eitt räS saman 
ok heriuSum 
hvert land yfir. 

4. HgfSum ver allir 
haukmanna lund, 
hvar sem frööhugaör 
frama kostaSi; 
gengum v6r i gegnum 
meS gra hiälma, 
fullstörir menn, 
föstrlgnd niu. 



Hrökr enn svarti lebte nach dem Fälle seines Königs Hälfr 
unerkannt hei König Haki in Skäney. Um Rakis Tochter Brynhildr 
warb König Sveinn enn sigrsceli, wurde aber abgeunesen; er gelobte, den, 
zukünftigen Oatten der Brynhildr und ihren Vater zu töten, Brynhüdr 
wurde dem, VifiUy dem Sohne von Rakis Jarl ReMnn, verheissen^ faUs 
er das Land gegen Sveinn schütze. Als Rrökr das hörte, folgte er einst 
Brynhüdr in den Nusswald, wohin sich die Frauen begeben hatten, und 
sprach, an eine Eiche gelehnt^ das folgende Lied, 

1 5. minn var Rs.Äusg., umgestellt wegen des Versbau,s, 

3 2. Vffil Ausg,; vgl Einl 

3 3. konungi nach HÄlfi Rs,FasB^ gestrichen von Lü. 

4 1. hQftSu Rs, 2. Innd B in Hinblick auf hauklnndalSr, liÖ Rs, 
3. hvar sem fls., hvars B, 5. gengu Rs, 7. nach Vermutung, fullstör 
qU Rs,Ausg. 8. föstrl^nd Rs,, fölkl^nd B. 



DAS HROKSLIED. 



45 



5. Half sä ek hgggva 
hQndum bätJum, 
hafSit hilmir 
hlifskigld fyr s6r; 
flnnr engl matJr, 
{)ö fari viÖa, 
hsefra hiarta 

ok hugprütJara. 

6. Msela virSar, 
|)eir er vitu eigi, 
at Hälfs frami 
heimsku saetti; 
kann eigi sa 
konung Häleygskan, 
er heimsku {)r6tt 
honum eignaSi. 

7. BaSat hann viS dauSa 
drengi kviSa, 

n6 seSruortJ 
ekki msela; 
engi skyldi 
iQfri fylgia, 
nema forlQgum 
fylkis heidi. 

8. Skyldit stynia, 
|)6at stör hlyti 



sar 1 söknom, 
siklings vinir, 
n6 beniar s6r 
binda lata, 
fyrr en annars dags 
iafnlengÖ koemi. 

9. BatJat hann i her 
hQptu of groeta, 
nä mannz konu 
mein at vinna; 
mey baÖ hann hveria 
mundi kaupa, 
fQgru gulli, 
at fgSur räSi. 

10. Värut svä margir 
menn ä skeiSum, 
at v6r ä flötta 
fyrri heldim, 
{)öat miklu litJ 
minna hefSim, 
svä at ellifu 
einum gegndi. 

11. HQfSum ver allir 
enn afra hlut, 

hvar sem Hildar hlynr 
hlifar knüSi; 



5 3. haftJit: haflJi eigi Ks, 3.4. vielleicht (nach B Tillceg): 
häf tJiskat hilmir | hlifskiqld fyrir. 5. finnr engi Ha,, finnrat B. 

6 2. j5 ettoägt Jeir er vit eigut. 

7 1. BatJat hann B, bal$ hann eigi Hs, 

8 1. Skyldit B in Note, skyldi eigi Ha. 

9 1. BatJat B, ba9 eigi Ha. 2. hQptu of : hoptum Ha., hapt um 
Lp(a. V. haptr)B, hqptu CpbFaa^, 

10 1. Värut B, vÄm eigi Ha, 
fyr ^eim? heldim B, heldom Ha. 
B, heftJom Ha. 

11 3.4. hvar — hlifar: huar sem hildar hlifar Ha., hvars Hüdar ^1 
Hälfr (od. hvars hildi Hilfr od. hvars hildingr hlifar) B, hvar sem Hildar el 



4. fyrri nach Vermutung, fyrir Ha., 
5. miklu FaaB, mikla Ha. 6. hef 9im 



46 



DAS HROKSLEBD. 



einn vissa ek 
iafnsniallan gram: 
SigurtJ konung 
at sQlum Giüka. 

12. Margir väru 
menn a skeiÖum, 
götJir ok froeknir, 
meS gram siälfum: 
Bgrkr ok Bryniölfr, 
Bglverkr ok Haki, 
Egill ok Erlingr, 
Äsläks synir. 

13. Mest väru m6r 
manna hugÖir 
Hrokr, bröÖir minn, 
ok Hälfr konungr, 
Styrr jdxm sterki, 
Steinar bätJir, 
snarräSir menn, 
synir GunnlaSar. 

14. Hringr ok Hälfdanr, 
haukar bätJir, 



dömendr Dana, 
Dagr enn pniöi, 
Stari ok Steingn'mr, 
Stüfr ok Gauti; 
flnnr |)ü aldri 
fritJri drengi. 

15. Valr ok Haukr, 
1 vikingu 
bätJir froeknir, 
buSlungs vinir; 
fair mundu {)eim 
fylkis rekkum 
hsefri {)ykkia 

ör Haka veldi. 

16. Hvergi |)6ttak 
1 {)vi liÖi 

opt aukvisi 
aettar minnar; 
mik kväÖu |)eir 
mann snarpastan, 
|)viat hverr QtJrum 
hrötJrs leitaSi. 



hltfar Cph.; der König muss genannt sein wegen der zweiten Strophen- 
hälfte; zu HUdar hlynr vgl. Hristar hlynr SnE. 1,674 u. ä. Clp. 291. 

13 5.6. so B nach Sv. Grundtvigs Vermutung (vgl. Styrr enn 
sterki im Kämpenverzeichnis der Prosa, Norr. Skr. S. 15^1)^ Styrr ok 
Steinar sterkir bätJir Hs. 

14 2. haukar LpB, Haukar FasCpb. 3. rättir dömendr Dana 
JiötJar Hs., rättir dömendr B. 6. Stüfr BjB (vgl. Stüfr im Kämpen- 
Verzeichnis der Prosa, Norr. Skr. S. 15 ß, und Steffan im foeröischen Liede 
Str. 63)y styr Hs. 8. frlöari Hs., geändert wegen des Versbaus nach Vik. 8, 

15 7. hsefri B (vgl. 5,7; 23ß\ haefir Hs.Lp (pares, aequales). 

16 1. Jöttak B, Jötta ek Hs. 3. opt von B gestrichen, da es 
keinen Sinn gebe; aber der Versbau verlangt die Beibehaltung des Worts; 
hvergi opt = keineswegs oft? aukvisi B, audkvisi Hs. 6. mann Hs., 
manna verm. B. 



DAS HROKSLIED. 



47 



17. Ve bar V6mundr, 
er vega {)ort5i, 
BiQrn ok Bersi, 
fyr buSlungi; 
fylkti sinu 

sä framligast 
lofÖungr liSi, 
metJan lifa matti. 

18. Naut eigi sva 
aldrs, sem skyldi, 
froekn landreki 
vis frama daSir; 
tölf vetra nam 
tiggi at heria, 

en {)ä var |)engill 
{)ritugr, er dö. 

19. Slikt kennir m6r 
at sofa litit 
marga grimu 

ok migk vaka, 
er bröSir minn 
brenna skyldi 



kvikr i eldi 

meS konungs rekkum. 

20. Sä heflr dagr of mik 
daprastr komit 
miklu 1 heimi, 

svä at menn vitu; 
una |)ykkiumsk v6r 
aldri siöan, 
er fylgia mättum 
frsBndum hoUum. 

21. Allz mundi m6r 
angrs l^ttara, 

ef ek Hälfs konungs 
hefna maettak, 
svä at Asmundi 
eggfränum higr, 
baugbriöts bana, 
briöst raufaöak. 

22. Hefnt mun verSa 
Hälfs ens froekna, 
|)viat {)eir ggfgan gram 



17 1. ve B {vgl, Yämnndr hat merkismalJr Hälfs konungs im Kämpen- 
Verzeichnis der Frosa, Norr, Skr. S. 14^, vo Hs. 3. Bersi Hs., bei- 
zubehalten wegen des Versbaus; BärÖr setzt B ein, weü Bi^m und BärÖr 
mehrfach in der Sagaprosa [Norr. Skr, S, 16 ß; 26 ßl und 29) wie in 
Fms. 5,302 zusammen genannt werden. 5. fylkti: fylkÖi B, fylgdi Hs. 

18 5. tölfvetr B {Tillasg\ was wegen des Versbaus bedenklich ist. 
8. fritugr: xxx j5s. 

30 1. of mik will B (Tillceg) streichen, da es sich nickt mit svä at 
menn vitu (richtiger viti) vereinigen lasse. 5. una LüB, muna Hs. 

6. aldri J5, allir Hs., wohl infolge der Änderung von una zu muna. 7. er 
nach Vermutung, at Hs.Ausg., wohl infolge der Änderung von una zu 
muna. maettim Lü, mättuma B. 8. fraendum LüB, frsedum Hs. 

31 3. Halfs Fas, half Hs. 6. eg^ränum B, eggfranan Hs. 

7. bana bau^piot Hs., bana baugbriöts B. 8. raufatJak B^ raufgadag {das 
erste g undeutlich) Hs. 



48 



DAS HROKSLIEU. 



1 griSiim v61tu; 
Olli moröi 
ok mannskatJa 
Asmundr konun^ 
illu heilli. 

23. I>ä mun reyna 
ok raun gefa, 
ef vitJ Svein komum 
saman i römu, 
hvärir i vigi 
ver?5a hsefri, 
Hämundar burr 
eSa Haka |)egnar. 



25. Vän vseri m6r 
Vitra manna, 
snarpra seggia, 
ef Vit saman aettim; 
mey fann ek angva 
margsvinnari 
hvergi landa 
en Haka döttur. 

a. Fann ek aldri, 
{)ö hefik farit vitJa, 
hug|)ekkri mey 
en Haka döttur; 
hön er at qUu, 
sem ek oeskia mun. 



24. Segi ek svä kveSit 
snotru vifl, 
at ek Brynhildar 
biSia mundak, 
ef vita {)oettumk, 
at vildi hön 
Hröki Unna, 
Hämundar bur. 



26. Her {)ykkik nü 
1 Haka veldi 
hornungi' vera 
hverrar |)iö5ar; 
allir eigu 
innar at sitia, 
hallar gumnar, 
en Hälfs rekkar. 



33 6. hsefri vertJa Lü, 

35 4. vit: \^t Hs,Avsg. saman: ^onu Lü. aettim FasB, abitxim 
Es, 5. so wegen des Vershaiis, Jvlat ek fann eigi (fannkat B) mey Ha. 

a später hinzugefügt B, 

36 1. Jykki ek Hs, 7. so nach Vermutung (vgl hallar maUr 
'aulicus' Nikoldsdr, 72ß\ halfar girmar Hs., hälfu giamar Fas, Haka 
{daraus halfar entstellt wegen des folgenden Hälfs) gumar B, 



VII. HIALMARS STERBELIED. 



AUS DER QRVAR-ODDSSAGA UND DER HERVARARSAGA. 



Söti: 

1. Hvat er {)6r, Hiälmarr? 
hefir lit brugSit, 

{)ik kvetJ ek m(je8a 

miklar undir; 

hiälmr er [)inn hQggvinn, 

en ä hliS brynia, 

nü kveS ek fiqrvi 

of farit {)inu. 

Hiälmarr: 

2. Sär hefl ek sextan, 
slitna bryniu, 

svart er m6r fyr siönum, 



sökat ek ganga; 
hneit m6r viS hiarta 
hiQrr Angant;^s, 
hvass blöSrefill, 
herSr i eitri. 

3. Fregna eigi 
ä fold konur, 
at ek fyr hQggum 
hlifask lätak; 
hlserat at {)vi, 
at ek hliöa garöak, 
snöt svinnhugu?5 
Sigtünum i. 



Die schwedische Königstochter Ingibiqrg haue Hiälmarr dem Berserker 
Angant^r vorgezogen, Ängant^r hatte Hiälmarr zum Kampfe auf Sdmsey 
herausgefordert Die elf Brüder Angant^rs wurden erschlagen; Hiälmarr 
fiel, indem er zugleich seinen Gegner Angant^r tötete. Da trat zu dem 
sterbenden Helden sein überlebender Geführte Söti, Vgl, unten Nr, XLB. 

1 = Qrv.MStr, 16, Herv,RStr, 5, Statt der Str.: Hvat er nü, 
Hiälmarr? segir Oddr, hvl hefir Jü pinnm lit brugÖit? M. 2. hefir Jii Hss, 
3. kvetJ: sä e. 4. miklar: margar R. 5. ^inn streicht Br, 6. en ä 
hliÖ: ok en slÖa R. 7. kveÖ: held e. 8. of f, e, ok R. 

3 = Qrv,MStr, 17, Herv,RStr, 6, 3. m6r f, eBr, 4. sökat ek 
B, sä ek ei (eigi e) at Ae, svinkatSa ek M, gebessert zu seinkalSa ek m, 
säka sä ek R. 5. mär f, Br, 

3 = Qrv.MStr. 18. 1. Fregni B. j^at hinter eigi Hss,Ausg,, 
entfernt wegen des Versbaus. 3. ek fyr M, ek Ae, i B. 4. hlifa e. 
lätak Br, lata E, lata M, gerfSa ABe. 5. hlser eigi MAlB, hl» ei %, hMa man-E'. 
6. garIJa Ae, vUda B. 7. sndt: svä at M, gebessert in {»ö at m. 8. siQtunum 
1 B, Rasur M, darauf sigraSan (am Ende der Zeüe^ dann am Bande) spyrie m. 



Eddica Minora. 



50 



HIALMARS STERBELIED. 



4. Hvarf ek frä fQgrum 
fliöSa SQngvi, 
ötrauSr gamans, 

üt meS Sota; 
fqr skundaSak 
ok förk 1 liÖ 
hinzta sinni 
frä hollvinum. 

5. Leiddumk en hvita 
hilmis döttir 

ä Agnafit 
litanveröa ; 
saga mun saunask, 
er hön sagSi mer, 
at ek aptr koma 
eigi mundak. 

6. Hvarf ek fra ungri 
Ingibiqrgu — 



skiött r68 of |)at - 
ä skapadoegri; 
sa mun fliöSi 
fastnaemr tregi, 
er Vit siÖan 
söumsk aldrigi. 

7. Ättak ä foldu 
fimm bü saman, 
en f>vi unSak 
aldri räSi; 

nü verÖ ek liggia 
lifs andvani, 
sverSi undaör, 
Sämseyiu l 

8. Ber [)ii til s^s - 
sa er minn vili — 

.hiälm ok bryniu 
1 hQll konungs; 



4 = Qrv.MStr. 19, Herv.RStr, 11. 4. üt: at M, austr R. meÖ: 
yit$ R. 5. skundalSak M, skundalSa ek R, snüt$gal$ak AB, snut^nga e. 

6. för B, fekk Ae. 7. hinzta B, iimzta R, seinsta M, fyrsta A, mesta e. 
litJsinni e. 8. hngsvinnum e. 

5 = Qrv.MStr, 20, Herv.RStr. 9. 1.2. Hvarf ek M hvftri 
hla^beSs Gunni {so FasPLpB, hlads bedgfongi Ha., hlaÖs betSgunni Wr) R. 
1. leiddumk: leiddi mik AB. beiddi mik e, leidi M. 3. agdna fit M. 
4. ütanverIJri R. 5. sagan e. 6. er hön: sii er hdn Re, sü er A. 

7. ek f. Re. 8. mundak RB, munda ek Me, munda A. 

6 = Qrv.MStr. 21; vgl. die Einl 1. ek f. M. 3. r^ of JBr*, 
r6Ö um MA, röÖum FasEBr^, r6Ö ek um BeB*. 4. skapa- : skara e. 7.8. at 
hön sitJan mik ser (sör mik e) aldrigi ABe. 7. er slÖan vit Er*, vit: mit M. 

7 = Qrv.MStr. 23, Herv.RStr. 7. 1. Atta ek MABe. ä foldu: 
at fuUu R. 2. bü: böl AB, tun R. 3.4. so Er, en f)vi unIJa ek aUvel 
lä9i M, en ek untJa ^vi (|>ö e) eigi (ei ä e) läSi ABe, en ek ^vi aldri imtSa 
rä9i R. 6. litt megandi MABe. 7. undatSr: sundadr R, sundralSr mJPo^PE. 

8. i Sämseyiu R. 6—8. vgl. Hild. Str. 6. 

8 = Qrv.MStr. 22; die Str. steht also in den Hss. der Qrv. vor 
Str. 7, aber sie gehört dem Inhalt nach mit Str. 9 zusammen. 1. I»ü: 
]^ B. 3. hiüm ok: Hiälmars M. 



HTALMAKS STERBELIED. 



51 



hugr mun gangask 
hilmis döttur, 
er hön hQggna ser 
hilf fyr briösti. 

9. Drag {)u mer af hendi 
bring enn rauSa, 
foer {)u enni ungu 
Ingibigrgu ; 
sä mun benni 
bugfastr tregi, 
er Vit siSan 
seumsk aldrigi. 

10. Se ek bvar sitia 
Sigtünum & 
fliöS, {)au er Igttu 
farar mik {)a5an; 
gletJrat Hiäbnar 
1 bQÜ konungs 



q1 ne rekkar 
of aldr siöan. 

11. Drekkr meS igfri 
iarla mengi 

q1 glaSliga 
at UppsQlum; 
mcßöir marga 
mungät flra, 
en mik eggia spor 
1 ey |)ia. 

12. Hrafn fl^^gr sunnan 
af bäum meiSi, 
fl;^gr bönum eptir 
Qm 1 sinni; 

{)eim gef ek emi 
efstum brä?5ir, 
sä mun ä blöSi 
bergia minu. 



9 = Qrv.MStr. 24, Herv.RStr. 10. 1. Drag af hendi mär JBr*. 
Jü f. e. 3. foer Jii: ok foer A, foer B. enni ungu: hann ungri e. 
5. henni: fliötSi Be. 6. hngfastr: hiartnsBmr A, fastnaemr Be. 7.8. at 
(ef A) hön siÖan mik s6r (ser mik e) aldrigi ^aldri e) ABe, er ek eigi kem til 
üppsala R. 7. er siÖan vit Br^, 5—8. vgl. oben 6,5—8. 

10 = Qrv.MStr. 26. 2. ä: i e. 3. Iqttu: litu e. 4. fara M. 
^annig AB, ^ar veg e. 5. gletSr eigi ITs^. Hiälmar: mik M. 7. rekka 
B, rlki M. 8. um aldr M, aldri ABe. 

11 = Qrv.MStr. 26, Herv.RStr. 8. 1—4. Drekka i h^Uu | hüskarlar 
miQlJ, I menium gqfgir, | at mfns fqfini R; die abweichende Fassung der Halb- 
strophe steht in Zusammenhang mit der äbumchenden Anordnung der 
Stropheyi in R. 4. at: af A. 6. fira: Jeira fira A, fyröa e, fenia R. 
7. eggiar A. 8. eyiu %B}FasPEWrBr. Jia: ^essari e. 

13 = Qrv.MStr. 27 {f. M), Herv.RStr. 12. 1. austan R. 

2. hdum: ha AB. meitJiRB, -eidi (der erste Buchstabe verstümmelt; na^h 
B und Br h; vielleicht doch m?) A, heiÖi e. 3. ok er eptir Jar ABe. 
4. qr e. 7. ä : af e, f. Wr. 8. biargask e. 



4* 



HIALMABS STEBBELIED 



NACH DE£ HBBVABAB8AGA. 



S6ti: 

1. Hvat er |)6r, Hialmarr? 
hefir lit brugöit, 

f>ik kve8 ek moeSa 
margar undir; 
hiälmr er |)inn hQggvinn 
ok & hliS brynia, 
nü kveS ek flgrvi 
of farit f>fiiii. 

Hi&lmarr: 

2. Sär hefi ek sextän, 
sUtna bryniu, 

svart er mör fyr siönum, 
säkat ek ganga; 
hneit mör viÖ hiarta 
hiQrr Angant^s, 
hvass blööreflll, 
herör i eitri. 

3. Attak at fullu 
fimm tun saman, 
en ek {)vi aldri 
unSa ratJi; 

nü verS ek liggia 
lifs andvani, 
sveröi undatJr, 
1 Samseyiu. 



4. Drekka i hgllu 
hiiskarlar miqti, 
menium gQfgir, 
at mins fq^ur; 
moeSir marga 
mungät fira, 

en mik eggia spor 
1 ey |)fa, 

5. Hvarf ek frä hvftri 
hlaSs beSgunni 

ä Agnafit 

ütanveröri; 

saga man sannask, 

sü er hön sagSi mär, 

at aptr koma 

eigi mondak. 

6. Drag [)ü m6r af hendi 
bring enn rauöa, 

foer {)ü enni ungu 
Ingibiqrgu; 
sa mun henni 
hugfastr tregi, 
er ek eigi kern 
til Uppsala. 



Der obige Abdruck giebt Hidlmars Sterbelied nach der Rerv, Ä, 
nur offenbare Fehler sind nach den andern Hss. gebessert; vgl, den 
Apparat zu der Fassung der Qrv, 



HIALMARS STBRBELIED. 



53 



7. Hvarf ek frä fQgrum 
fliötJa SQngvi, 
ötrauSr gamans, 
austr vi?5 Sota; 
fgr skundaSak 
ok förk 1 liÖ 
hinzta sinni 
frä hollvinum. 



8. Hrafn fl^gr austan 
af bäum meiSi, 
fl^gr hönum eptir 
Qrn 1 sinni; 
f>eim gef ek emi 
efstum bräSir, 
sä man ä blöSi 
bergia mmu. 



VIIL HILDIBRANDS STERBELIED, 



AUS DER ASMÜNDARSAGA KAPPABANA. 



1. MiQk er vandgaett 
hveim er veröa skal 
barmi gSrum 
at banoröi; 
{)ik Drött of bar 
ä DanmQrku, 
en mik siälfan 
ä Svil)iö5u. 



2. Tveir väru |)eir 
tiqrvar gqrvir, 
BuSlanautar, 
nü er brotinn annarr; 
svä hQfÖu dvergar 
dauSir smiSat, 
sem engi man 
äSr vA sfSan. 



Hüdibrandr entschliesst sich zum Zuoeikampf mit seinem jüngeren 
Halbbruder Asmundr, nacJidem dieser aUe Kämpen HUdibrande siegreich 
bestanden hat Beide Brüder führen wunderbare Schwerter, Erbstücke 
von ihrem Muttervater Budli. Hildibrands Klinge zerschellt; zum Tode 
verumndet richtet er an den Sieger, der ahnungslos den Blutsvenoandten 
gefällt ha>t, die letzten Worte, 

1 2. hveim er (oder hveims); hvä S, hverr Gpb; vgL Lund Ord- 
föjningsloere S. 261. 3. barmi Q^rum nach Vermutung (zur Constr. vgl, 
Sig. sk. Ilj9.10. Innst. 4,7), of borinn QtJrum S, of borinn brööir Opb {dann schon 
ehet' brotJnr; abet' verSa muss doch woKl mit at banorOi verbunden werden); das 
of könnte durch die Nachbarschaft von of bar (Z. 6) hereingeraten sein. 
4. at bana-or9i Gpb, 6. ä: af S, vgl, Z, 8, Cpb s(^reibt in 6 und 8 af, 
übers, aber Hn\ und vertauscht ^ik und mik in 5 und 7. 

2 2. so nach Vermutung, tyrvir giamir S, tyrvar gqrvir Mb (S, 884), 
Tyrfingar gQrvir Cpb (Metrum!), 6. isit dau^ir verderbt (etwa aus dyggvir)? 



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54 HILDIBRANDS STERBELIED. 

3. Stendr mer at hgftJi 5. BiÖ ek t)ik, brööir, 
hilf en brotna, boenar einnar, 

einnar boenar, 
eigi {)ü synia! 
eru {)ar talSir mik skaltu veria 

tigar ens ätta väSum |)iimm, 

manna {)eira sem liQrsbani 

er ek at mortJi varS. far annars mun. 

4. Liggr |)ar enn sväsi 6 

sonr at hqf 8i, 

eptirerfingi, 

er ek eiga gat, 

nü verÖ ek liggia 
lifs andvana, 
öviliandi mseki undaör, 

aldrs syniaSak. |)eim er magnar sar. 

3 3.4. in S kdne Lücke, die Hs, rechnet Str. 3 und 4 zusammen 
(keine Majuskel in liggr 4,1); das Fehlende wird Z, 18,19 hei Sazo ent- 
sprochen haben, sieh EinL Dass die Lücke an den ScMuss der Str. faUe 
(De S.LIII), ist unwahrscheinlich, weil vor era eine starke, hinter dtta 
eine schwache Caesur. 6. so Cpb, tigir ens .yi\j.ta S, tigir dtta Fas* 
{Metrum/); dass hinter tal9ir ein Numerale, etwa tveir, fehle {öph), braucht 
man nicht anzunehmen, vgl. die (nichl ganz analoge) Stelle Kormäkss. 
Str. 44: nü hefik . . Tanngniöst vegit manna . . tigar fidrSa. 

4 2. at hqföi 'certainly wrong* Cpb; ein Ausdruck wie ä milli oder 
ä skildi wäre deutlicher; at h^ftJi m%LSs wohl an dieser zweiten Stelle das- 
selbe bedeuten wie in 3,1: zu Raupten des daliegenden HUdibrandr — 
aber auf dem Schilde, wie Saxo Z. 22f. beweist. 3. so De, eptir erfingi 
SFas, eptrerfingi Boer Beitr. 22,346, ept-erfingi? (doch vgl. KCfislason ESkr. 
2,^f.\ afstr, erfingi Cpb; vielleicht einn erfingi (unicus . . haeres Saoco Z. 25), 
der Stabreim ei: ei au^h 5,3.4. 5.6. die Lücke nicht in S {vgl. zu 3,3.4), 
sie kann nur hier angesetzt werden, da 1 offenbar Stropfienanfang, 
8 Strophenschluss bildet, und 3 von 2 nicht abzurücken ist; denkbar z. B. 
er ek allz hugar | unna {»öttumk (= Grip. 32^7.8\ vgl. nna patemi cnra 
animi Saxo Z. 25f. 

5 5.6. mitt skaltu veria väSum Uki (vgl. at veria ^itt liki Am. 103,4) 
Cpb. 7. fiqrsbani De, fiqrs bani SFasMbCpb. 

6 1—4. keine Lücke in S; die erste Halbstr. enthielt wohl den 
Gegensatz zum nü in Z. 5, vgl. Hiälm. 7,1—4. 6. andvani Cpb. 7. madki: 
so S na^h Mb, nach De (S. 103) 'maHd mit r oberhalb der Linie\ marki 
Fas^ mseki CpbFas^De, vgl. Hidlm. 7,7. 8. Jeim er (Jeims) magnar 
Fas^De, ^annz magna S, {»anns (Jeims?) magna 'quem corroborant i. e. 
saturant (viUneray Mb (S. 325), 



IX. QRVAK-ODDS STERBELIED. 



AUS DER QEVAB-ODDSSAGA. 



1. R65 ek at ganga 


3. Rann ek at viSri 


me?5 Gusisnauta 


vagns slöÖgQtu, 


beggia ä milli 


aör ek strengvQlum 


biargs ok eisu; 


striSum moetlak; 


laust ek i auga 


munda ek Äsmund 


einu flag?5i, 


au8i minum 


en 1 briöst framan 


aptr ödainn 


biarga Freyiu. 


Qllum kaupa. 


2. |>ä fekk ek heiti, 


4. Varat sem brynia 


{)at er ek hafa vilda, 


eöa bläir hringar 


er mik 6r fiQllum 


iskqld of mik 


flggS kglluSu; 


äSan felli, 


kvätJusk Oddi 


{)ä er of siSur 


Qrvar vilia 


silkiskyrta, 


byr bräöliga 


gulli saumuS, 


1 braut gefa. 


gekk fast ofan. 



Nach einem thatenrekhen Leben besuchte Qrvar- Oddr das heimatliche 
Gehöft BeruriöZr, Dort wurde er von einer Natter gestochen, die aus 
dem Schädel des Bosses Food herattsstüngeUe^ wie ihm in der Jugend eine 
Vqlva geweissagt hatte. Sterbend säMte er seine Thaten auf. — Wie viele 
Strophen fehlen, lässt sich nicht mehr nachweisen. 

1 = Qrv. Str. 3. 2. GusissmiÖi M. 4. eisu: risu M, esiu B. 
6. ä einu e. flagtJi: trolli M. 7. en: ok M. 

3 = Qrv. Str. 4 (f. e). 1. pä: Jar MAB. 2. Jat er M, Jatz 
S, fat AB. hafa f. M. vildak A. 3. dr fi^llum: i biqrgom M. 6t f. B. 
5.6. Qrvar-Oddi MB. 6. vilia: skyldu A. 7.8. byr gefa mi^k bräöliga 
i braut hetJan M. 

3 = Qrv. Str. 5. 1. Faun ek Se. 2. vagnslod (-ds M) gqta 
MABe. 3. atJr ek S, unz ek M, äl$r en Ae, 48r B. stronghvelum M. 

4 = Qrv. Str. 7. 1. Varat: var e. 3. isk^ld: verÖr k^ld M, 
i skiqld B. 4. dÖan: ofan A. 5. I>ö er ei s(5r e. 8. gekk: 
grimdar e. ofin Ae. 



56 



QRVAR-ODDS STERBEIJBD. 



5. Heldum aski 
i Elfarsund, 
teitir ok reifir 
at TrQnuvägum; 
f)ar \k Qgmundr 
Eyf)iöfsbani, 
trauSastr flugar, 
ä tveimr skipum. 

6. t>ar lötum v6r 
lindir barSar 
hQrÖu griöti, 
hvQssum sveröum; 
f)rir lif Öum ver, 
en f)eir niu, 



7. pk fri ek rnanna 
meiniiSgasta, 
ögiamasta 

gott at vinna, 
er berserkir, 
bQls of fylldir, 
tvau skip hra8u 
tryggra rnanna. 

8, t>ä var mör ötti 
einu sinni, 

er f)eir greniandi 
gengu af Qskum, 
ok emiandi 
1 ey stigu, 
tirarlausir, 
väru tölf saman. 



5.6 sind Hiberliefert im Männervergleich, in den der Aufzeichner 
der Qrv. sie mit einigen Änderungen einschob; vgl. unten zu XII. 15, 



Vor 1: Hvar värat$ it jj^i, vesselar 

2. enskra sunda M, i elfarsker 

4. at: i Me. 5. \k fyrir M. 

1. |>d A. lekum M. Lötu 



5 = Qrv.SStr. 26, MStr, 43. 
sn^ur, er vir S, Ver M. 1. ä aski e. 
B, i Elfarsundum e. 3. teitr ok leifr e. 
7. flaugar A. 

6 = Qrv,SStr. 27, MStr. 44. 
v6r p& e. 2. so Br\ lindi bqrÖu SB, lindi hiQrva M, l^Öi barSa A, er 
lindi bämm e. 3. ä hQi^u e, hqrSi S. 4. ok hvQSSum (hQSSum M) MAe. 
6. niu: ätta B. 7.8. hrökr hemumion (hrottar hemumnir M), | hvi (Jvi ABe) 
{)egir jj^ü (^egir S, iegifi {)it M) nü Hss., doch das ist eingesetzt von dem 
Aufzeichner der Qrv. 

7 = Qrv. MStr. 9 (f S). 1. {>a ist wohl Zeitadverh; vgl. Str. 
2jl; 8,1; 13,1 und Jar in Str. 10,1 ; in den Hss. ist es 'eos* und bezieht sich auf 
die in der unmittelbar vorhergehenden Str. {M 8) mit Namen aufgeführten 
Berserker. 2. meinautJgasta e. 3. ok ögiamasta Ae. 5. er (zu pä 
in Z. 1 gehörig) nach Vermutung, jj^eir M, {)eir eru ABe; das ursprünglidie 
er wurde wohl geändert^ weil man {>d als Acc.Pl. fasste. berserks AB, 
af berserks e. 6. boli (d. i. bqlvi) uppfylldir e. 

8 = Qi'v.MStr. 11 (f S), Herv.RStr. 1. 1. Nü er ABe. mör 
f. Ae. 4. ganga ABe. 5.6 f. R. 6. i einstigu e. 7.8 auf- 
genommen aus R, ii M (tel B) ek fyr^a | flärä^asta | ok ötrautSasta (qryasta 
ABe) I illt at vinna MABe; vgl. 7,1—4. 



QRVAR-ODDS STBRBBLIED. 



57 



9. Gekk ek of Gautland 
i grimmum hug 
siau doegr saman, 
ä?5r ek Saeund fyndak; 
knatta ek f)eira, 
a?5r ek f)a8an fojrak, 
fimtan liSa 
ÜQrvi räÖa, 

10. |>ar kom ek ütarst, 
er Akvitana 
bragna kindir 
borgum rööu; 

|)ar 16t ek fiöra 
fallna liggia 
hrausta drengi, 
nü em ek her kominn. 

11. Sigldum si8an 
suör langt i haf, 
äÖr ek grunnsaevi 
grimmu moettak, 



svä at einn saman, 
en qUu flrör 
gumna sinni, 
gekk annan veg. 

12. UnSa ek eigi, 
äSr Ungara 
lof Öunga tvä 
Uta knättak; 

r68 ek meÖ QÖrum 
arfs at kveöia, 
veitta ek iqM 
vilt ofsinni. 

13. t>ä var mör Härekr 
hollr fulltnii, 

er bann fQstnuQumk 
föstru sina; 



9 = Qrv.SStr, 29, MStr. 46; die Str. ist entnommen aus dem 
Männervergleich, in den der Auf Zeichner der Qrv. sie mit 4 Zusatzzeüen 
einschob. 3. sex ABe. i samt ABe. 4. ek; en MA, f, e. SaeviÖ S. 
fynda Be. 5—8 /. e. 5. kndtta: ätta M. 6. ek: en A, /*. MB. 
foBra SMB, foBrum A. 7. ätiän A. manna M. 8. aldri nsBmSa A, 
fiQrvi at rat$a M. Nach 8: en jj^ü giqgral^ir (gnaggalJir M, geisi^ir ABe), | 
girungr vesall, | sf8 of Qpnum (um aptan MABe) | til as&ngr {)^iar (^innar Be) Hss. 

10—16 nur in S, doch finden sich die Strophen in einer Bearbeitung 
in der Jüngern ^vikviZa Odds am ScJdusse der Hss. ABe; die Lesarten 
dieser Bearbeitung sind für die obigen Strophen belanglos; vgl. die Einl- 

10 = Qrv.SStr. 8. 8. em: er S. 

11 = Qrv.SStr. 9. 8. gekk ek S. 
la = Qrv.SStr. 10. 1. YntJa S. 

18 = Qrv.SStr. 86. 1. J>ä var ABe in der jung. JEvikvilSa, Var S. 
3. er ABe in der jung. JEvikvilSa^ ]^ er S, vgl. Str. 2.7 S. fQstnuQumk 
Br, fastna^i m^r S. Nach 4 isit durchstrichen: i^rlum rüci at sitia banO 
ek orrostu eiga fyrri S. 



58 



QRVAR-ODDS STBRBBLIBD. 



14. FoerSum seggi 
frä svikaraÖum, 
ok trögoöum 
t^nda ek f)eira; 
barSak Biälka 
1 borghliÖi 
eikikylfu, 
ä8r bann Qnd of I6t. 

Xo» • • • • 



AqIS er at segia 
frä fgrum minum 
snotrum seggium; 
sia mun en efsta. 

16. Er skuluS skunda 
tu skips ofan 
heilir allir, 

h6r mun ek dveliask; 
beriÖ Silkisif 
ok sonom okknim 
kveöiu gööa! 
kern ek eigi f)ar. 



14-16 = Qrv.SStr, 4L 4i*. 42. 



X. DAS VALKYßlENLlED. 

AUS DER NIAX.SSAGA. 



1. Vitt er orpit 
fyr valfalli 
rifs reiÖisk^; 
rignir blötJi; 
nü er fyr geirum 
grär upp kominn 
vefr ver|)iö?5ar, 



er |)ser vinur fylla 
rauSum vepti 
Randvös bana. 

2. Sia er orpinn vefr 
fU> f)Qrmum 
ok har8kl6a8r 



1 1. orpit A, oröit I, orpinn B, orfmn F. 3. reifs L -sky f. EFI. 
8. er Jaer Nj^ Jger er AI, Jaer BF, Jann er JCph, sä er P/", vieUeic^d 
säs Nj2; urspr. (er) vär vinur fyllum? 9. vepti f. E. 10. so A (Randves 
bani = Ööinn, Bugge Aarb. 1899 S. 253 f.), Randväs lika I (entstellt aus 
svika Bugge aaO.), randversk bla F, randverks bla B. Keine der 5 Lang- 
zeilen ist entbehrlich. 

S 1. siä er: wohl urspr. säs Nj2. vefr orpinn I. 3. -klialSr Hss. 
6. davggr E. 7. iamvaräÖr E, iarvarÖr I. ylli FB. 8. hrsBlat Nj, 
hrsßWii AEI (verschuldet durch das Mose, in 7; wenn richtig, wäre es auf 
vefr zu beziehen, und 5—7 Parenthese)^ hraelar F. 9.10 Zusatz nach 
FJönsson Litt. 1J58S, doch kaum entbehrlich. 9. skal I, schöner als skolum 
Nj2. slä Hss. 



DAS VALKYRIBNLIBD. 



59 



hQfSum manna; 
eru dreyrrekin 
dQiT at skQptum, 
iärnvarSr yllir, 
en Qrum hraelat; 
skulum slaa sveröum 

• 

sigrvef |)enna. 

3. Gengr Hildr vefa 
ok HiQr|)rimul, 
SangiiÖr, Svipul 
sveröum tognum. 
Skapt mun gnesta, 
skiQldr mun bresta, 
mun hiälmgagarr 

i hilf koma. 

4. Vindum, vindum 
vef darraöar, 

sva sem ungr konungr 
atti fyrri! 

framm skulum ganga 
ok 1 fölk vaSa, 



|)ar er vinir värir 
väpnum skipta. 

5. Vindum, vindum 
vef darraöar 

ok sikUngi 
siöan fylgium! 
par s6a bragna 
blöögar randir 
Gunnr ok Ggndul, 
er grami hliföu. 

6. Vindum, vindum 
vef darraöar, 
f)ar er v6 vaöa 
vigra manna! 
lätum eigi 

lif hans farask! 
eigu valkyriur 
vals of kosti. 

7. t>cir munu lyÖir 
Iqndum räÖa, 

er ütskaga 



8 1. at vefa I. 3. SangritJr A, ok SandgriSr I, SangnitSr F, Savg 
niör E. Sipul F, f. I. 4. tognum AI, rekna EF. 5.6. skQpt munu 
gnesta, en skildir mnnu bresta I. 

Strophenfolge 5.4 in ¥Gpb. 

4t ^ I. 3. sva sem nach Verm. (sieh Einl), sä, er Hss.SaHD 
NjCpb, Jann er PfJNj2, sä's es 'det er den^ hvem' erioägt Biigge Rist 
Tidsskr. 1901 K2 S. 76, 4. atti {zu etia) BiLgge aaO, iyn F, fyri 
5a^(:ätti fyrir hQndum)2)P/'iy52(5:M7ei/eZnd); Cpb bez, Ätti fyrri als ver- 
derbt. 6. ok vielleicht Zusatz Nj2. flokk B. 8. vaftnum F. 

5 5. sea: sia BFI, sa (= sdu) A. bragna PfJNj2, bragnar EF 
SaDNjj bara A, bera lls. f ar skolu bera Cpb. 6. J erwägt blöt$ga 
{Verbum), 7. GuÖr AI. 8. t»r er BF Ausg. hltfa Nj2, fylgöu 
YSaDPfJIs. 

6 6. lif her svaraz (z. T. undeutlich) F, Iif h^r sparask SaDPfJ. 
7. eiga AEF. valkeriur E. 8. vals EFI(am Rande\ vigs AI(in der 
Zeile)JOpb. 

7 5. Nj2 erwägt kv^om für kveO ek. 8. iarl-: saklauss I. 



fl^> 



DAS VALKYMBNLIBD. 



ÄPr of byjrgöu; 
k\n>6 ek rikum gram 
i^Qinn dau8a, 
nü er fyr oddum 
iHilmaCr hniginn. 

S, Ok munu Irar 
ÄiiK^' of biSa, 
))at er aldri man 
)Hum fymask. 
Nu er vefr ofinn, 
on VQllr roöinn; 
munu of iQüd fara 
liBspiQll gota. 

U, Nü er ögurligt 
um at litask, 
er dreyrug sk^ 
dregr me8 himni; 
mun lopt litat 
l;^8a blööi, 



er spaar varar 
springa koima. 

10. Vel kväSom v6r 
of konong ungan 
sigrliöSa AqIS; 
syngium heilar! 
en hinn nemi, 

er heyrir ä, 
geirliöSa figlS, 
ok gumom segi! 

11. RiSom hestum 
hart üt berum 



brugSnum sveröum 
ä braut h^an! 



8 1. auk fiStr ok? Zeilenfolge 7.8.5.6 Cpb. 7. land Cpb, 
a lespeU L Gota Cpb, gotna Pf. 

9 2. vgl. zu Her. 14ß. 3.4. er — dregr: at dreyrugt sk^ dregsk AI. 
6. litask I. 7. ]^ er I. spÄr v&rar EFSaDPfJIs, spar vai^ar A, spd- 
varöar Opb, sökn vaifJar lNj(in 1 W<yrt). 8. springa EFSdDiyJIs, 
«yngia AlNjCpb. kuimu /. A. Vor 7 nimmt Cpb eine Lücke an. 

10 1. kyoSam (schwerlich kveSum) d. i. kväQum I, kv^u BGpb, 
kveöu ASaDPfJNj {besser als kv&Öum Nj2), kraöu F. 2.3. Komma 
hinter 2, kein Zeichen hinter 3 Cpb. 3. sigrliööa (sieh A in Z. 7 und 
Qdt 13 ß): sigrhliööa KELAusg., sigr hHÖa F. fiqlö AF^t«g., fliöÖ EI. 
4. sungum Cpb. 7. geirHöÖa A, geirhliötJa ISFSaDPfJCpb, geirfliö«a INj 
(acheint urspr. Nj2). fi^lö AFSaPfD^JCpb, fliöö E, hli6» INj (scheint 
urspr. Nj2). 8. segi AINjNj2; skemti ^EFSaDPfJCpb, zu gemüOich 
Nj2, cUlerdings metrisch normaler. 

11 1. Komma am Schluss Pf DK 2. hart: allz A. üt fQmm 
oder öjvemm? J. PfD* fassen bemm als Verbum; dies ist möglich, 
wenn man die Lücke dahinter annimmt (sie müsste ein Objed zu bemm 
enthcUten haben), aber Z. 1 ist schioerlich ein geschlossener Satz. 3—6. keine 
Lücke in Hss. und Ausg., sie ist wohl notu?endig, da Z. 7 nicht zu nßfnm 
[noch zu berum) construiert werden kann. 7. bmgnum BF, brngSom D^Pf. 



XI, KLEINERE BRÜCHSTÜCKE. 

A. AUS DER VATERRACHE DER HALFDANSSÖHNE. 

Sign^: i^ri sitia; 

1. QU er orSin |,eir f Vifllsey 
aett SkiQldunga, varu lengi 
lofÖungs lundar, ok hetu |)ar 
at limum einum; hunda nQfnum. 
broeÖr sa ek mina 

a berum sitia, 

en Seflls rekka 

ä sQÖlutJum. 3. S6 ek, hvar sitia 

synir Halfdanar, 

Hröarr ok Helgi, 

heilir baÖir; 

VQlva: I)eir munu FröSa 

2. Tveir eru inni, ÖQrvi raena 
tniik hvarigum, .... 
peir er viÖ elda .... 



A. 1 (Fas 1^9 f.) gesprochen von Rälfdans Tochter, der mü Sefill 
vermählten Signy, als sie in den beiden Knaben, die bäurisch gekleidet 
auf ungesattelten Kleppern mü zum Feste reiten, ihre Brüder Hröarr 
und Helgi erkennt. 3. lundar als verderbt bez. Gpb. 6. sitia: riSa k. 
7. Sefils: SsBvarz ch, Saevils übr, Hss. Ausg. 

2—4 (Fas. 1^11 f.) gesprochen von der Vqlva HeiTSr am Gelage 
des FröZi; sie soll dem König den, Aufenthalt seinem' Brudersöhne, Hröarr 
und Helgi, offenbaren, die unter den Namen Hamr und Hrani in der 
Halle zugegen sind. 

2 1. ioni: menn cdef. 2. tni ek dik, trdi ek aegh, tnii c. 

hvorugam Hss. In f lauiet 2: i mildings hQllu. 3. eld f. 4. ^ri: 
ytrir adfgik, jtrir ch, jtran e, ^trir Fas, Itrir CpbFasK Hinter 4 schiebt 
die Saga in Prosa ein: Konungr maelti: Hvdrt eru jj^at sveinamir ^a jj^eir, 
sem j^eim hafa biargat? Hön svarar (segir de). 5. jj^eir fC^b, ^eir er 

übr.Hss.Fas. Virfilsey aodg. Hinter 8 fügen die Hss. und Ausg. die 
Hundenamen an: Hoppr ok Hö. 

8 5. jj^eir FröOa konung c 6. Hinter rsona fä^rt die Saga in 
Prosa fort : nema ^eim so fliött fyrirfarit, en jj^at mun eigi verSa, sagOi hön. 
Ok eptir jj^etta stiklar hön (Stiklar hön ]^ä e) ofan af seiShiallinum ok kvatJ 
(Str. i). Der erste dieser Sätze löst wohl die SchlusslangzeUe von Str. 3 a^f. 



62 



KLBINERB BRUCHSTÜCKE. 



4. Qtul eni augu 
Harns ok Hrana, 
eru QÖlingar 
undra diarfir. 



Reginn: 

5. Regina er üti 

ok rekkar Hälfdanar, 
snaefrir andskotar; 
segiS f)at FröSa! 
Varr slö nagla, 
ok Varr hgf 8a5i, 
ok Varr Vgrum 
varaagla slö. 



4 1.2. Stabreim! hvQSS für Qtul? 3. eru feir c. 4. ungra g. 

5 (Fas. i,lö) gesprochen von Reginn, dem 2^ehvater der Hälfdans- 
söhne, nachdem sie Fetter an Frötfis Halle gelegt haben; den Namen Varr 
führten zwei Schmiede FröZis. 1. Reigin acg(wr«pr.), Regn defg(corr.) 
hik. 3. snffifrir Cpb (mit ob), snsBfir afghik^ctö, ok snsBfir d, s»fir c, ok 
ssBvar e. auQskotar e. 4. ok segit$ h. 5. var Hss, 6. var Hss. 
7. vaer c, var Übr. V^rum: borum d, borinn e. 



B. AUS DEM KAMPF AUF SAMSEY. 



Oddr (Söti): 

1. Mann se ek ganga 
frä Munarvägam, 
gunnar giarna, 
1 gräm serkiam; 
{)eir hafa reiÖir 
römu häSa, 
eru okkur skip 
au8 a strQndu. 



Hi&lmarr: 

2, HlitJum Vit aldii 
fyr hialdrviSum, 
pött okkr . . 
*at hallt' {)ykki; 
vit skulum i aptan 
ÖtJin gista, 
tveir fullhugar, 
en {)eir tölf Ufa. 



B. Hiälmarr wnd Oddr (Söti?) waren zum verabredeten Kampfe 
mit den Berserkern, den Ärngrimssöhnen, zuerst eingetroffen und waren 
in den Wald gegangen, die Gegner zu suchen. Inzwischen waren diese 
eingetroffen^ hatten die Schiffsmannen der beiden Freunde niedergemacht 
und eilten ihnen entgegen dem Walde zu. Vgl. oben Nr. VIL 

1 = Qrv.MStr. 10. 2. minni vägum e. 3. gamnar B. giamir e. 
7.8. eru skip okkur | i strQudu nit$ri e. 

2 == Qrv.MStr. 12 (nur in M), Herv.RStr. 2, aber in der Herv. steht 
als erste Hälfte: Fara halir hraustir | af herskipum, | tölf menn saman, | 



KLEINERE BRÜCHSTÜCKE. 63 

Oddr(S6ti): .... 

3. [En ek J)vi einu 

oröi hnekta:] eru fgrunautar 

peir skulu i aptan fallnir ykkrir. 

OÖin gista, 

.,,« , ' Oddr (Söti): 

toll berserkir, .. tt' \ , 

.^ ^ . ' « 5. Her eru rekkar 

en Vit tveir lifa. .*c. . 

reioir komnir, 

tirarlausir, 

Angant^r: eru tölf saman; 

4. It eruÖ halir einn skal viS einn 
haröii' komnir eiga orrostu 

ör hlynviöi hvatra drengia, 

nema hugr bili. 



tirarlausir; vgl. unten Str. 5. 1—4. HlitJam vit fyr hialdrviQnm aldri, Jött 
okkr at hallt jj^ykki M, aldri durchstrichen, Auslassungszeichen nach vit 
und dazu mit gleichem Zeichen am Rande aldri, anderes Auslassungszeichen 
nach okkr und dazu mit gleichem (?) Zeichen unten auf der Seite tveir m; 
HliSum vit fyrir | hialdrvitJum | aldri, j^ött okkr | atalt (so B) of j^ykki 
Br; vgl. au^h die Prosa der Herv. B 303,14 ff.: J>ä mselti Hiälmarr: 
Fl^ium vit aldri undan övinum okkrum ok ^Imn heldr väpn jj^eira; fara vil 
ek at beriask vit$ berserki. 5. skulum: munum R. 7.8 f. M, hinzugefügt 
von m. 7. falUmgar u {vgl. Innst 23ß)^ föstbroBÖr mBBr, berserkir R. 
8 = Qrv.MStr. 13 (nur in M), Herv.RStr. 3. 1.2 rühren von 
dem Aufzeichner der Qrv. her, dem die Strophenanfänge von Qr. vor- 
schwebten; in R vmrde das geändert: fvl mun orÖi andsvqr veita; vgl. die 
Einl. 1. fvi 5r', fiat M. 3. skulu: munu R. Vgl. die Prosa der 
Herv. B 303^16 ff.: En ek nenni eigi at gista OtJin i kveld, ok skulu pessir 
allir dautJir berserkir, &Ör kveld se, en vit tveir lifa. 

4 = Qrv.MStr. 14 (f e). 1 metrisch fehlerhaft. It f B. 
halir: heilir B. 2. hartSir: reiÖir s. h. M, /*. B. Nach komnir: seg^ A. 
3. hlunnviöi AB; über den auffallenden Alpdruck ör hlynviöi s. die Einl. 
4—6. Keine Lücke Hss. 7.8 umgestellt aus metrischen Gründen, faUnir eru 
ykkrir fqrunautar Hss. Ausg., (ok A) fariÖ i hqll ViÖris fügen AB hinzu; vgl. die 
Worte Hidlmars in Herv.B 303^7 ff. : S^r Jii nü, at faUnir eru menn okkrir 
allir, ok s^isk mer nü llkast, at ver munum allir OÖin gista i kveld i YalhQllu. 

5 = Qrv.MStr. 15 (f. e), Herv.RStr. 2,1—4; 4. 1. {>it eruÖ B. 
rekkar: halir MB. 2. reiÖir: harÖir B. komnir f.' M. 3. tirarlausir: 
af tr^kipum traustir drengir fügt A hinzu. 4. eru: ok eru AB, fara M. 
1—4. Fara halir hraustir | af herskipum, | tölf menn saman, | tirarlausir R, 
vgl. oben Str. 2. 6. so M, orrostu heyia khFasBr^ eiga, nema so deigr R. 
8. nema: eÖa R. 



64 KLBINBRE BRUCHSTÜCKE. 

C. AUS DER HEIDREKSSAGA. 

I>ess galt hön gedda er HeiÖrekr var veginn 

fyr Grafar ösi, und HarvaSa figllum. 



C (B S, 2651345) gesprochen von einem KneMe, einem der Hei9reks- 
mörder, nachdem er mit Hei^reks Schwerte Tyrfingr einen geangelten 
Hecht geköpft hai, 1. galt: allt R 2. GrafÄr k(Corr., s. u.)PB, 

grafarr R, Grafar- Gpb^ Gropar u, Greipar ilk {in k durchstrichen und von 
derselben Hand grafar dariXber geschrieben)^ Greipär StFasAr. 4. HarvaSa 

SB 

BGpb, haruaf a R, har vafa geändert (wahrsch, vom Schreiber selbst) zu 
haer vajj^a k (am Rande von Amis Hand harv:), Hirvada il, HirvalSa P, 
hauada u, Havada sa, HävaOa St Pas Ar. 



D. AUS EINEM STARKADLIEDE. 

Starkaör: hiinghreytanda, 

t>ann hefi ek manna rammastan at afii. 

menzkra fundit, 



D (SnE.Kph, 2,104. Igl. 2,68,176). Aus einem Liede, %Dorin 
StarkaZr seine Thaten aufzählt; auf wen die Zeilen gehen, lässt sich nicht 
entscheiden. 3. hringheyiandi W. 4. hrammastan Hss.Ausg.^ die Zeilen 
werden von Öldfr hvüasköld als Beleg für das Vortreten von h angeführt, 
doch wird vielleicht h im Reime ignoriert und es ist i-Reim amuneihmen^ 
vgl. Häv. 142,7. 151ß; Qrip. 36,3; Akv. 14ß; Hamtf. 25,1. 28,6; Gät. 20,4; 
Igl. 2,68 Z. 123; in Igl. 1,176 wird angenommen, dass die Strophe in 
Dänemark entstanden sei, und dass der Dichter h vor r nicht gesprochen 
habe. at gewiss spätere Zuihat (vgl. mikill vexti) KOislason ESkr. 1,171. 



XIL QRVAR-ODDS MÄNNERVERGLEICH. 



AUS DER QRVAR-ODDSSAGA. 



|>ä standa |)eir Siölfr ok 
SigurBr upp meÖ hörn tvau ok 
ganga ütar fyrir |)a sessunauta. 
|>a maelti Siölfr : |>ü koflmaör, 

5 |)at skal upphaf at Qlteiti varri, 
at ek soeri f)ik fyrir I)ann guÖ, 
er pü trüii' ä, ef f)ü ätt annat 
nafn en heita Viöfgrull, |)ä seg 
nü til |)ess. la, segir hann, ef 

10 I)6r er forvitni a nafni minu, 
|)ä er |)at övant: ek heiti Oddr. 
la, segir Siölfr, nü er enn hälfu 
betr, ok er f)6r her hörn: 

1. Oddr, klauftu eigi 
at orrostu — 
hrQkk hiälmat 115 — 
HamÖis skyrtur; 
guör geisaöi, 
gekk eldr i boe, 



{)ä er ä Vindum 
va sigr konungr. 

Nü fser SigurSr hönum annat 
hörn ok kvaÖ {)at: 

2. Oddr, vartu eigi 
at eggroSi, 
|)a er seggi allvalds 
svelta lötum; 
bar ek sär paöan 
sex ok ätta, 
en |)ü meÖ byggSum 
batt f)6r matar. 

Nü ganga t)eir at sitia, en 
Oddr drekkr af homum. t>ä 
riss Oddr upp ok fyllir homin 
ok gengr fyrir {)a meÖ ok fser 
sitt hörn hvärum ok kvaS f)etta: 5 



Oddr lebte unter dem Namen ViZfqrull am Hofe des Königs Herrautfr 
von Hünaland. Seine Bankgenossen Öttarr und Ingialdr wetteten in der 
Trunkenheit mit den Königsmannen Siölfr und Sigur^r, dass Oddr besser 
trinken könne als diese; sie setzten ihr Haupt ein gegen zwei kostbare 
Ringe der Gegner, Der Trinkwettkampf wurde verbunden mit einem 
Mä/nnervergleich (manniQfnuÖr). — Die Prosa zwischen den Strophen ist 
für das Verständnis des Gedichts nicht entbehrlich; sie wird nach der Hs. 
S ohne Lesarten gegeben. Die Stelle bis zum Schluss der Prosa na^h 
Str. 11 fehlt in e. 

1 == Qrv.SStr. 11, MStr. 28, 1. klauftu: komtu M. 2. at: tu M. 
3. hrqkk: hrauÖ far M. 4. handicr skyrtuw M. 6. eldr: glöÖ M. 

1: um A. 7. &: af S. Vindum: övinum M. 

Z = Qrv.SStr. 12, MStr. 29. 3. er f AB. 7. en: ok A. 
boBium MAB. 



Eddica Mindra. 



66 



QRVAR-ODDS MÄNNERVERGLBICH. 



3. It skuluÖ hl^Öa 
hrööri minum, 
SigurÖr ok Siölfr, 
sessunautar ; 
ykkr a ek gialda 
greypan verka, 
hröör harSsnüinn, 
huglausum tveimr. 

4. I>ü latt, Siölfr, 
scySgölfl ä, 
däSa vanr 

ok d;^ hugar; 
en ek ut 
m^ Akvitanam 
fiöra menn 
fiQrvi naemOak. 

Nu gengr Oddr at sitia, en 
I>eir drekka af homom. SiSan 
ganga [)eir fyrir Odd m^ hom 
fulL ik kvaB Siölfr: 

5. I^ hefir, Oddr, farit 
meS Qlmusom 



ok bitlinga 
borit af boröi; 
en ek einn 
af ÜlfsflaUi 
hQggvinn skiQld 
1 hendi bark, 

t>a selr SigurÖr Oddi hom 
annat ok kva^ t)etta: 

6. Oddr, vartu eigi 
üt m^ Gnkkium, 
[)ä er & Serkium 
sverÖ vär ruöum; 
gerSom hait$an 
hliöm isama, 
fellu fyröar 

1 fölkroÖL 

Nu ganga [)eir at sitia, en 
Oddr drekkr af homum. SiQan 
fyllir hann homin ok gengi* 
fyrir [)ä ok kvaS ^tta: 

7, pOL latt, SigurÖr, 
1 sal meyia, 



S = Qrv^Str. 13, MStr> 30, 1. {»it Hss. 3. Saolfr Br hier 
und weüerkifL &. ä ek: er at B. 6. verka /*. S. 

4 r= Qrv,SStr. 14, MSir. 31. 2. i aOgm AR 4. ok d^: 
ödiarfe (odiiarfe Hs., mM odTarfs) M. & en ek: ^ er ek emn M. 
6, i (i A) AkviUnia MAR a nsemtSak: laenU M. 

5 = ^,SStr. 16, MStr, 32. 1:2. ^ h^r, Oddr, (egit ^Irniisa M. 
1. <krit /: R 4. borit: beSit M. af : fri A. boiOit M, porti ABBr*. 
d. ygs fiaUi A, jggs fialH B, yngs fialK M. & bar MAR 

e = (>rr.SS(r. i^, ifStr. 33. 1. Tait A. 2. Gircknun M. 
4« Tir: Ter R 5. baHSan: baYan MAR 6. blüiii af s Te i t ^um M, hliöm 
sUl üroa A. 

7 = ^rtvSiStr. 18^ ifSStr. 35; in den Bss. stM Sbr. 8 vor Sir. 7, 
iUm^ tik UmsMiung jsiM Beer Ark. 8,134 Anm. 1. Bn ^ S. Sigriu«r: 
SiC^ M. ^ mejiar R <i beldr: baugsh (i^ mmI n versMimgm) M, 
bauk- A> bartS- R 7. sn^g^. i ^: Sigiudr M. 



QRVAR-ODDS MÄNNERVERGLEICH. 



67 



meSan viS Biarma 
bQrtJumsk tysvar; 
haSum hildi 
heldr snarliga, 
en |)ü, seggr, i sal 
svaft und blseiu. 

8. Slöttu vis meyiar 
malt)iag' saman, 
meöan loga 16tum 
leika of konung; 
unnum harSan 
hilding drepinn, 
ok Qlvi var 
aldrs of symat. 

Oddr gengr pk at sitia, en 
|)eir drekka af hornum. pvinaest 
foera peir Oddi hörn tvau, ok 
kvaÖ Siölfr {)etta: 

9. Oddr, vartu eigi 
ä Atalsfialli, 

t)ä er fenloga 
fengit hQfÖum; 
ver berserki 



binda knättum, 
{)a var af kappi 
konungs liÖ drepit. 

SigurSr kvaÖ nü ekki. I>eir 
ganga nü at sitia, en Oddr 
drekkr af hornum. Ok nü gengr 
hann fyrir f)a meÖ tvau hom 
ok kvaS t)etta: 5 

10. Siölfr, vartu eigi, 
|)ar er ^iä knätti 
bryniur manna 
blööi f)vegnar; 
hrukku oddar 

1 iamserkium, 

en f)ü hQÜ konungs 

heldr kannaöir. 

11. SigurSr, vartu eigi, 
{)ar er sex hruSum 
häbryniuS skip 

fyr Hölmsnesi; 
vartu ok eigi 
vestr meS Skolla, 
{)ä er Engla gram 
aldri naemSum. 



8 = Qrv.SStr. 17, MStr. 34. 1.2. Siölfr, lättu um meyia mälmfing 
samit S. 1. Slöttu: sötti M. 2. saman: Siölfr AB. 3.4. Siölfr meSan 
svira hiuggum M. 4. konung: kynni A, kynnum B. 6. hunding MB, 
hadding A. 7. ok: jj^ä A. Qlvi var: hans f^lQgum S. var f. M. 
8. aUdr S, aUdz M. 

9 = grv.S8tr. 19, MStr. 36. 2. atans fiaUi AB. 
5. vär: ^i er M. 6. binda: brytia M. knätSum M, gerQum A. 
8. m drepit: sonr drepinn M. 

10 = Qrv.SStr. 20, MStr. 37. 1. SigurÖr B. 
mätti M, mätturn A. 6. iäm-: hiU- M, bring- A. 

11 = Qrv.SStr. 21, MStr. 38. 1. Siölfr B. 
3. haröla snarliga M, häbyriJuÖ skip A. 4. haugs nesi (a und u verschlungen) 
M, hauksnesi A, hvarfsnesi B. 5. ok f. MB. 8. nämum M. 



3. fenlogu B. 
7. kQppum M. 

2. knättum B, 

2. ruQum SM. 



5* 



68 



QRVAR-ODDS MÄNNERVERGLBICH. 



Oddr sezk nü niSr, en |)eir 
drekka af hornum, ok siQan fylla 
t)eir hörn ok foera hönum, ok 
verör nü ekki kveöit. I>eir 
5 setiask niör, en Oddr drekkr 
af homum ok fyllir |)eim gnnur 
ok sör nü, at {)eir gerask migk 
drukknir, ok nü foeiir hann 
{)eim hom ok kvaÖ pat: 

12. Siölfr, vartu eigi, 
|)ar er sverÖ ruöum, 
hvQss, a iarli 

fyr H16seyiu; 
en f)ü halla^isk 
heima ä milli, 
kynmälasamr, 
. kälfs ok t)^iar. 

13. SigurÖr, vartu eigi, 
er & Selund feldak 
broeSr bQlharÖa, 
Brand ok Agnar, 
[Äsmund, Ingiald, 
Älfr var enn fimti;] 



en f)ü heima latt 
i hgll konungs, 
skrQkmälasamr, 
skauÖ hemumin. 

t>ä sezk Oddr, en [)eir drekka 
af hornum. Ok enn fylla f)eir 
hörn ok foera Oddi ok kveöa 
ekki, pviat af |)eim tök mälit, 
er f)eir gerask öfoerir. Oddr 
drekkr af homum, en f)eir sitia ; 
ok nü fyllir Oddr homin ok 
foerir peim ok kveör f)etta: 

14. Siölfr, vartu eigi 
suSr ä SkiÖu, 
f)ar er konungar 
kni8u hiälma; 
öSum dreyra, 

svä at 1 Qkla tök, 
Yig vaköa ek — 
vartu eigi I)ar. 

15, SigurBr, vartu eigi 
1 Sviaskerium, 



12 = Qrv.SStr, 22, MStr. 39; mit dieser Strophe beginnt e toieder. 

2. rutJum f. S. 3. hqss M. hiarli S, skeiÖum M; vgl. Boer Ark. 8,128, 
4. hleys eyium M. 5. en ]^ü: jj^öttu Ae, heldr M. hallatJisk: hnallaQir 
jj^ü M. 6. heim e. 8. j^^ia e. 

13 = Qrv,SStr, 23, MStr. 40. 2.3. ä SaelMWdi far er felda ek 
broBÖr miqk bQlharÖa M, ä Sselqndum | er ek broeÖr felda e. 2. er f. A. 
Saelundi A, Saeluwd B. felda ek A. 3. 1 (f. B) bQÖ haifJa AB. 
5.6 wohl ein Zusatz. 5. Ingiall M. 6. Alf enn fimta M. 7.8. en jj^ü 
heima sazt | i hqll kominn e. 9.10 f. e, Zusatz nach Br^. 10. skud M. 

14 = Qrv.SStr. 24, MStr. 41 (f. e). - 2. skiöi SB, skeiöi M. 

3. jj^ar: ]^ä B. er f. S, sem M. kappar M. 4. knnt$u MAB. hildi 
M, hi&lmara B. 6. at i SA, i B, at M. 7. rig vä ek mqrg ok M. 

15 = Qrv.SStr. 26, MStr. 42 {f. e). 2. Jar i S. Svlaskeriiim 
i M. 6. rögmikladar AB, raun miqk lagSar M. 7. skomar: sk^fSar M. 



QRVAR-ODDS MÄNNERVERGLBICH. 



69 



{)a er Halfdani 
heiptir guldum; 
urÖu randir 
rögmiklatJra 
svertJum skornar, 
en hann sialfr drepinn. 

Oddr gengr nü til saetis, 
en |)eir drekka enn af hornum 
ok foera Oddi hörn tvau, ok 
|)ö siä allir, er inni väru, at 
5 {)eir varu famir. Oddr drekkr 
af hornum pegar ok fyllir enn 
ok foeru* {)eim ok kvaÖ {)at: 

16. Siölfr, vartu eigi 
Sämseyiu. i, 
|)ar er viÖ HiqrvarS 
hQggum skiptum; 
tveir varum vit, 
en |)eü' tölf saman, 
sigr haföa ek — 
saztu kyrr meöan. 

t>a var oept at um hQllina 
alla, en Oddr gengr til saetis 
sins. I>eir drukku af hornum 



enn; f)ä maelti konungsdöttu*, 
baS menn hl^Öa skemtun, |)ä 5 
er hiä vaeri, Siölfr stendr enn 
upp ok fyllir homin ok foerir 
Oddi, en SigurSr var nü farinn. 
Oddn tekr viS hornunum ok 
drekkr af pegar. SitJan byrlar 10 
hann i homin ok gengr fyrir 
J)a Siölf ok kvaS: 

17. It munuS hvergi 
haeflr I)ykkia, 
Siölfr ok SigurSr, 
1 sveit konungs, 

ef ek Hiälmars getk 
ens hugumstöra, 
|)ess er snarligast 
sveröi beitti. 

18. Gekk skarpla I>ör8r 
fyr skiQldu framm, 
hvar er orrostu 
eiga skyldum; 
hann 16t Hälfdan 
hniga at velli, 
froeknan stilli, 

ok hans fylgiara. 



Die in den Hss, folgenden Strophen S 26.27, M 48.44 sind atis Qr. hier 
eingeschoben, vgl. Qr. Str. 5.6. 

16 = Qrv.SStr. 28, MStr. 45. 1. SigurÖr ABe. 2. i Sdmseyiu 
Be, 3. |)ar: jd MABe. er f. e. vit BÜQrvarÖr Be. 4. skiptak M, 
skipta ek A. 7. ek: fö M. Die in den Hss. folgende Str. S 29, M 46 
ist aus Qr. hier eingeschoben, vgl Qr. 9. 

17 = Qrv.SStr. 30, MStr. 47. 1. |>it Hss. 2. hoefa e. 
3. SigiirÖr ok Siölfr ABe. 4 sveit: hqll M. konungi B. 5. get MABe. 
7. j^ess: sä B, ]^ä e. snarpligast MABe. 

18 = Qrv.SStr. 31, MStr. 48 (f e). 1. skarpla Br^, skarpr S, 
snarpligast M, snarpr AB. |>ör5 S. 2. framm f. M. 3. hvargi er SM. 
7. fraegian M. 



70 



QRVAR-ODDS MÄNNBRVBRGLBICH. 



19. Värum vit Asmundr 
opt 1 bernsku 
föstbroeSr saman 
bäSir litnir; 

bar ek fyr stilli 
stQng darraöar, 
|)ars konungar 
kappi deildu. 

20. Hefl ek a Saxa 
ok ä Svia heriat, 
Frisi ok Frakka 
ok a Flsemingia, 
Ira ok Engla 

ok endr Skota; 
f)eim hefi ek gllum 
öl)arfr verit. 



21. Nu hefl ek d^a 
drengi talSa, 

J)a er forSiim mer 
fylgÖu üti; 
munu einigir 
veröa siöan 
frsegri fyrSar 
i fölkroSi. 

22. Nu hefl ek örar 
iSnir talSar, 

f)3er er forSum v6r 
framSar hQfÖum; 
opt gengum v6r 
tu Qüdvegis 
sigri fegnir; 
lätum Siölf maela! 



19 = Qrv.SStr. 32, MStr. 49. 3.4. föstbroeÖr tveir | fuUvel 
saman B. 4. litlir A. 5. ek f. S. fyr stilli f. Ae, stundar opt B. 
6. DarratSar Br^ darra5ar dQglings lengi e. 7. jj^ars S, j^ar sem MABe. 

20 = Qrv.SStr. 33, MStr. 50. 2. ä f. MBe. 3. Frisa ok ABe, 
füss ä M. 4. ä f. MBe. 5.6 vor 3.4 ABe. 5. ok f. M. i Engla Ae. 

6. ok f. M. endr f. M, hendr e. 7. ek f. B. 

21 = Qrv.SStr. 34, MStr. 61. 2. talöa: lif?Ja M. 3. er f. A. 
m6r f. M. 5—8 f. e. 5. munu: fvi munu M, munu vlst B. einigir S, 
engir M, engvir A, eigi B. 6. verÖa: oeÖri M. 7. fyi^ar: drengir MB. 

22 = Qrv.SStr. 35, MStr. 52 (f. e). 1. vdrar MAB. 3. y6t f. A. 
5. aptr Wßoch das Zeichen für r wohl erst von m)AB. geng ek nü M. 

7. fegnir: goeddir AB. 



XIII. UTSTEINS KAMPPSTROPHEN. 



AUS DER HALFSSAGA. 



ütsteinn: 

1. Hitt hloegir mik 
heizt 1 mäli: 
munat Asmundi 
q11 vä sofa; 
{)rir eru fallnir 
af I)vi liSi, 
Eynefs synir, 
en einn lifir. 



ütsteinn: 

2. Upp skulum risa, 
üt skulum ganga 
ok rammliga 
randir kn^a; 
hygg ek viÖ hiälmum 
hingat komnar 
tu Danmarkar 
disir värar. 



ülfr: 

3. Yölr munu dauSar 
disir allar, 

heill kveÖ ek horfna 
frä Hälfs rekkum; 
dreymSumk i morgin, 
at megir värir 
afri yrSi, 
hvar er 6r moettizk. 

ütsteinn: 

4. Sigrs vaentik m6r 
s^nu betra, 

en Ulfr vili 
oeskia Steini; 
yör mun snimma 
at sverötogi 
hauss of hQggvinn, 
en hals roÖinn. 



1 ütsteinn, der nach dem Falle Haifa und der meisten seiner 
Mannen hei König Eysteinn in Dänemark Aufnähme gefunden hol, erinnert 
sich seines Herrn und denkt auf Rache, 2. i möü doch wohl 'bei dieser 
Angelegenheit', obwohl B das bezweifelt und den Ausdruck für verdorben 
hält. 3. munat B (in Note\ mun eigi Hs. 

2 ütsteinn ist mit den acht Söhnen des ülfr enn raulSi, des BM- 
gebers Epsteins, in Streit geraten und fordert sie zum Kampfe heraus. 
3. rammliga B, ramligar Hs. 5. ek B, f. Hs. viÖ Hs., und B, 7. Dan- 
markar wegen des Versbaus, Danmerkr Hs. 

3 4. half rekum (mit einem Strich über f, der den Fehler anzeigt) 
Hs. 6. dreymÖi mik Hs.Ausg. 8. 6r moettizk B, v6r moettuzt Hs. 

4 1. Ysenti ek Hs. 5. ytJrnm man sonum B. 6. at B, i, Hs. 



72 



ÜTSTBINS KAMPFSTROPHEN. 



Ulfr: 

5. Munu Ulfs synir 
efri veröa, 
Oddr ok Qrnölfr, 
Ati enn svarti, 
BQrkr ok Bryniölfr, 
Büi, HarÖskafi, 
RauÖr enn rammi,^ 
ef {)ü reynir til. 

ütsteinn: 

6. Mundit Steini 
meÖ Stara {)ykkia 
ögn at etia 

vis Ulfs sonu; 
{)viat eigl var 
örum brööur 
vis dritmenni 
dramb at setia. 

7. {>6ttit Hrökum 
ne Hälfdani 
raun at beriask 
vis ragmenni, 



{)ä er v6r fiörir 
falla 16tum 
ätta iarla 
fyr Andsnesi. 

8. Fari Ulfs synir 
üt at beriask, 
ätta drengir 
vis eitt hQfuS! 
mun eigi stakkva, 
{)ö Steinn hafi 
faera nekkvi 

i flokki US. 

9. Halfr dreymSi mik, 
hvatti, at ek berSumk, 
kvazk m6r froekn konungr 
fylgia skyldu — 

hefir mer gramr verit 
göSr 1 draumi — , 
hvar er v6r orrostu 
eiga skyldim. 



5 1.2. so wegen des Vershaus, Munu Jeir afri verÖa | Ulfs synir 
Hs,Ausg, 4. Ati B (auf Qrund dreier Skaldensirophen Isl. S. 2,351; 
Bisk, S. 2,20,33), ati J3ä., AtU Fas, 

6 1. Mundit B, Mundi eigi Hs. 2. meÖ Hs., vielleicht n6 BVigf. 
{dann atich in Z. 1 Mundi? B). 5. vielleicht var eigi titt {vgl. zu Z, 7)? 

6. vdrum Hs. 7. hinter dritmenni: Jitt Hs,^ titt B (mit var in Z, 5 zu 
verbinden), doch metrisch iiberladend, 

7 1. {nSttit (oder I>ötti?) B, ^tti eigi Hs. 8. Andsnesi (heim 
Kvcenangerfiord, Munch hist.-geogr. Beskrivdse over Norge S. 15) oder 
andnesi? B (in Note\ Annisnesi Hs.Ausg. 

8 5. manat B. 7. nekkvi B, nokkut Hs. 

9 1. Komma hinter H41fr Ausg. 3. ok kvazk B, ok kuezt Hs. 

7. hvar er: hvar Hs., hvars B. 8. skyldim B, skyldum Hs. 



ÜTSTEINS KAMPFSTROPHEN. 



73 



Utsteinn: 

10. Nu em ek inn kominn 

ülfi at segia, 
at hans synir 

hQggnir liggia; 

nü fari, Eysteinn, 

ef er viliÖ, 

fleiri at freista 

vi?5 fleina vi?5! 

Eysteinn: 

11. Sialft mun letia, 
sliks at freista j 
Hälfs eru rekkar 
hverium meiri; 
{)ik veit ek manna 
miklu fremstan, 
einn sniallastan, 

er {)ü ätta vätt. 



Utsteinn: 

12. Alla mundak 
Eysteins liSa 
sveröi beita 
at sQmu höfi, 

ef ek mer |)arfir 
I)ess verks saea, 
eöa illt meÖ oss 
ä?5r of vaeri. 

13. Manngi f;^si, 
vis mik at deila, 
{)viat ungum mer 
var aldr skapatJr: 
ek hefi hiarta 
hart 1 briösti, 

siz mer i oesku 
OtJinn framSi. 



10 TJtsidnn hat die acht Söhne Ulfs erschlagen und kehrt in die 
Halle des Königs zuräck. 6. er B, Jer Hs. 

11 1. siälfr man (ek) letia? 

12 1. mundak B, munda ek Hs. 

18 1. Magni f;^sir engi Hs., Magni fysi engi B, Magni engi (viÖ 
mik deili)? 3.4. Jviat mör var ungum (angum jSs.) | aldr skapaÖr jSs. J.wsgf. 



XIV. QRVAK-ODDR IN BIALKALAND. 

AUS DER QRVAR-ODDSSAGA. 

öyöia: gar?5u {)au ekki 

1. Hverr veldr eldi, göSs i heimi, 
hverr orrostu? er {)au ör eldi 
hverr iarls magni Qgia ne mattu. 
eggium beitir? — 

hof sviönuöu, 

hQrgar brunnu — Gyöia: 

hverr rauö eggiar 3. Hverr efldi {)ik 

ä Yngva ni?5? austan hingat, 

feiknafullan 

Oddr: ok fläräSan? 

2. Oddr brendi hof muntu hvervetna 
ok hQrga braut heria vilia, 

ok tregoöum er |)ü Alfi mättir 

t^ndi {)inum; aldrspell gera. 



Um die Hand der SUkisif, der Tochter des Königs HerraüSr von 
Hünaland, zu gemnnen, zog Oddr aas, den TriJmt von König Älfr von 
Biälkaland einzufordern. Er war wohl ausgerüstet mit den Gusisnautar 
und den Steinpfeilen, die ihm lölfr (O^inn) gegeben Itatte, König Alfr 
erlegte er mit der Eichenkeule (()r. 14) oder dem Schwert {oben Str, 1), 
die heidnischen Heiligtümer vor der Burg vernichtete er. Da trat ihm Alfs 
Weib, eine heidnische QylSia, entgegen. — Über diese Einführung wie über 
die Anordnung der Strophen sieh die Einl, 

1 = Qrv.SStr. 37, MStr. 53. 3.4. giori hvennegin edr bettra M^ 
3. megin MABe. 4. eggium: oddnm AB, ognum e. 6.6. hof Svij^iöÖar 
hqrga brennaM. 7. hverr: Oddr Me. " 8. okeyddihofM. niÖ: liÖi A. 

2 = Qrv.SStr. 38, MStr. 64. 1. brennir M. 6. gott MBe. 
7.8. er eigi ort$i Qsla mättu M. 8. n^: eigi AB. ei Qsla mega e. 

3 = Qrv.SStr. 39,9—12, MStr. 60. 1. Hverr: eöa hverr S, hverir 
AB, hvat M. efldi: egg^i S, elfdu A. 2. hingat: ^aSan M. 3.4. so M, 
froBknan fella fl4rä9an S, fullan ok flärdtJan ok froekinn harSla A, fulan 
(= fülan?) ok flärdSan af flestu illu e, fullan illzku fraenda askir as {die 
zwei letzten Worte sehr unsicher) B. 5—8 f. S. 6. muntu nü M. 7. so e, 
er l^r Älfi mdttutJ A, er Alfi mätti B, er ^ii mättir Alfi M. 8. aldrs spell A. 



QRVAR-ODDR IN BIALKALAND. 



75 



Oddr: 

4. Efldu mik grvar 
ok lölfs smiSi, 
störggr skeyti 
ok stinnr bogi, 
en I)at et fimta, 

er {)ü fregna skalt, 
at ek vis äsu 
aldri {)^ddiimk. 

5. Let ek Frey fara 
fyrst ok ÖSin, 
blinda bäöa, 

a burt heöan; 
uröu 3Bsir 
undan at fl^ia, 
hvar er i flokki 
fundizk fagfSum. 

6. Elta ek äsu, 
arhiartaÖa, 

sem fyr ülfi geitr 
argar rynni; 
illr er OÖinn 



at einkavin; 
skuluS er eigi 
skratta blöta. 

GyÖia: 

7. {>ess hloegiumk ek, 
at hefir fengna 
Freys reiSi I)ü 
färi blandna; 
hiälpi 3Bsir 

ok äsyniur, 
gQrvQll regin, 
gytJiu sinni! 

Oddr: 

8. HirSi ek eigi, 
I)ött heitir {)ü, 
fargiQm kona, 
Freys reiÖi m6r. 
Veit ek i eldi 
äsu brenna; 
troll eigi {)ik! 
trüik goSi einum. 



4 = Qrv.MStr. 61. 1. Elfdu A. 5. en: ok M. 6. fü f, B. 
7. ek /•. B. 8. t^ddumk M, Hkmmk Be, bliÖkumk A. 

5 = Qrv.MStr. 62. 1. Laet ABe. fara f. M. 2. fyrstan M. 

4. ä bäl fara M. 5. sb nach urSu M. 6. at f. B. fl^a M, leita AB, 
lata e. 7. er i {zweimal) M, sem i Ae, i B. flokki: fölkroÖi B. 8. h^fum e. 

= Qrv.SStr. 40,5-8, MStr. 63 (f. e). 1-4 f. S. 1. ^tla A. 
2. ur hiarta B, aur (a und u verschlungen) hratada M; danach tvä, Hss., 
gestrichen wegen des Versbaus. 3.4. geitr argar: geit qrg M, qrg geit Br^. 

5. illr M, iUt SAB. Ööin f. S, at eiga Ömn A, ÖÖin hafa B. iUt's ÖÖin 
at eiga Br^. 6. at: iyrir (undeutlich) B. einga M. 7. skuluÖ eigi 
er S, skaltn eigi lengr A, skal ek aldrigi B. 8. skrattann MAB. 

7 = Qrv.SStr. 39,1—8, MStr. 55. 1—4. hloBgir mik Jat, er hefir 
|)ü yÖr QÜum Freys reiÖi fyrir büna M. 1. hugr hloegir mik A, hugr 
hloeginmk ^at Be. 2. hafir AB. 8. gyt$inm sfnum S. 

8 = Qrv.SStr. 40,1—4 und 9—12, MStr. 56. 2. Jöttu heitir M, 
Jöat (Jd B, hvat e) hoBtir (hsettir e) Jü ABe. 3. färgiamt hqfuÖ S. kona /*. e. 
5. vor Veit: menn A, inn e. 6. äsu: äs ok A. 8. tnii ek Hss. 



76 



QRVAR-OüüR IN BIALKALAND. 



Zusatzstrophen der jungem Qrvar-Oddssaga. 



GyÖia: 

a. Hverir ölu {)ik 
upp svä heimskan, 
er I)ü eigi vill 
ÖÖin blöta? 

Oddr: 

Foeddi mik Ingialdr 
upp 1 berasku, 
sä er Eikund re?5 
ok laSar byggöi. 

GyÖia: 

b. AuÖ {)(Bttumk ek 
eiga nögan, 

ef ek enn agaeta 



Alf of fyndak; 
blöt gaf ek hönum 
ok bü fiogur, 
hann mun yör alla 
1 eld draga. 

Oddr: 

c. Oddr sveigöi älm, 
Qr flö af streng, 
lölfs smiöi beit 
Alf i gegnum; 
dug?5u svä blöt, 
at of Biälka hrae 
hlakka hrafnar 
ok hraegiööar. 



5. FoBddu A. 7.8 f. e. 7. Eikund: einn M. 
3. agaeta: Itra ABe. 4. of : vin e. 6. gef ABe. 



a = Qrv.MStr. 57. 1.2. hverr öl Jik svä, upp til svä mikillar 
ergi e. 2. upp til heimskan AB. 3. at Jü villt ei e. vill f.. HL, 
4. OÖinow e. blötar M. 
8. (ok f.) iarÖir byggia B. 

b = Qrv.MStr. 58. 
7. yör f. ABe. 8. eUi A. 

C = Qrv.MStr. 59. 1. SveigÖa ek alm MBr\ älm: älfi B. 
2. streng e, streignum M, streingium AB. 3. beit f. M. 6—8. dugföu 
(dugtJut Br^) blöt, svdatyfir hönum hlakka baeÖi hrafnar ok hrsBgiöÖarMBr*; 
b^Ör ei Jü blöt hönum (b^tJr Jü hönum ei blöt B, bitJ attu [attu Br^] ä hönum e), 
svä (at fügt A hinzu) hann (Biälki A) Jiggi; hlakka hrafnar yfir hraei (um 
hrsB e) Biälka ABe, 

An die Wechselrede sMoss sich die Erlegung der Qy15ia, die 
ursprünglich wohl durch die Steinpfeile des lölfr erfolgte. 



XV. SCHELTGESPßÄCHE KETILS UND GRIMS. 

AUS DER KETILSSAGA ILENGS UND DER GRIMSSAGA 

LODINKINNA. 

A. KETILL UND GUSIR. 



Briini: 

1. Heill kom {)ü, Haengr! 
hör skaltu |)iggia 

ok 1 allan vetr 
meÖ oss Vera; 
|)er mun ek fastna, 
nema |)ü fyrir lätir, 
döttur mma, 
aSr dagr komi. 

Ketill: 

2. H6r mun ek |)iggia! 
hygg ek, at valdi 
Finnz fiQlkyngi 
feiknavetJri ; 

ok 1 allan dag 



einn iös ek viÖ |)ria; 
hvalr kyröi haf. 
Her mun ek |)iggia! 



Ketill: 

3. SkrfÖ |)ü af kialka, 
kyrr |)ü hreina, 
seggr sitJfQruU, 
seg |)ü, hvattu heitir! 

Gusir: 

Gusi kalla mik 
gqfgir Finnar, 
em ek oddviti 
allrar {)iö?5ar. 



A. Als Ketill im Spätherbst zum Fischen ausfuhr, wurde er nach 
Finnmqrk verschlagen. Eine Trollkona griff ihn an, ein Wal mit Menschen- 
augen schützte ihn. Er erlitt Schiffbruch, schwamm ans Land und kam 
zum Gehöft des Brüni, der ihm bereits in Walsgestalt geholfen hatte. 

1 3—2,8. beina i allan vetr! {>at mun ek Jiggia, kvatJ Ketill e. 
3. ok f A. 

2 7. haf B, siä A. 8. Ur B, hüs A. 

Bis zum Frühling blieb Ketill bei Brüni als Geliebter von dessen 
Tochter Erafnhildr, Beim Abschiede erhielt er von Brüni einige Geschosse 
und einen vierkantigen Pfeil (broddr). Im Walde traf er den Finnenkönig 
Gusir auf seinem Renntierwagen, 

8 1—4. segÖu, hvat Jü heitir e. 4. Jü f A. 5. Gusa Hss., 
doch sieh unten Str, llß und den Namen der Pfeile Gusisnautar. 



78 



SCHELTGESPRÄCHE KETH^S UND GRIMS. 



4. Hvat er {)at manna, 
er m6r i möti ferr? 
skriSr {)ü sem vargr af vi?5i ! 
seöru skaltu msela, 

ef |)ü undan kemsk 
|)iysvar i {>rumu fir?5i. 

Ketill: 

5. Haengr ek heiti, 
kominn ör Hrafnistu, 
hefnir Hallbiamar; 
[hvi skriSr |)ü sva, enn 

armi?] 
friömalum maela 
munkat ek viÖ Finn ragan, 
heldr mun ek benda boga, 
[|)ann er m6r Brüni gaf.] 

Gusir: 

6. Hverr er a Qndrum 
QndverÖan dag, 
giarn til gunnar 

1 gi'immum hug? 



Vit skulum freista, 
flein at riööa 
hvarr at QÖrum, 
nema hugr bili. 

Ketill: 

7. Hseng kalla mik 
hälfu nafni, 
mun ek veita |)6r 
viönäm heöan; 
skaltu vist vita, 
a?5r Vit skilium, 
at bükQrlum 
bita Qrvar. 

Gusir: 

8. Büstu nü vis 
bitri egg|)rumu, 

haf |)ü hilf fyr |)6r! 
hart mun ek skiöta; 
|)er mun ek bräöla 
at bana veröa, 
nema f)ü af auSi 
Qllum latir. 



4.5 sind offenbar Parallelstrophen zu Str, 6 und 7; vgl. die Einh 

4 1. manni e. 2. er f. e. 3. skriör Jü B, skrittu e, ok skrfÖr A. 
5. f. B. 6. i pramu firtJi B, i prumu e, fyr prumu A. Dana^: Jvi 
tel ek ^ik ösniallan A, |ik tel ek ösniallan B, fyr {»at telQu |ik ösniallan e. 

5 1. Haengr heiti ek e. 3. hefnir: arfi e. 4. hygg ek eigi fritJar 
biÖia B. hri: Jvi e. enn armi f. e. 5. friÖmsBlum B. 5.6. hopa 
mun ek | vi^ ragan Finn e. 6. mun ek eigi A, mun ek B. 7. boga 
(bogann e) benda Hss, 8. er f, AB, sem e. gaf Brüni e. Z. 4 und 8 
scheinen Zusätze, um das epische Versmass zu gewinnen, 

«.7 f. B. 

6 1. oÖrum e. 3. güa e. 6. fleina e. 7. hverr e. 

8 1. viÖ A, Ja viÖ e, ef Jii villt B. 2. bitri A, br&tt viÖ B, f. e. 
eggia Jrumu e. 4. hart: hratt e. 5. brÄÖla B, brälla A, brätt e. 
7. otJe e. 



SCHELTGESPRÄCHE KETH^S UND GRIMS. 



79 



Ketill: 

9. Mun ek af auÖi 
eigi lata 

ok fyr einum |)6r 
aldri renna; 
fyrr skal |)6r hQggvin 
hilf fyr briösti, 
en fyi' siönum 
svart at ganga. 

Gusir: 

10. Skaltattu gulli 
n6 gersimum 
meÖ heilum hug 
heima räöa; 
kemr |)6r bani 
bratt at hQndum, 
ef Vit skulum üti 
oddum leika. 



Ketill: 

11. Munkat ek gulli 
vi?5 Gusi skipta 
ne heldr fyrri 
til friSar maela: 
mör er brä?5r bani 
betri miklu 
en hugleysi 
ok heSankväma. 



Ketill: 

12. Feigr er nü 
Finnr enn ragi, 
at hann föttreör 
fleinn sinn rangan. 



9 1. oÖe e. 2. aldri e. 4. eigi e. 5. Jer /*. Be. hqggva e. 
7. en: ok A. 

10 1. Skaltu ei AB, skaltu e. 2. ne: ok Be. 3. haig BGpbFasK 
li 1. Mnn ek eigi AB, man ek e. 2. Gusi AB, Gusa e. 3. so B, 

n6 fyrri A, heldr enw ne fyrr e. 5. so B, m6r er bragr Ae. 6. miklu 
betri e. 7. so B, en mer er hugr A, enda er mer hugr e. 8. ok /". e. 
hiedan kuoma A, hedan coma B, hetJan koma e. 

Danach beschossen sich die beiden Gegner mit ihren Pfeilen; schliesslich 
hatte Qusir noch einen Pfeil und Ketill den broddr, {>d tök Gusir fleininn, 
ok s^disk hönum hallr, ok steig ä. 

12 3. at Be, er A. 

Der broddr traf Qusir in die Brust und tötete ihn; als Siegesbeute 
fielen Ketill die drei Pfeile des Qusir: Flaug, Hremsa, Fifa und sein 
Schwert Dragvendül zu. Ketill kehrte nun zu Brüni zurück, der durch 
Qusis Tod König der Finnen wurde, und schied in Freundschaft von ihm. 



80 



SCHELTGBSPRÄCHE KETILS UND GRIMS. 



B. KETILL UND DIB HEXE. 



Ketill: 

1. Hvat er |)at flagöa, 
er ek se ä fornu nesi 
ok glottir vis guma? 
at uppiverandi sölu 
hefi ek enga fyrr 
leiSiligri litit. 

Trollkona: 

2. ForaÖ ek heiti, 
foedd var ek noröarla, 
braust, i Hrafnseyiu, 
hvimleiS bümQnnum, 
Qr tu araeÖis, 

hvatki er illt skal vinna. 

3. MQrgum manni 
hefik tu moldar sniiit, 



|)eim er tU fiskiar för. 
Hverr er siä ean kQpurmäli, 
er kominn er i skerin? 



Hann svarar: KaUa mik 
Haeng, sagöi hann. Hön svarar : 
Naer vaeri |)6r, at vera heima 
1 Hrafnistu, en dratta einum 
tu ütskeria. 5 

Ketill: 

4. Einhlitr ek |)öttumk, 
äör en h6r kömum, 
of farir värar, 
hvat er flqgÖ msela; 
lasta ek dreng dasinn, 
dreg ek ä vit fanga. 



B. In einem Jahre, wo Ernte und Fischfang wenig ertragreich 
gewesen wären^ fuhr Ketill aus, um in einiger Entfernung von seinem 
Wohnsitz zu fischen. In der Gegend, die i Skrofam heisst, traf er auf 
einem Vorgebirge eine Trollkona. 

1 2. se: sä A. 3—6. so B, at uppiverandi sölu, er ek hefik anga 
eina leiÖiligri litit A. In e lautet die Str. : HvatJa er Jat flagÖi, | er ä fornu 
nesi I svetJiu (sveÖia, die Zeile ein Vokativ Lp) svarteygöa | sitr ä landi, | 
svQrtum siönum | sölu ä möti? | armari hef ek {»ör | angva litit. 

2 2. foedd nortJarliga e. 3. Hrafneyiu e. 6. hvatki er A, hvat 
B, ef e. 4—6 wohl ursprünglich die zweite Hälfte einer lAoHahMtstrophe, 
die dann dem epischen Versvnass angepasst wurde, 

3 2. hefik A, hefi ek B. 3. til fiskiar A, d fiski B. för B, f o A. 
4. etJa hverr B. 6. i /*. A. 3—5. Jeim sem fiska fqr | hefir farit hingat; | 
et$a hverr ertu | hinn 'hvad ser mali', | er hingat er | kominn i skerin e. 

Prosa: 1. svarar: s. e. Kalla — hann: Haeng kalla mik flestir e. 
2. svarar: s. e. 4. ütskeria til e. Die Prosa ersetzt wohl eine ursprüngliche 
Strophe^ B sucht sie wiederherzustellen: Hann ^gir: Haeng kalla mik | 
hälfu nafni. Hön Begir: Hollara vaeri ^ör, | heima at liggia, | en dratta 
einum | ütskeria til. 

4 1. ek f. e. 2. en f. e. 3—5, 8. hiröi ek um eigi, | hvat er 
flqgtS msela, | nautJir mik hvqttu, | nau^syn er at biarga e. 3. so 6, um 



SCHELTGESPRÄCHE KETHiS UND GRIMS. 



81 



5. Lsetkat ek fyrir vinnask, 
hvat er ForaÖ maelir; 
nauöir mik hvQttu, 
nänum er at biarga; 
haetta ek eigi 
ä hölm tu sela, 
ef i eyiu 
oemir vseri. 



Trollkona: 

6. Synia ek |)ess eigi, 
seggr enn viÖfQrli, 
at {)ü lif hafir 
langt of aöra, 
ef {)ü fund okkam 
fyrtJum öblauÖum 



segir, sveinn litill; 

s6 ek |)inii hug skiälfa. 

Ketill: 

7. Ungr var ek heima, 
för ek einn saman 
opt 1 ütveri; 
marga myrkriöu 
fann ek ä minni gQtu, 
hraeddumkat ek flagtJa 

fnQsun. 

8. Langleit ertu, föstra, 
ok Isetr röa nefit, 
leitat ek ferligra flagÖ. 



flestar allar | farir värar A. 4. so Be, hvat sem ferlig | flqg^ nm gleipa 
(geipa Fas*) A. 5. lastak A. dasinn nach Vermutung, drasinn A, dsBsinn B. 
6. dreg ek nach Vermutung, drefik A, drep ek B. Die Strophe scheint 
aus einer Liö15ahättstr. umgestaltet, die von Z. 3 etwa so lautete: of flestar(?) 
värar farir; | dreg ek i vit fanga, | hvat er flqgtJ msela; | lasta ek dreng dasinn. 

5 f. e bis auf die Z, 3.4; sieh zu 4,3, 1. Lsetkat ek: Lset ek 
her A, hykkat ek B. 4. nänum AB, nautJsyn e. er at Ae, ätta ek B. 
5. haetta ek B, hsettak A. 7.8. so A, ef heima vaeri oemir B, ef i eyiu 
heima oemir vaeri Gpb. Die Strophe scheint aus einer LiöfiaMttstr, 
umgestaltet; Z. 3,4 und 7,8 waren wohl ursprünglich je eine Vollzeile. 

6 1. so B, eigi synia ek {»ess A, ei se ek syma (c2. i. s^nna) e. 

2. nach Vermutung, segir en vitJfqrla Hss.Ausg, 4. of : um A, um menn 
B, (lang) yfir menn e. 6.7. so Be, fyrtJum segir, | sveinn alUltill A. 
Die Strophe scheint at*5 einer lAöHahaUstr, umgestaltet; Z, 3.4 und 7.8 
waren wohl ursprünglich je eine Vollzeile, 

7 ist gleichfalls in den Hss. in das epische Versmass umgesetzt; 
da jedoch die Zusätze sich durch den Mangel des Reims bemerkbar machen, 
wurde eine Rekonstruktion versuchte 1. heima f, e. 2. ek f. e. 

3. opt: üt e. ütveri: veri B. 4—6. so nach Vermutung {vgl, Gpb), 
AB haben: marga myrkriöu {so B; myrkviÖu, doch ist das u durch ver- 
schlungenes a -f u ausgedrückt A); hvatki (hvar B) ek fann | ä minni 
gQtu, I hraeddumk ek aldri | flagtJa fnqsun {undeutlich B, foryniur A); zu A. 
stimmt e, doch steht hier myrkviÖa, und es fehlt hvatki — gqtu. 

8 2. laetr ]^6 e. 3. so nach VermuMng, ei hefi ek flagtJit ferligra 
litit AB, ei hefik ferligri | flag^konu litit e. Darauf folgt der Prosasalz: 



Eddica Minora. 



6 



82 



SCHBLTGESPRACHE KETILS UND GRIMS. 



Hön spuröi: Hvat skaltu 
nü at hafask? SiöÖa slatr ok 
büask tu matar, sag?5i hann. 
Hön kva?5: 



9. SeyÖi {)inum mun ek sniia, 
en sialfum |)6r gnüa, 
unz |)ik griSr of gripr. 



Ketill: 

10. Qrum trüi ek minum, 
en |)ü afli |)inu; 
fleinn mun {)6r moeta, 
nema |)ü fyrir hrakkvir. 

Trollkona: 

FlQg ok Fifu 
hugöa ek fiarri vera, 
hraeddumkat Hremsu bit. 



etJa hvert hefir Jü fqrina gqrva? und die Antwort in einer Dröttkvcettstrophe ; 
statt dieser Strophe und des Folgenden bis Str. 10 Hremsu bit hat e 
inhaltlich abweichende Prosasätze. — Die Prosa und die Str. 9 scheinen 
nicht recht in die Situation des Scheltgedichts zu passen^ vgl. die Einl. 

9 3. of f. A. Nach 3: ok mun hön koma met$ sinu giälfri AB. 
Als die Trollkona Ketill ergreifen will, holt dieser seine Pfeile hervor. 

10 2. afli A, afrendi B. 3. Jer nü B. 6. hugÖa ek A, hygg 
ek J6r B. 7. wohl die Vollzeile einer Liö^ahdttstrophe; ok (f. B) hraeöumk 
ek eigi Hremsu bit AB. 

Danach erlegte Ketill die Trollkona mit seinen Pfeilen; vgl. die Einl. 



G. KETILL UND FRAMARR. 



BqÖmötJr: 

1. Hverr er sä enn hävi, 
er ä haugi sitr 
ok horfir veSri viör? 
frostharöan mann 
hygg ek {)ik feiknum vera, 
hvat J)6r hvergi hl^r. 



Ketill: 

2. Ketill ek heiti, 
kominn ör Hrafnistu, 
{)ar var ek upp of alinn; 
hugfuUt hiarta 
veit ek hlifa m6r, 
{)ö vilda ek gisting geta. 



C. Der Viking Framarr forderte Ketill, dessen Tochter Hrafnhildr 
ihn verschmäht hatte, zum Holmgang bei dem Arhaugr am ersten WeihnacMs- 
tage. Ketill fand sich schon am Abend vorher auf dem Arhaugr ein; 
dort traf ihn BqZmöZr, Framars Sohn. 

1 1. h&ri Cpb. 2. er f. e. 3—6. frostharÖi mann, | finna vil 
ek Jik e. 6. hvergi Cpb (die Zeile als Frage\ hvergis Ab. 

Ä— 4 dafür ein kurzes Prosastück e. 

2 6. gisl^lng b. 



SCHELTGESPRÄOHE KETILS UND GRIMS. 



83 



BQÖmöÖr: 

3. Upp skaltu risa 
ok ganga haugi af 
ok soekia mina sali; 
malsefnis 

ann ek {)6r margan dag, 
ef {)ü vilt |)iggia {)ar. 

Ketill: 

4. Upp mun ek nü risa 
ok ganga haugi af, 

allz m6r BQ?5mö5r b;^?5r; 
brööir minn 
|)ött saeti brautu nser, 
mundi eigi betr of boSit. 

5. Reyndr ertu, föstri, 
at ganga hervigis til 

ok beriask viS Framar til 

fiar: 
4 lättum aldri 



gaf hönum ÖÖinn sigr, 
miQk kveÖ ek hann vigum 
vanan. 

Ketill: 

6. ÖÖin blöta 
geröa ek aldrigi, 
hefik |)ö lengi lifat; 
Framar falla 
veit ek fyiT munu 
en |)etta et häva hQfutJ. 



Framarr: 

7. lUr er Qrn i sinni, 
emka ek sär at kviSa, 
foerir hann gi-eipr sinar 
gular 1 blöÖsBÖar; 
hlakkar hreggskomir, 
hyers er hann forkunnigr, 
opt hefi ek ara gladdan, 
ö5r em ek valgQglum. 



3 2. falscher Stabreim; vidi, ganga af Arhaugi? 

4 2. sieh zu 3,2, 

Bq^möW gab Ketill die Hand; als dieser aufstand^ strauchelte er, 

5 1.2. Stabreim fehlt; für Reyndr vermutet hremdr Jporkelsson 
Fas* 2, VII; vielleicht hrnmr? 4. en ä b. ongnm für lettum {Jporkelsson 
a,a,0,) ergäbe regelrechten Stabreim. Statt der Strophe hst e: Keyndr 
ertn, ef |ü i bersk viQ Framar, | {»viat Ofium si41fr | er hans foUtrüi. 

6 f, e. 8. hefi ek B. 4.5. Framar veit ek (at fügt b hinzu) 
falla munu fyrr Ab. 

BqZmöZr beherbergte Ketill in der Nacht und begleitete ihn am 
Morgen zum Kampf, um iÄm den Schild zu halten; vor Framarr hielt 
keiner den Schild. Ok i^r |eir bQrOusk, flö gm af skögi at Framari ok 
sleit af hönum kket^in. 

7 1. sinni e, sinnn Ab. 2. sir: avi. b. einkam ek sära kviUi e, 
3. greipr sinar nach Vermutung^ sinar greipr Ae, greipar b. 4. blöSsB^Jar 
minar Ab, sira fiodtii e. 5—8 f, e. 5. hreggskomir b, hreggsknran A, 
hrsBskomir vermutet Lp. 6. forkunnigr A, figlkunniga b. 7. gladan b. 
8. ijÖT ek valgQgl vann b. 



6* 



84 



SCHELTGESPRÄCHE KETILS UND GRIMS. 



8. Veifir {)ü vaengium, 
väpnum mun ek f>^r heita, 
vafrar |)ü, viSflogull, 

sem vitir mik feigan; 
villr ertu, vfgstari, 
Vit munum sigr hafa, 
hverf {)ü at Haengi, 
hann skal nü deyia. 

Ketill: 

9. Dregsk {)ü nü, Dragvendill, 
vi5 kräs araar, 

moetir |)ü meingQldrum, 
mattat |)ü bita; 
Hseng |)ess eigi var?5i, 
at hrekkva mundi 
eggiar eitrheröar, 
{)öat OÖinn deyfÖL 

10. Hvat er |)er, Dragvendill, 
hvi «rtu slser ortJinn? 
til hefi ek nü hQggvit, 
tregt er |)er at bita; 



hliSar {)ü at liiQr|)ingi, 
hefirat I)6r fyrr orBit 
bilt 1 braki mälma, 
{)ar er bragnar hiuggusk. 

Framarr: 

11. Skelfr nü skegg a karli, 
skeika väpn gQmlum, 
fr;^ hann hiQr hvQssum, 
hrsBÖisk faöir meyiar; 
br;f ndusk benteinar, 

svä at bita maetti 
hQlSum hugprüöum, 
ef |)6r hugr dygöi. 

Ketill: 

12. I>arftMtu oss at eggia, 
eigu mer sialdan 
fyröar flugtrauöir 
fr^ia störhQggva. 

Bit |)ü nü, Dragvendill, 
eSa brotna ella! 
baöum er okkr heiU horfin, 
ef |)ü bilar sinn |)ri8ia. 



8 1. Veifar be. Jii nü e. 3. Jümü Ae. vlÖflugull b, vlÖa e. 
4. vitir: vita vüir e. 5. vfestari Lp, Tifstari Ab, vigiriar e, vfgskäri? 
Nj2 S. 510, 6. Vit: v6r e. 7.8. hlffSu eigi Hsengi, | Jvl hann skaJ 
tyrri deyia e. 

Im Kampfe traf Ketill zuerst die eine, dann die andere Achsel 
des Framxtrr, aber sein Schwert Dragvendill wolUe nicht beissen, 
9.10 f e. 

9 2. krass Ab; in 1.2 fehlt der Stabreim^ etwa viÖ drifu iä,ma? 
3. Jü f. b. 4. mättu ei b, mättir ^A eigi A. 5. HsBng nach Vermutung, 
mik Ab. Jess zu streichen? 7. eitr A, eitri b. 8. Jöat A, Jö b. 

10 4. i^T nü A. 6. hefir ]^er eigi Ab. 7. braki A, barcke b. 

11 1. nü f b. 3. hvassan e. 4. hrsetJisk nü e. 6. msetti Gpb^ 
mätti A, mättu b. 7. so b, hqltJa hugprüÖa A. 6—8. at hqggva hug- 
prüöan, | Jvf hönum hugr ei dngar e. 

12 1. J>arfattu e, eigi Jarftu Ab. at A, ä, b, f. e. 2. eiga mer Ae, 
eiga nü b. 3. fulltraustir e. 7. horfin er okkr (/". b) heill bölJum Hss, 
8. so e, |)ü bilat sinn I)rit$ia A, ef bilar hinn ^rit^ia b. 



SOHELTGESPRÄOHE KETILS UND GRIMS. 



86 



13. HraeSiskat faÖir meyiar, 
meSan heill er Dragvendill, 
vita ek vist {)ykkiumk: 
verörat hönum bilt |)rysvar. 



Framarr: 



14. Hugr er i Haengi, 



hvass er Dragvendill, 
beit hann orÖ OÖins, 
sem ekki vaeri; 
bräsk nü Baldrs faSir, 
brigt er at tnia hönum; 
niöttu heill handa! 
hör miinum skiliask. 



18 /*. e. 1. HraetJisk eigi Hss. 4. verÖr hönum (hann b) eigi 
Ab. bit b. 

Beim dritten Hiebe durchschneidet DragvendiU die Achsel Framars 
und mcLcht erst in der Hüfte Halt. 

14 3.4. heiti hann orS 09ms, | sem eigi er verri e. 5. Baldrs e, 
Baldnr Ab. 7. niöttn nü e. 8. munum vit be. 



D. GRIMR UND DIE HEXEN. 



Grimr: 

1. Hvat heita |)aer, 
hrauns ibiiur, 
er skaöa vilia 
skipi mmu? 
ykkr hefi ek 
einar sönar 
ämätligastar 
at yfirlitum. 



Feima: 

2. Feima ek heiti, 
foedd var ek norSarla, 
Hjünnis döttir 
ör HäfiaUi; 
hör er systir min, 
hälfu fremri, 
Kleima at nafni, 
kominn til siövar. 



1>. In einem Jahre, wo Ernte und Fischfang schlecht auffielen, 
fuhr Grimr loMnkinni zum Fischen nordwärts bis ins weisse Meer. 
In einer Nacht wurde er durch ein Gelächter geweckt und fand zwei 
Trollkonur, die sein Schiff zu zerbrechen suchten. 

1 1. heiti l)it e. 5. hefik Ae. 

2 1. Finna heiük e. 2. foedd norSarliga e. 4. ör: ä e. 6. fremr e. 



86 



SCHBLTGESPRÄCHE KETILS UND GRDiS. 



Grimr: 

3. I>rifisk hvergi 
I>iaza döttir, 
brüÖir verstar! 

bratt skal ek reiSask; 
r6tt skal ek ykkr, 
äör rQtJuU skmi, 
vQrgum senda 
vist tu bräÖa. 

Kleima: 

4. I>at var fyrri, 
at faÖir okkarr 
burtu seiddi 
baru liiar?5ir; 



skuluS aldrigi, 
nema skQp räSi, 
heilir heSan 
heim of komask. 



Grimr: 

5. Skal ek ykkr bäÖum 
skiötla heita 
oddi ok eggiu 
1 upphafi; 
munu J)a reyna 
Hrimnis mellur, 
hvart at betr dugir 
broddr e?5a krumma. 



3 2. {>iassa Hss. Ist piaza döttir Vokativ? oder ist in doßtr su 
ändern? 3. brütJir: bomar e. 6. so B, ykkr skal ek rött (retta e) Ae. 
8. brätJar A. 

4 1. fyrr e. 3.4. braut undir sik | büsveina e. 5. Jit skulufS e. 
aldri Be. 

5 f. e. 2. skiötliga AB. 6. Hrimnis eingesetzt nach 2ß und 
der Sagaprosa (zum Stabreim vgl, oben Bruchst D, 4), Hrungnis A, 
RQgnis B. 7. at /*. B. 



XVI. ASMUNDK AUF DER HOCHZEIT. 



AUS DER ASMUNDARSAGA KAPPABANA. 



1. Litt var?5i mik 
laga peira, 

at mik mannz einskis 

*ofyr' kvsetJi, 

|)ä er mik til kappa 

kuru Hünmegir 

ätta sinnum 

fyr iQfurs riki. 

2. BQr?5umk einn viÖ einn, 
en endr vi?5 tvä, 

fimm ok fiöra 
fletmegninga, 
sex ok vitJ siau 
senn ä velli, 
einn ek viS ätta: 
|)ö ek enn lifi. 



3. I>ä hvarflaÖi 
hugr 1 briösti, 
er m6r ellifu 
ofrkapp buÖu, 
a?5r m6r i svefni 
SQgtJu disir, 

at ek higrleik pann 
heyia skyldak. 

4. I>a kom enn hari 
Hildibrandr, 
Hüna kappi, 

hann var mör ömakr; 
ok ek markaSa 
meSan ä hönum 
herkumbl har?51ig 
fyr hialm neSan. 



Nachdem Asmundr die Kämpfe mit Hildibrandr und dessen Kriegern 
siegreich bestanden hat (vgl. Nr, VIII, Vorbemerkung), sucht er seine Braut 
auf: er findet sie im Begriffe, der Werbung eines andern zu folgen, und 
spricht beim Eintritt in den Saal die obigen Strophen. 

1 2. metrisch auffällig^ doch vgl. 4,2. 3.4 (4 in S: o fyr qu^Öi) 
verderbt, ein öfyrr 'non anterius' (ÄdvJ) kaum möglich, die Übersetzungen 
von Lp s. V. ofyr, Mb S. 328 und Boer Beitr. 22^344 nicht annehmbar; 
at menn einvigs | öfäir kveddi De befriedigt weder nach Form noch Inhalt; 
den zu erwartenden Gedanken {sieh Einl.) enthielte etwa dieser Helming: 

Litt vartJi mik 
lasta j^eira, 

at mer [mann] engl {oder einhvem) 
0fra kv^ffiSi. 
Ä 4. wöM, verderbt, fletmenninga Fas^. 

3 3. m^r: menn ^Ausg. 

4 4. verderbt? 'the son Halftibrand's name lurks under it' Gpb> 

6. met$an &: i miqQm? Cpb, aber Z. 8 uHderspruM; vielleicht meitJsl i 

7. vgl. Laus.A b 5,3. 



XVII. HERVQR BEI lARL BIARTMAKR. 



AUS DER HERVARARSAGA. 



Hervqr: 

1. Äka ek vdrri 
vegsemS hrösa, 
J)ött hön Frö?5mars 
fengi hylli; 

fQtJur hugtJumk ek 
froeknan eiga, 
nü er sag?5r fyr m6r 
svina hirtJir. 

larl kvafS: 

2. Logit er mart at per 
litlum af fröttum: 
fremstr var meÖ fyrSum 
fa?5ir |)inn talitJr; 

stendr Angant^s 
ausinn moldu 
salr 1 Sämsey 
sunnahverSri. 



Hön kvatS: 

3. Nu f^sir mik, 
föstri, at vitia 
frammgenginna 
fraenda minna; 
au8 mundu peir 
eiga nögan, 
|)anii skal ek gSlask, 
nema ek atJr fgrumk. 



4. Skal skiötliga 
of skQr büa 
blaBiu lini, 
äSr braut fari; 
mikit b^r i {)vi, 
er ä morgin skal 
skera bsetJi m6r 
skyrtu ok ölpu. 



Ängant^s nackgehorene Tochter Hervqr wächst bei ihrem Mutter- 
vater larl Biartmarr auf. Ein Knecht wirft ihr vor, ihr Vater sei ein 
geringer Sklave gewesen; sie stellt den larl zur Rede, 

1 1. vÄrri: mötJur Bugge im Gpb. 2. vegsemÖ Äusg.^ vegsems R, 
mdgsemtJ Bugge im Cpb, 4. fengi PÄrEBCpb, fengit R. 

2 1. maer für mart? BGpb. at J6r zieht B zu Z. 2, 2. so 
versuchsweise, litil of frött RStPE, l^i of frett FasÄr, l^i B, mööur l^ti 
Bugge im Gpb. 3. fremstr var f. R, var fremstr B {S, 369), froekinn 
VStFasPÄrE, var froekinn Cpb. 5. Angant^ R. 

3 6. gnögan B{in Note)Gpb. 

4 4. farira Gpb^ urspr. wohl fara B, doch besser unpersönlich. 
8. so Papierhss. und Ausg., ölpn ok skyrtu R. 



HERVQR BEI lARL BIARTMARR. 



89 



Si?5an mselti Hervqr viö 
mö?5iir sina ok kvatJ: 

5. Bü |)ü mik at qIIu, 
sem J)ü bazt kunnir, 
sannfröö kona, 
sem I)ü son mundir! 



satt eitt mun m6r 
1 svefn bera; 
faB ek ekki h6r 
yn?5i et naesta. 



5 2. bazt BGph, hvatast oder hratast R, bratJast a.StFa8A7'E. 
3. sannfrötJ E, sannfuwd RP, sannreynd BCpbf sannpnitJ aiStFasAr. 
5. satt u VStÄrBGpb, fätt R. mer zu Z. 6 FasP. 



XVIIL LAUSAVISUR. 



A. WEISSAGBSTROPHEN AUS DER HALFSSAGA. 



a. Vikars Schicksal. 



Alrekr: 

Geirhildr, getta, 
gott er q1 |)etta, 
ef |)vi andmarkar 
engvir fylgia; 



ek s6 hanga 
ä häum gälga 
son J)inn, kona, 
seldan ÖtJni. 



A. a {B S. 4). Die beiden Frauen König Älreks von Hqr^aland, 
Signy und Geirhildr, vertrugen sich schlecht mit einander. Der König ^ 
sagte, er wolle diejenige behalten, die ihm das beste Bier braue, wenn er 
aus der Heerfahrt heimkehre. Signy rief Freyia, Geirhildr Hqttr {ÖlSinn) 
um Hilfe an. Der Gott gab seinen Speichel als Hefe und verlangte dafür 
das, was zwischen Geirhildr und dem Braukessel war. Es wurde ein 
gutes Bier, und als Alrekr es kostete^ sprach er die Strophe oben. Bald 
danach wurde Vikarr^ der Sohn Alreks und der Geirhildr, geboren- 
Vgl, den Vik. oben Nr, V. 



90 LAÜSAVISUR. 

b. Hiqrleifr enn kvennsami. 

P^rs: haug of orpinn, 

1. Veitat ggrla en Hera hniga 

vif |)itt, konungr, hvätinn spiöti; 

hvat hnekkia mun g^ ek HiQrleifi 

hennar saelu; haptbqnd snüin, 

övertJum |)6r en Hrei?5ari 

eld mun slokkva hQggvinn gälga. 
Hüdr, HiQrleifi; 



haltu nser loga! 



Marmennill: 
Mikit fiall: 3. Ek se l^sa 

2. Ek se Hringiu langt suSr i haf: 



b {B S. 7—13), Hiqrleifr enn kvennsami, König von HqrZaland, 
war vermählt mit JEsa en liösa. Auf einer Fahrt nach Biarmaland 
heiratete er Hildr en miöva, die Tochter des Hqgni i NiarTSey, und nahm 
sie wie ihren Bruder Sqlvi mit sich. Auf der Heimfahrt, als Higrleifr 
und Hildr in Finnmarken an einem Feuer sassen^ spra>ch ein Riese, 
der Hiqrleifs Leuten vergebens das Einnehmen von Wasser verwehrt hatte 
(vgl, XVIII E), vom Felsen herab die Weissagung. 

1 1. Veita B, veit eigi Hs. 5. u uerdum Jier Hs., ver vertJum 
Jer FasB. 6. eingesetzt nach Vermutung (s. u. zu Str, 9), keine Lücke Hs, 
7. Hildr! HiQrleifi (ohne Satzzeichen) Ausg. 8. naerloga Hs, 

Hiqrleifr entsandte seinen Speer und traf den Troll ins Auge, 
Danach brachte er Hildr in seine Heimat. 

Auf einer Fahrt nach Konungahella machte Hiqrleifr die Bekannt- 
schaft des Königs HreiZarr von Seeland und seines Sohnes Heri. Durch 
Heris Fürsprache gewann er die Hand von HreiZars Tochter Hringia, 
Als er mit ihr heimfuhr, sah er eines Morgens im Kattegat, wie aus dem 
Meere ein grosser Berg aufstieg, der einem Manne gleich gestaltet war. 
Der sprach die Weissagung. 

Ä 3. hnlga B, hingat Hs, 6. haupt baund Hs. 8. hQggvinn LpB, 
hngin Hs, 

Hringia erkrankte und starb auf dem Meere, Als die Kiste mit 
ihrer Leiche in Dänemark antrieb, glaubte Hrei15arr, dass Hiqrleifr sie 
ermordet habe. 

Ein gefangener Marmennill wollte nicht sprechen. Erst als der 
König die Hildr schlug, weil sie Bier auf das Gewand der ^sa gegossen 
hätte, und seinen Hund, auf den Hildr die Schuld schob, lachte das 
Männlein und sagte: |>er vartJ heimsliga, Jviat Jau munu J6r llf gefa. 
Der König lies das Männlein auf das Meer hinausfahren, da weissagte es. 



LAUSAVISUR. 



91 



vill danskr konungr 
döttur hefna; 
hann hefir üti 
ötal skipa, 
by?5r hann Higrleifi 
hölmstefnu til. 

Varastu viti! 
vil ek aptr i siö. 

4. Sggu kann ek segia 
sonum Häleygia 
vilgi gö?5a, 

ef er vili?5 heyra: 
her ferr sunnan 
SvartJar döttir, 
of drifin dreyra, 
frä DanmQrku. 

5. Hefir s6r ä hqfÖi 
hiälm upp spentan, 
herkumbl har?51igt, 
HetJins of betJia; 
skamt mun sveinum 
s6 J)at sem er — 
Hildar at bi?5a 

her ä ferli. 



6. Bresta mun baugrqst, 
brä mser augum 

of heru?5 hmgat 
HQgna til pegna; 
hafa skal hverr drengr 
hiQrniöts mqrg spiöt, 
äSr komi mikil framm 
malmhriS si?5an. 

7. p6 munu, ef I)at er satt, 
J)ä ferr illa — 

hafa allir alkeypt 
är, J)a er kemr var. 



8. Kalt vatn augum, 
en kvett tqnnum, 
16rept liki; 
lät mik aptr i siö! 
dregr mik engl 
1 degi si?5an 
ma?5r upp i skip 
af mararbotnum. 



3 9. viti (das letzte i aus r gebessert B Tüloeg) ef Jü vilt Hs. 

4 6. suardar Hs,, Henrarar oder SveitJa (= eines Seekönigs) erwägt 
B im Apparat, 

5 2. of spentan? B. 4. of beÖia nach Vermutung, of saeta? B, 
af lötta (= libere) Hs, 6. se: so ek? 7. hüdar Fas, 

6 2. maer B, mer Hs, 4. Hqgna B, hegna Hs, 6. hiqmiöts B, 
hier niot z (d. i. ok) Hs, 8. mümahriS Hs,Ausg. aifsser Cph. 

7 1. mnnn B, man Hs, 1.2. |>o mnnu, j^ar er s&k. \ ]^a fqr illa, B, 
3. allir hafa B, 

Als man den Marmennill in das Meer hinabliess, fasste einer von 
den Männern seine Hand und fragte: Hvat er manni bezt? Str. 8 ist 
die Antwort des Marmennill. 

8 8. mararbotnum B^ marabotnnm Hs, 



92 LAÜSAVISUR. 

Hiqrleifr heyrtJi kvetJit: enn mun hön sinna 

9. Mintisk HreitJarr, til sala J)inna, 

hvar Hera felldutJ; ^yrssel kona; 

vä vaktisk I)ar bi8 |)ü enn, konungr! 
fyr vestrdyrum; 



König HreiZarr erschien bei Nacht und umstellte das Gehöft 
Hiqrleifs. Dieser, durch das Bellen seines Hundes geweckt, drang durch 
den Ring und erlegte, rückwärts gewendet, mit dem Speer den Heri. 
HreilSarr verbrannte Hiqrleifs Gehöft und segelte fort mit dessen Frauen 
und grosser Beute. — Einige Zeit danach vernahm HiqrUifr eine Weissage- 
strophe, die ihm die Rückkehr seiner Gattin {Hildr) verhiess, (Die Strophe 
wäre nach der Sagaprosa an HreilSarr gerichtet, aber ihr Inhalt wider- 
spricht dem; B, der die Angabe der Prosa retten wiU, muss die Strophe 
völlig umdichten.) 

9 1.2. Miimistu, HreitJarr! | hverr Hera feldi? BGpb. 3.4 in 
Parenthese B. 3. Jar: Jer? B. 5. hön sinna: hann sinna B, en svinna 
Gpb. 7. byrsaell koma B, byrsael koma Gpb. Vielleicht bursael (die 
söhnebeglückte) ? 

Hiqrldfr kam allein nach Hrei^ars Gehöft, wurde durch j^sa 
verraten und auf ihren Vorschlag zwischen zwei Feuern angebunden. 
Er wurde von Hildr befreit und durchbohrte Hrei^arr, der — ^sa auf 
dem Schoosse — auf dem Hochsitz schlief. Die Leiche HreilSars wurde 
an den Galgen gehängt^ ^sa sollte ins Moor versenkt werden. Hildr 
wurde die Mutter König Hdlfs. 



B. WEISSAGESTROPHEN AUS DER QRVAR-ODDSSAGA. 

Vqlva: |)ött saer of J)ik 

1. Ferrat ^u sva soegium gangi — 

fiQr?5u brei?5a, j)ö skaltu brenna 

ne litJr yfir 4 BeruriöÖri. 

langa väga, 



B (Br^ S. 15). Eine Vqlva weissagt dem jugendlichen Qrvar- 
Oddr gegen dessen Willen sein Schicksal. 

1 Davor hat ABe eine Strophe, die in A nicht sicher lesbar ist 
und daher nach B angeführt wird: (EgtJu eigi mer, | Oddr & latJri, | elda 
skftJum (eldi skiÖu B), | Jött ymist geipura; | saga mun sannask, | sü er segir 
vQlva, I qU veit hön ^ta | arlqg fyrir. 1. Ferr eigi Jü SAB, ferr Jü eigi Me. 
3. nö: etJa ABe. 3—6. yfir — gangi nicht sicher lesbar A. 4. langa MB, 
laga e, IdtJa S, läÖ ok vermutet Br^ ; ne UÖr en heldr | of leitJ vdga vermiUet 
Br^, 5.6 f. S. 6. soßgium: skrikkium e. 7. Jö: hör A. 



LAÜSAVISÜK. 93 

2. Na?5r mun J)ik hqggva fränn, ör fornum 

ne?5an a foeti, Paxa hausi. 



2 Davor hat AB eine Langzeile, nach B: SkaJ {)6r ormr tapa | eitr 
blandinn. 1.2 nach 3.4 ABe. 1. natJra Me. 3. framam M. Danach 
Jd ertu fullgamall, | fylkir, ortJinn MAB. Das Ganze lautet in e: 
Skal Jer ormr | tapa, meÖ eitri | blandinn, framm ör | fornum Faxa | hausa, 
natJra mun pik | hqggva a foeti, | pa Jü ert fuUgamall, | fylkir, ortJinn. 



C. STROPHE DES HAUGBUI AUS DER HALFSSAGA. 

I>at var fyr iQngu, sigldu of salta 

er 1 lei?5 hqltJar, slö?5 birtinga; 

heldr hundmargir, |)a vartJ ek |)essa 

HaBklings föru; J)orps ratJandi. 



C (B S.4 /".). Als der Landnehmer Finnr enn auZgi von Akranes 
hei Qgvaldsnes ankerte, wo König Qgvaldr von Rogaland durch den Viking 
Hceklingr gefallen war, hörte er aus dem Hügel die ohige Strophe. Die 
Strophe kehrt mit zwei andern in der Ragnarssaga wieder. 2. i f. Hs., 
von B ergänzt nach der Ragn. s. hqltJar B, helldu Hs-, megir Ragn. s. 
4. föru B nach Ragn. s., fem Hs., feriu Fas (in Note). 8. Jorfs Hs. 



D. DIE STROPHEN DES TREMADR AUS DER 

RAGNARSSAGA. 

1. I>a* var fyr Iqngu, framm of salta 

er 1 lei?5 megir slö5 birtinga; 

Heklings föru |)ä varS ek |)essa 

hlunna tungum J)orps raÖandi. 



I> (Fas. 1,298 /".). Als Qgmundr enn danski bei der Sämsey im 
Munarvdgr ankerte, fanden seine Leute einen hohen moosbewachsenen 
Hohsmann {trimaTSr), der zu ihnen die oben abgedruckten Strophen sprach. 

1 3. Hoekings {nach dem Namen eines Seekönigs der pulur) Gpb. 
4. hlmmatungum Fas^ hlumtvnghvm Hs., *hlum tunglom' Cpb. 



94 LAUSAViSUR. 

2. Ok J)vi settumk 3. I>ar bätJu standa, 

svar?5mer?51ingar meSan strqnd J)olir, 

su?5r hiä salti, mann hiä I)yrni 

synir LotJbrökar; ok mosa vaxinn; 

|)a var ek blötinn nü sk^tr ä mik 

til bana mQnnum sk^a grati, 

1 Sämseyiu hl^r hvärki mer 

sunnanveröri. hold n6 klse?5i. 



2 1. Jvl besieht Edz auf Z. 5—8 und setzt hinter Z. 4 Kolon. 
settumk: settu Hs,; Edz S. 842 vermutet mik für Ok. 2. svardmcrdlingar 
Hs., svefÖmertJlingar Papierhss. nach Angäbe von Fas, svertJmerlingar Lp, 
svartmerlingar {tJie black glittering) Oxf, 'sverÖ-merÖlingar' Gpb; sverSmsBr^- 
lingar?? 6. bata Cpb, 

3 3. hajyrnis? Cpb, 



B. BBSPRECHUNO EINES TROLLS, 
a. in der Hälfssaga. 

Gakk J)ü frä brunni — mun ek senda per 

glettsk litt vi?5 mik! — sveitJanda spiöt, 

J)ra6ll herfiligr, J)at er gyria mun 

J)ins innis til! granir J)inar. 



E. a (B S, 7). Zwei Leute des Königs Higrleifr von Hqr^aland, 
die in Finnmarken Wasser einnehmen sollen, werden von einem fels- 
bewohnenden purs, der auch brunnmigi genannt wird, gehindert. Der 
König vertreibt ihn durch seine Drohung. Vgl. XVIII Abi. 1. Gakk 
B, gekk Hs. 2. glettsk litt: gletta littu Hs., glettskattu LpB; glottattu 
vitJ m6r Gpb. 



LAUSAVISUR. 95 

b. in der Ketilssaga. 

Hvat er |)at b^sna, büsifiar okkrar 

er vi?5 berg stendr hykkat ek batna munu; 

ok gapir eldi yflr? littu a *liö?5vega'. 



b {Fas. 2,125). Grimr, der Sohn Ketül Jicengs^ soll in Finnmarken 
in einem Flusse Wasser einnehmen, wird aber durch einen Troll gehindert. 
Ketill vertreibt den Troll durch eine Strophe. 2. er ek ä biargi se B. 
3. gnapir B. 5. hykkat ek B, hygg ek A. 6. lioduega A, liod vega B; 
Bezeichnung einer Waffe? (vgl. die vorhergehende Strophe und vsegir 
^Schwert'), oder für liösvega *HimmeV (vgl. Clp. S. 36 ff.) oder liösfara 
'Sonne"? h'ttu ä, liötJ vega (seer du, min Sang virker) Fas. In e ist 
die Strophe ganz verderbt: Hvat er Jat at bal segir | bani flagtJi | ok gapir elldi | 
fyr gloÖ sipiar; | okkr hugtJa ek | ei mim batna | vist vindtta, | vertu i burtu. 



F. STROPHEN AUS DER KETILS UND DER GRIMSSAGA. 

Ketill: Uötr er leikr sverSa, 

1. Hiälmr ok Stafnglamr, ntat er skegg ä karli; 
hlifiö ykkr bäöir! skrapa skinnkyrtiar, 
gefitJ rüm gQmlum, skialfa iärnserkir, 

at ganga framarr höti! hristask hringskyrtur, 

hraeJJisk bi?5ill meyiar! 

2. Pliüga fölküQÖrur, 

froekn er Dalakappi, 



F, 1.13 (Fas. 2,126). Ketill war von Ali Uppdalakappi, dem er seine 
Tochter versagt hatte, zum Holmgang herausgefordert; die Brüder HiaLmr 
und Stafnglamr, die ihm den Schild halten sollten, benahmen sich dabei 
ungeschickt und wurden von Ketill weggewiesen. 

2 1. flock nordrur e. 3. leikr: litr e. svertJa : eggia Be. 4. litit 
Be. 6. skiälfa hringskyrtur A. 7. so B, hringaskyrtur hristask e, hristask 
idmserkir A. 



96 LAUSAVISÜE. 

Grimr: 4. Fyrst mun ek likia 

3. Her hQfum feUt ept fetJr mmum: 

til foldar skalat mm döttir, 

tirarlausa nema skqr hQggvisk, 

tölf berserki; nauöig gefin 

|)6 var Serkvir neinum manni, 

|)r6ttrammastr guÖvefs {)ella, 

I)eira seggia, meöan Grimr Mr. 
en I>i'Qstr annarr. 



3.4 (Fas, 2^154 f.). In einem Holmgang fälUe Qrimr den Serkvir, 
dem er seine Tochter versagt katte^ und dessen Schildhalter frqstr. 

3 1. hQfum ver b. 2. die Zeile ist unvollständig. 3. tirar-: 
Lücke b, dyra e. 6. j^roskamestr b. 6.7. seggia j^eira | j^röttrammastr e 
Pp&. 8. prausti b. 

4 in Prosa umgesetzt in e. 3. skal eigi Hss. 



G. STROPHE DES REFR AUS DER OAüTRBKSSAOA. 

Rä?5 |)ykki m6r varpat sinu 

Refnefs vera ä sae föi 

nQkkru verri, Gautrekr, er gaf 

en Neri kendi; gullhring Refi. 



G (Gautr. S. 45). Refr bot dem Seekönige Oldfr einen Helm 
und eine Brunne als Geschenk an. Der Ratgeber des Königs, Refnefr, 
sprang mit den Kleinodien ins Meer ^ und nur die Brünne konnte ihm 
Refr wieder abgewinnen. In einer Strophe pries er den klugen Neri und 
den freigebigen Gautrekr, Die Strophe ist erhaltet^ in den Hss. aCkl. 
1. RaÖ : BrQgÖött räÖ C. Jötti kl. 2. Refnis k. 3. so C, nakkvi verri 
a, heldr ölik peim k, Jeim ölik 1. 4. nach Vermutung, ne merkend! a, 
en merkinwde 0, er m^r kendi k, er Neri kendi 1. 6 varp at a, upp ät C, 
verpi hann k, varp ei 1. stau: sinn 1. 6. ä. sae fö a, saefö C, d sae üt 
f^ k, lir siö fekk 1. 7. Gautrekr C, Gautre/cs konungs a, gullbaug kl. 
8. gullhring aC, Gautrekr konungr k, Gautrek 1. Ref k. 



LAÜSAVISUR. 07 

H. SPOTTSTROPHEN DES AN BOGSVBIGUR. 

1. I>at muntu finna, 2. Meyiar spuröu, 

er J)ü flör mokar, er mik fundu, 

at {)ü eigi ert hvithaddatJar : 

An bogsveigir; hvatJan komtu, ferfaldr? 

|)ü ert brautJsveigir En ek svaraÖa 

heldr en bogsveigir, silkigunni, 

ostasveigir, heldr haeöinm: 

en eigi almsveigir. hvaSan er logn üti? 



H (Fas. 2,341, 343), 

1 An spricht die Strophe zu Ketill, der unter dem Vorgehen^ er 
sei An bogsveigir, die Bauemtochter Brifa zu gemnnen sucht. 1. pat A, 
^r d, j^or e. 6. heldr en A, en ei de. 7. ^ü ert ostasveigir de. 8. en 
eigi A, heldr en de. 

2 Der geädhtete An trägt vier Gewänder über einander und wird 
von der Bau^rntochter Brifa dafür verspottet. Er berichtet davon in 
einer Strophe. 



J. STROPHEN DER FRID|>IOFSSAGA. 

Friöjiöfr: skulu ei skatnar 

ia. I>at mun ek segia til skips fara, 

seggium värum, jjvf nü rö blseiur 

at gQrla mun farit ä blik komnar. 

gamanfertJum; 



J. la nur in der Gruppe A; FriZpiöfr hat auf dem Bache von 
Baldrsha^ die Leintücher' erblickt, womit ihm Ingibiqrg die Rückkehr 
ihrer Bruder anzeigt. 1. Jat f. Dd. 6. til skips BCDd, til skipa a, 
ä skip A. 7. rö: eru Hss. 



Bddio« ICinora. 



98 



LAUSAVISUR. 



FriÖJiöfr: 

1. {>at var foröum 
ä Framnesi: 
rera ek opt ä vit 
Ingibiargar ; 

nü skal sigla 
1 svqIu vetJri, 
lata lött undan 
iQgd^r bruna. 

2. MiQk drekkr ä mik. 
Mser man klekkva, 
ef ek skal sakkva 

1 svana brekku. 
Austr er ortJinn 
1 EUitJa — 
pö lä blaeia 
ä bliki üQkkur. 



Biqrn: 

3. Erat, sem ekkia 
ä oss vili drekka, 
biqrt baugvara, 
bitJi nser fara? 
SQlt eru augu, 
sikutJ 1 laugu, 
balskorS arma 
bitr m6r i hvarma. 

FriÖJiöfr: 

4. Sat ek a bölstri 
1 Baldrshaga, 

kvatJ ek, hvat ek kunna, 
fyr konungs döttur; 
nü skal ek Ranar 
raunbetJ tro?5a, 
en annarr mun 
Ingibiargar. 



1—8 die Meeresstrophen, gesprodien von FriZßiöfr und seinem 
Ziehhruder Biqrn auf stürmischer Überfahrt nach den Orkaden. 

1 1. fyrri A. 3. at rera ek Ä vit A, vit e, rera ek opt 

ä tal F, roedda ek opt Qt. 4. so e, viÖ Ingibiqrgu AFG. 5. skal ek FG. 
6. svqI A. 7. ok lata F. undan A, v. . . . e, und mer FG. 8. iQgd^r 
FG, lang d^ A, nicht lesbar e. bruna FG, -runa e, hlaupa A. 

2 2. msBrin mun A, Momun e. 5.6. er — EUiSa f, A. 7.8. so 
zweifelnd nach G (wo aber n^kkut), j^ola blserra da blik nockut F, ]^o boblseia 
blike micit e, j^ar sem blsean lä ä bliki A, {»ar sem blseiur | ä, bliki lägu Fk 
{auf Z. 2 zu beziehen). 

3 1.2. so A, nur mit j^ik statt des von dem Reime verlangten oss; 
vsBra sem Eckia at ec drecka e, Er em at sem ecki at austur fir oss dreckie F, 
Erat sem ölga aur at dreka G. 3. baugvara AF, baugvarit (d. i. -ifi) eG. 
4. kein Fragezeichen Ausg, Biqrn ahmt in Z. 1^4 die Ingibiqrgverse 
FriZßi^s spottend nach, er selbst denkt an Rän, die sie bewillkommne 
{vgl. Str. 4.6), daher die verdeutlichende Wendung in Z. 7.8, 5. so A, 
so ilt eru augu e, saullt er augu F, SQlt eru nü G. 6. sicku9 A, sykku9 B, 
sikkuS L, sickiu G, sitka ec e, ef soka F, sukku9 FasFk. i laugu AeF, 
ekki lögi G. 7. bälskorö na^h Vermutung, bilskord e, bilskortt G, bil skordz 
F, bil sterka AJD*, bilar sterka Ä&r. Ai^. {nach Fas). 8. bitr: bfrtez F. 

4 3. ek (i) f. F. hvat eFG, pat A. 5. ek f. F. Ränar: raunar A. 
6. raunbeÖ Fk, raunabeÖ Lü, rannbeÖ G, RänbetJ Ae, raban F. 8. Ingibiqrgu A. 



LAUSAVISÜR. 



d9 



5. Nu hefir fiörum 
of farit värum 
iQgr lagsmQnniim, 
J)eim er Ufa skyldu; 
en Ran gaBtir 
rQskum drengium, 
siSlaus kona, 
sess ok rekkiu. 



6. S6 ek trQllkonur 
tvser a bäru, 
J)8er hefir Helgi 
hingat sendar; 
|)eim skal snfSa 
sundr i mitJiu 
hrygg Em?5i, 
atJr af hafi skriSi. 



6a. HeUl ElUÖi! 
hlauptu ä bäru, 
briöttu 1 trQllkonum 
tennr ok enni, 



kinnr ok kiälka 
1 konu vandri, 
föt eSa baSa 
1 flagSi t)essu! 

7. Ek bar atta 
tu eldstöar, 
dsesta drengi, 
i drifaveÖri; 
nü hefik segU 
ä sand komit; 
erat hafs megin 
hoegt at reyna. 

8. Inirfuat drengir 
dauSa at kvi8a; 
veritJ J)iöt5glat5ir, 
pegnar mfnu*! 
J)at mun vertJa, 
ef vitu draumar, 
at ek eiga mun 
IngibiQrgu. 



5 f. Ae. 5. gaetir F, b^Ör G. 

6 einige Worte der Str. in e unlesbar, 5. snfSa: sigla G. 
8. ätJr af fer (fQr) skriör A. af hafi: heöan? Nj2 S, 884. 

6 a nur in der Gruppe A. 3. i tilgt Fk. trQllkonu BjFasFk 
(vgl. Z. 6), trQÜkyni Im. 5. kinnar Hss., kinnur Fas. S. i zu tilgen? 

7 in A hinter 8. 1. ätta: upp A, einn upp aC. 2. eldstaSar F. 
3. vaesta (die zwei ersten Buchstaben unsicher) F. 4. i drifu veÖri A. 
7. erat hafs megn e, er ei hafsmegn Fk, er eigi hafs megin F, ei er vitJ hafs 
megn A, er ör hafs megni G, erat 6r hafsmegni Fas^, 8. reyna: r^ma G. 

8 1. J>urfu ei e, Jurfa ei G, Jurfum eigi F, j^urfi^ ei A. 3. veriÖ 
Ae, veri FG. JolgötJir e. 5. enn mun Jat veröa G. 5.6. pat mann 
(munu pat a) vita mfnir draumar Aa, {»at ef vita värir draumar BC, ohne 
vÄrir Dd. 6. ef : er l/il. 



"7* 



100 



LAUSAVISUR. 



HallvarÖr: 

9. Erat ä Skala 
skiöl at drekka 
vestrvikingi, 
sem Vera inni; 
J)ö rö hraustari, 
|)eir er hlunngota, 
drengir, ausa 
1 drifavetJri. 

10. Sex se ek ausa, 
en siau röa, 
daesta drengi, 

1 drifavetJri; 
J)ar er gunnhvQtum 
glikt 1 stafoi, 
Fri?5J)iöfr er framm 
fellr vitJ ärar. 

11. Taktu a gölfl, 
gangfQgr kona, 



hörn hvälfanda! 
hefik af drukkit. 
Menn s6k ä mar, 
J)a er munu J)urfa 
hreggmööir liÖ, 
a?5r hQfn taki. 



FriÖJiöfr: 

12. Er munuö ekki 
oss of küga, 
aBtJrufullir 
eyiarskeggiar! 
heldr mun ek ganga, 
en griöa bitJia, 
einn til ögnar 
vi?5 y?5r tiu. 



9—11 gesprochen von HallvarZr, einem Krieger des Orkadenjarls ; 
er mibss vor dem Dachfenster der Halle, während drinnen gezecht wird, 
Ausschau halten, eine Magd reicht ihm die gefüllten Trinkhörner, 

9 f. in der Gruppe A. 1. so Fas^Fk^ er at skdla FG, at skal 
(vor at ein ungewöhnlich grosser freier Raum) e. 2. skio e. 3. . . stwr 
YÜnngur e. 2—4. skiöl at sitia, drekka v§ster (d. i. verstir) vlkingar, sem 
varu inni F. 5. Jö /".F. rö: eru Hss. 6. hlunn geta F. 

10 1—4. Menn so ek ausa | 1 meginvetJri | sex d EUi^a, | en siau röa A. 
3. vaesta F. 5. Jar: pat A. 6. likt A. 7. FriÖJiöfr e und wohl 
auch G, en Fritißiöfr F, FriÖJiöf Fk, Fridjiöfi Fas^L, FriÖJzo/? froekna A. 
7.8. er framm fellr A, er feil. . . . m (lies fram) e, fram j fellr F, fram fellr G. 
Man verbinde er mit Jar in Z. 5 Qda wo'), 8. viö : d QFk. 

11 1. Taktu Ae, gakk pü FG. i: af A. 2. ga fogur F. 
3. ä homi haldandi F. 4. af : ör G. 6. Ja: Jeir A. 7. liös FFas^FkL. 
8. ä9r hQfnum näi G. 

12 Erwiderung an die zehn Raußolde, die den Ankömmling auf 
den Orkaden herausfordern. 1. Er: pör Hss.Ausg. 2. oss kügat geta A. 
7. einn: en F. 



LAUSAVISÜR. 



101 



Biqrn: 

13. lusum v6r, en yfir gekk 
lirsvQl bära, 
teitir a tvau borÖ 
tiu doBgr ok ätta; 
J)at var kynfgr 
koenna drengia, 
hversu ver forum 
me?5 Fri8J)iöfi. 



FriÖl)iöfr: 

15. Einn mun ek ganga 
upp frä strgndu — 
|)arf ek litit US — 
lofSa at finna; 
verpiÖ eldi 
1 igfra boe, 
ef ek eigi kern 
aptr at kveldi. 



FriÖI)iöfr: 

14. Drukkum foiSum 
a Framnesi, 
froeknir drengir, 
metJ fQ?5ur minum; 
nü se ek brendan 
boe J)ann vera; 
a ek Q^lingum 
illt at gialda. 



16. Taktu vis skatti, 
skatna dröttinn, 
fremstum tgonum, 
nema |)ü framarr bei?5ir! 
silfr er ä botni 
belgiar niÖri, 

sem vit BiQm fagfum 
bä?5ir rä?5it. 

17. Kysta ek unga 
IngibiQrgu, 



13 f. EeG, 5—8 nur in F. Fritfßiöfs ZiekJbruder erzählt dem 
Orkadenjarl von der Seefahrt 1. gekk A, feil F. 2. ur suala barv F. 
1—3 in A entstellt zu Insu v6r, meSan yfir gekk suQlur, bragnar teitir ä. baeSi 
borS, uxis Fas (mit svqlr) und L (mit svQlür) als 4 Kurzverse drucken, 
jD' bessert 3.4 zu i baeÖi borÖ | bragnar teitir. 5.6. so L, Jad uar kynuar 
(oder kynnor) kuena dreinga F, ^aX var kynni | kvenna drengia Lü, 

14 FriHPiofr findet hei der Rückkehr von den Orkaden sein 
väterliches Qehöft durch Ingibiqrgs Brüder verbrannt, 1. Drukku E. 
fordum: fyrr A. 8. gialda: launa A. 

15—17 gesprochen von FriZßiöfr, indem er dem Helgi, Ingibiqrgs 
Bruder, die Steuer von den Orkaden überbringt und flüchtend, während 
Helgi den Bogen gegen ihn spannt^ die Riemen seines Schiffes entzu?ei rudert. 

15 2. inn til boeiar A. 3. als Stälsatz Fk. 4. lof^unga (at aDd) 
finna A. 5. verpi J6r FG. 7. kern eigi F, kern ekki A. 

16 3. fremstu A. 4. en Jü friöar biöisk G. l)ü f, ABC. 
5. Stabverstoss^ lies er 4 botni silfr? 6. ni9ri: ^essa A. 8. bä^ir um riSit F. 



t* . : ti 



102 



LAÜSAVISUR. 



Bela döttur,- 
1 Baldrs haga; 
svä skulu ärar 
ä EUiSa 
bäSar brotna 
sem bogi Helga. 



FriÖJiöfr: 

18. Mäkat ek eiga 
Ingibigrgu, 
Bela döttur, 
1 Baldrshaga; 
{)ö skal ek hitta 
Hring at mäJi, 
hversu at fylkir 
fagnar greppi. 



en HerJ)iöfr, 

er ek ekkiur groetta, 

Geir|)iöfr, 

er ek gafigkum fleygöa, 

GunnJ)iöfr, 

er ek gekk at fylki, 

Eyl)iöfr, 

er ek ütsker rsenta, 

Hel{)iöfr, 

er ek henda smäbigmu, 

Vall)iöfr, 

|)ä ek var oetJri mgonum. 

Nu hefik sveimat siöan 

me8 saltkQrlum, 

hiälpar |)urfandi, 

ä8r en ek hingat kom. 



10 



15 



FriÖI)iöfr: 

18a. I>ä Ut ek Fri8I)iöfr, 
er ek för meÖ vikingum, 



FriÖI)iöfr: 

19. Bü |)ü, Hringr konungr, 
heill ok lengi, 



17 5. sva: nü L. 6. ä f. G. 7. brotna eF, brotna sundr G, 
bresta A. 

18 /". Ae; FriZpiofr, des Vikinglebens müde, erklärt dem Bigrn, 
er wolle IngibiQrgs Qemahl aufsuchen. 1. MsBtkat G. 1.2. Makad ec 
hyrra enn hugar raedum F. 4. i G, ok F. 5. Jö vermutet, Jvi G, J)ar F. 
haetta (h scheint aiLS hi geändert) F. 7. hversu at {'wie immer*) F, ok 
vita hv6 G. — In e statt dessen folgende Str.: Vilda ek kiösa | konung 
i heliu, I en unga m^r | IngibiQrga, | drykkia mikla, | drengi käta, | 
en Ellida | upp ä, hlunnum. 

18 a nur in der Gruppe A; der als Salzbrenner verkleidete FriZßiöfr 
beantwortet König Hrings Frage, toie er heisse. 1.2. j^ä, h6t ek Valjiöfr, 
er ek meS vüdngam för und dann Tilgung von Z. 13. M erwägt La. 
2. ek Dd, f AaBC. 6—14. in den Ausg. haben die proklitischen er ek, 
i& ek die unmögliche Stellung am Schlüsse der ungeraden Kurzverse. 
11. vielleicht mit den FriZßiöfs rimur Hünjiöfr, weil smäbimir (Z. 12) 
= hünar L. 12. smäbiQmu AaBCX(m Note\ smäbomu Dd, sm&lx^mam 
AM. 172 foL (Fas), smäbQm FkL(im Text). 18. ek BCD, f Aad. 

19—21 Fritfßiöfr ist gekommen, von dem Königspaare Abschied 
zu nehmen, und hat IngibiQrg mit einem Ooldringe beschenkt; Hringr 
hat gewünscht, dass er zum Schutze des Bekhes da bleibe. 



LAUSAVISÜR. 



lOÄ 



oeztr Q?51mga 
und Ymis hausi! 
Gsettu, visir, vel 
vifs ok landa! 
skulu Vit Ingibiqrg 
aldri finnask. 

Hringr: 

20. Par J)ü eigi svä, 
Fri?5J)iöfr, hetJan, 
d^str dgglinga, 
1 dQprum hug! 
mun ek |)er giaflr 
J)inar launa 



vist betr, en |)ik 
of varir sialfan. 

21. Gef ek |)er, froeknum 
Fri?5I)iöf, konu 
ok alla meS 
eigu mina. 

FriÖI)iöfr: 

Mun ek ^ddr giafir 
I)iggia eigi, 
nema I)ü, fraegr, hafir 
fiQrsött tekit. 



19 1.2. Hringr konungr, heill vertu lengi G. 3. Q^linga: baSlunga 
aODd, buÖlungr A. 4. Ymis hausi Q (mit ymers) Fk, ymis hosi E, ymis 



4. hugaF. 
7. vist f, F. 



5. ]^r /-. F. 
8. of f, A. 



Z, 4 at4f 

5.6. ^6r 
siÜfan 



liose e, heims skauti A, himins skauti Lü, vendils skauti F. 
Z, 1.2 bezogen DL. 

20 3. dQglingr A, drengr F. 
mun ek gialda t>fnar hnossir A. 
varir E. 

21 1. J^r f. aCDdFX. fraegum A. 2. FritJ^iöfr EG, friöa 
IngibiQrgu, FriÖJiöfr e. konu f. Ee. 3. meÖ f. F. 5.6. Jaer mun ek 
ekki I>iggia giafir A. 7. so G, nema frsBgr hafi E, nema I>ü hafir, frsBgr F. 
7.8. nema Jü, fylkir, fiqrsött hafir A. 



XIX. EIN DANZ. 

AUS DER ANSSAGA BOGSVBIGIS. 

Vel J)6r, selia, maÖr skekr af [)6r 

stendr I)ü viSi naer, morgindQggvar, 

laufguS harla vel; en ek at pegni 

( ) [)rey nätt sem dag. 



Die Strophe nur in A {Fas, 2y336\ d und e haben statt dessen die 
Rimur Strophe: Mart drifr & J)ik (mik Hss.) morganregn — | mun sva 
maelt i rfmn — | en ek verS af t>^iim j^egn | ^reyia dag^ (ndtt Hss.) sem 
grimvL] doch ist in e von anderer Hand diese Strophe durchstrichen und 
die Strophe aus A daneben geschrieben. Die Rimur bieten statt der Strophe 
oben: Vel ^r, selia, vfSi (viSi Kölbing) nsBr, | vaxin laufi göSa! | |>ä munu 
dridpa dyg^ir ^ssr \ ok detta niSr fyr rö9a. | Mart skekr ä {)ik morgunregn — | 
mun svi, sk^ i rfmu — | en ek verÖ af J^Öum Jegn | J)reyia dag (ndtt Hs,) 
sem grimu (Kölbing, Beiträge S. 191). 2. vidi i?mur, siö A. 3. Ersatz 
zweier Kurzverse; vel of vaxin | vsBnn laufi? 



XX. KATALOGSTROPHEN. 

A. KÖNIGSKATALOG. 

Aus der Hervararsaga. 

Ar kvä?5u Humla Valdar ügnum, 

Hunum ra?5a, en VQlum Klar, 

Gizur Gautum, Alrek enn froekna 

Gotum Anganty, enskri J)iö?5u. 



A (B S. 2661346 f.). 2. Hünum sBGpb, fyr her übr. Hss, und 
Ausg. 3. Gautum: Gr^ingum Gpb. 4. Anganty : ang' R. 6. Kiar(r) 
Auag.y metrisch normaler wäre Keisar^ vgl. Wids. 76^78: Cäsere, se ^e 
winburga ffeweald ahte . . . and Wala rices. 7. Alrek B, Alrekr RCpb, 
Alfrek s, Alfrekr MStFasPAr. froekna sB, froekni übr, Hss. und Ausg. 



B. DIE ARNGRIMSSÖHNB. 

Aus der Qrvar-Oddssaga. 

Hervar?5r, HigiTarÖr, tveir Haddingiar, 

Hrani, Angantyr, J)eir er i Bölm austr 

Bildr ok Böfi, bomir väru, 

Barri ok Töki, Amgrims synir 

Tindr ok Tyrfingr, ok Eyfuru. 



B (Qrv.MStr. 8). 1. so eBr {vgl Her. 8,1. 10,1), HervarÖr ok 
HiQrvarSr Übr. Hss. 2. Hrani ok Angantyr MB. 3. Böfi M, Bdgi AB, 
Bragi e, Biii Br nach Hyndl, Herv. (s, u.). 4. Barri A (Hyndl., Herv.\ 
Barr M, Berri B, Bqlverkr e. Töki: Taki M. 7. er M, eru e, f. AB Ausg. 
Bölm: Bare. 8. bomir: foeddir M. vdru: vestir e. 10. ok Byfreyiu e. 

Drei andere QueUen bieten folgende Namen: 

Hyndl. 23. Büi ok Brämi, | Barri ok Reifnir, | Tindr ok Tyrfingr, | 
[ok] tveir Haddingiar. 

Hervararsaga S. 206J9^11. Anganty var ellztr, Jd HervaifJr, Ja 
HiQrvarÖr, Saemingr ok ^rani, Brämi, Barri, Reifnir, Tindr ok Büi ok tveir 
Haddingiar. 

Saxo Ghrammaticus S. 250. Brander, Biarbi, Brodder, Hiarrandi, 
Tander, Tirvingar, duo Haddingi, Hiorthuar, Hiartbwar, Rani, Angantir. 



XXL DIE HEIDKEKS GATUR 



AUS DER HBRVARARSAGA. 



Gestumblindi insBlti: 

1. „Hstf^' vildak, (1) 

|)at er hafÖak i gser; 

vittu, hvat |)at var! 

l^Sa lemill, 

oröa tefill 

ok or?5a uppheflll. 
HeitJrekr konungr, 
hyggÖu at gätu!" 

„GöÖ er gäta I)in, 
Gestumblindi, 
getit er |)eirar: 
fäi hönum mungät: f)at lemr 



margra manna vit, sumir veröa 
margmseltir J)ar af, en sumum 
vefsk tungubragÖ." 



Gestumblindi maelti: 

2. „Heiman ek för 

heiman ek fqr ger?5ak, 

sä ek ä veg vega: 

vegr var undir 

ok vegr yfir 

ok vegr ä alla vega. 
Hei?5rekr konungr, 
hygg?5u at gätu!" 



(2) 



König HeiZrekr hat geschworen, wer sich gegen ihn vergangen habe, 
solle den gerechten Spruch seiner weisen Richter {spekingar) tragen, oder 
er könne durch Aufgeben von Rätseln, die der König nicht zu raten wisse, 
seine Freiheit erwirken. Ein Mann namens Gestumblindi hat sich RdZreks 
Feindschaft zugezogen; er wird vor den Herrscher geladen, sich zu 
verantworten. Er ruft OMnn zu Hilfe, und dieser zieht in Oestumblindis 
Gestalt und Kleidung an den Hof und erklärt sich bereit, dem König die 
Rätsel vorzu^gen. 

Die eingeklammerte Zahl hinter Z. 1 der Rätsel bezeichnet die 
Reihenfolge in R. 

1 {>Ä maelti Gestumblindi HR. Dahinter hat H die Überschrift 
Hei^reks gätur. 1. so R, hafa ek {)at vilda H. 2. so E, er ek haf!$a 
i g3Br H, Jat i gser haf Öa R, Jat er i gger haf Öak P. 3. vittu R, konungr 
gettu H, das stdblose Nomen unmöglich, vgl. au^h zu 13,6. 4. statt 1^9a 
etwa pA (wegen Stdbr.)? B, vgl. Einl. 5. ok oröa H. 11. j^essar R, 
so au^h in Nr. 2, später ist die Formel abgekürzt. 

Prosa oben nach H; in R: fosri hönum mungät: ^at lemr margra vit, 
ok margir eru ^ä margm&lgari, er mungdt fser i,, en sumum vefsk tungan, 
svä at ekki verÖr at orÖi. 

2 |>a msBlti Gestumblindi R, so auch in den iHbrigen Rätseln. 
1. för f. R. 2. garÖa R. 4. var J)eim vegr undir R. 7—11. die 
Kehrreimzeilen im Folgenden von den Hss. verschiedentlich abgekürzt. 



DIE HEIDREKS GATUR. 



107 



„Gö?5 er gäta J)in, 

Grestumblindi, 

getit er J)eirar: 
|)ar förtu yfir, brü, ok var 
ärvegiinn undir henni, en fuglar 
flugu yfir hqftSi J)er ok tveim 
megiu |)in, J)at var J)eira vegr." 

Gestumblindi mselti: 

3. „Hvat er J)at drykkia, (3) 
er ek drakk i gaer? 
varat |)at vin ne vatn, 
miQ?5r ne mungät 
ne matar ekki; 
|)ö gekk ek |)orstalauss 
{)aSan. 
Hei?5rekr konungr, 
hyggtJu at gatu!" 

„Gö?5 er gäta J)in, 
Gestumblindi, 
getit er |)eirar: 



|)ar lagtJisk ^n i forsoelu, er 

dggg var fallin a grasi, ok 

koeldir svä varrir I)inar ok 
stQ?5va8ii' svä |)orsta |)inn." 



4. 



?) 



Gestumblindi mselti: 

Hverr er sä enn hvelli, (4) 
er gengr har?5ar gQtur,/ 
ok hefir hann |)3er fyrr of 

farit? / 
miQk fast kyssir, 
sä er hefir munna tvä, 
ok ä gulli einu gengr. 
HeiÖrekr konungr, 
hyggÖu at gätu!" 



„Gö?5 er gäta |)in^ 

Gestumblindi, 

getit er |)eirar: 
J)at er einn gullsmi?Js-hamarr, 
sem gull er me?5 slegit." 



Prosa oben nach H, h fährt hinter vegr fort: Jü satt lax i änni. ok 
var Jat hans vegr; H hat hiervon noch das erste Wort, dann bricht die 
Membran HL ab. In R lautet die Lösung: |)ar förtu yfir drbru, ok var 
drvegr undir Jer, en fuglar flugu yfir hqfÖi Jer ok hiä Jer tveim megin, ok 
var |)at Jeira vegr. Vgl. zu der Auflösung die Einl. 

Für Gestumblindi gebrauchen die PapierJiss. die Form Gestur blindi, 
abgekürzt Gestur, G. b., G. 

3 1. drycki R. 3. varat {)at ils, var {)at ei R, var I>at ekki h. 
4. miqdr ne h, ne en heldr R. 6. ]^6 h, ok R. 

Prosa oben nach R; in h: Jar lagÖisk Jü i forsoelu ok koeldir varrir 
t)inar ä dQgg. En ef {)ü ert sa Gestumblindi, sem ek setla^a, j^ä ertu vitrari 
en ek hugÖa; Jvi'at ek hefi spurt orÖ Jin övitrlig, en gerask nü a leiÖ spaklig." 
Gestumblindi mselti: ^|>at er vän, at mik ^riöti brdtt; en {>ö vilda ek enn, 
at ^r hl^ÖiÖ (dann unmittelbar Str. 4). 

4 3. J)aer fyrr of h, fyrum (fyrrum B) um R. 5. sä er R, ok h. 
6. ok R, sä er h. guUi einu R, gullheinu h2, guUheine hl. 9—11. sta^t 
des Kehrreimes hat h hier HeiÖrekr konungr svarar. 

Prosa oben nach h; in R: Jat er hamarr, sä er haf Ör er at gullsmfÖ; 
hann kveÖr hätt viÖ, er hann kemr ä harÖan steSia, ok j^at er hans gata. 



108 



DIE HEIDREKS GATÜR. 



Gestumblindi maelti: 

5. „HveiT er sa enu mikli, (15) 
er li?5r mold yfir? 

svelgr hann vQtn ok viS; 

glygg hann öask, 

en guma eigi, 

ok yrkir ä söl til saka. 
Hei?5rekr konungr, 
hygg?5u at gätu!" 

„Gö?5 er gäta |)in, 

Gestumblindi, 

getit er |)eirar: 
|)at er myi-kvi: fyrii* hönum ser 
eigi söl, en hann hverfr, J)egar 
er vindr kemr, ok megu menn 
ekki at hönum gera ; hann drepr 
5 skini solar." 

Gestumblindi mselti: 

6. „Hverr er sa enn mikli, (23) 
er mqrgu rsetSr 

ok horfir til heliar hälfr? 



Qldum bergr, 
en vi?5 iQr?5 sakask, 
ef hann hcfir ser veltraustan 
vin. 
Hei?5rekr konungr, 
hygg?5u at gätu!" 

„Gö?5 er gäta J)in, 

Gestumblindi, 

getit er J)eirar: 
J)at er akkeri me?5 digrum ok 
sterkum streng ; J)at Yddtiv mQrgu 
skipi; |)at hrifr Q?5rum fleini 
1 iQr?5, ok horfir sa til heliar, 
hann bergr mqrgum manni." 5 

Gestumblindi mtelti: 

7. „Hverr byggir ha flgll? 

hven* fellr i diüpa dali? 

hverr andalauss lifir? 

hverr «va |)egir? 
Hei?5rekr konungr, 
hyggtJu at gatu!" 



5 2. Hör R, ferr h. 3. viÖ R, veisur h. -4. ging R. 5. gumna 
R, döma hl. 

Prosa oben ncbch h, ser eigi sae verm, B; in h folgt hinter sölax: en 
velasamliga berr {)ü upp slikar gätur ok vandmaeli, hverr sem {)ü ert. R hat 
die Lösung: Jat er myrkvi: hann liÖr yfir iqrÖina, svä at ekki ser fyrir hönum, 
ok eigi söl; en hann er af, {)egar vind gerir d. 

6 2. er mar veör Gph. 3. hverfr h2. Heliar Gph, 4. Qldum 
EBGpb, hqlÖum Hss. hann bergr h. 5. en viÖ hiQrÖ h, ok iqrÖ R. 
6. veltraustan PfB, in 2 Worten ubr, vel trausta viÖ (7pö. 

Prosa oben nach h, mit der Fortsetzung: en miqk undrumk ek oröfimi 
j^ma ok vitrleik; R hat: ^at er akkeri med göÖum streng; ef fieinn hans 
er i grunni, t>d bergr j^at. 

Rätsel 7 f, R. Hinter msBlti hat h: ^Ek em nü ok niliga protinn 
at gdtum, en frekr er hverr til fiqrsins. 



DIB HBroREKS GATUR. 



109 



„Gö?5 er gäta J)in, 

Gestumblindi, 

getit er |)eii'ar: 
hrafn byggir iafnan a häm 
flgllum, en dggg fellr iafnan 
i diüpa dali, fiskr lifir andalauss, 
en J)iötandi fors J)egir aldrigi." 

Gestumblindi msBlti: 

8. „Hvat er J)at undra, (7) 

er ek üti sa 

fyi* Dellings durum? 

hQf?5i si'nu 

visar heliar til, 

en fötum til solar sn^r. 
Hei?5rekr konungi-, 
hyggtJu at gatu!" 

„Gö?5 er gäta J)in, 

Gestumblindi, 

getit er J)eirar: 
J)at er laukr: hQfu?5 hans horflr 
1 iqrtS, en blqtJin i lopt." 



Gestumblindi mselti: 

9. „Hvat er |)at undra, (5) 

er ek üti sa 

fyr Dellings durum? 

ökyrrir tveir 

andalausir 

saralauk sutJu. 

Hei?5rekr konungr, 
hyggÖu at gatu!" 

„Gö?5 er gäta |)in, 

Gestumblindi, 

getit er |)eirar: 
smi?5belgir eru J)at: |)eir hafa 
vind, en angvan anda." 

Gestumblindi maelti: 

10. „Hvat er |)at undra, 

er ek üti sä 

fyr Dellings durum? 

hvitir fliügendr 

hellu liösta, 

en svartir i sand grafask. 
HeiÖrekr konungr, 
hyggtJu at gätu!" 



Prosa: hinter aldrigi fährt h fort: „Vandask mun nü", segir 
Gestumblindi, „ok veitka ek nü, hvat fyrir verör (dann unmittelbar Str. 8). 
Die letzten Worte mutmasst B {in Note) als Langseile: veitka ek nü, | 
hvat m6r verÖr fyrir. 

8 1—3 in den folgenden Strn. z. T. von den Hss. abgekürzt. 
2. urspr. wohl säk B (vgl. zu 24^1), säg Cpb. 3. Dellings R (vgl. Hdv. 
160,3), dQglings h {so auch in den folgenden Strn.), wohl ebenfalls als das 
n, pr. zu fassen, nicht als appell. = HeiSreks {B S. 366), vgl. Vk. 10,132. 
5. heliar til B, Heliar til Cpb, heliu til h, ä helvega R. 

Prosa oben nach h; in R: Jat er laukr: hqfuÖ hans er fast i iqröu, 
en hann kvlslar, er hann vex upp. 

9 4. ökvikvir R. 

Prosa oben nach h; in R: Jat eni smiöbelgir: Jeir hafa engvan 
vind, nema Jeim se bläsit, ok eru Jeir dauÖir sem annat smitJi, en fyrir Jeim 
mä likt smfda sver9 sem annat. 

Rätsel 10 f R. 



110 



DIE HEBDREKS GATÜR. 



„Gö8 er gäta J)in, 

Gestumblindi, 

getit er |)eirar: 
|)at er hagl ok regn; J)vi at 
hagli l^str a strseti, en regns 
dropar sekkvask i sand ok 
soekia i iQr?5." 



Gestumblindi msBlti: 

11. „Hvat er |)at undra, 
er ek üti sa 
fyr Dellings durum? 
svartan gglt 
ek sa 1 sauri va?5a, 
ok reisat hönum burst 
baki. 
HeitSrekr konungr, 
hyggÖu at gatu!" 



a 



„Gö?5 er gäta J)in, 
Gestumblindi, 



getit er |)eirar: 
{)at er tord^fill/^ 

Gestumblindi mselti: 

12. „Hvat er J)at undra, (26) 
er ek üti sa 
fyi* Dellings durum? 
tiu heflr tungur, 
tuttugu augu, 
fiöra tigu föta, 
ferr hart sü vsetr. 
Hei?5rekr konungr, 
hygg?5u at gatu!" 

„Gö?5 er gäta |)in, 

Gestumblindi, 

getit er |)eirar: 
J)ar sättu sü üti i gardinum, 
ok väru 1 henni niu grisir.'' 
L6t J)ä konungr drepa süna, ok 
väru 1 henni niu grisir, svä sem 
Gestumblindi haf?5i sagt. 



Prosa : vor j^at er hagl hat h : smsekkask (smsettask hl) nü gätumar, 
en; vgl. die Prosa hinter Str, 16 in R. 2. regndropar hl. sekkva h2. 
Zur Außösung vgl die Einl. 

Rätsel 11 f. R. 1—3 f, h. 6. reisat hönum BCpb, reis hönum ei h. 

Prosa : torfd^fill h ; dahinter fährt h fort : ok er nü mart til tfnt, 
er tord^ar (torf- h) eru rfkra manna spumingar.'' Gestumblindi svarar: 
^Frest eru bqls bezt; en margr ma^r vill at meira leita, ok sösk ^Yi sumum 
yfir; so ek nü ok, at allra ütfoera verör at leita {dann unmittelbar Str. 12). 

12 7. fram liör sü vaetr R. 

Prosa oben nach h, üti i garöinum nach R (s. u.); hinter haföi sagt 
fährt h fort: Ja mgelti konungr: „Eigi veit ek nü, nema vitrari eigi hlut 1, 
ok eigi veit ek, hvat manna Jü ert" Gestumblindi segir: „Sllkr em ek, 
sem {)ü matt siä, ok vilda ek giama j^iggia llf mitt ok vera lauss af Jessum 
Jrautum/ Konungr svarar: „Upp skaltu nü bera gätur, Jar til er Jik |)r^r, 
ella mik at räÖa." R hat von hyggÖu at gä,tu {Z. 9) an: Konungr mselti 
Ja: ^Ef Jü ert sä Gestumblindi, sem ek hugSa, Ja ertu vitrari, en ek setla^a; 
en M gyltinni segir Jü nü üti i garÖinum." J>ä, löt konungr drepa gyltina, 
ok hafÖi hön niu grisi, sem Gestumblindi sagÖi. Nü grunar konung, hverr 
maÖrinn mun vera. 



DIE HEBDREKS GATÜR. 



111 



Gestumblindi mselti: 

13. „Hvat er J)at undra, 

er ek üti sä 

iyr Dellings durum? 

ofarliga fl^gr, 

aniliö?5 gelr, 

har?5ar rö hiälmum greipr, 
Hei?5rekr konungr, 
liygg?5u at gätu!" 

„Gö8 er gäta |)in, 
Gestumblindi, 
getit er J)eirar: 
Qr er I)at," segir konungr. 



Gestumblindi mselti: 

14. „Hvat er |)at undra, 
er ek üti sä 
fyr Dellings durum? 
foetr hefir ätta, 



(6) 



en fiogur augu, 

berr ofarr kne en kviS. 
HeiSrekr konungr, 
hygg?5u at gätu!" 

„Gö8 er gäta |)in, 
Gestumblindi, 
getit er J)eirar: 
|)at er kgngurväfa." 

Gestumblindi mselti: 

15. „Hvat er I)at undra, 
er ek üti sä 
fyr Dellings durum? 
l^Öum l^sir, 
en loga gleypir, 
ok keppask um J)at vargar 
ävalt. 
Hei?5rekr konungr, 
hyggÖu at gätu!" 



Bätsei 13 f. R. 4. ofarliga B (nach Verm. von Grundtvig) Gpbt 
ovarlega h, üvarliga P(S. 65)E. 5. amliötJ (vgl vargliöÖ HHu, I 41ß) : 
armlod h, amhliöÖ B zweifelnd, qrm liöÖ E. gelr: gellr h Ausg,, nur E 
setzt gella und in Z. 4 fliüga. 6. eru h. hiälmum greipr vermtäet z. T. 
nach Bj hillm: h, hilmi PE, hilmir . . Cpb [ohne ÜhersX hilmir! greipr 
(oder kloer) B zweifelnd; die Rätsel selbst enthalten keine Beziehung auf 
den König, vgl zu 1,3 und Vk. 10,132. 

14 5. en augu fiogur hl. 6. berr: berr Jat h, ok berr R. 

9-11 f Hss, 

V 

Prosa: R hat nur: Jat er kqnguröfur (geschr, -our); h liest: HeiÖrekr 
konungr svarar: „Er nü baeÖi, at Jü hefir hqttinn siÖan, enda ser |)ü niÖr 
undan fieira en fiestir menn a^rir, er {)ü hugsar hvert skripi iarSarinnar; en 
J)at er kQngurväfa." 

Bätsei 15 f. R. 5. so nach Verm. Grundtvigs bei B in Note, 
en logi gleypir h, Iqnd q11 yfir B(vgl. die Äuflösung)Cpb ; es ist wahr- 
scheinlicher, dass der Bedactor der Außösung mit Z. 5 nichts anzufangen 
wusste, als dass ein einfaches Iqnd q11 yfir durch die fremdartigere 
Wendung ersetzt worden wäre. 



112 



DIE HEBDKBKS GATUR. 



„Gö?5 er gäta J)in, 

Gestumblindi, 

getit er |)eirar: 
J)at er söl: hön l^sir Iqnd qU 
ok skmn yfir alla menn; en 
Skalli ok Hatti heita vargar, 
J)at eru ülfar, er annarr J)eira 
5 ferr fyrir, en annarr eptir sölu." 



getit er |)eirar: 
[)at er hrafntinna, ok skein a 
hana solar geisli." 



17. 



w 



Gestumblindi maelti: 

16. „Hvat er |)at undra, 

er ek üti sä 

fyr Dellings durum? 

homi har?5ara, 

hrafni svartara, 

skialli hvitara, 

skapti rettara. 

Hei?5rekr konungr, 
hyggÖu at gätu!" 

„Gö?5 er gäta J)m, 
Gestumblindi, 



(8) 



Gestumblindi maelti: 

Baru brü?5ir (9) 

bleikhaddaÄar, 

ambättir tvaer, 

Qlkor til skemmu; 

vara J)at hgndum horfit 

ne hamri at klappat, 

|)ö var fyr eyiar utan 

Qr?5igr, sa er gertJi 
Hei?5rekr konungr, 
hygg?5u at gatu!" 



„Gö?5 er gäta J)in, 

Gestumblindi, 

getit er J)eii'ar: 
J)ar fara svanbrü?5ir til hreiSrs 
sms ok verpa eggium; skuni 



Prosa: die Namen der Wölfe latden in Grimn. 39, SnE(Kph.) 
1,58 SkqU und Hati. 

16 6 und 7 in umgekehrter Ordnung h. 6. skialli h, skildi R. 
Prosa oben nach R, woselbst statt Z. 10—12 vorausgeht: HeitJrekr 

maelti: ^Smsekkask nü gätumar, Gestumblindi! hvat {)arf lengr yfir {>essu at 
sitia? In h laufet die Lösung: ]^ü satt hrafntinnu, ok skein d solar geisli, 
er hön lä i einu hilsi. E!$a kanntu ekki ä annan veg gätur upp at bera en 
hafa hit sama upphaf at, {)ar sem mer virtJisk ]^ü frö^r ma^r?"" 

17 Überschrift auch in h: ^i maelti Gestumblindi. 4. qlker nach 
Vermutung^ q\ Hss.Ausg. {sieh zu Z, 7.8). 5. vara h, ei var R. hQndum : 
hqrÖum h2. 6. at f. h. 7.8. so R, i& er fyr eyiar ütan qrÖigr sa er 
ker gerÖi h, Jö er fyr e. ü. q. [er] ker garÖi Cpb, siÄ (svd St) var üt viÖ 
eyiar | QrÖigr, er garÖi StFasPArPf^ Ja er fyrir eyiar ütan | qrÖigr ker 
garöi B; aber das gemeinsam überlieferte sä, er (Z. 8) behält man besser 
bei. Die oben verm, Änderung von Z, 4, durch die folgenden Verse metrisch 
gerechtfertigt, erlaubt die Beziehung des Jat (Z. 5) auf das vorangehende 
Qlker und erspart weitere Abweichungen von dem überlieferten Texte (R). 

Prosa oben nach R ; in h : Jat eru aeÖar tvaer, Jaer er eggium verpa ; 
eggin eru eigi gqr me9 hamri n^ hqndum, en t>iönustumeyiar biru QÜt 



DIE HBIDRBKS GATUR. 



113 



a eggi er eigi hQndum gqrt ne 
hamri klappat; en svanr er 
5 fyrir eyiar ütan grtJigr, sä er 
J)aer gätu eggin viÖ." 

Gestumblindi mselti: 

18. „Hveriar rö paer r^giar (10) 

ä reginfialli? 

elr viO kvän kona, 

maer vi8 meyiu 

mQg of getr, 

ok eigut paer varBir vera. 
HeiÖrekr konungr, 
hyggöu at gätu!" 

„Gö8 er gäta pm, 

Gestumblindi, 

getit er |)eirar: 
t)at eru fiallhvannir tvaer saman, 
ok rennr upp hvannkälfr i milli 
J)eira." 



Gestumblindi msBlti: 

19. „Hveriar rö pser snötir, (13) 
er um sinn dröttin 
väpnlausar vegask? 

enar iqrpu hlifa 
of alla daga, 
en binar fegri fara. 
HeiSrekr konungr, 
byggöu at gätu!" 

„Gö5 er gäta pin, 

Gestumblindi, 

getit er [)eirar : 
{)at er hneftafl: tqflur drepask 
väpnalausar um hnefann, ok 
fylgia hönum enar rauSu." 

Gestumblindi mselti: 

20. „Hveriar rö [)SBr leikur, (18) 
er 118a Iqnd yfir 

at forvitni fqÖur? 



1 eggskuminni*' (d, i. die von dir sogen. ^Mägd^ trugen das 'Bier* in der 
Eierachale), Gestumblindi mselti: „LiSar verSr sä at leita, er litit sax hefir 
ok miqk er fäfröOr, ok vilda ek enn tala fleira. E8a (dann unmittelbar Str. 18). 

18 1. rö: eru Rh, so auch in Str. 19—23. 31. 35. 4.5 latiten 
in R: ^r til er mqg of getr. 5. of: ef h2. 6. so R, in h missveratanden: 
ok eigu (eige hl) pSBr ^ess varQar at vera, vgl. 22,6. 

Prosa oben nach h; in R: {»at eru hvannir tvaer ok hvannarkÜfr ä 
milli j^ira. 

19 1. sieh 18,1. snötir nach Vermutung {vgl. 21,1), brüOir Rh (kein 
Stabreim), drösir xuiusg., aber der Hauptstab sonst nirgends in der SdUuss- 
hdmng der Langzeüe, die Umstellung dröttin sinn bei E unwahrscheinlich, 
da stabendes Fron, vor seinem Subst. in der Edda beliebt (Vk. 10,122). 
2.3. er sinn dröttin yäpnlausan vega R. 3. väpna- h. vegask (vgl. die 
Auflösung und Lok. 18,6) B in Note, vega h. 4. iqrpu B, jorpsku hl, 
jerpsku h2, iarpari R, schwerlich die Verstrennung enar iarpari | hllfa. 
Ufa h. 5. of f. h. 6. fara R, fr^ h. 

Prosa oben nach h {wo neftafl, nefann); in R: ^t er hnettafl: enar 
dekkri veria hnefann, en hvftar soekia. 

MI Überschrift f. h. 1. sieh 18,1. 3. f. R, at fqgnuöi fqöur 
Opb, ebenso 21ß. 22 ß. 5. so R, ^»r & vetrum vi9 s(8u bera h; um normalen 



£ddicft Minora. 



8 



114 



DIE HEIDREKS GATÜR. 



hvitan skiqld 
|)3er of vetr bera, 
en svartan of sumar. 
HeiSrekr konimgr, 
hyggSu at gätui" 

„Gö8 er gäta I)in, 

G^stumblindi, 

getit er |)eirar: 
|)at eru riüpur: I)3er eru hvitar 
um vetr, en svartar um sumar." 

Gestumblindi mnlti: 

21. „Hveriar rö I)3er snötir, (19) 
er ganga syrgiandi 
at forvitni fgöur? 
mqrgum mgunum 
hafa paer at meini komit, 
vi8 {)at munu pser sinn 
aldr ala. 
HeiSrekr konungr, 
hygg?5u at gätu!" 



„GöÖ er gäta J)in, 

Grestumblindi, 

getit er |)eirar: 
pat eru bylgiur, er heita iEgis 
meyiar." 

Gestumblindi mselti: 

22. „Hveriarröl)aermeyiar,(20) 
er ganga margar saman 
at forvitni fqÖur? 
hadda bleika 

hafa |)aßr enar hvitfqldnu, 
ok eigut J)3er |)ar varSir 
Vera. 
Hei?5rekr konungr, 
hyggöu at gatu!" 

„GöÖ er gäta |)in, 
Gestumblindi, 
getit er |)eirar: 
en J)etta eru bärur sem äSan." 



Stabreim zu gewinnen, achreiben nPÄrE haust (statt vetr)^ cod. AM. 738 4^ 
h&vetr; aber die Parallele hvitan: vetr — svartan: sumar ist wohl nicht 
aneiUasten^ vgl, oben zu Brückst D,4. 

Prosa oben nach R; in h nur: I)at eru riüpur. 

Die folgenden 2 Wellenrätsel sind in h anders zusammengesetzt, 
nämlich 1. Str.: 21,1-8. 22,4,5. 22a,6. - 2. Str.: 22,1—3. 21,4.6. 22,6. 
Die im Text übernommene Ordnung von R ist wohl ursprünglicher: 21,4 
und 22,2 (mqrgum . . . margar . .) entfallen besser auf zwei Strophen, 
22,6 gehört hinter 22,5: eigut vera, obwohl sie hvitfaldnar sind wie die 
Ehefrauen. 

21 1. sieh 18,1. 2. ganga h, ganga margar R (vgl. 22^. 3. Gpb 
wie 20ß, 4.5. mqnnum hafa R, hafa manni h. 5. komit h, orSit R. 

Prosa oben nach h; in R: Jat eru edles (?H16s? B) brüöir, er svä, heita. 

22 1. sieh 18^1. 2. margar ganga h. S. Gpb wie 20,3, 5. hafa 
R, hvor hl, hvöriar eru h2. hvitfqlduöu R. 6. eigut StPfBOpb {vgl. 18,6), 
eigo R, eiga h. t>ar varfSir vera R, {)ess varar (varQar hl) at vera h, 
vgl. 18ß. |)ar f. Cph, vielleicht Jö. 

Prosa oben nach h; in R: Jat eru bylgiur, er svä heita. 



DIE HBIDREKS GATUR. 



115 



Gestumblindi msBlti: 

22a. „Hveriar rö paer ekkiur, (21) 
er ganga allar saman 
at forvitni fqÖur? 
sialdan bliSar 
eru paer viS seggia liÖ 
ok eigu 1 vindi at vaka. 
HeiSrekr konungr, 
hyggöu at gätu!" 

„Gö8 er gäta pin, 

Gestumblindi, 

getit er I)eirar: 
f)at eru jEgis ekkiur, svä heita 
Qldur." 

Gestumblindi msBlti: 

23. „Hveriar rö I)8Br bniÖir, (24) 
er ganga brimserkium i 
ok eigu ept firSi fgr? 
harSan beÖ 

hafa [)ser enar hvitfqldnu, 
ok leika i logni fätt. 



HeiSrekr konungr, 
hyggöu at gätu!" 



„GtiÖ er gata pin, 

Gestumblindi, 

getit er [)eirar: 
|)at eru bärur, en beSir peira 
eru sker ok uröir, en [)3er verSa 
litt sönar i logni." 

Gestumblindi maelti: 

24. „Fara ek sa (11) 

foldar moldbüa, 

ä sat när ä näi; 

blindr reiS blindum 

brimreiöar til, 

iör var andarvani. 
HeiÖrekr konungr, 
hyggöu at gätu!" 

„GöÖ er gata pin, 
Gestumblindi, 
getit er peirar: 



22a f, h, ausser Z. 6, die in h als Schluss des ersten Wellen- 
rätseis steht, sieh Note vor Str. 21. 1. sieh 18,1. 4. hWir R. 
6. so h (yaxa staU vaka h2), ok eigu ^ser i vindi vaka R. 

23 1. sieh 18^1. 2. brimserkium i h; 1 brimskerum (für -skerium) 
B, fehlerhaft B, richtiger, da nach h das Rätsel zu durchsichHg F'iS. 613), 
aber auf die Felsen geht Z. 4; brimskerium i Cpb. 5. hvltfQlduOu konur R. 

Prosa oben nach R; in h: {»at eru enn ^Egis mejiar; ok fqrlask ^r 
nü miqk framburSrinn, ok muntu nü vilia {)ola döm spekinga/ G^tumblindi 
segir: „Tregr em ek pess, en ^ vsentir mik, at par komi nü skiött. {dann 
unmittelbar Str, 24). 

24 1—3 cüiert in Olafs gramm. Abh., sieli Eint. 1. ek seg R, 
8& ek hl. 3. när cod. AM. 748 I 4* VStPEBGpb, naUr hl R cod. Wenn. 
FasPf, matJr h2. ndi R, nÄ übr. 5. als verderbt bez. Cpb, sieh Glossar. 
6. j^ vor iör R, vielleicht ates sä, B, "^ verm. Ar. var R, er hCpb. 
andar vanr R. 



8* 



116 



DIE HBIDRBKS GATUR. 



par komtu at a einni, ok rak 
isiaka eptir imm, ok la [)ar ä 
[dauSr hestr ok ä hestinum] 
einn dau8r ormr, ok bar par 
5 blindr blindan [er |)eir väru 
prir saman]/' 

Gestumblindi mselti: 

25. „Hvat er pat d^a, (16) 
er drepr (6 manna 
ok er iimi kringt utan? 
hom hefir atta, 
en hQfuS ekki, 
ok rennr, er renna ma. 
HeiCrekr konangr, 
hyggÖu at gätu!" 

„Gö8 er gata |)in, 

Grestamblindi, 

getit er {)eirar: 
{)at er hünn i hnefatafli: bann 
heitir sem biQrn, hann rennr, 
^egdj' er hönom er kastaf 



Gestumblindi maelti: 

26. „Hvat er t)at d;^a, (17) 

er Dqnum hlifir? 

berr blöSugt bak, 

en bergr firom, 

geirum moetir, 

gefr lif sumum, 

leggr vis löfa 

lik sitt gumL 

HeiSrekr konungi-, 
hyggSu at gätu!" 

„Gö5 er gäta |)in, 

Grestomblindi, 

getit er |)eirar: 
|)at er skiqldr: hann verör opt 
blöSugr 1 bardQgom ok hliflr 
vel {>eim mQnnum, er skiald- 
fimir eru." 



Gestumblindi maelti: 

27. ,^Qk var forSum 
nQsgas vaxin, 



(22) 



iVosa eben nach h; tu R: ^ £umtn best danSan i isiaka ok qm 
(h fam\ dauSan i bestinum, ok rak ^t allt saman ^tir innL Vgl. zu der 
Lösung die EmL 

W 3. kringr R Der Versbau setti hier iktMn'jmü Kurse voraus 
(1* ;S. W», urspr. wohl mü £ ok o- Mni utan kringt. ^ so B {vgt. die 
Auflösung), ok reaar son hami mi lu ok fjlgiM, ^xi maigir mit^ R. Lüdce Cph. 

Prosa oben natk b (bndk^ B, nefti- h): R hat nur: ist er hünn i 
bneliafli (?. kneUaili). 

JM 5 /l h. 6. samnu h (brmsM nuslU aus srnmnu oder fimum 
eni^aU m sein B\ ümm R ^«M Z. €1 7. kvfda k a Itf k gnma 
{conatr. ^fiJlt leggr hk aitt ▼% gnaia I6lk> tMrm. « im«t tfft. Ausg^ umridUig B. 

Prosa oben nod^ R; tu k: |at «r ski^: hami beigr ai^igiim, hann 
befT ^ bMogt bak 

87 1, ^nrri ror IbitIttM h:i rw 4m Stebrnm m erkatten, ersetzt 
« »i^ chirdb MNT. andere ßu§. Bss. mußi S^tsPArPfE durch nög. 
B wrm^ Tiip skUi JSJts d sk tni mit tixi». m^ n «w» Eetmutab sein, 
und dtr FMer wird in tuAkm ^stifiekm vIm^ tf^r nwQant i d m er li tk nsstnm). 
(^. Vk, HKtaS; Ci^ bes. hm^ - w^fscii» «db» f«r«Mr«r. ± Tuin C^ 



DIB HBIDREKS GATÜR 



117 



baragiQrn, sü er bar 

bütimbr saman; 

hilf 8u henni 

hälms bitskälmir, 

J)ö la drykkiar 

drynhraun yfir. 

HeitSrekr konungr, 
hyggöu at gatu!" 

„Gö5 er gata J)in, 

Gestumblindi, 

getit er J)eirar: 
|)ar haftSi qnd biiit hreitSr sitt 
1 milli nauts kiälka, ok lä 
haussinn ofan yflr." 



Gestumblindi mselti: 

28. „Fiörir hanga, 
fiörir ganga, 
tveir veg visa, 
tveir hundum vartSa, 
einn eptir drallar 
ok optast saurugr. 



(27) 



HeiSrekr konungr, 
hyggSu at gatu!" 

„GöÖ er gata pin, 

Gestumblindi, 

getit er J)eirar: 
J)at er k;^: hon hefir fiöra foetr 
ok fiöra spena, tvau hom ok 
tvau augu, en halinn drallar 
eptir." 

Gestumblindi msBlti: 

29. „Hverr er sä enn eini, (14) 
er sefr i Qsku gnia 
ok er af griöti einu gqrr? 
fqtSur n6 möSur 
äat sä enn fiärgiami; 
par mun hann sinn aldr ala. 
HeiÖrekr konungr, 
hyggöu at gatu!" 

„Gö8 er gäta J)in, 
Gestumblindi, 
getit er J)eirar: 



{ohne Übers,), 3. Komma vor sü nur Fas. 6. halmbits skalmir h 
(ebenso unten in der Prosa). 8. dryn hraun (a und u verschlungen) R, 
drinraun h2, drunraun hl (und so h unten in der Prosa), wie oben StLp 
PfEBÖpb, -hiQnn P, -hrqn FasAr, -rann Oxf. 

Prosa oben nach R; in h: ^ar lä Qnd ä eggium miUum nauts ki^a, 
er ^ü Mlms bitskälmir kallar, en drynhraun hausinn, en bütimbr hrdtSrit. 

88 Überschrift f, h. 1 und 2 in dieser Folge in den meisten aus- 
wärtigen Gegenstücken^ in umgekehrter Folge hl. 1 f. h2 (Hb S, S68). 
4. var9a R, veriask h (veria B), 6. optast h, iafnan heldr R. saurugr R, 
öhreinn h. 

Prosa oben nach h; in R nur: ^t er k^r. 

89 2. Qsku grüa hE, in 1 Wort B S, 359 {in dem aschgrauen), 
Qsgrüa RVFasP {in der Asche) Opb (im Heerde), qs grüa StAr {in turba 
foc%), Qsgrä Pf. 3. er f R. 4. n6 R, ok h. 5. äat BGpb, ugad hl, 
eigad h2, ä R. fagr giami R, fargiami uVP, fdrgiami StFasArEPfCpb. 



118 



DIE HBIDRBKS GATUR. 



pat er eldr fölginn ä ami, ok 
tekr ör tinnu." 

Gestumblindi mselti: 

30. „Hest sä. ek standa, 
h^tSi meri, 

dü8i dindil, 

drap hlaun und kviÖ; 

ör skal draga ok i, 

orka at gö8a stund. 
HeiÖrekr konungr, 
hyggöu at gätu!" 

„GöS er gäta pin, 

Gestumblindi, 

getit er J)eirar: 
best J)ann kallar pü linvef, en 
skeiS meri bans, en upp ok ofan 
skal brista veflnn." 

Gestumblindi maalti: 

31. „Hverir rö peü- pegnar, (12) 
er riSa pingi at, 

ok eru sextan saman? 



l^tSi sma 

senda J)eir Iqnd yfir, 
at byggia bölstaöi. 
HeitSrekr konungr, 
byggöu at gatu!" 

„GöÖ er gä,talJ)in, 

Gestumblindi, 

getit er J)eirar: 
J)at er Itrekr ok AndaUr, 
peir sitia at tafli sinu." 

Gestumblindi mselti: 

32. „Sä ek ä sumri 

sölbiqrgum i 

vertSung vaka, 

vilgi teita; 

drukku iarlar 

q1 {)egiandi, 

en OBpanda 

Qlker stötS. 

HeiSrekr konungr, 
byggöu at gätu!" 



er 



(25) 



Prosa oben nach R; in h: Jat er fölginn eldr ä ami, er drepinn 
er viÖ tinnu. 

Bä^isel 80 /". R. 2. h^Öi Tiach Verm. von FrUzner, hydde h2, 
Mdde hl, h^ddi BCpb. meri hl, manni h2. 3. dude h2, daudt hl. 
dyndil BCpb. 4. hlaun BC5p&, laun h. 5.6. ok f, orka at nach Ver- 
mtdung, og giopta ad hl, oc giöpta ad h2, ok i optatS (aiis opt j^at) B (ok — 
stund als Z. 6) Gpb {in Änftihrungszeichen) ; vgl. ae, Rätsel Nr. 55 und 63. 
Z. 5.6 sind auffdllig schwer gefiUU und ersetzen vielleicht einen ganzen 
Helming. 

Prosa: Statt Z. 9—11 hat h vor hest ^ann: J>d svarar konungr: 
^{>essa gätu skulu räSa hirSmenn mlnir.*" {>eir gätu margs til ok eigi fagrs 
miQk; I>ä mselti konungr, sem hann sä, at j^eir gertSu ekki at: 

31 1. sieh 18,1. 3. ok eru sextän h, sättir allir R. 4. l^a R. 

Prosa oben nach R; in h: ^at er tafl Itreks konungs. 

88 2. sölbiQrg of ä R, B entscheidet sich S. 860 für i. 3.4. baÖ 
ek vel lifa vilgi teiti R. 4. vigi hl, vige h2. 7.8. en oepandi Qlker st69u h. 



DIB HEIDRBKS GATUR. 



119 



„GöS er gata J)in, 

Gestumblindi, 

getit er J)eirar: 
|)at er grfsas^r: pä er grisii* 
säga häna, pi hrinn hon, en 
J)eir J)egia." 

G-estumblindi maelti: 

33. „Meyiar ek sä 
moldu likar, 

väru |)eim at betSium biqrg, 

svartar ok sämar 

1 sölviSri, 

en {)ess at fegri, er faerra 
of s6r. 
HeiÖrekr konungr, 
hyggSu at gätu!" 

„Gö5 er gata J)in, 
Gestumblindi, 
getit er {)eirar: 
tat eru gloeör fglnaSar ä arnL" 

Gestumblindi maBlti: 

34. „Sat ek ä segli, (28) 



sä ek dauSa menn 

blötSshol bera 

1 bqrk vitSar. 

HeiÖrekr konungr, 
hyggtSu at gätu!" 

„Gö8 er gäta J)in, 

Gestumblindi, 

getit er peirar: 
{)at saztu ä veg ok s&tt val 
bera aeöi i hamra." 

Gestumblindi maBlti: 

35, „Hverir rö J)eir tveir, (29) 

er tiu hafa foetr, 

augu |)riu, 

en einn hala? 

HeitSrekr konungr, 
hyggÖu at gätu!" 

„GötS er gäta J)in, 
Gestumblindi, 
getit er peirar: 
J)at er pä er OÖinn riÖr Sleipni." 



Prosa oben nach h (v)o sü statt -s^r, siüga statt süga), mü der 
Fortsetzung: En eigi veit ek, hvat manna I>ü ert, er j^vilika hluti garir svä 
miükliga af litlum efnum/ Ok nü WSr konungr i hliöSi, at byrgia skuli 
hallardyrmar. R hat nur: Jwir drukku grfsir gylti, en hon hrein viÖ. 

BMsel 88 f, R. 2. gllkar BGph, 4. so PEBCpb, svartur ok 
samur h. 

84 1. segl h. 2. eggdauQa s und cod. AM. 738 4^. Cph setzt 
für 1.2: si-ek ä ämi, eggdauZa menn, 3. blööshol Är(in Note)BGph, 
blöös hold h, blo]^ (f oben gestrichen) hold R, blööugt hold P{Var.)E. 
4. biqrk hlAusg. ausser B (biqrg Pf), kviöar Cph (a helly's birch:=talons). 

Prosa oben nach R; in h: j^ar saztu ä vegg ok s4ttu val fliüga, ok 
bar aeöi (aeÖr hl) i klöm s^r. 

85 1. «eÄ 18,1. 4. en h, ok R. 7—9 f Rh. 

Prosa oben nach R; in h: „Margs freistar fü nü, er j^ü finnr nü 
\sx\. rqk tu frambuTÖar viÖ mik, er forÖum väru! {»at er pä^er OÖinn reiÖ 



120 DIB HBIDRBKS gItUR. 

Gestumblindi maelti: „SegSu äSr hann vaeri ä bäl of 

J)at J)a fyrst, ef J)ii ert hverium borimi ?" 

konungi vitrari: Konungr svarar: „Undr ok 

argskap ok alla bleySi! Ehi 
36. Hvat maelti OSinn (30) engi vissi J)in J)au orS, ütan |)ü 
i eyra Baldri, einn, ill vaetr ok Qrm!" 



hestinum Sleipni: hann hafSi ätta foetr, en 09inn tvd, en j^eir hQftSu ^riü 
augn, Sleipnir tvau, en OSinn eitt.*" 

SegtJu — vitrari f. h; eine Halbstrophe liegt gewiss zu Grunde (sieh 
Einl,\ ein verunglückter Herstellungsversuch in Papierhss, und Ausg. 
vor B (ausgen, 7), ein ebenfalls anfechtbarer bei B: seg^u |»at et hinzta, | 
ef ^ü, HeitSrekr, ert | hverium vitrari visa. 

86 2. Baldrs h. 3. vseri R, var h. of borinn Papierhss. BCpb 
{vgl. Vsp. 33^. Vegt. 11,7), bormn StFasPArEPf, haför Rh. 

Prosa. 1—4. Konungr — Qrm h, HeiSrekr konungr segir: „Jat veiztu 
einn, iqg vaetr!" R; Papierhss. und B steUen eine Strophe her, im Wider- 
spruch mit der sUlisiisdien Anlage der Rätselscene, vgl. Einl. 

Die Ausg. vor B fügen aus Papierhss. noch zwei erzählende Strophen 
des 17. Jhs. an. R und h schMessen die Scene in Prosa. HeiHrekr führt 
mit dem Schwerte Tyrfingr einen Hieb gegen Gestuniblindi-Ötfinn, dieser 
aber wandelt sicJi in einen FdUcen, und das Schwert stutzt seine Schwanz- 
federn. Er legt den Flt44^ auf den König, dass er durch niedrige Knechte 
umkommen soUe, und entweicht. 



XXn. DIE GEIZHALSSTROPHEN- 
AUS DER GAÜTREKSSAGA. 

ö^atiti: er ek kom vi8 kinn konu; — 

1. Sküa tvä, litii lyf 

er m6r Skafnqrtungr gaf, kvetSa hqf 8 til l^tSa sona — 

J)vengiam er hann J)ä nam ; af t)vi var hann Gautrekr 

illz mannz getinn. 

kveÖ ek aldri verSa 

grandalausar giaflr. 



FiQlmötSr: 

Gillingr: 3. Stuttir sniglar 

2. Heimsliga ätu steina fyr mör, 

er ek veik hendi til, nü vill oss hvetvetna hata; 



Auf der Jagd verirrt, kommt König Gauti von OaiUland abends 
zum Gehöft des um seinen Besitz ängstlich besorgten Bauers Skafnqrtungr. 
Als er am nöxihsten Morgen beim Abschied den Wirt um neue Schuhe 
bittet, giebt dieser ihm ein Paar, doch zieht er vorher die Riemen herav^s, 

1 f. 1. 2. so a, er mer Skafaartangr (gaf von später Hand 
herHUbergeschrieben) b, er mär gaf Skafaartangr gaf 0, mär gaf Skafaartangr 
(Skafaaarangr k) Ek. 3. er: at E, f k. ^ä: j^ar a. 4. at illz G. 
4.5. sialdan vertSa vinds (naums k) mannz Ek. 

Die drei Söhne Skafnqrtungs nehmen ihre drei Schwestern zu sich; 
um Nachkommenschaft zu verhüten, hüUen sie sich nachts ganz in Wollen- 
zeug ein. Snotra, die von König Gauti schwanger ist^ entUösst ihr Kinn, 
sodass ihr Mann Gülingr es mit der Hand berührt; er glaubt nun an 
ihrer Schwangerschaft schuM zu sein. 

8 1.2. Hendi minni ek glataSa heimskliga E, Heimskliga yildi mer 
til 1, Bendi eyk glseräda heimsliga k. 2. er f, a. 3. er ab, ok 0, |»ä er Ek, at 1. 
ek f k. kona kiaa 1. 4. litil lif a, litit lif Ek, litit efni 1. 5. kvet$a 
l^Öa sonar C, Jat kvetSa Iftiir vera E, til lyÖa sona 1, kveÖi til l^Öa I)arfa k. 
6. af f. 0, en af E, ok af 1. yar9 1. hann: ]^6 E. getinn: gQrr ab. 

IHqlmöZr, einer der Söhne des Skafnqrtungr, sieht, dass zwei 
Schnecken über seine Goldbarren kriechen; er fürchtet davon Verringerung 
seltnes Besitzes und stürzt sich mit seiner Frau vom .^IttemisstapL 

8 f. e. Vor 1 h>at k folgende Strophe: Allar vaettir, | er i iqröa 
büa, I vilia FiQlmötSar U fara; | galli miau | er |»eir glutraSu, | skal at |»y1 ei 
lengi Ufa. 1. SUkir faglar E, stör-sniglar k, svartir sniglar Cpb, 2. mer f E. 



122 



DIB GBIZHALSSTROPHEN. 



snauSr mun ek snöpa, 
pviat sniglar hafa 
guU mitt allt grafit. 



Imsigull: 

4. I>at var spell, 
ok spQrr of vann 
ä akri Imsiguls; 
axi var skatt, 
ör var körn numit, 



I)at mun aB Tqtru aett of 
trega. 



Gillingr: 

5. Ungr sveinn 
drap uxa fyr mer, 
I)etta eru banvaen b^sn; 
mun ek aldri eiga 
si8an iafngöligan 
grip, pö ek gamall veröa. 



3. nü vill oss: vill oss |»y1 k. hvervetna a, hvorvetna k. hata: haä 
(= hd) a, hd b. 4-6 f. Ek. 

ImsiguU^ einer der Söhne des Skapnqrtungr, sieht, dass ein Spatz 
ein Korn aus einer Ähre seines Ackers nimmt; er fürchtet davon Ver- 
ringeru^ng seines Besitzes und thut wie FiQlmötr. 

4 1. spiQll bl. 2. ok: er £lk. spQm b. of yann: gerSi 1. 
3— 5/". 1. 3. ä/". k. Heimsiguls k. 5. ör: ok 0. komi k. 6. so a, 
j^vl slikt man sett vdr trega b, ^at mun ä TQtm ?ett um trega 0, |»at man 
SB TQtm of trega £, I>at mun Tqtru mqg tregask k. I>at mun okkr fä trega 
Hiqtru vinkonu 1. 

Qillingr sieht, dass der junge Qautrekr. der Sohn des Qaidi und 
der Snotra, seinen Ochsen erlegt hat, und stürzt sich daher vom ^tternis- 
stapi, — Snotra sieht darauf mit ihrem Sohne zu König Qauti. 

5 f. Elk. 3. ^etta f. a. 5. sitSan f. b. göligan a, göSligan b, 
götSan 0. 



XXIIL DIE VQLSISTROPHEN. 

AUS DEM VQLSApATTR DER FLATEYIARBOK. 

Böndason: 

la. Karl hefir büit 1. Her megitS siä 

ok kona QldrutS heldr rgskligan 

a andnesi vingul, skorinn 

einuhveriu; af viggs fqtJur; 

ätti son J)er er, ambött, 

vitS seima Bil pessi Vqlsi 

drengr ok döttur allödaufligr 

driugsk^liga. innan laera. 



la 3. ä Aiisg., f. F. 4. so Cp&, einhveriu F. 

In den Tagen des heiligen Olaf wohnten auf einem fernen Hofe des 
nördlichen Norwegen Bauer und Bäuerin, Sohn und Tochter, Knecht und 
Magd; die umssten nicht um den rechten Glauiben. Einmal zu Ende 
des Herbstes war der fette Lasthengst gestorben, und man wolUe nach 
heidnische^n Brauche sein Fleisch zur Nahrung bereiten. Als man ihm 
die Haut abzog, schnitt ihm der Knecht das Zeugungsglied ab und voollte 
es auf das Feld werfen; der Sohn des Bauers aber ergriff es, ging damit 
in die Stube, wo die Frauen waren, und sa^e: 

1 4. viggs VßCpb, uigs F, vigs Lp. 

Die Prosa erzählt weiter: Die Magd lachte laut auf, die Bauern- 
tochter sagte, er solle das schenssliche Ding hinaustragen. Die Frau aber 
nahm den Vqlsi, trocknete ihn, hulUe ihn in ein Leintuch und legte Lauch 
und andere Kräuter dazu^ damit er nicht faule. Sie mit ihren Haus- 
genossen verehrte den Vfjlsi wie einen Gott; allabendlich brauchte sie ihn 
in die Stube, dort vmrde er von dem einen zum andern gereicht, und jeder 
sprach Über ihn eine Visa. Davon Jiörte König Olaf, und als er einst in 
die Gegend kam, suchte er mit Finnr Aiitason und Pormö^r Kolbrünarskdld 
die Wohnung der Bauernfamüie auf. In Verkleidung und unbemerkt 
traten sie in die Stube ein und nahmen auf der Bank Platz^ dem Sitze 
des Wirts gegenüber. Die Bauerntochter kam mit einem Licht; sie begrüsste 
die Männer und fragte sie nach ihren Namen, ein jeder von ihnen aber 
nannte sich Grimr. Das Mädchen schaute immerzu auf die Fremden 
und sprach endlich die Verse: 

Ek s^ giill i, gestum 
ok gatSvefiar skikkiur, 
m^r fellr hugr til hringa, 



124 



DIE VQLSISTROPHEN. 



Kerling: 

2. Aukinn ertu, Vqlsi, 
ok upp tekinn, 
lini gOBddr, 

en laukum studdr; 
piggi MQrnir 
petta bloeti! 
en pii, böndi siälfr, 
ber J)ü at pör Vqlsa! 

Böndi 16t s6r fätt um flnnask, 
tök {)ö vitS ok kvab visu: 

3. Mundi eigi, 
ef ek of röba, 
bloeti [)etta 
borit i aptan; 
piggi Mqrnir 
I)etta bloeti! 

en J)ü, son bönda, 
s6 pu vitS Vglsa! 

Böndason greip viÖ hönum ok 
yppir Vglsa ok vindr at systur 
sinni ok kvaS visu: 

4. BeriÖ er beytil 
fyr bniÖkonur! 
J)aBr skulu vingul 



vaeta i aptan; 

|)iggi MQrnir 

petta bloeti! 

en I)ü, döttir bönda, 

drag pü at pör Vqlsa! 
Hön gerir ser heldr fatt um, 
en vartS {)ö at fylgia h^^bi^la- 
hättum, tök heldr taept ä hönum 
ok kvatS {)ö visu: 

5. {>ess sver ek vitS Gefion 
ok viÖ guÖ Qnnur, 

at ek nauSig tek 
vitS nosa rauSum; 
J)iggi MQrnir 
{)etta bloeti! 
en pü, praell hiöna, 
{)rif J)ü vis Vqlsa! 
I>raellinn tekr viÖ ok kvab: 

6, Hleifr vaeri mer 
hälfu soemri 

en Vqlsi J)essi 
ä verkdQgum; 
piggi MQrnir 
{)etta bloeti! 
en pu, ^f hiöna, 
pr^stu at J)ör VQlsa! 



heldr vil ek 'bing en liuga'; 
kenni ek I>ik, konungr minn, 
kominn ertu, Oläfr! 
Der König hefoM dem Mädchen, darüber zu schweigen. Dancuih 
kamen die andern herein, ziUetzt, als das Essen aufgetragen war, die 
Hausfrau mit dem Vqlsi; sie unckeUe ihn aus den Tüchern, legte ihn dem 
Bauer in den Schooss und sagte: 

8 2. upp: upp of F (Versbau!), 3. goeddr: kl%ddr Cpb. 4. studdr: 
saddr Gpb. 5. Maumir F, so auch 3ß, später abgekürzt M. 

4 56 hier und in den folgenden Stm, verschiedenUu^ abgekürzt F. 

5 2. guöin F, vgl llß, 12,4. 7. j^ü f F. 

6 hinter Z. 2: fykkr ok akkvinn ok Jö viör FFjJ, unklare Er- 
innerung an Rigsß, 4,2—4: ekkyinn hleif, | Jungan ok j^ykkan, | ^rouginn 
säi^um, welch letzten Kurzvers Cpb statt ok ]^6 viSr in den Text setzt 



DIE VQLSISTROPHEN. 



125 



Amböttin tekr viÖ hönum miqk 
blitSliga, vefr hann at s6r ok 
klappar hönum ok kvatS visu: 

7. Vist eigi maettak 
vis of bindask, 
ef Vit ein laegim 
1 andkaetu; 
piggi MgiTiir 
J)etta bloeti! 

en {)ü, Grimr, gestr värr, 
grip {)u viÖ VQlsa! 

Finnr tök {)ä vitS ok helt ä; 

hann kvaÖ {)a visu: 

8. Legit hefik vitSa 
fyr andnesium, 
snsefgum hQndum 
segl upp dregit; 
piggi MQrnir 
{)etta bloeti! 

en |)ü, Grfmr, griöi minn, 
grip [)ü viÖ Vqlsa! 
Hann fekk pä |>ormöSi; tök 
hann viÖ ok hugtSi at allglQgg- 
liga, hversu Vqlsi var skapatSr; 
brosti hann ^k ok kvatS vfsu: 

9. Säkat ek foröum, 



^ö hefik farit viöa, 
flennt hreÖr fyrii- 
fara metS bekkium; 
{)iggi Mqrnir 
petta bloeti! 
en pü, AÖalgrimr, 
tak enn viÖ Vqlsa! 
Konungr tök vitS ok kvaÖ visu : 

10. Verit hefik st^r 
ok stafnbüi 

ok oddviti 

allrar [)iöÖar; 

piggi MQrnir 

I)etta bloeti! 

en J)ü, hundr hiöna, 

hirtu bakn [jetta! 
Hann kastaSi pä framm ä gölfit, 
en hundrinn greip {)egar upp; 
en er kerling sa |)at, pä var 
hön q11 ä flugi, brä henni miqk 
viÖ ok kvatS visu: 

11. Hvat er {)at manna, 
mör ökunnra, 

er hundum gefr 
heilagt bloeti? 
hefik mik um hiarra 



7 hinter Z. 2: i mik at keyra, Zmatz eines. Klarheitsbedürftigen; 
schwerlich für 1.2: vist ek hann maetta | 1 mik keyra. 4. andketu F. 

8 1.2 ohne Stabreim, opt für vlöa? Gpb, metrisch besser einart; 
oder 4mat für legit? Hinter 4 Lücke von einer oder zwei Langzeilen 
Gpb, man erwartet einen Gedanken tme in 9,1.8 A, 7 ohne minn loäre 
metrisch normaler, 

O 1. Sd ek ei F. 2. hafak? 3. fyrir, zu flennt (= framan) oder 
fara, fyrri YAusg, {neben foi^um Z. 11). S. Uk zu Z. 7 zu ziehend 

10 4. allra ^iöt$a FÄusg.^ vgl. Scheit. A 3,7.8. Lücke hinter 4 
Qpö, vgl. zu 8,4. 

11 5. hefik: hefi F, hefi ek Äu^g. 7. lies ef ek borgit fd (ohne 
vita) oder vita ef ek biarga? 8. bloetinu (bloeti nu Gpb) helga YÄusg., 
vgl. 5ß. 12,4. 



126 DIB VOLSISTROPHEN. 

ok ä huröäsa, 12. Legg niör, Lseiir, 

vita ef ek borgit fse ok lät mik siä, 

bloeti helgu. svelg eigi niör, 

särtikin rqg! 



18 1. Legg Cpb, legg ^ü F. 2. ok lat mik eigi sid F, lät mik 
eiga? 3. ok svelg F. 4. der Artikel hier metrisch gestützt, vgl 6,2, 11,8. 

Die Prosa erzählt weiter, dass der König seine Verkleidung abwarf 
und die Familie zum Christentum bekehrte. 



XXIV- DIE BUSLÜB(EN, 

AUS DER BÖSASAGA. 
I 

1. H6r liggr Hringr konungr, 2, Heyr pu boen Buslu, 

hilmir Gauta, brätt mun hön songin, 

einräSastr sva at heyrask skal 

allra manna; of heim allan, 

aetiar |)ü son pino dJ)Qrf gllum, 

sialfr at myrtSa: {)eim sem ä heyra, 

|)au munu fädoemi en [jeim {)ö Mndligust, 

fröttask viöa. sem ek vil fortala. 



Hringr, der König von Gautland^ hat seinen Sohn Herrautfr und 
dessen Schwurhruder Bösi eingekerkert und will sie am nächsten Tage 
hinrichten lassen. In der Nacht naht ihm die alte Busla, Basis zatiber- 
kundige Pflegemutter, und besprüht ihn mit der Buslvbo&n. Str, 1—7 
wird als ^upphaf der boen bezeichnet, 

1 6. at f, b. 7. siälfdoemi D. 8. spyriask D. 

8 1. boen: bam 0. 2. brätt mun sungin verÖa 0, hön mun brätt 
sungin D. 3. at f. b. 5. ok ö|»Qrf Hss.Ausg. 6. ^eim sem: I>eim A, 
sem 0. 7. ^ö f, D. 7.8. Mndligust ^eim, | sem ek fortala? 



DIE BUSLÜBCBN. 



127 



3. Villisk vaettir, 
verÖi ödoemi, 
hristisk hamrar, 
heimr sturlisk, 
versni vetSrätta, 
verbi ödoemi, 

nema {)u, Hringr kon- 
ungr, 

HeiTautS friSir 

ok hönum Bösa 

biargir veitir. 



4. Svä skal ek pianna 

J)6r at briösti, 

at hiarta {)itt 

hqggormar gnagi, 

en eyru pin 

aldrigi heyri, 

ok augu {)in 

üthverf snüisk, 
nema {)ii Bösa 
biQrg of veitir 
ok HerrauÖi 
heipt upp gefir. 



5. Ef {)ü siglir, 
slitni reibi, 
en af st^ri 
stekkvi krökar, 
rifni reflar, 
reki segl ofan, 
en aktaumar 
allir slitni, 

nema pü HerrauSi 
heipt upp geflr 
ok svä Bösa 
biSir tu sätta. 

6. Ef I)ü riSr, 
raskisk taumar, 
heltisk hestar, 

en hrumisk klärar, 

en ggtur allar 

ok gagnstigar 

troSisk I)ör fyrir 

i trqlla hendr, 
nema {)ii Bösa 
biargir veitir 
ok Hen-autSi 
heipt upp gefir. 



8 3. hamarr D. 6. ödoemi: öröi b. Ist vor dem Kehrreim eine 
Langzeile verloren gegangen (vgl. Str, 4—6) ? 7. Jü f. und deshalb nach- 
her friöi und veiti D. konungr f, bC. 8. frijer b. 9. ok BQgfubösa D. 

4 1. ek: pik D. 2. ^^r: pat A. 4. metrisch besser gnagi 
hQggormar (vgl. 7,8. 8,10), hQggormr Cpb, 6. aldribD. 7. ok: en D. 

9. BQgu-Bösa D. 10. biqrg of: biQrgum 0, biargir b. 11. ok hönum 
HeiTauS AJir, 

5 3. en — st^ri: ef st^rir D. 6. rekisk C. 9. HerrautS Fa^Jir, 

10. heiptirb. 11. ok svä: en D. BQga-Bösa CD. 12. bit$r A, biöt$ir b. 

6 3. bester 0. 7.8. Jör — hendr vermutet, fyrir I>ör i trqUa 
hendr b, allar (tvöfaldar BFasCpb) i trqU- (trQUa C) hendr fyr(ir) pör ACD 
Ausg. 9. BQgu-Bösa D. 10. bi v w vei (für hiqrg um um veitir) D. 

11. HerrautS Jir, 12. heiptir b, hei D. 



128 



DIB BUSLUBCBN. 



7. öe J)er i hvflu 
sem 1 halmeldi, 
en 1 Msseti 
sem a hafMru; 
{)ö skal {)ör seinna 
s;^u verra: 

en ef J)ü vilt vitS meyiai* 
mannz gaman hafa, 
villzk J)ü {)a vegarins! 
eöa viltu J)ulu lengi'i? 



n 

8. Trgll ok älfar 
ok taufrnornir, 
büar, bergrisar 
brenni {)inar hallir; 
hati {)ik lirim{)ursar, 
hestar streÖi J)ik, 



sträin stangi pik, 
en stormar oeri J)ik, 
ok vei veröi ^6r, 
nema J)ü vilia minn gerir! 



m 

9. Komi h6r seggir sex: 
seg I)ü"m6r nqfn J)eira 
qU öbundini 
ek mun J)6r s^na. 
Getrat I)ü rätSit, 
sv4 at m6r r6tt [jykki, 
{)ä skulu I)ik hundar 
1 hei gnaga, 
en säl [)in 
sekkvi i viti! 

R.r>.r.YiiiiiiiiiAiiiA^iiiiir:iiiiir:ffffif; 



7 1. ^^r: {»eir A. 2. sträeldi b. 5. seinna A, sitSar bCD. 
7. en /". D. viÖ : YÜa. C. 8. hafa mannz gaman ? (vgiZ. 4,4). 9. villzk : 
villi' ert D, villisk Jir. I>d f. D. vegarins ok far i rassinn 0. 
10. eöa /*. D. 

Hinter Str. 7 ein Prosastück, Der König sticht sich vergeblich 
der AUen zu erwehren; sie hebt den 'annarr priöiungr boenarinnar' an, als 
dessen 'upphaf Str. 8 mitgeteilt wird, 

8 2. taufra nornir D. 4. brenn D. 5. pik f. D. 6. hestar 
troÖi Jik b, heller (hallir Cpb, heillir Jir) Jinar D. 8. en f, D. stormur 
b, stiQmur C, stofnar D. oeri: angri D. 9. ok — I>er: verfJi pör vei D. 

Hinter Str, 8 Prosa, Da der König nur den HerrauHr begnadigen 
will, stimmt Busla das sogen, 'Syrpuvers' aw, worin Str. 9 gegen den 
Schluss hin (nserri endanum) steht, 

O f. b. 4. man: skal D. 5. getr ]^ü ei(gi) rätSit Hss.Äusg. 
6. at f, 0. mer f, D. 9. pfna? (eu sekkvi trans,), 10. sekkva D. 

Die Runen: ha>t sieben A. 



XXV. DIB TRYGGDAMAL. 

AUS DER GRAGAS KONUNGSBÖK (R) UND STADARHÖLSBÖK 
(ßt% DER GRETTISSAGA (G) UND DER HBIDARVIGASAGA (H). 



10 



Sakar v4ru ä milli J)eira-N.N. 
ok N.N., en nü eru paer settar 
ok fö boettar, 

sem metendr matu 

ok teliendr tQlÖu 

ok dömr doemtSi 

ok {)iggiendr {)äga 

ok {)aSan Mru, 

meö f6 fuUu 

ok framm komnum eyri, 

peim 1 hQnd seit, 

er hafa skyldi. 
It skuluS Vera menn 

s4ttir ok samvserir 

at QlSri ok at ati, 

a I)mgi ok k ^iöSstefnu, 

at kirkna sökn 

ok 1 konungs hüsi 

ok hvervetna [jess er manna fund- 

20 ir vertSa, J)ä skulutS it sv4 sam- 

s4ttir, sem aldrigi hoefisk {)etta 

ykkar & meÖal. It skulutS deila 



15 



H6r set ek griÖ, segir hann, 
allra manna a millum, einkanliga 
pessum sama Gest til nefndum, 
er h6r sitr, ok at undir skilöum 

Qllum go8ort$smQnnum 

ok gildum boendum, 

ok aJlrar al|)^Öu 

vigra manna 

ok väpnfoerra, 
ok allir atSrir heratSsmenn i 
Hegranes{)ingi, eSa hvaSan sem 
hverir eru at komnir, nefndra 
manna eSa önefndra : handsglum 
griS ok fullan friS kvämumanni 
enum ökunna, er Gestr nefnisk, 

til gamans, glimu 

ok gleSi allrar, 

til hörvistar 

ok heimferSar, 
hvärt er hann {)arf 

ä legi e8a landi, 

at fari e8a flutningi. 



1—12. Sakar—skyldi: pat er upphaf gritSamäla vdrra, at guÖ s6 viÖ oss 
alla sättr. 13—15. V6r sknlum ok vera menn sättir vir i millam | 
ok samvaerir | at Qlvi ok at ati. 19. Jess: par. 20—21. skuluÖ — 
samsättir: skolnm yer svä sättir. 21.22. hoefisk — skulatS: hafi 
fiandskapr vir i millum verit. V^r sknlum. 



Ht 1. väm i milli: hafa gQrzk ä me9al. 2. pSBr: paer sakir. 4—7. svä 
sem metendr mätu | ok dömendr doemtSu, | teliendr tqlQu, | gefendr 
gaf^7 I figgiendr pägu. 12. skyldu. 13—22 f. 

Eddie« Minora. 9 



130 



DIE TRYGGDAMAL. 



knif ok kiqtstykki 

ok alla hlati 

ykkar i milli 

sem frsendr en eigi [sem] 
Mndr. 
Ef sakar gerask sfSan ä milli 
peira annat en pat er vel er, {)at 

skal f6 boeta, 

en eigi flein riötSa, 



10 



En sk ykkar, 

er gengr & gQrvar sAttir 
eöa vegr a veittar tryggöir, 
15 t)ä skal hann 

sv4 vitSa vargr, 
raekr ok rekinn. 



20 



25 



sem menn vi8ast 
varga reka, 
kristnir menn 
kirkiur soekia, 
heiönir menn 



G 

Skal hann hafa griS i gllum 
stQtSum, nefndum ok önefndum, 
svi lengi sem hann l)arf 

til heillar heimkvämu 

at hgldnum tryggöum. 
Set ek pessi gritS fyrir oss ok 
vära fraendr, 

vini ok venzlamenn, 

svä konur sem karla, 

^fiBT ok J)raela, 

sveina ok siälMSa menn. 
S6 s4 gritSniSingr, er griSin r^fr 
eöa tryggöum spillir, 

raekr ok rekinn 

M guöi ok gööum mqnnum, 

ör himinriki 

ok M Qllum helgum mqnn- 
um, 

ok hvergi haefr 

manna i milli 

ok svä fra Qllum 

üt flaemör, 

sem viöast varga reka, 

eöa kristnir menn 
kirkiur soekia, 
heiönir menn 



S 3. ykkar: yär. 4. sem in R vielleicht von späterer Hand, 

f. H. 6. siÖan: heSan af. 7. j^eira — er, pat: var, paer. 
12. ykkar: vär. 16.17. vargr, raekr: vargraekr. 



St 1— 5 /". 6.7. En ef Jeira verfJa enn sakir a miUum, Ja. 8. skal: 
skal Jaer. 12.13. En — er: En ef annarrtveggi pelra verör svä öör, at 
hann. 13. gqrva ssett. 14. eSa: ok; 15—17. pd skal sä rekinn 
Vera frä gutSi ok frä allri ga9s kristni. 23. svd vfSa sem menn. 



DIB TRYGKH)AMAL. 



131 



10 



15 



20 



25 



R 

hof blöta, 
eldr upp brennr, 
iqrtS groer, 
mQgr mötSur kallar 
ok mötSir mqg foetJir, 
aldir elda kynda, 
skip skriSr, 
skildir blikia, 
söl skmn, 
snae leggr, 
Finnr skntJr, 
fura vex, 
valr fifgr 
värlangan dag, 
stendr hönum byrr beinn 
und bätSa vsengi, 
himinn hverfr, 
heimr er byggtJr, 
vindr ^ftr, 
vQtn til saevar falla, 
karlar komi sä. 
Haan skal firrask 

kirkiur ok kristna menn, 
guSs hüs ok guma, 

heim hvern, 

nema helviti. 
Nu halditS it batJir ä bök einni, 
enda liggr nü f6 ä bök, er 



G 

hof blöta, 
eldr brennr, 
iqrtS groer, 

msßlt bam möSur kallar 
ok mötJir mqg foetSir, 
aldir elda kynda, 
skip skritJr, 
skildir blikia, 
söl skmn, 
snae leggr, 
Finnr skritJr, 
fura vex, 
valr fl;|^gr 
värlangan dag, 
ok standi hönum beinn byrr 
und bätJa vaengi, 
himinn hverfr, 
heimr er byggtSr, 
ok vindr veitir 
VQtn til saevar, 
karlar komi sa. 
Hann skal firrask 

kirkiur ok kristna menn, 
heiSna hqltSa, 
hüs ok hella, 
heim hvern, 
nema helviti. 



H 2. eldar upp brenna. 5.6 f, 8. blikia: blika. 9.10. sölskin 
snae Isßgir. 15. standi hönum beinn byrr. 19—21. vindr vex, | 

veitir vatn til siövar, | ok karlar komi sä. 28—132,1. Nü — boetir: 
Tekr hverr vär tryggöir vitJ annan. 



St 2—10. möSir mqg foetSir, | mQgr möt$ur kallar, | eldar upp brenna. 
15. ok standi byrr {ohne beinn). 17—27 f. 28—132,7. Nü er pat 
U lagt ä bök, er N.N. boetir fyrir sik ok fyrir sinn erfingia, getinn 



9* 



182 



DIB TRYGKH)AMAL. 



10 



15 



R 

N.N. boetir fyrir sik ok sinn 
erfingia, alinn ok öborinn, getinn 
ok ögetinn, nefndan ok önefndan. 
N.N. tekr tryggÖir, en N.N. 
veitir aevintryggÖir, J)aBr er aß 
skulu haldask, 

meSan mold er 

ok menn Ufa. 
Nu eru J)eir N.N. ok N.N. 

sättir ok sammäla, 



G 



hvar sem ^eir hittask, 
k landi e8a legi, 
skipi e8a ä skfSi, 



1 hafi e8a ä hests baki, 

ärar a/ miSla 

e8a austskotu, 
20 J)öptu etJa J)iliu, 

ef J)arfar garask, 
iafnsattr hv4rr viÖ annan 

sem fatSir vitJ son 

eöa sonr viÖ fQÖur 
35 i sarnfgrom Qllum. 



Nu skulum v6r vera 
sättir ok sammäla, 
hverr vitJ annan, 
1 huga gööum, 
hvärt sem v6r flnnumsk 
ä flalli etJa flgru, 
skipi eSa skiSi, 
iqrtJu eöa iqkli, 
1 hafi e8a k hestbaki, 
svä sem vin sinn 
1 vatni fluni 
eöa brötJur sinn 
k braut fluni, 

iafnsättir hverr vitJ annan 
sem sonr vitJ fqöur 
etJa fatJir vitJ son 
1 samfqrum qllum. 



H 4.5. N.N. tekr — aevintryggtJir: En hverr veitir i möt tryggtJir ok 
SBvintryggtJii', maetar tryggtJir | ok megintryggÖir. 9. Nu erum ver. 
18. hvar sem v6r finnumsk. 14. legi: ä legi. 17. hestbaki. 18. at: 
so H (und St), f. R. 19. ok ausskotu. 20. eSa: ok. 22. hvarr: 
hverr. 23.24 = Qt, 



St ok ögetinn, borinn ok öborinn, nefndan ok önefndan; ok tekr hann par 
tryggtJir igegn af N.N., »vintryggÖir | ok aldar tryggÖir, | p»r er 
SB skuln haldask, | meSan qM er. 9. Nu skulu peir vera menn. 
13. hittask: finnask. 14. legi: ä vatni. 15. ä f, 17. i und 
i, f, 18. irar: är. 20. piliu eSa pöptu. 21. ^arfir. hinter 21: 
knif eöa kiQtstykki saman (vgl oben 130,1). 22. iafii f. 25 f. 



DIE TRYGGDAMAL. 



133 



R 

Nu leggia peir hendr sinar 
saman N.N. ok N.N.: haldiÖ 
vel tryggtJir at vüia Krists ok 
allra manna, I)eira er nd heyrSu 
tryggSamäl ! 



10 



15 



Hafi s4 hylli gutJs, 
er heldr tryggtJir, 
en sä reitSi, er r^r 
rättar tryggtSir, 
en hylli sä er heldr! 
hafitS heilir ssetzk! 
en ver s6m vättar, 
er vitS erum staddir! 



G 

Nu leggiom ver hendr saman, 
ok allir v6r, ok hgldum vel 
gritSin ok q11 ortS tqlutS f tryggtS- 
um I)essam, at vitni guSs ok 
gö8ra manna ok allra I)eira er 
or8 min heyra eSa nqkkurir em 
naer staddir! (Ende.) 



Hafi sä guOs hylli, 
er heldr tryggÖir, 
en sä gremi guSs, 
er r;|^fr röttar tryggÖir, 
en hylli sä er heldr! 
hqfum heilir ssetzk, 
en ga8 sä vi8 alla sättr! 



H 1.2. Nu — haldiS: HQfam nü löfatak at tryggOamaliim ok hgldam 
3. ok: ok at vitni. Der Schluss oben im Text 8—14. 



St 1—15. LeggiS nü saman hendr ykkrar ok veriS menn s&ttir at 
vitni gnSs ok allz heilags döms ok ^eira manna allra, er ^tta mÜ heyrfJn 



ao 



25 



Zu der Schiusaformel vgl. 
StatSarhölsbdk c. 385 S. 405. 

Hafi 8& hylli gatSs, 

er heldr gritSom, 

en a& maSr er gengr 

i gritS ^essi, 

beri slfka bji^i, 

sem hann bindr sär, 

en (at er guMröttins gremi 

ok griSniSings nafh. 

HafiS hym gnSs 

ok haldiS vel griSom! 



folgende Gegenstücke: 

Konnngsbdk c 114 S. 205 
(vgl. Stal^arh. c. 383 S. 403). 

S6 gat$ hoUr ^im 

er heldr gritSnm, 

en gramr ^im 

er gritJ r^, 

hollr ^im er heldr! 

hafit$ heilir griS selzk! 



-••- 



GLOSSAR. 

* bedeutet hapcuc legomenon, 

t hinter dem Citat bedeutet, daaa das betr, Wort durch entschiedene Ab- 
weichung ^cn den Hss, gewonnen wurde, 
V, hinter dem Citat verweist auf den Variantenapparat 
= bedeutet: Umschreibung für, 
Hunn. 26 Pr, 6 bedeutet: Hunn. Prosa nach Str. 26, Zeile 6. 



A. 

akkeri n, Anker. 

aktanmr m. Rahentau. 

albüiüu pt. ganz bereit. 

aldratJr j7^. ältlich. 

aldrspell n. Lebensvemichtung. 

alibiQrn m. Hausbar, 

alkeyptr pt. voll bezahlt, teuer ge- 
kauft. 

alläkafr adj. recht ungestüm. 

*allglQggliga adv. sehr genau 
Vqls. 8 Pr. 2. 

alllangr adj. sehr weit. 

allHtill adj. sehr Mein. 

*allödaufligr adj. sehr unterhalt- 
sam Vqls. 1,7. 

allstörr adj. sehr gross. 

almdttr m. volle Gewalt Vik. 16 h,7. 

almenningr m. volle Mannschaft 
Vik. 16 f, 6. 

*almsveigir m. Bogenkrümmer 
Laus. R 1,8. 

alr m. Ahle, Pfrieme; a. ok oddr 
= friedliches und kriegerisches 
Gerät Hunn. 6ß. 

alp^Öa f. VoUcsgemeinde. 

ämätr adj. grausig. 

andalauss adj. ohne Atem. 

*andaryaiii adj. des Lebens baar 
Gät. 24,6. 

*andkadta f. gegenseitiges Ergöt- 
zen (?) Vqls. 7,4. 

andmarki m. Mangel, Schattenseite. 

andnes n. Landzunge, 



andsvara (at$) antworten. 

andvana, -i adj. verlustig. 

ar n. Jahr (mit seinem Ertrag), 

Ernte (?) Laus. Ab 7,4. 
ärbrü f. Flussbrücke. 
drdagr m. Frühzeit, acc. adv. vor 

Zeiten (oder früh am Tage) 

Vik. 12,4. 
*argskaprin. Schandbarkeit Gdt. 36 

Pr. 2. 
armleggr m. Arm. 
ärna (at$) reisen. 
*arnhliötJ n. Adlerstimme Gät. 13, 

5 V. f. 
*arnliötJ n. [zauberisches) Adlerlied 

Gdt. 13,5 f. 
*ärvegr m. Flussweg Gät. 2 Pr. 2. 
ärsBÖi v. das Zugreifen, Losgehen 

ScheU. B 2,6. 
aska f. Asche. 
askr m. Esche; Schiff, 
ki n. Essen. 
atgeirr m. HeUebarte. 
autJbroti m. Goldbrecher. 
auki m. Vermehrung, Zuwachs. 
aukvisi m. Entarteter. 
ausskota f. gleich austskota. 



B. 

bakn n. iatis afries. and. baken, vgl. 

ae. b^cen) Zeichen; Heilig' 

tum Vqls. lOß. 
b&l n. Holzstoss; Feuer Her. 16,2. 



135 



*balskor9 /*. in der Verb, arma b. 
d. i, arma-bals skorO Stütze des 
Ärmfeuera iOoldea) = Weib 
Laus, J 3,7 f. 

banysenn ac^. den Tod in Aussicht 
stellend, 

bardagi m. Schlacht. 
barmi m. Bruder Hüd, Iß f. 
*barngiarn adj- nach Kindern ver- 
langend Odt. 27 ß. 

baagbriötr m. Binglfref^her. 

*baugrQst f. Land der {den Schüd 
eierenden) Binge = Schild 
Laus. Ab 6,L 

^baagvara f. Binggöttin = Weib 
Laus. J 3ß. 

♦betJgunnr f. in der Verb. hlatJs b. 
d. i. hlatJbetJs Gunnr Vaikyrje 
des Bortenbettes [Mantels oder 
Kissens) = Weib Hiälm. 
Herv. 5ß f. 

be9ia f. Bettgenossin. 

beinn adj. gerade. 

beita (tt) beissen lassen, mit dat. 
der Waffe; beita e-n sverÖi 
jem. mit dem Schwert be- 
zwingen IJtst 12,3, 

*benteinn m. Wundenzweig = 
Schwert Scheit. C llß. 

bergia (g6) i e-u von etw. kosten. 
bergrisi m. Felsriese. 
bernska f. Kindheit. 
berr adj. bloss, ungesatteU. 
*beytill w. Stössel ipenis) VqIs.4,1. 
bit$a (beit$) e-t (ae. gebidan) etw. 

erleben. 
bilr €uy.: e-m verOr hiltjem. versagt 

{intr.). 
bin da (batt): bindask vitS e-t sich 

einer Sache enthalten Vqls. 7ß. 
birtingr m. ForeUe. 
bit n. Biss. 
bitlingr m. Bissen, Brocken 

Mann. 6ß. 



*bitsk&lm f. Beissklinge, halms b. 

strohbeissendes Schwert = 

Ki^er Odt. 27,6. 
biqrg f. Schirm. 
biQrk f. Birke. 
bla9 n. Blatt. 
*bleikhadda9r pt. hellhaarig 

Gdt. 17 ß. 
blesi m. weisser Stirnfleck; Tier 

mit w. St.; als Beiname 

Vik, 8,4. 
blitSkask (aS) vitS e-n freundlich 

thun mit jem. 
buk n. Bleiche Laus. J laß; 2ß. 
^blikhvitr adj. blirikend weiss 

Hunn. 8ß. 
blöSga (aS) blutig machen. 
*blöSshol n. Bluihöhle i'hohlraum) 

Gät. 34ß f. 
blötSsetSr f. Blutader. 
bloBti n. Opfergabe; Heiligtum 

Vi^s. 2,6 tt. ö. 
bogsveigir m. Bogenkrümmer, 

-Spanner. 
b ö k /: Buch TryggtS. 131, 28 f. {hier: 

heiliges Buch). 
bölstaSr m. Wohnstätte. 
böndason m. Bauemsohn. 
böndi m. Bauer. 

borgarhlitJ, horghlifi n. Burgthor. 
*borgloka f. Burgriegd Vik. 9ß. 
bragningr m. Edding. 
brak n. Lärm; Schktchtlärm. 
brandr m. Klinge. 
*brautJ8veigir m. Brotkrümmer 

Laus. H Iß. 
b r 6 g t$ a (brä) wechseln Hidlm. Iß ; 

bregSask im Stiche lassen, 

täuschen {sonst mit dat. pers.) 

Scheit. C 14ß. 
brekka f. Hügel; svana b. = Woge 

Laus. J 2,4. 
*brimreiS f. Brandungsstrasse 

{wohl entlehnt aus ae. brimr&d; 

an. reitJ nur Ritt, Zug; Wagen) 

Odt. 24ß. 



186 



'^'brimserkr m. Brandungshemd 

Qät. 23^. 
'^'brimsker n,- BrandungMippe 

Qät. 23ß V, 
brosa (st) lächeln, 
braSkona/'. Brautjungfer, 
brana (aS) eilen, achieaaen. 
br^na (nd) achleifen, 
bryniulaass adj, unbepamert 
brytia (aS) in Stücke hauten, 
brQgSöttr ctc^j, trügeriach. 
büi m. = berg-, haugbüi, vaettr, 

Wicht, Oeapenat Bual, 8,8. 
bükarl m. Bauemhurache. 
bükr m. Bauch, 
bümatSr m, Bauer. 
burst f, Borate. 
(4) burt, bnrtu = (a) braut, 
büsifiar f pl. Nachbaraverhältnia, 
btLsveinn m. Bauernburache, 
batimbr n. Zimmerholz, 
^1%^^ /". bewohnte Gegend; meÖ 

byggfÖum von Hof zu Hof 

Mann, 2,7, 
^1%%'^^ (gfS^) beaiedeln, beziehn 

Gät, 31,6. 
bylgia f, Welle. 

byrla (a8) einachenken, füUen (i e-t). 
by rase 11 adj, windbegünatiqt Laua, 

Ab 9,7. 
hfsn n, Wundereracheinung, 
b OB n f.BUtefiebet, Anrufung Bual.2,1. 
hqti f. Kampf. 
*bQt$rammr adj. kämpf atark 

Hunn. 4,4 V. f. 
^bQSskir ac^j, kampfgewohnt 

Hunn. 4,4 f. 
bQlharSr adj, von verderblicher 

Tapferkeit Mann. 13,1. 
♦bQsm f Ring? {BS.367) Hunn, 28ß. 

D. 

*dalnautJr f. Bogennot, daa den 
Bogen (dalr) bedrängende = 
Arm Biark, 6,4. 

darr n. Speer. 



dasinn adj. träge ScheU. B 4J5 f. 

deigr adj, weichlich. 

deila (Id) aba. teilen, abmachen, ea 

aich einrichten Her. 26ß. 
detta (datt) fallen, 
diarfr ac^j, dreiat. 
*dindill m. Troddel, Schwanz (penia) 

Gät. 30,3. 
dömandi pt, Urteiler; Lenker 

Hrök. 14,3. 
dömr m.: heilagr d. Heiltum (worauf 

geachworenwird) Trygg^.l33V, 
draga (drö) i, vit e-s nach etw. aus- 

ziehn Scheit, B 4ß f; dragask 

vid e-t zaudern vor etw. 

Scheit. C9,l, 
*dralla (at$) aich hinterher acMeppen 

Gät, 28,0. 
dramb n, Prahlerei; setia d. vitJ e-n 

aich prahleriach mit jem, 

meaaen Ütat 6,8, 
* d r a s i n n adj. inera, ignavua ( Lp) ? 

Scheu. B 4,5 V. 
dratta (aö) zotteln, aich achleppen 

Scheit. B 3 Fr, 4. 
drangr m. Totengeapenat, 
drekka (drakk) ä. e-n einem zutrinken 

Laua, J 3,2; unpera, drekkr 

ä mik ea (daa Waaaer) über- 

aturzt mich ib, 2,1, 
dreyrrekinn pt. blutbeaprengt, 
drifa /*. Geatöber, 
drifavetJr n, Wogengeapritz Laua- 

J 7,4; 9J8, 
♦dritmenniti. Scheiaakerle Utat, 6,7, 
♦driügsk^rligr adj. von gar ver' 

atändigem Weaen Vqla. laß. 
driüpa (draup) herabhängen, 
dröttinlauss adj. ohneGefolgaherrn. 
drykkia f. Trunk. 
*drynhraun n, dröhnender Fela- 

boden, drykkiar d. = Gaumen- 
dach Gät. 27,8. 
dünn m, Daunenbett, 
dygtJ f, Bravheit; trefßidhe Eigen- 

achaft Banz V. 



137 



*d^r8veiti m. Wertschweiss, 

Draupnis d. = Gold (Sn, S, 69) 

Biark. 4,7. 

d aB 1 1 adj. leicht zu behandeln, fügsam, 

daesask (st) den Atem verlieren^ er- 

schöpßwerden Laus, J7ß;10ß, 

* d 86 8 i n n adj, schlaff Scheit, B 4,5 V, 

dQrrutJr m, Speer Volk. 4^ u, ö. 

Mann, 19,6 {hier vielleicht 

gleich merki, Banner.) 

efni n, Stoff, Gegenstand. 
egtJskr adj. aus Agtir Vtk, Iß. 
Q%% n, Ei, 
eggdautJr adj. von des Seihwertes 

Schärfe gefällt Gät. 34^ V. 
eggfrann adj. sohneidenblitzend 

Hrök. 21,6. 
eggrotin.Schneidenrötung Männ.2ß. 
*eggl>ruma f Schneidendonner 

Scheit. A 8,2. 
eiöa f Mutter. 

e i g n a (atJ) zueignen, beilegen Hrök. 6,8. 
eikikylfa f. Eichenkeule. 
einhlitr adj. eigener Herr. 
einkanliga adv, im besondern, 
einkavinr m. Sonderfreund. 
einrätJr adj. eigenioillig. 
e i 8 a f. Feiler. 

eitrherör pt. in Gift gehärtet 
Scheit. C 9,7. 

eitrkvikendi n. Giftgeschöpf. 

ekkia/: WiUwe; Weib Laus. J 8,1. 

Gät. 22a,l u. Pr. 1. 

ekla /*. Mangel; af ekln kärglich 
Innst. 17 JB. 

el n. Schneesturm. 

eldstatJr m. Feuerstatt, 

eldstö f. FeusrstcUt. 

enda conj. auch, und. 

enskr adj. englisch KaJt. A, 8. 

e p t , e p t i r prp. c. dat. nach; entlang. 

*eptirerfingi m. Erbnachkomme 

Hild. 4,3 {vgl. Appar.f). 
eptirlaBti n. Vergünstigung. 



er fing i m. Erbe. 

etia (atta) aufreizen; es auf nehmen 

mit jern. (vitJ e-n) TJtst. 6,3. 
eybarmr m. Rand (Horizont) der 

Insel Her. 14,4. 
eyiarskeggi m. Inselbewohner. 
eyrir m. Unze. 

F. 

fädoBmi n. selten erhörtes Bu^l. 1,7. 
f&fröt$r odj. unwissend. 
*fagrbyrtJr/'. Glanzbärde Biark. 4,6. 
f ang w. undpl. fqng Beute, Vorräte. 
f ara (för): pt. farinn zu Ende, fertig 

Mann. 15 Pr. 6; 16 Pr. 8. 
färgiarn adj. nachstellungssüchtig. 
fastnaemr adj. fest sitzend, tief- 

wurzelnd Hidlm, 6,6, 
feikn n.: dat. pl. (vor adj.) heillos 

Scheit. C 1,4. 
feiknafullr adj. frevelhaft 
*feiknaveÖr n. heilloses Wetter 

ScheU. A 2,4. 
felmtr m. Schrecken, Entsetzen. 
felmtra (aÖ) schrecken. 
*fenlogi m. Gewässerlohe = Gold 

Mann. 9ß. 
ferfaldr adj. vier fältig. 
ferill m. Bewegung, Anzug Laus. 

Ab 5ß (mit Hildar zu verb. 

oder mit Z. 6). 
ferligr adj. scheusslich. 
*fiallhvQnn f. Bergengelkraut 

Gät. 18 Pr. 1. 
fi&ndligr adj. feindlich. 
fiändskapr m. Feindschaft. 
fiara f. Strand. 

*fidrgiarn adj. habgierig Gät. 29,5. 
fiflskapr m. Narrheit. 
*fiörtaliÖr pt. viermal gerechnet 

Hunn. 27 ß (dem halir fiörtaltJir 

entspricht in der Prosa B 

S. 276,5: femir fiörir tigir 

je viermal vierzig). 
fiski f. das Fischen. 
fiQlmenni n. Menschenmenge. 



138 



*fiQrsbani m. LebenatÖter Hild.6,7 

(Ha. in 2 Wörtern). 
♦fiQrsött f. tödliche Krankheit 

Laua. J 21ß, 
flagtSkona f. Rieaentoeib. 
fUratSr a4j. Argea ainnend. 
fleinn w. (am Anker) Haken. 
flenna (nt) e-t die HavJt von etw. 

zurückstreifen. 
*fletmenningr m. ? Äam. 2,4- 
flokkr m. Schcuir. 
flörr m. Miatgang im Stall Laua. 

H Iß. 
flotnar m. "pl. (See-)Krieger. 
flugr m. Flu^; var hön q11 ä flugi 

ea flog allea an ihr Vqla. 10 

Fr. 4. 
f lutningr m. Beförderung zu Lande 

TryggZ. 129,22. 

fflsema (mtJ) verjagen. 

oe tJ r /•. Flut. 

fnQsun f. Oeziach, Geacknavbe. 

*fölknaÖra /". Heereanatter = Pfeil 
Laua. F 2,1. 

f ö 1 k r Ö (aua -hrotJ) n. Heereagemetzel 
*forkunnigr adj. vorauamaaend 
Scheit. G 7,6. 

forlqgn.pl. Vorachriften Hr6k.7,7. 
forsoBla f. Schatten Oät. 3 Fr. 1. 
*fortala (atJ) heaprechen,veru)ün8chen 

Bual. 2ß. 
forverk n. Arbeit Biark. 4ß; 

achlechte Handlung S. 22 V,Ö. 
forvitinn adj. loiaabegierig. 
forvitni f. Wiaabegier; at f. fQÖur 

vom Vaier begierig erwartet 

(B S, 357) Oät. 20,3 u. ö. 
föstbröÖir m. Ziehbruder, 
föstrland w. Heimatland; Volka- 

gebiet Hrök. 4,8. 
föttroöa (traÖ) e-t den Fuaa auf 

etw. aetzen Scheit. A 12,3. 
fräfall n. Hingang. 
fräliga adv. hurtig. 
framburÖr m. Vortrag. 
framliga adv. eifrig. 



fremia (framtSa) tüchtig machen 
Ütat. 13,8 (Obj, tat hiarta). 

fr est n. pl. Aufachub, 

frett /". daa Nachfragen; Oerücht; 
af litlum fr^ttum auf loae Ge- 
rüchte hin (?) Biartm. 2ß f. 

fritJa (aÖ) e-n einem Schonung ge- 
währen. 

friSmä.1 n. pl., fritJuiaeli n. Bitte 
um Frieden Scheit. A 5J5 
und V. 

*frosthartJr adj. froatabgehärtet 
Scheit G 1,4. 

fuinn pt. verfault, verwest. 

fullgamall adj.: veitJa f. aein vollea 
Alter erreichen. 

fnllhugi adj. mutvoll. 

*fulllangt adv. lange genu^ 
Innat. 12,1. 

fullstörr adj. von voller Gröaae. 

fulltraustr adj. vollauf verläaalich, 
atandhaft. 

fullvel adj. tadeUoa. 

fylgiari m. Begleiter. 

fylki n. Schlachtreihe, -häufen. 

fyrirfara (för) e-m jem. vertilgen. 

f SB 1 a s k (Id) acheu werden, den Kopf 
verlieren. 

fqlna (atJ) fahl werden. 

fqrlask (aÖ) von Kräften kommen. 

fQTunautr m. Gefährte. 

O. 

gaflak n. (ae. gaflac) Wurfapieaa 

Laua. J'18a,6. 
gagnstigr m. Bichtateig. 
gamanferÖ f, Liebeabeauch Laus. 

J la,4. 
ganga (gekk) ä e-t etw. anfallen; 

verletzen; gangask vergehen. 
gangfagr adj. achön achreitend. 
gangr iw. daa Einher8chreiten,hiuti3kT 

g. Brautzug Hunn. 18ß. 
gärungr m. Gaukler. 
gäta f. Rätad. 
geipa (at$) achwatzen. 



139 



*geirfliöÖ n. Speerweih =Valkyr je 
Valk, 10,7 V. 

*geirliöÖ n, Speerlied Volk. 10,7* 

geirjing n. Speerversammlung = 
Schlacht. 

gersimi gleich garsimi. 

geta (gat) erraten. 

* g e 1 1 a /". Frauchen ?{zu genta, norw. 
gj ente Mädchen) oder Koseform 
zu Geirhildr? Laiis. A a,l. 

giälfr n. Brandung; Getöse ? Scheit. 
B 9 Fr. 

*giälfrmarr m. Brandungsross = 
Schiff Her. 26,2. 

g i 1 d r adj.vollwichtig, inEhren stehend. 

girnask (nd) hegehren. 

gisli m. Geisel^ Kriegsgefangener. 

*giQgra (atJ) humpeln. 

glatSlig'a adv. frohgemu/t. 

gl am n. Lärm. 

gletJi f. Ergötzung, 

gleipa (a9) schwatzen. 

glettask (tt) viÖ e-n jem. heiästigen. 

gllma /". Ringkampf. 

*glöbarr n. Schimmerlaith Biark.4ß. 

glotta (tt) grinsen. 

glutra (atJ) verschwenden. 

glygg w. Wind. 

gljsmil n. pl. Glitzerrede; Blend- 
worte Biark. 5ß. 

gnesta (gnast) krachen. 

gniia (gnara) reihen, quietschen. 

gnoegia (g9) reich ausstatten (e-n 
mit etw.) 

goÖorÖsmaÖr m. Gode. 

g r a f a (gröf ) eingraben, durch (einge- 
grabene) Bilder zieren Her. 19,5. 

grandalauss adj. ohne Fehl. 

greitJliga adv. geraden Wegs. 

greip f Kralle. 

grenia (aÖ) knirschen. 

greypr adj. trotzig. 

griöamäl n. pl. Vertragsspruche, 
Friedensform ular. 

*griÖi m. mit dem man Vertrag ge- 
schlossen hat, Genosse Vqls.8,7. 



gritSniSingr m, Vertragsschänder. 

g r i m d /". TJnversöhnlichkeit S. 23 V,2. 

grimmlundaÖrp^. feindselig gesinnt. 

gripr m. Kleinod. 

♦grisas^r f. Sau mit Ferkeln 
Gät. 32 Fr. 1. 

griss m. Ferkel. 

gröa (grera) sprossen; heilen. 

g r ü i m. Gewimmel; Herd ? {zu norw. 
gruva) Gät. 29,2, vgl. Appar. 

gm na (at$) zweifeln, ungewiss sein 
Innst. 9,6. 

grnnnr m. Gh'und. 

grnnns8Bvi n. Untiefe. 

grqf f. Grab, Grabmal. 

gutJ ntr. heidnischer, masc. christ- 
licher Gott. 

gnödröttinn m. Herrgott. 

gntJr = gunnr. 

gnllbangr m. Goldring. 

gullsmiö f. Goldschmiedewerk. 

gnllsmit$r m. Goldschmied. 

gnlr adj. gelb. 

*gnnnveitir m. Kampfspender 
Biark. 6,1. 

gyltr f. Mutterseihwein. 

*gyria (gnrtJa?) {mit Blut) besudeln 
i? vgl. Bugge NFkv. S. 410, 
Symons Edda 1,274. 382) 
Laus. E a,7. 

gQfngr adj. wohlgehoren, edel. 

gqrr adj. vollkommen, recht HrSk. 1,7. 

H. 

h ä /•. Hunn. 25,6 V. soll Kampf be- 
deuten {B S. 283), doch vgl. 
F 4,142. 

hdbryniaör pt. hochbepanzert 
Mann. 11,3. 

*hä,byrÖatJrp^. hochbor dig Mann. 
11,3 V. 

hafbära f. Meereswoge, 

haka f. Kinn. 

hallardyrr f.pl. Saaltür. 

h a 1 1 a 8 k (aÖ)3icÄ neigen ; wanken (?) 
Mann. 12,5. 



140 



hallmsela (It) e-m einfM schlecht 

wachen. 
hallmsBlasamr a4j' darauf attö, 

andre schlecht zu machen. 
hÄlmeldr m. Strohfeuer, 
hälmr m, Stroh. 
hamarr m. Klippe, Fluh. 
handaverk n. Arbeit, Werk (meiner) 

Hände Vik. 19ß. 
handsala (sX) durch Handschlag 

zusichern. 
*hangr adj. hängend Vik. 24ß +. 
haptband n. Fessel. 
h artJg r e ip r adj.festMndigBiark2,6. 
*harÖkl6at5r pt. fest gestrafft (kl6i 

m. Qeujichtstein, der am Zettel 

des Gewebes hängt) Valk. 2,3. 
hartJligr adj. furchtbar. 
hartJsntiinn pt. festgeflochten, un- 
beugsam. 
harla aus hartSla adj. überaus. 
h&ski m. Gefahr. 
hässBti n. Hochsitz. 
hata (a5) hassen, befehden. 
haugaeldr m. Hügel f euer, das di£ 

Grabhügel umlodernde Feuer. 
haagbüi m. Hügelbewohner. 
*baukmat$r m. Heldenmann 

Hrök. 4,2. 
haakr m. Habicht; Held. 
hetSankv&ma/'. Vondannenkommen. 
het$ra adv. hieher. 
hefnir m. Rächer; Sohn. 
heidinn adj. heidnisch. 
beimferÖ f. Heimkehr. 
heirnkväma f. Heimkunft. 
h e i m r m. Welt; heima i millim zwischen 

Leben und Tod Her. 29ß. 
heimsliga adv. töricht. 
helgrind f, Gattertor der Totenwelt. 
heliarfqr f. Todesgang. 
heim in gr m. Hälfte. 
heltask (It) lahmen Busl. 6,3, 
helvegir, -ar m. pl. Gegend der Hei. 
helviti n. Hölle. 
heratJ n. Bezirk. 



herat$sma8r m, Bezirksgenosse. 

herbotS n. Ladung zur Schlacht. 

herborg f. Burg. 

herfiligr adj. erbärmlich, niedrig, 

*herhrQÖuÖrm. Anreizer des Heeres 
Vik. 1,7 t. 

heria (aÖ) heeren, Krieg führen. 

herians sonr m. Teufelssohn 
S. 30 V,4. 

herkl8Bt$a (dd) umppnen, 

herklsBtSi n. Kriegsgewand. 

herkumbl n, Kriegsabzeichen, 
Wappen. 

h erlitt n. Kriegsheer. 

hermargr adj. zahllos, 

*h e r 8 1 af r m. Kriegsstab (vgl. Einl. zu 
Hunn.), biöÖa herstaf vielleicht 
schon verblasst: die Ladung 
zur Schlacht überbringen 
Hunn. 21ß, 

hertogi m. Heerführer. 

hervätJ f. Kriegsgewand. 

h ervig n. Feldschlacht. 

hervlgi n. Waffen gang Scheit. C5ß 

her vi st f. Hierbleiben. 

hestbak n. Pferderücken. 

hialdrvitJr m. Kampßaum = 
Krieger. 

hiä.lmat$r pt. behelmt. 

♦hidlmgagarr m. Helmrüde = An- 
griff swaffe, wohl Axt Volk. 3,7 

hiarl n. Land. 

hiarri m. Türangel. 

hiartnaBmr adj. ans Herz greifend 

higat adv. hieher. 

hlmaldi m. Kohlenbeisser, Aschen- 
brödel Vik. 4,5. 

himinriki n. Himmelreich. 

hiröa (rÖ) in Hiü nehmten. 

hirÖmatJr m. Gefolgsmann. 

*\i\^mi6trm. Schwertbesitzer ^ Held 
(h. l. HiQrleifr) Laus, Ab 6,6, 

hlatJ n. Borte, Zierband. 

♦hlaöbeör m. Bortenbett = Mantel 
oder Kissen Hiälm, 5,2 V, f. 

♦hlaun f. Arsch G&t. 30,4. 



141 



hlaup n. Lauf, 

hlit$a (at$) zuriJl^kweichen, 

hlffskiQldr m. schirmender Schild, 

hliöÖ n. Ton, Weise, 

hliömr m. Schall. 

hhta (tt) sich fügen, es auf etw, 

(e-u) abstellen. 
hlunnr m, Schiffswälze. 
*hlnnnvitJr n. Walzenholz = Schiff 

Bruchst. B 4,3 V, 
*hlynviÖr m. Ahornuxüd Bruchst. 

B 4ß, 

hloBgia (gtJ) lächern. 

hnefatafl n. ein Brettspiel. 

hnefi m. König im Brettspiel, 

hneftafl n. gleich hnefatafl. 

hnekkia (kt) e-u etw. zurückweisen ; 
hintertreiben. 

hnettafl n. gleich hneftafl. 

hnlta (hneit) treffen. 

hölmstefna f, Ladung zum Zwei- 
kampf; Waffengang Laus. 
A b 8ß. 

hopa (at$) rücklings weichen. 

hornbogi m. (ae. homboga, mhd. 
homboge) Hornbogen, der aus 
Hörn, Sehne und Holz zu- 
sammengesetzte {asiatische) 
Bogen {vgl. v. Luschan ZfEthn. 
31 Verh. S. 227 ff.); auch der 
damit bewaffnete Krieger, 
Hornbogenschütze {vgl. mhd. 
homboge); Hunn. 26 Pr. 6. 

hrat$liga adv. eilig. 

♦hrafntinna f.'Rabenflint*Obsidian, 
Lavaglas Qät. 16 Pr. 1. 

hraustr adj. beherzt. 

hretJr n, Zeugungsglied. 

*hreggmöÖr adj. vom Sturm er- 
müdet Laus. J llj. 

hreggskornir m. Sturmzerschnei- 
der? = Adler Scheit. G 7ß. 

hreitJr n. Nest. 

hremma (mÖ) packen; beklemmen. 

hrffa (.hreif) fassen. 

hrina (hrein) grunzen. 



*hringheyiandi pt. Ringstifter 

Bruchst. D,3 V. 
*hringhreytandi j}^. Ringschleu- 

derer Bruchst, D,3, 
*hringreifÖr pt. ringgeschmückt 

Hunn. Iß. 
hringserkr m. Ringpanzer, 
hringskyrta f, Ringpanzer, 
hriötSa (hrauÖ) rein fegen, leeren. 
hrls n. Wald Hunn. 7^1. 
hriüfr adj, schorfig^ narbig. 
hrötJr m. Ruhm; Preislied. 
*hrötJrkvaBtJi n. Preislied Vik.20ß. 
hrökr m. Prahlhans. 
hrumask (at$) hinfällig werden. 
hrumr adj. hinfällig, 
*hr3egiöÖr m, Leichen-Fischadler = 

Adler Biälk, cß. 
hraela (atJ) einschiessen, beim Weben 

(hraßU m. Stächen, womit man 

beim Durchführen des Ein- 
schlags nachhilft) Volk. 2ß, 
*hr»skornir m,Leichemerschneider? 

= Adler Scheit. C 7ß V. f. 
hrekk va (hrqkk) weichen; nachgeben* 

sich biegen Mann. lOß. 
hüö f. Haut, 

hugfastr adj. unvergesslich, 
huglauss adj. mutlos; Feigling. 
hugleysi f. Feigheit. 
hngprütJr adj. hochgemut. 
hugsa (at$) beachten. 
hugsi adj. nachdenklich, 
hugl^ekkr adj, anmutend, 
hultia. f. Hülle. Decke; hafiJu ä, (sveröi) 

Imltixi. lass es bedeckt Her.J^,3, 
hurödss m. Balken {Verschlag) über 

der Tür. 
hvdlfa (fÖ) sich umstürzen^ nach 

unten wenden Laus. J 11,3. 
*hvannarkälfr, hvannkälfr m, 

Engelkrauischössling Gdt. 18 

Pr. 2 und V, 
hvarmr m. Au^genlied. 
hvdtinn p^. durchbohrt. 
hvellr adj. lautschallend. 



142 



hverfa (hvarf) einen Kreis be- 
schreiben, sich runden Tryggt. 
131,17; horfinn e-u mit etiv. 
umspannt Gät. 17,5 {von der 
Arbeit des Töpfers). 

hvervetna adv. allenthalben. 

hvetvetna pr. jedtvedes. 

hvimleitSr adj. verabscheut, 

♦hvltbrdi adj. lichtbrauig Vik. 22,4 f. 

hvltfaldaSr, hvltfaldinn a^. in 
weissem KopfpiUz (faldr) Qät. 
22,5; 23,5 und F. 

*hYithaddat$r pt. lichthaarig Laus. 
H 2,3, 

hvQnn /. Engelkraut, Angelica 
Archangelica. 

h^b^lahaBttir m. pl. Hausordnung, 

h^t$a (dd) auspeitschen, 

hyggia (hugSa): pt. pass, pl. hug^ir 
geschätzt, ivertgehaUen Hrök. 
13^, 

*h^ia (Ö; ahd. hiwen, ruick Fritzner 
s,v.\i^d) begatten Gät. 30,2'^. 

hsefr adj. zu behalten, zu dulden 
TryggZ. 130,19; tüchtig Hrök. 
5,7 u. ö. 

h»ttr a<y. gefahrbringend. 

hQft$a (alJ) {einen Nagel) mit Kopf 
versehen, {eine Klage) in Gang 
bringen Bruchst, A 5,6 {Doppel- 
sinn), 

*hQfutJgnlpa f. Nasenband (oder 
Barbiere) am Helm ? Vik. 10,6. 

hQfnt$skQmm f. Erzschande, 
• hQggormr m. Giftschlange. 

I. 

iä interj, ja, gutl 

iafna (al$) viS e-n einem gleichstellen, 
iafngöligr a^. gleich kostbar. 
iafnlengÖ f. 'Ebenlänge' {von der 

Zeit), i. annars dags die gleiche 

Stunde des nächsten Tages 

Hrök, 8,8. 
iafnrQskliga adü. mit gleicher 

Wackerkeit, 



iafnsättr ac^. ebenso versöhnt. 

iafnsniallr adj. ebenso kühn. 

iarlmat$r m. Jarl, Graf Valk. 7,8. 

*iä,rngangr m. Eisengefahr (Neu- 
bildung opp. eldgangr Feuer- 
gefahr) = Waffengetümmel 
S. 27 V,4, 

iärnserkr m. Eisenhemd. 

idrnvarÖrp^. eisenbekleidet. 

*lbna f. Beioohnerin Scheit. D 1J2. 

iÖn /". Arbeit, Werk. 

Igegn adv. entgegen, von seiner Seite. 

innar adv. comp, weiter innen. 

inni n. Behausung. 

*iötra (aÖ) zernagen, zerfurchen? 
Vik. 24,8. 

isiaki m. Eisscholle. 

iskaldr adj. eiskalt. 

*iQtunkuml n.Biesenmal,Abzeichen 
riesischer Herkunft Vik, ^,3. 

K. 

kaf w. Tiefe, das unter der Ober- 
fläche; komai kaf un^er Wasser 
kommen Innst. 11,3; yddi 
{unpers.) ä kafi die Spitze 
stak in der Tiefe, im Leibe 
Vik. 14,8. 

*kämleitr adj. schmutzig im Ge- 
sicht Biark. 8,2. 

kapp n. Wetteifer, af kappi um die 
Wette; deila kappi seine Kräfte 
messen Mann. 19ß, 

kappsamligr a^. der es an nichts 
unll fehlen lassen, 

kastali m, Festungsturm Hunn.l4 
Fr. V. 

keppask (pt) um e-t um die Wette 
nach etwas streben Gät. 15,6. 

keppinn adj. ehrgeizig, eifrig. 

kidlki m. Kiefer. 

*kiniikiälki m. OberkieferVik.lSJ, 

kirkia f. Kirche. 

kiqtstykki n. Stück Fleisch. 

klapp a (aS) klopfen. 

klärr m. Gaul. 



I4d 



k n ^ i a (kn^SLjsnufiB) pressen , drängen; 
k. römu im Kampfgetöse vor- 
dringen Vik. 15 eß, 

koflmadr m. Kuttenträger, 

konr m. Art, nur im g. sg. konar. 

konungsborS n. Königs Tisch, 

konungsdöttir /". Königstochter, 

körn n, Korn, 

*kostumgöÖr adj, auserlesen 
Vik, 9,9. 

kreista (st) pressen, 

kringia (gtJ) umringen, 

kringr m, Kreis, i kring nm rings 
um. 

kristinn adj, christlich. 

kristni f. Christenheit, 

krökr m, Haken, Klammer. 

küga (aÖ) vergewaltigen, 

kunna (kunna): k. ekki Innst. 13,7 
scheint zu meinen: ignorieren, 
nichts loissen von. 

kvdmumaör m, Ankömmling. 

kvet^a (kvat$) ä ausbedingen Hunn. 
10,4 t; kveöa svä sich so ver- 
nehmen lassen, svä kveöit mit 
solchen Worten Hrök. 24,1. 

kvern f. MiMstein, Mühle. 

♦kvett n. Fleisch, Walfischfleischi?) 
Laus. A b 8,2. 

kviÖr m. Bauch. 

kvisla (aÖ) sich gabeln. 

k^la ild) stopfen, füllen. 

♦kynfqr f. Wunderfahrt Laus. 
J 13,5 f. 

*kynmälasamr ac^'. auf wunder- 
bare Geschichten (Aufschnei- 
dereien) erpicht Mann. 12 J, 

kyrkia (kt) tvürgen. 

koela (Id) kühlen. 

kqngurväfa f. Spinne. 

*kQpurmÄll adj. ruhmredig Scheit. 
B 5,4. 



UÖ n. Land. 
lagsmaör m. Genosse. 



landskonungr m. König des Landes, 

langleitr adj. mit langem Gesicht. 

lasta (aS) schelten. 

Idta (let) fyrir d. h. Idta e-t vera 
fyrir (e-u) etw. in den Weg 
stellen.^ etw. dagegen haben 
Scheu. A Iß. 

laufgaSr p^. belaubt. 

leggia 'lagSa): unpers. leggr snsB es 
fällt Schnee Trygg^. 131,10. 

leiÖ /'. Weg; ä leiö im Verlauf Gdt. 
3 Fr. V. 

leiöiligr adj. widerwärtig. 

leika f Gespielin. 

lemia (lamt^a) lähmsn; hemmten. 

*lemill m. Werkzeug zum lahm- 
schlagen. Lähmer Gdt. 1,4. 

1er ept n. Leinentuch. 

liÖa (leitJ) heöan dahingehen, sterben. 

lik n. Leib. 

lika (aÖ) gefallen. 

Hkia (kt) eptir e-m es einem nach- 
thun; likiask vit$ e-n dass. 

Hkr adj. wahrscheinlich. 

linvefr m. Leinen auf dem Web- 
stuhl Gdt. 30 Fr. 1. 

Uta (atJ) färben. 

löfatak n. Handschlag. 

lüörsveinn m. Hornbläser. 

lund f. Sinn, Gesinnung. 

lundr m. Baum Bruchst. A 1,3. 

Isegia (gÖ) erniedrigen, senken. 

*laBspiQll n. pl. Verderbenskunde, 
Botschaft vom Untergang (e-s) 
Valk. 8,8. 

iQgd^r n. Gewässertier = Schiff 
Laus. J 1,8. 

M. 

maör m. Mann; Gefolgsmann Hunn. 
26,3 u. ö. 

magna (a5) durch Zauber stark 
machen, zauberische Kraft ver- 
leihen (e-teiner Sache) Hild. 6ß. 

mägsemÖ/'. (auf Heirat begründete) 
Vervoandtschaft. 



144 



mälmhritS /. Metallsturm ^ Kampf 
Laus, A b 6,8. 

mälsefni n. Gelegenheit zum Reden. 

mälping n. Plauderversammlung 
Mann. 8,2 {man bessere: 16zt 
▼it$ meyiar m. samit du brachtest 
mit den Mädchen eine PL in 
Gang). 

mannfiQltSi m. Menschenmenge. 
mannskaSi m. Menschenverlust. 
*mararbotiiar m. pl. Meeresgrund 
Laus. A b 8ß, 

margsvidr adj. begabt. 
marka (a5) zeichnen. 
margmälugr adß. gesprächig. 
margmaßltr adj. gesprächig. 
maurr m. Ameise. 
megin in tveim megin gleich megam, 
vegum. 

*megintryggtJ f. kraftvoller Treu- 
schwur Trygg^, 132 V. 

*meginveÖr n. gewaltiger Sturm 
Laus. J 10^ F. 

megn adj. mächtig. 
meitJsl n. Verstümmelung. 
*meingaldr m. Trugzauberspruch 
Scheit. C 9,3. 

meingiarn ac^'. truggierig. 
meinsamr acfj. trugvoll. 
meintiöigr adj. trugsinnig. 
mella f. Riesin, 
menbriötr m. Halsbandbrecher. 
menbroti m. dass. 

merki n. Merkmal^ Spur; pau s6r 
merki ä mör gröin davon sieht 
man {noch) an mir die ge- 
heilten Male, die Narben 
Vik. U, 9.10. 

merr f. Stute. 
millim gleich milli, -nm. 
minni n. Gedächtniss. 
miükliga adv, geschmeidig. 
miQtJm f. Mitte, Weiche. 
moka (atJ) auskehren, -fegen. 



moldbüi m. Staubbewohner ^ foldar- 
mold-büi Bewohner des Erden- 
staubes = Toter Gät. 21 Ji, 

morgunregn n. Morgenregen, 

mosi m, Moos. 

*muntün n. Hof platz der Begierden, 
hugar-mun-tün H. der Geistes- 
begierden = Brust Her. 15,6. 

myrkvi m. Finsternis, Nebel. 

*m^8lingr m. Mäuschen {oder 
Mausekatze? vgl Biark. Str. 8) 
S. 30 V,6. 

maßla (Id) messen; m. e-u um e-n 
einen {in seiner ganzen Grösse) 
mit etw. umgeben, umhiUlen 
Hunn. 11,2. 

*maeltr adj. redend, spra^chbegabt 
TryggZ. 131,4. 

N. 

nä, (tJ) e-u etw. erlangen, gewinnen. 

nagli m. Nagely clavus; slä nagla 
einen Nagel schmieden, wohl 
auch: einen Anschlag machen 
Bruchst. Ä 5,5 {Doppelsinn). 

näliga adv. nahezu. 

nautJsyn f. Notdurft. 

nanmr adj. karg, 

neinn pr. irgend ein {nach Neg.). 

nenna (nt) iMst haben. 

nföingr m. Verräter, Schurke. 

nögr adj. reichlich, 

noröarla adv. weiter im Norden. 

norÖrland n. Nordland. 

*nosi m. Bussel?? Vqls. 54- 

n8er(r) adv. comp, näher; naher 
liegend. 

nqi f. Nabe, Klammer, 

*nQsgäs /. Nasengans = Ente 
Gät. 27,2 

O. 

öbröSurliga adv. unbrüderlich 
Hunn. 18 Pr. 4. 

öbundinn p^. frei von Banden, ent- 
ziffert (?) Busl. 9ß, 



145 



""ödäinn j7^. ungestorben; keupa e-n 
aptr ö. jem, vom Tode zurück- 
kaufen Qr. 5,7. 

ödiarfr adj. undreist. 

ötSliga adv. wie nicht gescheit. 

ödoBmi n. Unerhörtes. 

of w. Übermass; adv. gen. ofs allzu. 

ofarliga adv, in der Höhe. 

öframr adj. untüchtig. 

ofrefli n. Übermacht. 

ofrgamall adj. hochb^'ahrt. 

ofrkapp n. übergrosser Wetteifer; 
Äsm. 5,4 wohl: unbilliger 
Wettkampf. 

*ofsinni n. 'Übergefolgschaft' Qr. 
12ß. 

öfoBrr adj, unfähig at fara; garask ö. 
den Gebrauch seiner Glieder 
verlieren Mann. 13 Pr. 5. 

ögetinn p^. ungezeugt. 

ögiarn ac^'. ungeneigt. 

6gn f. Schrecknis; Kampf. 

dhreinn ac^. unrein. 

ö h r ö t$ i g r adj. ruhmlos, unrühmlich. 

ökvikr adj. leblos. 

ökyrr adj. unruhig, lebhaft. 

ölitill adj. nicht gering. 

ölpa f. langer Männermantel. 

'^'öinakr adj. (v^^.maki und ae. unge- 
msdc, ungemaca, ahd. ungamah), 
nicht angemessen., entweder 
'kein Partner' {wegen der Ver- 
wandtschaft) oder überlegen 
Asm. 44- 

önefndr pt. ungenannt. 
opna (aÖ) öffnen. 

ortJfimi /'. Kunst die Worte zu 
setzen. 

orka (at$) at e-n tätig sein mit etw. 
Qät. 30ß f. 

öröi m. Unruhe. 

orrostustaör m. Ort der Schlackt. 

öskerör pt. unbeschnitten {von 

Ringen) Hunn. 28,2. 
öss m. Mündung. 



*08tasveigir m. Käsekrümmer 

Ixms. H 1,7. 
ötal n. Unzahl. 
otrsgiqld n. pl. Otterbusse, TFiw- 

geld für Otr Biark. 5ß. 
ötrür adj. ungetreu. 
ötti m. Furcht. 

dvandr adj. ohne Schwierigkeit. 
ö V erÖ r adj. der es nickt verdient hat, 
öviliandi pt. vnder Willen. 
övingiarnligr adj. unfreundschaft- 

lieh. 
övitrligr adj. unverständig. 
♦öpverr adj. nicht widerspenstig 

Valk. 11,2 V. f. 

P. 

port n. Pfm'te. 

priitJr adj. elegant, höfisch. 

R. 

rätJa (reo) fyrir schalten, seinen 
Willen haben (of e-t in Bezug 
auf etw.) Innst. 14^2. 

♦ragmenni n. Feiglingspack Ütst.7,4. 

raska (aÖ) verwinen. 

ras 8 m. Arsch. 

rautSmälmr m. Boterz. 

raun f. Prüfung, Wagnis; Probe. 

'''rannbetSr m. Leidensbett Laus. 
J 4,6 f. 

refill m. Wandbehang; SegeUu^ 
Busl. 5,5. 

*reginfiallw. ewigesGebirg Qät.18,2. 

regndropi m. Begentropfen. 

reitJi n. Takelwerk Busl. 5,2; Bie- 
menwerk Her. 8,7. 

*reiÖisk^ n. Schüttelwolke ^ rifs u 
Seh. des Webebaums = Ge- 
webe Valk. Iß. 

rettr adj.: ntr. rött adv. geraden 
Wegs. 

reykr m. Bauch. 

riddari m. Bitter. 

rigna (nd) regnen. 

rima f. Tanzlied. 



Eddica Minor». 



la 



146 



ridpa /l Schneehuhn. 

rööi m. ? Dam V. Z, 7; sonst nur 

in lÄta (leggia) e-n (e-t) f jrir 

r60a jem. {etw.) preisgeben, 
rög n. ZuHetrctchtatifter, Zankapfel. 
♦rögmiklaör pt kampfgefeiert 

Mann. 15,6. 
♦rögmikluör m. Streitver grösserer^ 

Kriegaheld Mann. 16,6 V. 
TfgT f. Weib. 

Tfmtk (mtS) 6t e-u aus etw, weichen. 
rsekr adj. zu vertreibend. 
rQ^ull m. Sonne. 
rQskligr ac^'. kräftig geartet. 

sakask (a9) vi8 e-n im Streit liegen 

mit jem. 
s&l f. Seele. 
Salt n. See. 

saltkarl m. Salzarbeiter. 
saltr adj. salzig. 
s^mfarir f. pl. Urning. 
sami m. Aus^dchnung. 
»amm&la adj. der gemeinsame Solche 

hat, geeinigt. 
s&mr adj. dunkelfarbig. 
samsättr adj. einhellig. 
samTserr adj. der mit dem andern 

zusammen leben kann, ver- 
träglich. 
8 an na (aS) bewähren. 
sannfrdOr ac^j. wohlunterrichtet. 
*8annprü9r ady. wahrhaft fein 

Biartm. 5,5 V. 
sannreyna (nd) bewäJiren. 
s&ralaukr m. Wundenlauch = 

Schwert Gdt. 9,6. 
♦sirtlk f. Schmerzenshund? VqIs. 

124. 
sauma (aS) nähen. 
saurr m. Schmu;tz. 
seiShiallr m. Sehersitz. 
seimr m. Gold^ seima Bil = Weib 

Vqls. la,6. 
seinka (aO) verzögern. 



seinna adv. comp, späier. 

selia f. Weide. 

selr m. Seehund. 

semia (samOa) in Gang bringen, 

sessunautr m. Bankgenosse, 

setia (tt) beilegen TryggZ. 129,2. 

setr n. Niedersitzen, (solar) Unter- 
gang. 

s ext an num. sechzehn. 

siä (sä): 86sk e-m yfir jem. versieht 
sich, fängt es verkehrt an 
Göt. 11 Fr. V. 

siälfrätSr <idj. mündig. 

siantigir num. siebzig. 

siöfqrull acfj. der spät wandert 
Hunn. 3,3. ScheU. A 3,3. 

Signa (aÖ) mit einem Zeichen ver- 
sehen (gleich marka, merkia), 
als Opfer zeichnen Vik, 19,4. 

♦sigrliöÖ n. Siegweise, siegunrken- 
des Zauberlied Volk. 10,3, 

* s igr V ef r m. Siegesgewebe Volk. 2,10. 

♦slkaör pt. (? zu sflc n. flaches Ge- 
wässer) gewässert, geschwemmt 
Laus. J 3,6, vgl. Appar, 

silkigunnr f. Valkyrje der Seiden 
Weib Laus. H 2,6, 

silkiskyrta f. Seidenhemd. 

sindra (a9) Funken sprühen. 

sfnkgiarn adj. geizig, 

sinna (nt) den Weg machen, 

skaSa (a9) schaden, in per s, Constr, 
spätisl, Scheit D 1,3. 

skdlkr m. Knecht, Knappe Hunn,9,7, 

skapadoBgr n, der vom Schicksal 
gesetzte Tag Hidlm, 64- 

skapt n, Schaft; eine der wagereckt 
liegenden Stangen am Web- 
stuhl Volk. 2,6. 

*^s ka r f r m, {mhd. schärf , scharf ,scharb) 
Scherf, Münze Hunn. 21,4. 

*akdkTißeggi&tiT adj. schneidenscharf 
Vik. 13,3. 

skarpla adv. scharf. 

skattr m. Abgabe. 

skauö f Hundsfott Mann, 13,10, 



147 



flkanp n. Spott, 

sketSia (skadda) schädigen. 

s k e iÖ /". eine Art Kriegsschiff; Schlag' 
brettbeim Weben Gät.30Pr.2. 

skeika (aS) steuerlos fahren. 

skelfa (fS) erzittern machen, in 
Fwrcht ja^en. 

s k e 1 k i a (kt i narren, sein Spiel haben 
mit jem. (at e-m). 

skemta (t) ergötzen, unterhätten. 

skemtnn f. Unterhaltung. 

sker n. Schäre, Klippe. 

skialdfimr adj. der den Schild ge- 
wandt führt. 

skiall n. Eihäutchen. 

skialla (skall) hallen, klingen. 

sklÖ n. Schneeschuh. 

skilia (lÖ) undir einbegreifen. 

skinnkyrtill m. Lederrock. 

skiötla adv. schnell. 

skoltr m. Backenknochen, Backe 
Vik. 2i,3. 

skop n. Spott, draga skop at e-m 
seinen Spott treiben mit jem. 
Vik. 22.6. 

s k o r a {a.^) Einschnitt machen, furchen. 

skrapa (aÖ) knarren. 

skratti m. Unhold. 

skrfpi n. wunderliches Geschöpf. 

'''skrQkmälasamr adj. auf Flunke- 
reien erpicht Mann. 13,7. 

skurn n. Schale. 

sk^fa (fÖ) stossen, 

skygn adj. scharfäugig. 

skyndiliga adv. eilends. 

sk^ra (r9i aufhellen. 

sUtr n. Schlachtfleisch. 

*slöÖgata /". 'Spurpfad,' in der Verb. 
vagns s. d. i. vagnslöSar gata 
Pfad der Wagenspur, be^ 
fahrene Strasse Qr. 3,2. 

sm&barn n. kleines Kind. 

sm&biQrn m. junger Bär. 

smiSbeigr m. Blasebalg. 

8 m IQ i n. das Geschmiedete, Schmiede- 
werk. 



smsekkask (aS) uttd 8mffitta8k(ai8) 
geringer werden, herunter- 
kommen. 

snarliga adv. behende. 

snarpliga adv. schneidig. 

snanQr adj. mittellos. 

snei9a (dd) spalten. 

snigill m. Schnecke. 

snütSga (a9) eilig betreiben. 

snyrtidrengr m. schmucker Gesdle. 

♦sn^ta /: Rotzbube Qr. 5,1 V. 

8 n SB fr adj. stramm, tatbereit. 

*8oÖgölf n. Boden, worauf gesotten 
wird, {Boden der) Küche 
Mann. 4,2. 

8ökn f. Besuch TryggIS. 129,17. 

*8ölbiargir f.pl. Sonnenuntergang 
{B S. 360) Gät. 32^2. 

*86lviÖri n. sonniges Wetter GM', 
33,5. 

spekingr m. der Weise. 

8 pell n. Verderbnis. 

8p r Inga (sprakk) herausspringen 
(eigtl. vom Loosstab), sich er- 
füllen an jem. oder sich richten 
gegenjem.(von Weissagungen)? 
Valk. 9ß {9,7 et 'in guos* sc. 
l^Öa); oder sich verbreiten 
(vgl. ae. springan)? 

spur n in g f {Gegenstand der) Frage. 

8pQnn f. Spanne. 

spQrr m. Spatz. 

8taddr pt. befindlich. 

8tat$r m.: pl. staSir mit einem gen. 
(pers.) verbunden, als Ortsname 
{vgl -Stätten) Hunn. 7,6. 

stafnbüi m. Stevenhauptmanfi: 

stanga (aS) stechen. 

stemma (m9) stauen. 

st er kr adj. fitark. 

steypa (pt) e-n [sonst yfir e-n} e^u 
jem. mdt 'etw. überschütte 
Hunn. 11,4. 

stikla {dud) mit einem Satz springen 

♦störgqrr adj: grossgestMet BiäVk 

4:ß. 



10* 



148 



störhQgg n. GewaUahieb. 

störUtr adj, grossmiUig. 

*8törsnigill m. Biesenschnecke 
Geiz. 3,1 V. 

♦straeldr m, Strohfeuer BaslTßV, 

streSa {Neubildung zu pt stroSinn 

zu serQa, sai^) vögeln Busl.8,6. 
strengr m. Strang, Tau. 
strengTQlr m, Sehnenstab = Pfeil. 
strför ac^j. rauh, widerstrebend. 
sturla (aS) aufrühren, 
st^ri n. Steuerruder. 
styrkr adj. stark. 
sukka (aÖ) Laus. J 3ß V. + soU 

hier einweichen bedeuten ; sonst 

vergeuden. 
sundra (atO entzwei trennen. 
svä conj. sodass. 

*svanbrüÖr f. Schwanenfrau Gät. 
17 Fr. 1. 

^svarÖfestr /'. 'Schwartenseilf Tau 

der Schopf h>aut = Haar 

Biark. ö,5. 
*svarÖmerÖlingr m. ? Laus. D 2,2^ 
svarteygtJr adj. schwarzäu^g. 
s veöia f Hexe (Lp)? Scheit. B IßV^ 
*8veiÖa (dd) sengen (oder angesengt 

sein?) Laus. Eaß. 
sveima (a9) umher schweifen. 
*sveimun/'. unstäte Beu)egung, fl»n. 

und Herwogen Her. 5,5. 
sveit f. Schar. 
svell n. Eis. 
*sverÖmerlingar m. pl. fulgidos 

enses librantes (Lp)? Laus. 

B 2,2 V. f. 
svertjtog n. Schwerterzücken. 
*sviginn pU (schwed. dial. sviga, 

vgl. Aasen^ S. 782a) gekrümmt, 

niedergesunken Hunn. 17,4. 
*svikardÖ n. Irrglaube Qr. 14,2. 
svinahirSir m. Schweinehirt. 
svlri m. Nacken. 
svfviröiliga adv. schimpflich. 
syöri adj. comp, südlicher. 
s^ni n. Schau. 



s^nn adj.i sfmi vor comp. sichUichr 
merklich. 

8fT f. Sau. 

syrgia (g9) wehklagen. 

sseld f. Glück; sseldar gramr der 
reichgesegnete Fürst Vik.löfd. 

sselliga adv. froh geniessend. 

s»ta f. Weib. 

sffita (tt) e-u auf etw. abzielen, hin- 
auslaufen. 

soBgr m. G'uss. 

soera (itJ) beschwören. 



T. 

tafla f. Brettstein. 
taka (tök) i e-t an etw. reichen. 
tapa (at$) zu Grunde richten. 
♦taufrnorn f. Zaubemome Btisl.Sß 
*tefill m. Hinderer Gät. 1,5. 
tiald n. Zelt; rQtJuls tiald = Himmel 

Her. 17,8. 
tialga f. (ae, telga, mhd. zeige) Ast; 

Arm Vik. 4,2; 24ß. 
tlna (nd) zusamm,enlesen. 
tinna f. Flint, Feuerstein. 
tfrarlauss adj. Ruhmes bar. 
tirsamr adj. rühmlich. 
tiqrr m. Schwert Hüd. 2^ f. 
toga (a8) ziehen, sem foetr toga wa^ 

die Beine hergeben Hefi'. 3,6. 
toginn pt. gezogen. 
*tölfvetr adj. {got. twalibwintras) 

zwölfjährig Hunn. 14,5. 
tord^fill m. {ae. tord-wifel) Mist- 
käfer. 
traustr a^j. verlässlich; wehrhaft. 
tr6go9 n. Holzgötze. 
tregr adj. unlustig, erzwungen. 
tröskip n. Holzschiff. 
triöna f. Schnauz {eigtl. vom Tiere) 

Vik. 24,4. 
tryggtJamÄl n. pl. Treuschwur - 

Sprüche, Friedens formülar. 
trQÜ- gleich troll-. 



149 



tnnga /'. Zunge; hlunna tunga (?)= 
Schiff Laus. D lA f {vielleickb 
hlunna tungl Walzenmond, nach 
der mondsichelähnlichen Ge- 
stalt des Schiffes). 

tungubragÖ n. Zungenbewegung, 
•artikulation Qät. 1 Pr. 4. 

tuttngn nom. zwanzig. 

tv6faldr adj. zwiefach. 

tv»vetr adj. zweijährig/. 

tsdpr a(^. sachte, zaghaft. 

tJ. 

ülfgrdr adj. wolfsgrau. 

Ulf Hör m. Handgelenk. 

nndr n. Wunder; g. pl. undra vor 
adj. wunderbar Bruclist. A 4,4. 

upphaf n. Anfang. 

*upphefill m. Anreger, Beförderer 
Qät. 1,6. 

nppiverandi pt. {von der Sonne) 
scheinend. 

upprds f. Aufgang. 

uro /*. Steingeröll. 

ütan conj. ausser. 

ütanverör adj. in seinem äußern 
Teile; d Agnafit ütanverSa bis 
an das Ende von A. Hidlm. 5,4. 

*utf(Bri n. Ausweg Gdt. 11 Pr. F* 

ütganga f das Hinausgehn. 

üthverfr adj. aus der Lage ge- 
bracht Bush 4,8. 

ütskagi m. Landzunge, 

ütsker n. pl. die äussern Schären. 

ütver n. Fangplatz {Fischgrund) 
draussen. 

uxi gleich oxi. 

V. 

vafra (aÄ) hin und her fahren. 

valamälmr (besser Yala mälmr) m. 
Wälscherz, Gold Vik. 16,2. 

valfall n. Fall der Kampftoten; 
fjT valfalli dem Kampfgemetzel 
zum Zeichen Valk. 1,2. 



valgagl n. Leichengans = Adler 

Scheit. C 7ß. 
valr m. Falke. 

vandask (a9) bedenklich werden. 
vandgsett adj. ntr: {zu gSBta) v^ovor 

man sich mit Mähe vorsieht; 

miqk er v. hveim er . . gar 

schwer sieht sich vor {entgeht 

seinem Loos), wer . . Hild. 1^1. 
vandmseli n. dunkle Rede. 
v4ndr adj. schlecht. 
vanfarinn ac^'. irre gehend, auf 

bösem Pfade Her. 3,4. 
yapnaör m. Gewaffneter. 
vipnfoBrr adj, waffenfähig. 
Täpn(a)lauss ac^j. waffenlos. 
vappa (a9) wanken. 
var9a (aÖ) e-m jem. abwehren. 
♦vargrsekr adj. instar lupi peUen- 

dus Trygg^. 130,16 V. 
värlangr adj. frühlingslang, lang 

wie {die Tage) im Frühsommer 

TryggZ. 131,14. 

yarliga adv. schwerlich. 

varnagli m. Sicherheitsnagel; sl& 
vamagla bed. auch: VorsichtS' 
massregeln treffen; Brückst. 
A 6,8. 

varpa (aÖ) werfen. 
*vatndragi m. Wasserschlepper 
Vik. 9,14. 

Tdttr m. Zeuge. 

Tax n. Wachs. 

v6 n. Heiligtum; Feldzeichen. 

veördtta f. Witterung. 

vefa (vaf) weben. 

vefia (vaföa) wickeln; v. at s6r an 

sich schmiegen VqIs. 6 Pr. 2; 

verwickeln Gät. 1 Pr. 4. 

vefr m. Gewebe. 
veggr m. Wand. 
yegr m. Ehre, Ruhm. 
vegsemd f. Ehrenstellung. 
Tel interj. wehe. 
veisa f. Tümpel, Sumpf. 



il50 



veitii (tt) [von Getoäsaern) lenken, 

leiten TryggIS. 131,19 b. 
v^la (It) um e-t es mit etw. zu tun 

haben Innst 11,6. 
völasamliga adv. listig. 
yeldi n. Beich. 
Tölir m. Betrüger, ümgarner 

Biark. 8,3. 
veltraustr ac^'. zuverlässig. 
venzlamaSr m. Angehöriger. 
veptr m. Einschlag. 
ver n. Fangplatz, Fischgrund. 
verkaefni n. Aufgabe. 
verkal^Öir m. pl, Arbeitsvolk. 
verkdagr m. Werktag. 
verki m, QMicht Mann. 3,6. 
verpa (varp) aw/ioer/en (hang) ; legen 

(eggium); entwerf en^ spannen 

(vef). 

vestrdyrr /l p^. Westtür {des Ge- 
höfts) Laus. A b 94. 

vestrvlkingr m. Seekrieger der 
Westlande. 

viÖ /*. Seil. 

tViSbein n. Schlüsselbein. 

viUbiQrn m. Waldbär, (brauner) 
Bär. 

*viÖflogull adj. weitklaftemd (od. 

weit fliegend) Scheit. C 8,3. 
vlÖfQrull adj. weitwandernd. 
vi9näm n. Widerstand. 
vitJsia f. Vorsicht; fd viÖsiär e-u 

einer Sache behutsam begegnen 

Innst. 5,8. 
viSskipti n. Austausch. 
vigia (gS) weihen; verzaubern Her. 

18,1. 

vigr adj. streitbar. 

*vlgskÄri m Kampfmöve = Adler 

Scheit C 8,5 V. f. 
*vlgstari m. Kampfstar = Adler 

Scheit. G 8,5 f. 

vlgv Qllr m. Schlachtfeld. 
*villhyggiandi pt irr in den Ge- 
danken Her. 11,7. 



*vilmagr m. geliebter Vervoanäier 

Biark. 1,8 V. 
Tingull m. Schwengel, Baumler 

ipenis) VqIs. 1,3; 4,3. 
vinkona f. Freundin. 
Tinna (vann): lata fyrir vinnask sich 

abhalten lassen Scheit. B 5,1. 
vir^ask (r9) scheinen. 
Visa f. Strophe. 
viti m. Feuerzeichen {zur Meldung 

von Kriegsgefahr), Feuerwarte 

Vik. 5,2. 
viti n. Hölle Bush 9,10. 
vitni n. Zeugnis. 
vitrleikr m. Scharfsinn. 
vQmb f. Bauch. 
VQrr f. Lippe. 



yd da (dd) mit der Spitze irgendwo- 
stecken Vik. 14,8. 

yfirlit n. Aussehen. 

yllir m. ein Gerät beim Weben, 
'Plüschmacher' {PQrdr.%479) 
Valk.2,7{ Webebaum mit Lp Oxf 
würde hier besser passen). 

^ta (tt) vom Stapel lassen, austeilen. 

^tri comp, der äussere, weiter 
aussen. 



{>ella f. junge Fichte; guÖvefs ^. = 

Weib Laus. F 4,7. 
JiÄ (atJ) knechten, bezwingen. 
*Jiarma (aÖ) ? Busl. 4,1. 
Jilia f. Diele (über dem Hohlraum 

des Schiffes) TryggZ. 132,20. 
*{>iiigskil n. Dingspruch, Erklärung 

vor der Gerichtsgemeinde 

Biark. 6,3. 
*{>iöÖglaÖr a^'. herzensfroh Laus. 

J 8.3. 
*Ji6Östefna f.Volksaufgebotfiffent- 

liehe Zusammenkunft Tryggtf^ 

129,16. 
^iönustumser f. Dien^mädchen. 



161 



^ö adv. doch; dazu, ausserdem 

Gät. 27 J. 
^oka (ad) weichen, rücken. 
^okkr m. Bedünken; ^okks megnara 

über alle Vorstellung mächtig 

Vik. 12ß, 
*^olgö9r adj, standhaft Laus. J 

8^ V, 
^öpta f, Ruderbank. 
'''^orstalauss adj. durstlos Gät. Sfi. 
frorst! m. Durst. 
^rant f. Prüfung, Drangsal. 
^reksamr adj. kraftvoll. 
Jrettän num. dreizehn. 
Jrövetr adj. dreijährig. 
f^rifask (j^reifsk) gedeihen. 
{»rlmerkingr m. Bing im Gewidkt 

von drei Mark Vik. 16ß. 
Jrltugr adj. dreissigjährig. 
{»roskamikill ac^. von grosser 

Manneskraft. 
Jröttr m. Tapferkeit, heimskn^. T, 

eines Toren Er 6k. 6,7, 
^röttrammr adj. kraftgewaltig. 
Jr^sta (st) pressen. 
{>ula f. Aufzählung, Versreihe 

Bush 7,10. 
Jvengr m. Riemen. 
Jverr adj. quer. 
Jvillkr pr. solch. 



^^tSask (dd) viÖ e-n sich anfreunden 

mit jem. 
J^Ör adj. freundlich, hold. 

M. 
»Ör f. Eidergans. 
8BÖra f. Verzagtheit. 
*8Bt$rufullr adj. hasenherzig Laus. 

J 12,3. 
setSruortS n, pl. verzagte Rede. 
SBttgöSr adj. von gutem Stamme. 
»vintryggö f. ewiger Treuschwur. 

<£. 

oera (rÖ) rasend machen. 
OB skia (kt) loünschen. 



Qkli m. Knöchel. 

Qlker n. Bierfaß. 

Qlmusa f Almosen Mann. 5,2. 

Qlteiti f Bierlustbarkeit. 

Qnd /*. Ente. 

Qndurr m. Schneeschuh. 

QrÖigr adj. aufrecht; eifrig Gät. 

17,8 (Doppelsinn) u. Pr. 5. 
Qrr adj. freigebig. 
Qsla (a9} stapfen Biälk. 2,8. 

*0rhiarta?Jr pt.unbeherzi Biälk.6,2. 



NAMENVERZEICHNIS. 



ASalgrimr 125. 

A9il8 31. 

Agnafit 50. 52. 

Agnarr (Ingialds son), Agner (Saxo) 27. 

Agnarr, berserkr ä Selund 68. 

Agner sieh Agnarr 1. 

Akranes 93. 

Akvitanir 57. 66. 

Alfr, berserkr ä Selnnd 68. 

Alfr büUri 74. 76. 

Alfrekr 105 

Ali (IJpp-)Dalakappi 95. 

Alrekr enn froBkni 105. 

Alrekr, HQrÖalands konungr 89. 

Alreki', Uppsala konungr 43. 

An bogsveigir 97. 

An, Vikars kappi 39. 

iVndatJr 118. 

Andsnes 72. 

Angant^, Amgrims son 13. 15-19. 

49. 52. 63. 88. 105. 
Angant^, Heit$reks son 1-12. 105. 
Annisnes 72. 
Arhaugr 82. 83. 
Arheimar 1. 10. 
Amgrimr 13. 15. 20. 62. 105. 
Askr 38. 
Asläkr 46. 

Asmnndr, berserkr ä Selund 68. 
Asmundr, bröÖir Hildibrands 53. 87. 
Asmundr, föstbr69ir Odds 55. 70. 
Asmundr, stiüpfaÖir Hälfs 33. 36. 47. 

48. 71. 
AtalsfiaU 67. 
Äti enn svarti 72. 

Bägi 105. 

Baldr 32. 85. 120. 

Baldrshagi 97. 89. 102. 

BÄriJr 47. 

Barri lOÖ. 



BeU 102. 

Bersi 47. 

BeruriöÖr 55. 92. 

Bi&lkaland 74. 

BiäJkJ 58. 76. 

Biarbi (ßaxo) 105. 

Biarki, Biarco (Saxo) 22. 24. 26. 

27. 29. 
Biarmaland 90. 
Biarmar 67. 
Biartmarr 88. 
Bü 123. 
Bildr 105. 

Biqm, föstbröÖir FriÖ^iöfs 98. 101. 102. 
BiQm, Hälfs rekkr 47. 
B6fi 105. 
Bökus {ßax6) 25. 
Bölm 105. 
B6si 126. 127. 
Brämi 105. 
Brandr, Amgrims son. Brander 

\Saxo) 105. 
Brandr, berserkr ä Selund 68. 
Brodder (ßaxo) 105. 
Brüni 77-79. 
Brynhüdr 44. 48. 
Bryniölfr, Hälfs rekkr 46. 
Bryniölfr, Ulfs son 72. 
Bu91anautr 53. 
BuÖü 53. 
ButSlungar 32. 
Büi, Amgrims son 105. 
Büi, Ulfs son 72. 
Busla 126. 128. 
BQÖmöÖr 82. 83. 
BQÖvarr 24. 27. 
Bqgubösi 127. 

BQlverkr, Amgrims son 105. 
Bqlverkr, Hälfs rekkr 46. 
BQrkr, Hälfs rekkr 46. 
Bqrkr, Ulfs son 72. 



158 



I>agr enn pniOi 46. 

Dalakappi 95. 

Danir, Dani iSaxo) 23. 24. 26. 46. 

105. 116. 
DanmQrk 53. 71. 90. 91. 
Danpr 3. 

Danskr, Danicus (Saxo) 26. 91. 
Dellingr 109-112. 
Dragvendill 79. 84. 85. 
Draupnir 31. 
Drifa 97. 
Drött 53. 
DünheiÖr 9-12. 
Dvaliim 15. 
Dylgia 9. 10. 
Dylgiudalir 11. 
DQglmgr 109. 

Eg«ir 38. 

EgÖskr 38. 

EgiU 46. 

Eikond 76. 

Eirekr 38. 

Elfarsond 56. 

ElliÖi 98-100. 102. 

Englar 67. 70. 

Enskr 105. 

Erlingr 46. 

Erpr 39. 42. 

Eyfreyia 105. 

I^ura 15. 105. 

Eynefr 71. 

Eysteinn 71. 73. 

:^Jiöfr 56. 

Ey^iöfr (FriÖJiöfr) 102. 

Fäfnir 31. 

Faxi 55. 93. 

Feima 85. 

Fenia 31. 

Fifa 79. 82. 

Finnar, Finnr 77-79. 131. 

FinnmQrk 77. 90. 94. 95. 

Finnr, Araa son 123. 125. 

Finnr enn aa%i 93. 

FlQlmötJr 121. 122. 



FiQri 38. 

Flaug 79. 82. 

FlsBDiingiar 70. 

Fora« 80. 81. 

Frakkar 70. 

Framarr 82-85. 

Framnes 98. 101. 

Freki 38. 

Freyia 55. 89. 

Freyr 75. 

FriÖ{)iöfr enn froekni 97-103. 

FritJJiöfr, Hünjiöfs son 41.42. 

Frigg 30. 

Frisir 70. 

FrötJi 61. 62. 

FrötJmarr 88. 

Frotho I (Saxo) 26. 

F^ 38. 

Gautar, Gbthi (Saxo) 23. 28. 105. 126. 

Ganti, faüir Gautreks 121. 122. 

Gauti, Hälfs rekkr 46. 

Gautland 57. 121. 126. 

Gautrekr 96. 121. 122. 

Gefion 124. 

Geirhüdr 89. 

Geir^iöfr, Hünf^iöfs son 41. 42. 

Geirjiöfr (FriÖj^iöfr) 102. 

Gestr 129. 

Gestumblindi 106-120. 

Gillingr 121. 122. 

Giüki 46. 

Gizurr, Ganta konnngr 105. 

Gizurr Gr^ingaliÖi 5. 9-11. 

Glasir 31. 

GoÖ^iöÖ 3. 5. 7. 

Gotaland 6. 

Gotar 1. 2. 7. 9. 12. 18. 105. 

Gothi sieh Gautar. 

Grafä 64. 

Grafvitnir 31. 

Grani 31. 

Greipa 64. 

Grettir 39. 

Grikkir 66. 

Grimr 123. 125. 



164 



Ortar loOmkmiit S6. 80. •& M. 

Or^tingkliOi 5. 10. 

Qmatk^ 46. 

QjmnöUi blesi 39. 

Ominr 50. 59. 

Oiiiui>i6fr 102. 

Gnair 77-79. 

OnrifmaoUr 56. 74. 77. 

OoDdnl 59. 

Haddingiu 105. 

Hadnbnnd 87. 

Haki, Bub rekkr 4S. 

Hakj, konnngr f Skin^ 44. 46. 4 

Hälejsir fil. 

Hilejgskr 45. 

HJJfduir f ri STteakerimn 69». 

muaanr, H&lfs rekkr 46. 72. 

HAlfduir, SkiQldimgr 61. 62. 

H&lfdanr Ö9b. 

Hilfr 33-37. 44-48. 71-73. 92. 

H&llbiqm 78. 

HaUTarSr 100. 

HamBir 65. 

Hamr 61. 62. 

Himandr 44. 48. 

HAr eim harilgreipi 31. 

H&ialdr enn egfiski 88. 39. 

Haraidr, Vikars son 41. 

HarSskafi 72. 

Hirekr 57. 

HarvaCa SqU 64. 

Hau 112. 

Hatti 112. 

Hankr 46. 

HeOinii, iarl Haka 44. 

HeOiim, migr Hqgna 91. 

HegTane4tag 129. 

HeiSr 61. 

HeiSrekr 1-3. 5. 7. 9. 17. 64. 106-1 

Heklingr 93. 

Helgi, Bela sod 99. 101. 102. 

Helgi, H&lfdanar son 61. 

Uel^iöfr 102. 

Herbrandr 39. 

HergHmr 43. 



Heri 90. 92. 

HttranSr, f6stbrä8ir Bon 186-19B. 

HemnOr, Hnna konimgr 66. 74. 

Herrarifr 16. 10& 

HervQr .\neant-,w dötto 13-30. 88. 

Herrqr. HnCteks döttü 6-a 

Hetfiöfr, Hiiii]ii6fs son 38-40. 

Heitiöfr iFriJtiöfr) 102. 

HUIman- 18. 19. 49-52. 62. «8. 60. 

Hillmr 95. 

Hialti, Hialto (Saxo) 21. 22. 37. 90. BL 

Hiarrandi 1Ö5. 

HiartliTaraa aüh Hi^raifli 2. 

Hiarthwar ("Saxoi 105. 

HiWihraniir M. 87. 

Hildigrfmr 39. 

Hildi en miöva 33. 90. 92. 

HUdi, valkyiia 31. 45. 59. 91. 

Hiorthaar ^^*^J;ol lOö. 

Hiorteifr Ann kvennsami 90-92. »4. 

ECiQrrartr, Anigrims bod 13. 15. 69. 10& 

HiQFvarifr, m^ Hrölfs kraka, Hiaith- 

larus läaxo) 21. 23. 26. 28. 20. 
Hi<;if ruDol Ö9. 
HiQtra 122. 

HleiSra, Lethra (Stixo) 21. 30. 
Hlör 114. 
EUsej 68. 
HlörriCi 43. 
HlqSr 1-6. 10. 12. 
H6 61. 
Hdlmsnes 67. 
Hoppr 61. 

Hßthingrns {Saxo) 3& 
Hnftihildr, Brdna ddttii 77. 
Hrafnliildr, Ketils dättir 82. 
HrafnisU 78. 80. 82. 
HrafüBey 80. 
Hrani, Aiagrima son, Rani (Saeco) 

16. 105. 
Hrani (Hrdan) 61. 62. 
Hreiflarr 90. 92. 
Hremsa 79. 82. 
Hringia 90. 
Hringr, Qauta konoiqT 126-128. 



165 



Hringr, Hälfs rekkr 46. 

HÜngr, kommgr i Svl]^iö9 (69a Hringa- 

riki) 102. 103. 
Hrist 46. 
Hröarr 61. 
Hröi 39. 
Hrökar 35. 72. 
Hrökr enn hviti 46. 
Hrökr enn syarti 37. 44. 48. 
Hrökr, Vikars kappi 39. 
Hrölfr kraki, Kolvo (Saxo) 21. 22. 

24. 25. 27-29. 32. 
Hrölfr skiötandi 31. 
Hrosshtograni 38. 
Hrotti 39. 

Humli 1. 5-7. 11. 12. 105. 
Hnmlungr 4. 
Hünaland 1. 6. 65. 74. 
Hünar 6-9. 11. 87. 105. 
Hünmegir 87. 
Hünfiöfr 102. 
HsBklingr 93. 

Haengr 77. 78. 80. 84. 85. 
HoBkingr 93. 
HQgni i NiartJey 90. 
HQgni, mägr HeÖins 91. 
HQrQalaad 33. 38. 42. 89. 90. 94. 
HqrÖar 43. 
Hqttr 89. 

laSarr 76. 92. 

lassarfiQll 9. 10. 

m 31. 

Lnsignll 122. 

Ingellns (Saxö) 28. 

Ingialdr, berserkr ä Selund 68. 

Ingialdr, föstri Odds 76. 

Ingialdr, hirSmatSr HerranSs 65. 

IngibiQrg, Bela döttir 97-99. 101-103. 

Ingibiqrg, Yngva döttir 49-52. 

Innsteinn 33-37. 

lölfr 74-76. 

irar 60. 70. 

itrekr 118. 

iQsurfiQll 9. 10. 

iQsurheidr 9. 



KetiU, hirSmaÖr Ingialds 97. 
KetiU haengr 77-85. 95. 
Kfarr 105. 
Kleima 85. 86. 
Konnngahella 90. 
Kristr 133. 

Ijethra sieh HleiSra. 
LotSbrök 94. 
Lsörir 126. 

MardqU 31. 
Mit$gart$r 31. 

Munarv&gr 13. 15. 62. 93. 
MyrkviÖr 3. 6. 7. 
Mqrair 124. 125. 

Neri 41. 96. 
NiartJey 90. 
NiJQnngar 32. 
Nöregr 19. 

Oddr, arfms son 49. 55. 62. 63. 

65-69. 74-76. 92. 
Oddr, Ulfs son 72. 
ÖÖinn 10. 30. 33. 37. 58. 62. 63. 73-76. 

83-85. 89. 106. 119. 120. 
Öläfr enn helgi 123-126. 
Öl&fr enn skygni 41. 
ÖWtfr saekonnngr 96. 
Ormarr 6. 7. 
Önin 31. 
Öttarr 65. 

Ran 98. 99. 

Randv^r 58. 

Eani sieh Hrani. 

Rau9r enn rammi 72. 

Refnefr 96. 

Refr 96. 

Beginn 62. 

Reifnir 105. 

Rfn 32. 

Bogaland 93. 

BoWo sieh Hrölfr kraki. 

Böricus 25. 

Bnta (Saxo) 24. 30. 



156 



Sämsey 13. 49. 50. 52. 69. 88. 93. 94. 

Sänger 59. 

Saxar 70. 

Scolda sieh Skuld. 

SefiU 61. 

Selnnd, Seeland 21. 68. 90. 

Serkiar 66. 

Sif 31. 

Sign^, H61fdanar döttir 61. 

Sign^, kona Alreks 89. 

Sigr]ami 15. 

Sigtünir 49. 51. 

SigurÖr, FÄfnisbani 46. 

SigurÖr, kappi HerrautJs 65-69. 

Silkisif 58. 74. 

Siölfr 65-70. 

SirtvaUini agri (Saxo) 26. 

Sisarr 40. 

Skafnqrtungr 121. 122. 

SkaUi 112. 

Skäney 44. 

Skit$a 68. 

SkiQldungar 23. 61. 

Skolli 67. 

Skotar 70. 

i Skrofum 80. 

Skuld, Scolda (Saxo) 21. 23. 

Sküma 39. 

Skümr 39. 

Sküta 39. 

SkQU 112. 

Sleipnir 119. 120. 

Snotra 121. 122. 

Snyrtir 27. 

Söti 49. 50. 52. 53. 62. 63. 

StaÖr 39. 

Stafnglämr 95. 

Stari 46. 

StarkatJr 38. 42. 64. 
Steffan 46. 

Steingrimr 46. 
Steinar 46. 

Steinn = Innsteinn 72. 
Steiim=Ütsteinii 71. 72. 
Steinjörr 39. 
Störverkr 42. 



Störvirkr 38. 

Stüfr 46. 

Styrr enn sterki, Hälfs rekkr 46. 

Styrr, Vikars kappi 39. 

Sväfa 15. 

Srafrlami 15. 

SveitSi 91. 

Sveinn enn sigrssBli 44. 48. 

Svlar, Sveticus (Saxo) 23. 29. 70. 

Sviariki 41. 

Svlasker 68. 

Svipul 59. 

SvlJiöÖ 43. 53. 74. 

SvQfÖ (SvQfÖr?) 91. 

Syrpuvers 128. 

Ssemingr 105. 

SsBondr 57. 

SsBvarÖr 61. 

SaeviÖr 57. 

SaeviU 61. 

SqM 90. 

Sarkvir, berserkr 96. 

Sarkvir, Vikars kappi 39. 



Tander {Saxo) 105. 

Tindr 105. 

Töfa 15. 

Töki 105. 

TrQnuvagar 56. 

Tyrfingr, Amgrims son 105. 

Tyrfingr, sverö 2. 4. 16. 17. 

64. 120. 
TQtra 122. 



1( 



Ulfr enn rauÖi 71-73. 
Ülfr, Vikars kappi 39. 42. 
ÜlfsfiaU 66. 
Ungarar 57. 
Unnr 38. 
üpplendingar 41. 
UpplQnd 41. 
Uppsalir 43. 51. 52. 
Ütsteinn 35. 71-73. 



157 



Valdarr 105. 
ValliQU (28.) 29. 63. 
Valir 106. 
Valr 46. 
Valj^iöfr 102. 
Varr 62. 
V^miindr 47. 
VlÖfQruU 65. 
ViÖrir 63. 
VifiU 44. 
Vlfilsey 61. 
Vlkarr 39-42. 89. 
VinÖir 66. 
Vaenir 40. 
Vqlsi 123-126. 

Ymir 103. 
Ynglingar 43. 
Yngyi 74. 



fielamqrk 41. 

fiazi 32. 86. 

pörör 69. 

|H)rm69r kolbrünarskdld 123. 125. 

{>örr 42. 

pruma (i Finnmqrk) 78. 

{»ruma (1 QgÖum) 38. 42. 

prqstr 96. 

Mgir 114. 115. 
Maa. en liösa 90. 92. 
iEtternisstapi 121. 122. 

Qgmundr enn danski 93. 

Qgmundr Eyf^iöfsbani 56. 

Qgvaldr 93. 

Qgvaldsnes 93. 

Qlvir 67. 

Qmölfr 72. 

Qrvar-Oddr sieh Oddr 1. 



BEEICHTIGUNGEN 

S. XXIV Z.4 füge bei: ferner in der Flateyiarbök (=F), 1387-94* 
S. XLVn Z. 2 lies: Gnmdtvig. S. LXHI Z. 6. Ues: 13 statt 12. S. 
LXm Z. 6 V. u. lies: 112,13. S. LXIV Z. 8 lies: HHu. I 37,4. 

S. 23 Z. 3 V. u. lies: 1 kring um. S. 42 Str. 17,7 lies: hinzta. S. 
64 Z. 3 V. u. lies: IgL 2,176. S. 65 Str. 1,7 lies: VintJum. S. 66 zu Str. 
7.8 vgl. Einl. S. LXI. S. 74 Appar. Z. 4 tilge: (ÖtJiim). S. 79 Str. 12,4 
lies: flein. S. 82 Str. 10,5 lies: Flaug. S. 83 Z. 11 y. u. lies: hefi ek b. 
S. 85 D 2,8 lies: komin. S. 102 Str. 17,4 lies: Baldrshaga. S. 128 Z. 2 
Y. 11. lies: f»inni statt f»ma. S. 138 lies: flsema, floeör. 



Inhaltsverzeichnis. 



Binl. Text 

Vorwort IH 

I. Das Lied von der Hunnenschlacht. 

AiAs der Hervararsaga VII 1 

11. Das HervQrlied. 

Aus der Heroararsaga XVn 13 

III. Die Biarkamäl ... xxi 21 

•IV. Das Innsteinslied. 

Aus der Hälfssaga XXVI 33 

V. Der Vikarsbälkr. 

Aus der Gautrekssaga XXIX 38 

VI. Das Hrökslied. 

Aus der Hälfssaga XXXIV 44 

Vn. Hialmars Sterbelied. 

Aus der Qrvar-Oddssaga und der Her- 
vararsaga XXX vn 49 

Vm. Hüdibrands SterbeUed. 

Aus der Asmundarsaga kappäbana . . XLII 53 

IX. Qrvar-Odds Sterbelied. 

Au>s der Qrvar-Oddssaga XLV 55 

X. Das Valkyrjenlied. 

Aus der Niälssaga XLV 111 58 

XI. Kleinere Bruchstücke. 

A. Aus der Vaterrache der Hüfdanssöhne LIU 61 

B. Aus dem Kampf auf Samsey LVlll 62 

0. Aus der Heit$rekssaga UX 64 

D. Aus einem StarkaÖliede LX 64 

Xn. Qrvar-Odds Männervergleich. 

Aus der Qrvar-Oddssaga LXI 65 

Xm. Ütsteins Kampfstrophen. 

Aus der Hälfssaga LXIV 71 

XIV. Qrvar-Oddr in Biälkaland. 

Aus der Qrvar-Oddssaga LXVI 74 

XV. Scheltgespräche KetiLs und Grims. 

Aus der Ketüssaga hcengs und der Qrims- 

saga loZinkinna LXIX 

A. KetUl und Gusir LXXH 77 

B. KetiU und die Hexe LXXm 80 

C. KetiU und Framarr .' . . LXXTV 82 

D. arimr und die Hexen LXXV 85 



160 
XVL Asmundr auf der Hochzeit. ^^^ '^^ 

Aus der Asmundarsaga kappabana . . . LXXV 87 

XVn. HervQr bei Jarl Biartmarr. 

Atta der Hervararsaga LXXVn 88 

XVin. Lausavisur. 

A. Weissagestrophen aus der Hüfssaga . . LXXVm 89 

a. Vikars Schicksal 

b. Hiqrleifr enn kvennsami 

B. Weissagestrophen aus der Qrvar-Oddssaga LXXXI 92 

C. Strophe des Haugbüi aus der Hälfssaga LXXXI 93^ 

D. Die Strophen des Tr^matSr aus der 

Ragnarssaga LXXXII 9ä 

E. Besprechung eines Trolls LXXXm 94 

a. in der Hälfssaga 

b. in der Ketilssaga 

F. Strophen aus der Ketils- und der Grimssaga LXXXm 95 

G. Strophe des Refr aus der öautrekssaga LXXXTV 96 
H. Spottstrophen des An bogsveigir . . . LXXXFV 97 
J. Strophen der FriÖJiöfssaga LXXXV 97 

XIX. Ein Danz. 

Alis der Anssaga bogsveigis LXXXVlI 104 

XX. Katalogstrophen. 

A. Königskatalog. Atis der Hervararsaga LXXXVm 105 

B. Die Amgrimssöhne. AtM der Qrvar- 

Oddssaga XC 105 

XXI. Die HeiSreks Gätur. 

Aus der Hervararsaga XC 106 

XXn. Die Geizhalsstrophen. 

Aus der Gautrekssaga XClV 121 

XXni. Die Vqlsistrophen. 

Aus dem Vqlsapättr der Flateyiarb^ . . XCV 123 

XXIV. Die Buslubcen. 

Aus der Bösasaga XCVU 126 

XXV. Die Tryggöamäl. 

Aus der Grägäs, der GrtUissaga und der 

HeiZarvigasaga OH 129 

Abkürzungen • ..... OiX 

Olossar 134 

Namenverzeichnis 152 

Berichtigungen 157 



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Eddica minora : 
Stanford Uni 





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